Um den Thread etwas zu beleben,hab ich hier eine ganz interessante Reportage zum Snooker/Kalb.Ich wusste nicht in welchen Thread ich es geben solll,deshalb hab ich mich für den hier entschieden
Das interessiert Emil sicher.....
Rolf Kalb moderiert seit 1989 Snooker auf Eurosport. Den Sport kannte damals kaum einer, heute sehen über eine Million Zuschauer die großen Finale.
Deutschland hat keinen Top-Spieler im Snooker, und es ist auch keiner in Sicht, der bei den großen Turnieren wie der WM in Sheffield antreten könnte. Trotzdem ist die Billard-Variante in Deutschland stark am Wachsen: Manche Vereine verhängen Aufnahmestopps, weil sie die Nachfrage nicht mehr befriedigen können. Die Finale der Weltmeisterschaft sehen in der Spitze über eine Million Deutsche – ein Spitzenwert für eine Randsportart, die auf einem Spartensender wie Eurosport läuft.
Dieser Boom hat neben der Attraktivität des Snookers noch eine andere Ursache: den Moderator Rolf Kalb. Er kommt bei den Fans an, das wird in Internetforen deutlich. Der 48 Jahre alte Moderator kommentiert seriös, ohne dabei langweilig zu sein. Seine Stimme ist tief. Ihm gelingt ein verbindlicher Plauderton, vornehm, so wie man sich vielleicht einen englischen Lord vorstellt. Dabei kommt Kalb aus einfachen Verhältnisse: Sein Vater arbeitete als Fahrsteiger, er war also Bergmann am Niederrhein.
Anfänge als Pressesprecher
Kalb profitiert von seinem Fachwissen. Bis 1991 war er Pressesprecher der Deutschen Billard-Union, in der in Deutschland Snooker organisiert ist. Mit den Topspielern, die meisten kommen aus Großbritannien und Irland, ist er im Gespräch – mit manchen befreundet. Beim Moderieren hat Kalb laut Selbstauskunft nur einen Zettel mit Statistiken vor sich liegen. Die Anekdoten kennt er auswendig.
Seine Analysen gehen tief. Legendär ist seine Beschreibung, wie bei einem Turnier das zu warme Harz, mit dem der Filz angeklebt wird, den Tisch schnell gemacht hat – und den Spielern daher mancher Stoß zu lang geriet. Es stimmte aber. Wenn bei diesem Turnier die Kugeln falsch stoppten, dann waren sie stets zu weit gerollt.
Immer wieder Regeln wiederholt
Dabei holt Kalb aber auch die Zuschauer ab, die den Sport gerade kennen lernen. In den 1990er Jahren moderierte er keine Stunde am Stück, ohne mindestens einmal die Regeln erklärt zu haben: 15 rote, sechs farbige Kugeln. Abwechselnd werden eine rote und eine farbige Kugel gelocht. Nur die farbigen werden wieder aufgebaut. Sind keine roten mehr auf dem Tisch, werden die anderen in steigender Wertigkeit versenkt.
Damit ist Kalb ein Förderer des Snooker geworden und bekennt auch, er wolle dem Sport helfen. Snooker fasziniere ihn: Die Kombination aus Technik, Taktik und Feingefühl biete Stoff für große Dramaturgie. Dabei herrscht ein Wechsel von langatmigen Passagen, in denen die Spieler eine Stunde für einen Frame, also Satz brauchen. Dann schießt ein Starspieler wie Ronnie O`Sullivan auch mal alle Kugeln in weniger als zehn Minuten ab.
O`Sullivan ist der Superstar der Szene, mit schillerndem Privatleben und furiosem Spielstil. Wenn er an den Tisch geht, steigen die Quoten, sagt Kalb. Der Moderator bewundert aber auch die ruhigeren Vertreter wie Shaun Murphy. Schließlich ist Snooker ein Sport für Gentlemen. Selbst nach den engsten Partien verabschieden sich die Spieler mit einem Lächeln und einem Händedruck. Dieser Gentleman-Sport hat in Kalb einen würdigen Moderator gefunden.
Ich finde,diese REportage spiegelt Kalb sehr gut wieder,unsere Nummer 4!