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The Story goes on - Forever
Harry Potter RPG
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James Weasley
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Beiträge: 16
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Erstellt: 11.01.09, 15:36 Betreff: 14.03.2007
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James sass da und hörte zu wie Lavinia seine Sorgen um seine Geschwister wie immer ins Lächerliche zog. Das machte sie immer, wenn er mal wieder übertrieb. Das tat er oft. Er nahm eben den Auftrag seines Vaters und seiner Grossmutter sehr ernst. Er war nuneinmal überzeigt davon, dass sein Vater auch nicht begeistert wäre, hätte er gewusst mit wem Claire das verkehrte. "Das ist nicht komisch" sagte er dann gespielt schmollend. "Ich will einfach noch nicht Onkel werden. Stell dir vor so eine kleine kommt und spricht mich mit "Hallo Onkel James an"" grinste er dann und ein Schauer lief ihm über den Rücken. James liebte Kinder und wollte selber auch unbedingt einmal welche haben. Aber er wollte nicht, dass seine Schwester schon in diesem Alter einen dicken Bauch bekam. Er war eben ganz sein Vater. "Das Kind würde dich dann unter Umständen auch mit Tante ansprechen. Und es wäre ein Krum" spinnte er seine Überlegungen weiter. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein, über sowas sollte man keine Scherze machen" ermahnte er sich dann selber.
"Wieso kein Mann zu Mann Gespräch?" meinte er dann enttäuscht und seufzte. "Ich würde ihm doch einfach nur sagen wie er meine Schwester zu behandeln hat und ihm raten sie nicht zu verletzen" sagte er dann unschuldig. "Wenn ich bemerke das er mir gar nicht passt würde ich ihm vielleich eine reinhauen und ihm sagen er solle die Finger von meiner Schwester nehmen. Aber das wäre schon alles was passieren konnte" sagte er dann und grinste Lavinia an. Irgendwie begann er diesen Krum schon fast zu hassen. "Der macht das doch nur, um Claire zu schwächen. Er ist ja selber auch Champion" brummelte er dann vor sich hin. James liess sich sehr gerne über die Männer- oder Frauenbekanntschaften seiner Geschwister aus. Schliesslich wäre er sonst kein guter grosser Bruder. Natürlich wusste er, dass er mit all den Frauen, die er bereits hatte kein gutes Vorbild war. Aber seine Geschwister sollte das nicht machen.
Als Lavinia dann auch noch meinte das eher Krum mit dem Plakat "Ich will ein Kind von dir" rumlaufen sollte blickte er sie gschockt an. "Hast du etwas mitbekommen, dass Krum ein Kind will?" fragte er dann und zog die Augenbrauen hoch. Dann machte er Anstalten aufzustehen und schlug mit der Faust in seine Hand. Er grinste dabei, natürlich meinte er es nicht ernst. Lavinia hielt ihn lachend zurück. Danach blickte James sie wieder an. "Ich muss ihn akzeptieren stimmts?" fragte er dann seufzend. "Wenn meine Schwester etwas von ihm will dann muss ich sie unterstützen und darf mich ihr nicht in den Weg stellen oder?" fragte er dann und seufzte noch mehr. Er hasste es manchmal wirklich, ein grosser Bruder zu sein. Es gab einfach immer viel zu viel Stress. Es war einfach nicht fair, warum konnte er nicht einfach einmal hier sitzen ohne sich irgendwelche Sorgen machen zu müssen? Der Tod seiner Eltern hatte ihm schon seine Jugend genommen und jetzt sollten ihm auch noch seine Geschwister genommen werden. Ja, es war eine Tatsache, das James viel zu schnell erwachsen werden musste. Seine Grossmutter hatte die Geschwister zwra unterstützt wo sie nur konnte, doch James übernahm sehr schnell Verantwortung. Er wurde erwachsen. Die Grossmutter beobachtete das immer mit einer gewissen Skepsis. Sie wollte nicht, das James keine Jugend mehr hatte. Aber James wollte es selber so. Er wollte für seine Geschwister dasein und ermahnte sie mit seinen 15 Jahren schon ab und zu die SChularbeiten richtig zu erledigen. Er erledigte auch immer alles sehr gewissenhaft. Zuerst die Arbeit dann das Vergnügen. Daran hielt er sich strikt. Schliesslich wollte er einmal einen tollen Beruf erlernen. Er brauchte schon früh niemand mehr, der ihn ermannte in der Schule gut mitzuarbeiten.
