Violetta Kimmkorn-Lockhart
sleeping beauty falls out of her bed Administrator
Beiträge: 251
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Erstellt: 17.01.09, 22:27 Betreff: 17.03.2007 |
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Schneller als Violetta reagieren konnte, hatte ihr Joshua auch schon die Bücher förmlich aus der Hand gerissen. Die Gryffindor zog die Augenbrauen leicht zusammen, aber das war momentan auch schon alles was sie an Reaktion zeigte. Sie ließ die ganze Sache erst einmal auf sich zu kommen. Joshua begann sofort mit dem persönlichen Smalltalk, den sie gehofft hatte umgehen zu können indem sie ihm sofort Fragen zu seinem Kontrollrundgang stellte. Aber Joshua ließ ihr ohnehin kaum Zeit zu antworten sondern begann sofort von den Geschehnissen des Nachmittags zu sprechen. Na wenigstens hatte der Ravenclaw ihre Frage nicht komplett ignoriert, auch wenn Violetta die Ausführungen über aufgeschürfte Knie und gezückte Zauberstäbe momentan nicht im Geringsten interessierten. Ihr Zeitplan war äußerst knapp bemessen und das war nicht gut, weil sich Violetta viel zu leicht von ihrer Arbeit ablenken ließ. Fiel ihr Blick beim Lernen nur einmal kurz aus dem Fenster, so fesselten das grüne Gras und die sanften Hügel ihren Blick sofort und Violetta begann ihren Gedanken nachzuhängen. Zuerst bewunderte sie noch die Landschaft, die ihr in all den Jahren so ans Herz gewachsen war und dann wanderten ihre Gedanken zu wandern und flogen dann weit weit weg. Aber immer begann alles mit ihrer Liebe zu den grünen Feldern. Nie hätte sich die Gryffindor träumen lassen, dass sie das Land einmal so lieben würde, wie sie es nun, nach sieben Jahren Schulleben in Hogwarts, tat. Sie war in London aufgewachsen, in einem schicken Einfamilienhaus, mit einem winzigen Garten der nach hinten ging. Dieses kleine Stückchen grün war alles was Violetta an Natur um sich gehabt hatte. Natürlich gab es in London auch große und zum Teil auch schöne Parks, aber Gilderoy und Rita hatten nur wenig Zeit gehabt um ihre Tochter dorthin zu begleiten und allein war es einfach zu gefährlich. Zuerst der lange Weg durch die Stadt, die U-Bahn und schließlich noch der Park selbst. Rita wusste nur zu gut, dass sich die zwielichtigen Gestalten meist erst nach Sonnenuntergang blicken ließen, aber sie war beherrscht von einer panischen Angst um ihre kleine Tochter. Sie misstraute Männern und Männer mit Drogenproblemen oder Männer ohne feste Arbeitsstelle waren sowieso Gefahrenquelle Nummer Eins, auch wenn sie das ihrer Tochter in dieser Drastik nie sagte. Ein „Nein“ war einfach ein „Nein“ und musste nicht erklärt, oder gerechtfertigt werden. Rita hasste jede Art der Widerrede und auch Gilderoy hatte nicht oft Zeit um sich um die Wünsche seiner Tochter zu kümmern. Wenn sie ihn bat mit ihr nach draußen zu gehen, versuchte er meistens ihr seine Arbeit schmackhaft zu machen und überredete sie so ihr beim Beantworten seiner Fanpost behilflich zu sein. Aber auch diese Beschäftigung gefiel Violetta und es geschah immer öfter, dass sie den Weg in sein Büro suchte und ihn bat ihm mit den vielen Umschlägen behilflich sein zu dürfen.
