TV-Sportforum

Mario · Alumnus member

Liebes Forum,

im deutschen Fußball herrscht nicht mehr Eitel Sonnenschein, wie es uns zur WM 2006 von allen Seiten verkauft wurde, angeblich haben wir die modernsten und sichersten Stadien der Welt. Das schützt aber nicht vor Ausschreitungen.

Alleine in diesem Jahr gab es bereits schlimme Szenen bei den Spielen KSC - Stuttgart und vor allem gestern bei Pauli - Rostock (siehe bild-online). In den unterklassigen Ligen besonders im Osten scheint Gewalt an der Regel zu sein, auch beim Ruhrderby Schalke - Dortmund und Bochum - Schalke gab es außerhalb des Derbies Ausschreitungen und Festnahmen.

Alles nur Zufall oder haben wir ein gesellschaftliches Problem? Reichen Stadionverbote noch aus? Müssen gar die Stehplätze weg? Wie will man die Probleme lösen? Wenn man sich nichts einfallen lässt, dann wird es irgendwann Tote geben und ist das wert?

Eins steht fest, über die Italiener muss man nicht mehr lachen, während die Ihre Probleme so langsam im Griff haben, versinken wir immer mehr im Chaos

Premiere 4er Kombi (BL, Sport, Film, Familie) zzgl. HDTV bis 12/2009, UM Digital TV Extra bis 06/2010
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ackerboy · [edited: 2009-03-08, 12:13 PM CET by ackerboy]

Der Thread-Titel ist mir zwar etwas zu "reißerisch", aber das Problem existiert.

Allerdings: Es ist m.E. kein aktuelles Problem sondern leider eine Dauererscheinung im Fußball. Es ist halt immer nur die Frage, wie gehäuft solche Vorfälle auftreten.

Ein paar Überlegungen dazu:

1. Fußball wird von einigen Leuten als "Ersatz-Religion" verstanden. Und damit auch als "Ersatz-Krieg". Das ist natürlich ein gesellschaftliches Problem, in erster Linie aber soziologisch betrachtet "typisch Mensch". Wo es im wirklichen Leben kaum noch notwenige Gruppenabgrenzungen braucht, werden eben Ersatzschauplätze gesucht. Hier kann man sich bestens positionieren, "wir" die Guten, "die" die Bösen. Das ganze dann "gruppendynamisch" und von Leuten, denen einiges an Selbstbeherrschung und guten Umgangsformen fehlt und fertig ist das Schlachtfeld.

2. Leute, die sich prügeln oder mit Wurfgeschossen arbeiten werden von Verantwortlichen gerne als "die kleine Minderheit sogenannter Fans" bezeichnet. Das mag richtig sein. Latent (eben ohne wirkliche Gewalt) ist die Einstellung aber alles andere als ein Minderheitenproblem. Viele Fußball-Fans sind - neben der Unterstützung des eigenen Teams - extrem auf der Suche nach Feindbildern. Der Gegner, der Schiri, die Fans des Gegners sind Feinde. Verbale Gewalt ist in den Stadien an der Tagesordnung (Beleidigungen und Schmähungen des Gegners, jeder Pfiff gegen das eigene Team eine Verschwörung - völlig egal, ob man die Szene überhaupt beurteilen kann oder nicht, usw.)

Fazit: Das Verhalten vieler Fans hat mit dem Grundgedanken des Sports nichts zu tun sondern ist Rudelverhalten in der Gruppe, die bei nüchterner Betrachtung völlig absurd und unlogisch ist. Erfreulicherweise ist das bei praktisch allen anderen Sportarten nicht so. Ich hau jedenfall bei der Vierschanzentournee sicherlich keinem Österreicher eine rein, der sich über Loitzl oder Schlieri freut. Und ich hab sowas auch noch nie erlebt - trotz zum Teil bedenklich hohem Alkoholspiegel (einzige Ausnahme waren vor Jahren die Wurfgeschoss-Aktionen polnischer "Fans" gegen Hannawald, weil der es wagte, den heiligen Adam zu besiegen. Das war im Ansatz die Fußball-Fanatiker-Logik. Zum Glück ein kurzer Spuk).