Jasper, was für ein leidiges Thema. Und wieso riet James seiner Freundin eigentlich ihn nach einem Treffen zu fragen wenn sein Herz drohte aus der Brust zu springen wenn er schon nur daran dachte, wie sie neben einem anderen herging? James hasste diese Jasper schon jetzt. Er nahm ihm seine beste Freundin weg. Aber James wollte nur eines, nämlich das seine beste Freundin glücklich war. Deswegen riss er sich weiterhin zusammen. "Du kennst ihn nach einem Treffen nicht Vinny und ich kenne ihn schon grad gar nicht. Woher willst du also wissen, dass er nicht mehr will oder das er nicht darauf wartet das du ihn fragst?" fragte er dann und blickte Lavinia mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Du reitest dich gerade in etwas hinein. Du weisst es nicht, du weisst es erst, wenn du es versucht hast. Falls du ihn wirklich näher kennenlernen willst, was ich nicht verstehe, dann sprich ihn auf ein weiteres Treffen an. Sonst wird das nichts" sagte er dann und grinste sie an. "Aber du kannst dich auch gerne mit mir Treffen anstatt mit diesen heini" neckte er sie dann grinsend.
"Es würde mich nicht stören als dein persönlicher Schlägertrupp zu gelten, so könnte ich dich wenisgtens vor all diesen bösen Männer, die dich mir wegnehmen beschützen" lachte er dann weiter grinsend. "Und das Gerücht das wir beide zusammensind geht sowieso immer irgendwie herum. Es ist mir auch sowas von egal, sollen sie doch denken was sie wollen. Wir beide kennen die Wahrheit und das reicht. Ich meine so wie wir uns geben da kann man schon auf solche Gedanken kommen" meinte er dann lächelnd. Kleine Zärtlichkeite zwischen ihnen waren eigentlich ganz normal. Öfters einmal begrüssten sie sich mit einem kurzen Kuss auf den Mund oder liefen Arm in Arm durch die Schule. Sehr oft lag Lavinia auch in seinen Armen oder mit dem Kopf auf seine Beinen, wenn sie sich unterhielten. Aber das war eben so weil sich die beiden schon so lange kannten und sich auch wirklich sehr nahe waren. Jedes Mädchen, dass Lavinia als beste Freundin an seiner Seite nicht akzeptierte hatte keine Chance bei ihm.
Als Lavinia seine Gefühle bestätigte und sich an ihn kuschelte hielt er sie fest. Ja, jetzt ging es ab in seinem Magen. Es war als würden tausende von Schmetterlingen darin herumflattern. So etwas hatte er noch nie. Was war das bloss? Was hatte das zu bedeuten? James verstand die Welt nicht mehr. Etwas verwirrt blickte er Lavinia an.
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Lavinia Vaughan
T R U E COLOR Mitglied
Beiträge: 16
Alter: .16.
Haus: .ravenclaw.
