Philippe Mitchell
Mitglied
Beiträge: 13
|
Erstellt: 27.12.09, 02:30 Betreff: Re: 11.06.2007 |
|
|
Wenn Philippe Mitchell etwas hasste, waren es die frühen Morgenstunden, an denen er lieber im Bett blieb und den Schlaf genoss. Das einzige, was er noch mehr verabscheute als unausgeschlafen zu sein, war ein Vormittag mit knurrendem Magen, weil er das Frühstück verschlafen hatte. Mit diesem Gedanken drückte sich Mitch aus dem Durmstrang Gemeinschaftsraum auf die Gänge und in Richtung Große Halle. Mit ungekämmten Haaren die ihm noch im klassischen "Bedhair"-Stil vom Kopf abstanden ging er Zielstrebig auf die Große Halle zu, bis er in einem Fenster sein Spiegelbild reflektieren sah. Als ihm bewusst wurde, wie schrecklich sein Haar abstand, versuchte er es vergebens mit seinen Fingern glatt zu streichen. Nach wenigen Sekunden ließ er seine Hand sinken und schüttelte genervt den Kopf. Es war doch egal wie er beim Frühstück ausash. Er musste später sowieso nochmal in den Gemeinschaftsraum um seine Lernsachen zu holen. Der gestrige Abend war für Mitch noch etwas länger gewesen. Seine liebste Gitarre hatte ihn vom Schlafen abgehalten und als er sich letztendlich von eben jener trennen konnte, fesselte ihn ein Buch so sehr, dass letztendlich nur vier Stunden schlaf gefunden hatte.
Als sich Mitch wieder zum gehen wendete, hörte er ein Geräusch hinter sich. Er drehte sich um und blickte zurück in den Gang, aus dem er gerade gekommen war. Einige Sekunden stand er ruhig da, beide Hände in der Hosentasche, bevor er ein paar Schuhspitzen auf der Fensterbank hervorblitzen sah. Verfolgte ihn jemand? Und wenn nicht, wie konnte er eine Person in diesem Gang übersehen? Er war doch gerade erst hier entlanggegangen! Mitchell strich sich verschlafen mit einer Handfläche über die Wange, holte tief Luft und ging einige Schritte vorwärts, um die Person im Fenster zu erkennen.
"Claire...?", fragte er, als er im gegenüberliegenden Fenster ihr Spiegelbild erkannte. Er drehte sich zu dem Fenster, in der sie eigentlich saß, und blickte auf den weiblichen Hinterkopf mit den wohl kürzesten Haaren im ganzen Schloß. "Hast du gar nichts besseres zu tun als um diese Uhrzeit in einem Gang zu sitzen und auf die nebeligen Ländereien zu starren?", fragte er halb ernst halb im Scherz. Als er seinen Satz beendet hatte versuchte er selbst mit hochgezogenen Augenbrauen etwas auf den Ländereien zu erkennen, bemerkte jedoch bald, dass es tatsächlich nichts besseres zu sehen gab als Nebel.
|
|