Erfreulich: Politische und rassistische Motivation bei körperlichen oder verbalen Attacken spielt aktuell im Profifußball kaum eine Rolle. Allerdings fürchte ich, dass dies auch nur unterdrückt ist und latent vorhanden ist. Ein Blick in die Niederungen des Amateurfußballs lässt einen bisweilen erschauern - und ganz sicher nicht nur im Osten der Republik.

experte

Leider ist der Fussball eine politische Plattforum geworden, bei der man Aufmerksamkeit kriegt. Dies nutzen best. Fanngruppen, wie Hooligans natürlich aus. Ich verstehe auch nicht, warum gegen solche Randalierer nicht endlich vorgegangen wird in Form von Stadionverboten. Beim Spiel Pauli-Rostock fuhren Fans aus Rostock einfach nach Hamburg um Randale zu machen. SO welche Fans darf Hansa Rostock nicht mitnehmen. Da müssen Bahn und Sicherheitskräfte auch aktiv werden. Die meisten Fans haben nämlcih danach Randale in Hamburg gemacht, obwohl sie nicht beim Spiel waren.

Mario · Alumnus member

zwischen 300 und 500 Fans aus Rostock sind ohne Karte nach Hamburg gekommen, wohl nur um Randale zu machen, nur wie will man das verhindern, dass solche Menschen denn nicht zum Spielort kommen? Totale Kontrolle ist unmöglich.

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Kaiser · Kolumnenschreiber Messages: 2104

Das ist es ja, verhindern lassen sich solche Aktionen wohl kaum. Da nützt das Stadionverbot nichts.
Und eine Meldepflicht an Spieltagen ist wohl nicht durchsetzbar bzw. kann ausgehebelt werden.

Auf der anderen Seite wird wohl auch einiges überzogen dargestellt. Als ich beim Spiel HSV gegen Ajax da war, hatte die Presse nicht von Hooligangs geschrieben, sondern von eine Stufe darüber.

Und bis auf eine Aktion am Abend vor dem Spiel auf der Reeperbahn, war es ruhig. Es gab allerdings auch ein massives Polizeiaufgebot rund ums Stadion und wenn man ehrlich ist, hätten die auch nicht viel ändern können.

Es gibt im Netz ja selbstgedrehte Videos wo sich die "Fans" der Vereine abseits verabreden und sich dann aufmischen.

Sollen sie auch so machen und die Gewalt aus den Stadien rauslassen, wo u.U. unschuldige (Kinder, Ordner, Polizisten, echet Fans) gefährdet werden. Ich werde diese Leute wohl nie verstehen.

Pyrolyse

Wie wäre es denn,wenn man diesen Verhaltensgestörten ermöglicht,sich in hermetisch abgeriegelten Örtlichkeiten (wie z.B. Turnhallen) zu treffen um sich dort in aller Ruhe und ungestört den Schädel einzuschlagen?Zaunlatten,Baseball-Schläger o.ä. könnten gestellt werden.....Sofern diese Typen ein solches Angebot annehmen würden,gäbe es von ihnen schnell ein paar weniger.So könnten sie sich quasi selbst aus der Welt schaffen

Ja,ich weiss-es ist provokant.....

Tobi888

Ja das wäre ein Möglichkeit aber das würden die dann ja nicht machen die sind doch nur bei den Spielen um zu provozieren ich glaub wenn sich alle in der Turnhalle treffen würden fehlt den der Reiz

Pyrolyse

Stimmt,die Plattform,sprich die Öffentlichkeit,fehlt.Hatte ich ganz vergessen....Schade....

Noch ein Vorschlag:Bei zweifelsfreier,bewiesener Teilnahme als Sofortstrafe 15 Jahre.Ist wahrscheinlich aber auch nicht durchsetzbar....

Tobi888

Glaub ich auch nicht es muss doch irgendwie gelingen diese Rüpel einfach nicht in die Stadien zu lassen z.b ein Register wo diese Rüpel gekennzeichent sind auf Ausweis vielleicht oder so änlich sehr schweres Thema wie ich finde

Pyrolyse

Stimmt...sehr schwer.Damit beschafft man sich jetzt seit Jahrzehnten.Traurig....

Tobi888

Ich mach mir auch sorgen um die WM 2010 wie gut sind die Südafrikaner auf so was ausgebildet um schnell Krawallen zu schlichten sind die dafür überhaupt in der lage, ich glaub ich sollte mich mal darüber informiern

Mario · Alumnus member

selbst wenn ich eine Karte für die WM dort geschenkt bekommen würde, würde ich nie dorthinfahren, viel zu gefährlich

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