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Erstellt: 11.01.09, 15:36 Betreff: 20.03.2007
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Ein amüsiertes Schmunzeln glitt über Lavinias hübsches Gesicht, als James befürchtete, dass eventuelle Kinder von Claire und Ilja auch sie als Tante betrachten würden. So schlimm fand sie diesen Gedanken nicht, sie liebte Kinder und konnte nicht leugnen, dass dies womöglich daran lag, dass sie sich selbst manchmal noch wie eines verhielt. Sie war sechzehn Jahre alt, ein Alter, in dem man gewissermaßen an der Grenze zwischen Kindheit und Volljährigkeit stand und in dem zumindest Lavinia sich nicht ganz sicher war, was von beidem ihr mehr zusagte. Wenn es nach ihrer Mutter gehen würde, so hätte Lavinia so etwas wie eine Kindheit gar nicht gehabt, kein Spielen im Dreck, kein unbeschwerter Unsinn, kein Herumtollen, nur starre Regeln und schicke Kleidchen. Dass es für das junge, quirlige Mädchen trotzdem eine angenehme, glückliche Kinderzeit gegeben hatte, das hatte sie nicht zuletzt James und den anderen Weasleys zu verdanken, bei denen sie die Strenge ihres Elternhauses immer hatte vergessen können. Doch nun war all diese Unbeschwertheit vorbei, zumindest sollte dies so sein, Lavinia wollte es aber nicht recht zulassen, sie würden bald ihren Abschluss machen, und dann hiess es, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Gedanke, der auf Lavinia zugleich furchteinflößend und dennoch auch unheimlich verlockend wirkte. Sie liebte Herausforderungen, war unheimlich neugierig und probierte sich gern aus, doch sie hatte auch eine seltsame Abneigung gegen Verpflichtungen und Erwartungen, die man an sie stellte. „Hast du mal darüber nachgedacht, was du nach der Schule machen willst?“ fragte sie plötzlich unvermittelt und musste breit grinsen, als sie in James verwirrtes Gesicht sah. „Ist mir grad so eingefallen…“ erklärte sie schulterzuckend. „Auror, wie deine Eltern?“ erkundigte sie sich und war sich nicht ganz sicher, ob es richtig war, ihn darauf anzusprechen, der Tod von Ron und Hermine war immer noch, nach all den Jahren, ein heikles Thema, aber Lavinia war sich sicher, dass James, auch wenn ihm dieses Thema gerade nicht passen sollte, nicht sauer auf sie sein würde. So wenig, wie sie auf ihn böse sein konnte, so wenig war er seinerseits dazu in der Lage, auf sie wütend zu sein. Es überraschte Lavinia oft selbst, was sie James alles verzieh, was sie, wenn andere es getan hätten, zu cholerischen Höhenflügen und Wutausbrüchen der Extraklasse getrieben hätte. „Ich für meinen Teil….ich werde eine Nifflerzucht in Sibirien haben“ erklärte sie augenzwinkernd und dachte sich, noch während sie sprach, weitere Absurditäten aus „Oder aber deinen Onkel als Schulleiter ablösen und die Anarchie in Hogwarts einführen“ sponn sie weiter und lachte kurz bei der Vorstellung auf, dass sie das Schulleiterbüro im höchsten Turm ihr eigen nennen könnte, es war zu absurd. „Ooooder ich habe 23 Kinder und lebe in einem Vorort von London und schicke meinen Mann arbeiten“ schlug sie vor. „Um meiner Mum gerecht zu werden, sollte ich vielleicht aber doch lieber nur 2 Kinder kriegen, mein Mann sollte so reich sein, dass es fast schon nicht mehr anständig ist und unser Haus so groß, dass man sich darin verläuft“ erklärte sie und verdrehte genervt die Augen. Dazu, da war sie sich sicher, würde es niemals kommen. Dann doch eher die Nifflerzucht.
„Oh James, du bist manchmal so ein Trottel“ konstatierte Lavinia, als ihr Freund die Vermutung äusserte, Ilja Krum wolle Claire nur schwächen. „Warum denkst du denn so was? Kannst du dir etwa nicht vorstellen, dass es einen jungen gibt, der sich wirklich in deine Schwester verliebt hat?“ fragte sie herausfordernd und schaute James fragend an. „Ich für meinen Teil traue Krum viel zu, aber das nicht“ gab sie ihre Meinung preis. „Meinetwegen kann er beim Turnier mit unfairen Mitteln kämpfen, meinetwegen kann sein Vater der letzte Idiot sein, ich kenn ihn nicht, aber ich traue Claire ausreichend Menschenkenntnis zu, sich nicht von einem dummen Russen, der sie ausnutzen will, um den Finger wickeln zu lassen“ begehrte sie auf und pustete eine wirre pinke Haarsträhe aus ihrem Gesicht. „Und ich denke, dass du ihr da auch vertrauen solltest. Ich weiss, dass du sie liebst und sie beschützen willst, aber James, auch Claire hat es verdient, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu dürfen. Erinnerst du dich an all die Tage, an denen ich mich darüber aufgeregt habe, dass meine Mum mich bevormundet?“ fragte sie und sprach, ohne eine Antwort abzuwarten, sogleich weiter „Abgesehen davon, dass du keine Perlenkette und keine schicken Kostüme trägst bist du grad ganz genauso wie sie“ warf sie ihm vor, schwankend zwischen Belustigung und Ärger, wobei jedoch ersteres überwog. Manchmal, so wusste sie, musste man James etwas rauer anpacken, um ihm bestimmte Dinge zu verdeutlichen und ja, das konnte sie gut. "Wenn meine Schwester etwas von ihm will dann muss ich sie unterstützen und darf mich ihr nicht in den Weg stellen oder?" fragte James bedrückt wirkend und erntete von Lavinia für diese Einsicht sogleich ein strahlendes Lächeln, zugleich reckte die den Daumen ihrer rechten Hand in die Höhe. „Du hast es erfasst“ freute sie sich und drückte kurz seine Hand. „Und zieh nicht so ein Gesicht, als würdest du noch immer denken, dass er sie schwängern und ausrauben will“ bat sie. „Gönn Claire ihr Glück, sie würde es umgekehrt genauso machen“ war Lavinia sich sicher.