Als Joshua sich schließlich anbot sie zu begleiten und ihr dabei ihre Bücher nachzutragen, hielt es Violetta für an der Zeit endlich einzuschreiten. „Vielen Dank, aber ich bin durchaus in der Lage meine Bücher selbst zu tragen!“ Sie ging einen Schritt vor und nahm Joshua den Stapel Bücher wieder aus der Hand. Sie hatte kurz mit dem Gedanken gespielt sich von ihm wenigstens ein paar Bücher tragen zu lassen, denn um ehrlich zu sein war der ganze Stapel wirklich sehr schwer. Doch hatte sie immer noch ihren Stolz. Sie brauchte keinen Mann, der ihr ihre Arbeit abnahm. Sie konnte gut für sich selber sorgen. Aber sie wollte Joshua auch nicht so vor den Kopf stoßen, das hatte er wirklich nicht verdient. Sie lächelte ihm freundlich zu und sagte:“ Wenn es mir zu schwer wird, kann ich ja noch immer einen Schwebezauber ausführen.“ Gut, dass ihr gerade noch eingefallen war, dass sie ja ihren Zauberstab benutzen konnte. Es war schon wirklich lächerlich, wie man oft das nahe liegende vergaß und sich dann das Leben unnötig schwer machte. Das musste doch reichen, um Joshua klar zu machen, dass sie seine Hilfe nicht brauchte. Er könnte sich wieder um seinen Kontrollgang kümmern und Violetta käme endlich dazu sich wieder um ihre Schulaufgaben zu kümmern. Wobei sich vermutlich auch diesmal wieder an ihrem Schreibtisch sitzen würde und an ihn denken würde. Es war einfach immer dasselbe. Nach jedem Treffen mit ihm spukte er noch stundenlang in ihrem Geist herum und es dauerte eine Ewigkeit bis sich Violetta wieder völlig der Schule widmen konnte. Wenn Joshua doch nur endlich sagen würde, was er wirklich von ihr wollte! Irgendwie war sich Violetta schon sicher, dass er mehr wollte als nur ihre Freundschaft. In der Art wie er sie behandelte und wie er sie ansah, manchmal länger als wirklich nötig, glaubte die 17-jährige zu erkennen, dass er mehr für sie fühlte. Er erzählte ihr auch öfter von seiner Familie, aber das war nicht wirklich als Indiz zu werten, denn Joshua erzählte jedem gern von seiner Familie, denn er war sehr stolz auf seine Eltern. Auch Violetta war sehr stolz auf ihre Eltern und hatte anfangs oft von ihnen erzählt, aber mit den Jahren hatte sie erkannt, dass ihre Eltern bei ihren Schulkollegen keinen so guten Stand hatten und sie hörte damit auf von ihnen zu erzählen. Jetzt erzählte sie nur noch jenen Menschen etwas persönliches, denen sie wirklich vertraute und von denen sie wusste, dass sie Gilderoy und Rita nicht mit den üblichen Vorurteilen begegneten. Violetta hoffte sehr, dass Joshua ihr endlich einmal gestehen würde, was er von ihr wollte. Dann könnte sie ihm endlich sagen, dass sie keine Beziehung wollte, dass sie lieber für sich allein blieb. Die Gryffindor glaubte, dass sich ihr Verhältnis zueinander dann endlich normalisieren würde und sie dann endlich frei und ungezwungen miteinander unterhalten und vor allem arbeiten könnten. Momentan fühlte es sich für Violetta an, als würde sie mit dem Feuer spielen, weil sie nie wusste wie ihre Reaktionen auf Joshua wirkten und weil sie nicht wusste was er von ihr erwartete. Zu gerne hätte sie selbst die Fäden in die Hand genommen und hätte Joshua darauf angesprochen, aber sie war unsicher und hatte Angst davor sich zu blamieren in dem sie dem Ravenclaw unterstellte etwas von ihr zu wollen, obwohl es nicht so war. Das wäre wirklich noch peinlicher gewesen als die Situation im Bad der Vertrauensschüler als sie den Raum betreten hatte, als Joshua noch nicht fertig angekleidet gewesen war. Violetta konnte sich noch heute ärgern nicht angeklopft zu haben, doch nun war alles zu spät und das Beste war einfach zu versuchen diese Sache zu vergessen.
„Das ist schön, dass nichts Schlimmes passiert ist. Ich hoffe, das bleibt so aber ich habe leider keine Zeit weiter hier herumzustehen.“ Sie hob ihre Arme ein klein wenig um seine Aufmerksamkeit noch einmal auf den Bücherstapel zu lenken. „Wie du siehst habe ich viel zu tun!“ Sie lächelte ihn an. „Wir sehen uns ja dann beim Abendessen, nicht wahr?“
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Das Leben ist ein Traum, den man wie ein Schlafwandler durchschreitet.
Violetta Kimmkorn- Lockhart - 17 Jahre alt - Gryffindor - Schulsprecherin other characters: Ilja Krum - Pansy Malfoy-Parkinson - Remus Lupin - Jack Weasley - Benoit Vergniaud
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