Der Verbotene Wald.
Von allen Orten auf den Ländereien der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei ist er derjenige, welchen nur die wenigsten Schüler aufsuchen. Aufgrund der Schatten, welche die hohen Kronen der Bäume, welche bedrohlich dicht beieinander stehen und so Schutz für allerlei magische Tierwesen bieten, trauen sich die Menschen nur selten in die Nähe des Waldes, der nicht ohne Erlaubnis betreten werden darf. Die Dunkelheit verscheucht die Menschen mit einer Leichtigkeit, die beinahe schon faszinierend ist und diejenigen, die sich doch zwsichen die mächtigen Baumriesen wagen, tun dies meistens, um zu rebellieren und sich gegen die Regeln der Schule zu stellen, denn in wahrheit fürchten sie sich vor der Düsternis und der stummen Drohung der Bäume.
Es gibt nur eine, die sich regelmäßig in die Schatten wagt, eine junge Schülerin, welche kein toter Schrecken dieser Welt mehr verängstigen kann, denn für sie, die sich Menschen nicht anvertraut, bedeuten diese Schatten der Bäume schutz vor den neugierigen Blicken derer, denen sie nicht vertrauen kann...
Summer runzelte die Stirn und blätterte eine Seite ihres Buches um. Das Rascheln der bedruckten Blätter, die gefüllt waren mit Wissen, klang beinahe so wie der Wind, der durch die Blätter der hochgewachsenen Bäume über ihr fuhr. Summer liebte das Geräusch von raschelnden Blättern, es haftete ihm ihrer Meinung nach etwas Beruhigendes an, etwas, das sie vergessen ließ, dass ihre Welt bereits in ihrer Kindheit zerstört worden war. Die Ravenlaw mit dem pechschwarzen, langen Haar blickte von ihrem Buch über magische Tierwesen auf und begutachtete kurz ihre Umgebung. Sie hatte sich mit dem Rücken an einen umgestürzten baumstamm gelehnt, der unmittelbar am rande des Verbotenen waldes lag. Um das Mädchen herum wucherten einige Büsche und das feuchte Gras stand hoch und in leuchtendem Grün. Summer liebte diesen ruhigen Platz, denn es verirrten sich kaum andere Schüler hierher, sie mochte keine Menschenansammlungen und hielt sich deshalb so oft wie es ihr nur möglich war an den Plätzen auf, an denen sich keine laut schwätzenden und kreischenden Mitschüler trafen, selbst wenn das Wetter -so wie heute- nicht unbedingt wunderbar war.
Summer legte das Buch zur Seite und zog die Knie ein wenig enger an ihren zierlichen Körper, während sie den Ärmel ihres dunkelgrünen Pullovers ein wenig zurückschob, sodass die leicht gebräunte Haut an ihrem Handgelenk sichtbar wurde. Das helle Braun ihrer Haut, die sie von ihrer mexikanischen Mutter geerbt hatte, war an ihrem Handgelenk übersät mit einigen alten, verblassten Narben, die sie sich allesamt selbst zugefügt hatte. Nur eine einzige schimmerte noch rot und frisch, es war diejenige, die sie sich wegen Mike, dem Sohn des Lebensgefährten irher Mutter zugefügt hatte.
Und sie konnte sich auch noch gut an den Grund für ihre Tat erinnern...
Es war einer der regnerischen Tage der Sommerferien und Summer befand sich in ihrem Zimmer im Haus ihrer Mutter und deren Lebensgefährten James Edison in London.
Das Mädchen hatte sich auf dem Holzboden des geräumigen Zimmers niedergelassen, die langen, schlanken Beine überkreuzt und den Blick stur auf die scharfe, im Licht der Deckenleuchte glänzende Rasierklinge geheftet. Wieder einmal hatten sie die Gedanken an ihren Vater überkommen. Die Gedanken an den mann, der Summers Leben zerstört hatte und der ihre gesamte Familie zerstört hatte. Er hatte Summer in frühester Kindheit gelehrt, dass es keine Liebe auf dieser Welt geben konnte und seitdem war Summer gezwungen, sich slebst zu verletzen. Sie hasste es, doch sie konnte nicht anders, als sich immer und immer wieder die Haut an ihren Handgelenken aufzuschneiden, um zu fühlen, dass sie noch am leben war. Sie hasste und liebte diese Schwäche gleichzeitig, was ihre Situation nur noch schlimmer machte. Und sie war zu stolz, sich einem anderen Menschen anzuvertrauen. Sie fürchtete, dass sie niemals diesem Alptraum, den sie oftmals lebte, entkommen konnte.
Die junge Frau mit dem südlichen Teint biss sich auf die Unterlippe, als sie die scharfe Klinge in die zarte Haut an ihrem linken Handgelenk drückte, bis es weh tat. Es musste wehtun. Sie beobachtete, wie kleine, rote Bluttropfen auf den Boden vor ihr fielen und sie spürte den stechenden Schmerz. es war wie eine erlösung, doch gleichzeitig kam es ihr vor, als würden sich weitere, zentnerschwere Steine auf ihr Herz legen. Niemand würde ihr je helfen können, denn obwohl sie den Schmerz brauchte, wusste sie, dass sie sich eines tages damit selbst zerstören würde.
Mit einem lauten Knall flog plötzlich die Tür zu summers Zimmer auf und Mike, einer von Summers engsten Vertrauten und der einzige Mensch, der sie je verstanden hatte abgesehen von ihrem Zwillingsbruder Noel, stand in ihrem Zimmer. Erschrocken wandte Summer den Kopf, ihr rabenschwarzes Haar umwehte ihre markanten gesichtszüge und ihre graugrünen Augen blickten geschockt zu dem Jungen hinüber. Wie hatte sie nur vergessen können, die Tür abzuschließen??
„Wieso tust du das?“, fragte er sie und sie senkte den Blick. Sie schämte sich zu sehr...
Gedankenverloren strich Summer über die Narben, die nun nicht mehr schmerzten.Nur wenige Minuten, nachdem Mike an diesem Tag ihr Zimmer betreten hatte, hatte er ihre frische Wunde geheilt und sie anschließend geküsst. Danach war er weggelaufen und hatte sie in ihrer Verwirrung alleine zurückgelassen.
Von diesem Tag an war Summer Mike aus dem Weg gegangen.
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{Summer Shade.17 years old.7th class.Ravenclaw.My sweet pain...
{I can hear you when you whisper, but you don't even hear me when I'm screaming}
{Just another fallen angel...Our lady of sorrows...Of love and shadows...Heaven's darkest star}
Maybe we like the pain.
Maybe we're wired that way.
Because without it, I don't know, maybe we just wouldn't feel real.
What's that saying?
WHY DO I KEEP SCRATCHING MYSELF WITH A KNIFE?
BECAUSE IT FEELS SO GOOD WHEN I STOP.
{Yes, my other personalities are}
{The Good. The Lost. The Lioness. The Bad. The Free. The Musician.}