„Ich soll mich mit dir treffen, statt mit Japser?“ hakte Lavinia belustigt nach. Sie traf sich gern mit James, hatte auch wirklich viel Spaß mit ihm, wann immer sie zusammen Zeit verbrachten, aber vergleichbar war es dennoch nicht. „Okay“ nickte sie trotzdem „ Wir treffen und am nächsten Hogsmeade Wochenende, du bezahlst – ganz der Gentleman – alles was ich esse und trinke, rückst mir den Stuhl zurecht, wenn ich mich setze, bringst mir Blumen mit – aber bloß keine Rosen, das weißt du ja – und behandelst mich ganz wie die Dame deines Herzens“ zählte sie, sich ein Lachen verkneifend, auf, wie James sich verhalten musste, wenn er ihr Jasper ersetzen wollte. „Meinst du, dass das klappt?“ erkundigte sie sich schmunzelnd. „Und keine Sorge, ich erwarte keine körperliche Zuneigung“ beruhigte sie eventuelle Befürchtungen seinerseits und konnte das Lachen, welches aus ihr herausplatzte, nicht länger verhindern. „Das würde Gerüchte allerdings fördern“ wandte sie ein und hob ihre schmalen Schultern. „Ist mir aber eigentlich auch total egal“ stimmte sie ihm zu und lächelte leicht. Im Prinzip konnte sie sich echt nicht beschweren, sie hatte alles, was sie wollte, warum geisterte Jasper noch immer in ihrem Kopf herum? Ging s ihr wirklich um Japser? Oder ging es ihr nur darum, dass sie sich danach sehnte, Liebe zu erfahren. Nicht nur Zuneigung, Verliebtheit oder Begeisterung, nicht nur eine Schachtel Pralinen am Valentinstag… Der verwirrte Blick, den ihr bester Freund ihr zuwarf, riss sie zu ihrem Glück aus ihren konfusen Gedanken. „Ist irgendwas?“ erkundigte sie sich, leicht besorgt, da James tatsächlich ziemlich durcheinander wirkte. „ist dir eine neue Gemeinheit eingefallen, die Ilja Claire antun könnte?“ flachste sie, schüttelte dann jedoch den Kopf über das, was sie gesagt hatte, um zu signalisieren, dass sie auch zu einem ernsteren Gespräch bereit war.
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how long before i get in?before it starts, before i begin?how long before you decide?before i know what it feels like? if you never try, then you'll never know.
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James Weasley
Mitglied
Beiträge: 16
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Erstellt: 11.01.09, 15:36 Betreff: 25.03.2007
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James wusste, dass seine Sorgen was Claire betraf sicher ein Stück weit gerechtfertigt war aber wenn er es sich richtig überlegte, dann konnte dieser Dumrstrang auch ein bisschen Balsam für ihre Seele sein. Vielleicht tat es ihr gut, sich zu verlieben, vielleicht konnte sie so den Sprung schaffen und endlich vollkommen über den Verlust der Eltern hinweg kommen. James nahm sich fest vor das Ganze im Auge zu behalten, aber sich nicht unnötig in Claires Angelegenheiten einzumischen. Er musste einfach akzeptieren dass sie erwachsen wurde und kein kleines Mädchen mehr war auf das man ständig aufpassen musste. Sie war nuneinmal schon so alt, dass sie ihre Entscheidungen selber traf und das war auch gut so. Schliesslich hatte niemand das Recht, sie zu bevormunden. Was James noch immer Sorgen bereitete war sein introvertierter kleiner Bruder. Da musste er sich mehr darauf konzentrieren wie auf Claire. Claire wusste schon was sie tat und konnte sich auch gut selber verteidigen. Das wusste James, schliesslich kannte er seine Geschwister wohl am Besten.
