3. Tag der Leichtathletik-WM in Berlin: Am Montag hab ich LA in der ARD geschaut. Durch viele sinnlose Berichte und Einspieler werden leider wichtige LIVE-Bilder erst aufgezeichnet gezeigt. Dadurch wird’s in der Bewertung natürlich schwer, weil vieles gar nicht direkt kommentiert werden muss. Allgemein war es aber recht lahm:
Ralf Scholt bekommt 3,5 Punkte!
Inhalt = 9,54/15(Informativität: 9,08; Rennübersicht:10); Spannungsaufbau = 9,66/15; Fehler = 4,01; Sprache = 3,88/5; Timing = 10/10. Gesamt: 37,09/50
Ja, Scholt ist zwar kein Leichtathletikexperte, wusste aber auch in anderen Teilbereichen des Kommentars, als dem Inhalt, keineswegs zu überzeugen. Er war anfangs unkonzentriert, vertauschte Positionen etc, war außerdem auch rhetorisch nicht besonders sicher und immer sehr leise und leicht langweilig. Am Ende verwechselte er dann noch Jeter und Campbell, als man Veronica Campbell beim Aufwärmen zeigte, Hark wies ihn darauf hin. Vor allem von ihm hätte ich mehr erwartet, auch wenn er oft einen guten Rennüberblick hatte. Das dürfte aber in der Leichtathletik normalerweise kein Problem sein im Vergleich zu anderen Sportarten. Knappe 3,5 Punkte am Ende.
Willi Hark bekommt 3,5 Punkte!
Inhalt = 10,41/15(Informativität: 10,61; Rennübersicht:10,2); Spannungsaufbau = 9,29/15; Fehler = 3,88; Sprache = 3,64/5; Timing = 10/10. Gesamt: 37,22/50
Willi Hark hat das Problem, dass er meiner Meinung nach sehr viel Unsympathie ausstrahlt. Dazu sind ihm auch Fehler passiert. Auf den letzten Metern des Hindernislaufes nannte er Dominguez plötzlich Martinez. Das sollte nicht passieren. Sonst ist er vom Rennüberblick und vor allem von den Informationen her aber vor Ralf Scholt. Bei der Vorstellung der 100m Frauen am Ende reihte er Fehler an Fehler. 5 von insgesamt 9 Fehlern passierten ihm binnen dieser 1:30 Minuten. Ansonsten okay, obwohl eher langweilig.
6. Tag der Leichtathletik-WM im ZDF: Ich dachte mir, ich muss alles einmal gesehen haben, so machte ich mir auch noch einen Überblick über die Übertragungsweise des Zweiten. Selten kommt es zwar vor, aber diesmal war es meiner Meinung nach so: Die ZDF-Leistung war besser als die der ARD!
Wolf-Dieter Poschmann bekommt 5 Punkte!
Inhalt = 10,42/15(Informativität: 11,10; Rennübersicht:9,75); Spannungsaufbau = 9,88/15; Fehler = 4,56; Sprache = 4,07/5; Timing = 10/10. Gesamt: 38,94/50
Poschi war überraschend gut und für meinen Geschmack im ÖR-Bereich die Nummer 1 aller Leichtathletikkommentatoren. Vor allem wunderte mich die verbesserte Rhetorik. Deutlich weniger Fehler als Kollege Leissl passierten ihm und teilweise fand ich die Formulierungen sogar interessant. Auch seine Satzbetonungen waren besser als beim Eislaufen und dem Triathlon. Vom Inhalt natürlich, was denn sonst, stark. Er wusste mehr als Leissl und brachte das auch rüber. Nur der Rennüberblick war teilweise nicht so toll. Vor allem nach dem 110-m Hürdenlauf der Zehnkämpfer wunderte ich mich, als er von einem „guten Lauf“ Suarez’ sprach, dabei war er doch Letzter??
Peter Leissl bekommt 4 Punkte!
Inhalt = 10,04/15(Informativität: 10,27; Rennübersicht:9,8); Spannungsaufbau = 10/15; Fehler = 4,06; Sprache = 3,56/5; Timing = 10/10. Gesamt: 37,85/50
Er liegt doch hinter Poschmann zurück. Wie schon seit einem Jahr war auch diesmal die Sprache recht instabil und er leistete sich doppelt so viele Fehler als Kollege Poschmann. Ansonsten in allen Bereichen biederer Durchschnitt beziehungsweise auch etwas drunter. Er hätte mehr rausholen können, war aber ein normaler Leisslkommentar alles in allem.
ARD: Triathlon in Yokohama
Dirk Froberg bekommt 0,5 Punkte!
Inhalt = 8,21/15; Spannungsaufbau = 9,75/15; Fehler = 0,5; Sprache = 3,38/5; Timing = 10/10. Gesamt: 31,74/50
Es war eine aufgezeichnete Kommentierung von 20 Minuten, in der er sich 9 grobe sprachliche Fehler leistete. Oft verwendete er Wörter unpassend, dazu verwechselte er einmal Unger und Frodeno, obwohl Unger zu diesem Zeitpunkt das Rennen schon beendet hatte. Inhaltlich war es außerdem dünn, mit vielleicht 3-4 Informationen, die halbwegs gut waren. Ich habe selten jemanden erlebt, der schon bei einer Aufzeichnung so überfordert war. Dafür, dass das nicht live war, war es wirklich nicht gut. Sonst wären es vielleicht 2-3 Punkte geworden, so reicht es nicht einmal zu einem Punkt.