Hast du mal darüber nachgedacht, was du nach der Schule machen willst? Auror, wie deine Eltern? rissen ihn die Worte seiner besten Freundin aus den Gedanken. James drehte sich zu ihm um und blickte sie nachdenklich an. Lavinia durfte das Thema Eltern ansprechen, bei anderen Personen würde er sich wohl gleich verschliessen. Aber bei Lavinia war das etwas anderes. Es war eine gute Frage, James hatte sich das noch gar nicht so richtig überlegt. „Naja, ich will auf jeden Fall für die gute Seite kämpfen, wie meine Eltern. Aber ob ich Auror werden möchte, ich weiss es nicht. Ich denke ich möchte lieber eine etwas ruhigere Stelle antreten. Vielleicht ans Zaubereriministerium“ sagte er dann und plötzlich trat ein Grinsen auf seine Lippen. „Ich werde Zaubereiminister“ scherzte er dann. „Dann wird das Zaubereiministerium wenigstens einmal richtig geführt. So wie es momentan ist lässt es sehr zu wünschen übrig“ meinte James dann grinsend. „Eine Nifflerzucht in Sibirien. Hm, keine schlechte Idee“ grinste er dann. „Dann ist ja wohl auch klar wen du einmal heiraten wirst. Mich.“ Fügte er dann weiter scherzend dazu. „Ja ich denke auch, dass 23 Kinder etwas viel sind. Ich weiss nicht ob du das überlebe würdest. Dann doch lieber nur 2 Kinder und einen reichen Mann“ meinte er dann und lachte. „Aber eben, wie schon gesagt, du kannst auch mich nehmen, ich stelle mich zur Verfügung“ sagte er dann.
Dann wies ihn Lavinia wieder zu Recht was Claire betraf. Ja, sie hatte ja Recht. Trotzdem wäre ihm ein anderer Mann lieber gewesen. Aber James musste Claire jetzt einfach zuerst einmal vertrauen. „Ja, du hast ja Recht, vielleicht ist Krum anders. Seine kleine Schwester ist ja auch bei uns in der Schule und die ist auf jeden Fall anders“ meinte er dann und klammerte sich an dieser Hoffnung fest. Er wollte seine Geschwister doch nur vor jeder Enttäuschung beschützen. Aber wenn er ehrlich war mit sich selber dann wusste er, dass das einfach nicht möglich war. Auch er wurde viele Male in seinem Leben enttäuscht, aber es hatte ihn nicht umgebracht. Im Gegenteil hat sich genau dank diesen Enttäuschungen weiterentwickelt und wurde zu dem Menschen, der er heute war. James nickte. „Okay, ich werde es lassen. Sie sollen sich kennenlernen, wenn er es ist, der meine Schwester glücklich macht bin ich zufrieden. Hauptsache sie ist glücklich“ fügte er dann noch hinzu.
Als Lavinia dann ihre Erwartungen offenlegte lachte er fröhlich. „Oh, das ist kein Problem, du wirst dich noch wundern, wie Gentleman-Like ich sein kann. Schliesslich habe ich schon für einige Mädchen den Gentleman gespielt und die waren alle ganz zufrieden mit mir. Schliesslich bin ich auch genial darin. Wenn er etwas konnte, dann war es das. Mit seinem Charme hatte er bis jetzt noch praktisch jedes Mädchen rumgekriegt, wenn er das dann wollte. Aber oft wollte er das nicht, schliesslich war er kein Teufel und wollte die Mädchen nicht ausnutzen. Aber er musste zugeben, er war auch bloss ein Mann. Das war eine Tatsache. Er hatte auch Bedürfnisse die befriedigt werden müssen. „Bei dir werde ich mich natürlich ganz besonders Mühe geben, schliesslich bist du auch etwas ganz Besonderes. Du kannst dich auf etwas gefasst machen, ich lasse mir etwas einfallen. Es wird das schönste Hogsmeade Wochenende werden, dass du je erlebt hast“ sagte er dann und grinste. Das meinte er sehr ernst. Er hatte da auch schon einige Ideen. „Also abgemacht“ sagte er dann und grinste sie an. „Lass dich überraschen“ fügte er dann noch hinzu.
James hörte die Frage Lavinias was los war nur von weit weit weg. Er zog sie etwas näher an sich. Der Duft ihrer Haare war einfach bezaubernd. Es war ihr persönlicher Duft. Das wurde ihm erst so richtig bewusst, als sie etwas näher bei ihm sass. Es roch sehr fruchtig und sommerlich. Ja, genau das gehörte zu ihr. James schloss die Augen und nahm den Duft ganz tief in sich auf. Er versuchte die Gefühle in seinem Bauch zu ignorieren, aber er schaffte es nicht. Dann wurde es ihm fast schlagartig bewusst. Konnte es sein? Konnte das wirklich sein? Unmerklich schüttelte James den Kopf. Nein, das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Seine Gefühle gegenüber von Lavinia waren freundschaftlich und sollten es auch bleiben. Diese Freundschaft war ihm wichtiger als alles andere auf dieser Welt. James war in diesem Moment einfach noch viel verwirrter. Das musste ein Irrtum sein. Seine Gefühle gingen mit ihm durch.
„Es ist nichts“ sagte er dann und lächelte leicht. Es hörte sich nicht sehr überzeugend an, aber was sollte er Lavinia sagen? Sie würde nachbohren, das war ihm schon jetzt klar und er sollte sich jetzt schleunigst etwas überlegen, dass seine Verwirrtheit erklären konnte. Er fing an Lavinia zu kitzeln. Er kannte die Stellen genau, an denen sie kitzlig war. Früher als sie noch klein waren hatten sie das aneinander ausprobiert. Frech grinste James seine Freundin an.
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Summer Shade
Requiem for a dream Mitglied
Beiträge: 14 Ort: Nothing But Neverland.
Alter: 7teen.
Beruf: Student.
Haus: Ravenclaw.
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Erstellt: 11.01.09, 15:49 Betreff: 11.06.2007
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cf: Der Verbotene Wald
Einen kurzen Augenblick lang starrte Summer in den düsteren Wald, der sich hinter den drei Schülern erstreckte und wünschte sich, dass sie sich gleich dort in den tiefen schatten verborgen hätte. Die Finsternis war ihr Freund, denn sie versteckte sie, im Schutze einer dunklen Nacht ließ Summers Stolz und ihr Wunsch nach Perfektion ihre Schwächen zu. Wenn es dunkel war und sie niemand sehen konnte, dann fühlte sich das schweigsame Mädchen sicher. Eigentlich hatte sie die kleine Lichtung am äußersten Rande des Verbotenen Waldes aufgesucht, um in Ruhe nachdenken zu können –über das, was in den letzten Monaten geschehen war- und nicht zuletzt hatte sie nicht zu Abend essen wollen aus Angst, Mike dort zu begegnen. Es war nicht leicht für sie, ihrem besten Freund, dem einzigen Menschen abgesehen von ihrem Zwillingsbruder Noel, der sie jemals richtig verstanden hatte, aus dem weg zu gehen, doch es war leichter für sie, als mit dem konfrontiert zu werden, was zwischen ihnen war. Es würde sie nur verletzen. Seine Nähe würde sie verletzen, s wie sie es bislang getan hatte. Summer hasste Mike dafür, dass er sie geküsst und damit nicht nur ihre Freundschaft verändert und zerstört hatte. Sie hasste ihn dafür, dass er mit diesem unsinnigen, flüchtigen Kuss ihre Freundschaft in Frage gestellt hatte. Summer war unsicher über ihre Gefühle für Mike geworden. Doch sie konnte nicht anders, obwohl sie versuchte ihn zu hassen, es wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie wusste, dass es ihr niemals gelingen würde, denn zu viel hatten sie schon gemeinsam erlebt, zu viel hatte sie ihm bereits von sich gegeben. Sie hing an ihm und sie wusste es und doch versuchte sie es zu leugnen, aus Angst davor, auch noch die Beziehung ihrer Eltern zu zerstören. Aus Angst davor, sich selbst noch mehr zu zerstören. Denn hatte Mike nicht ganz eindeutig gezeigt, dass ihm der Kuss nichts bedeutet hatte? Er hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Er hatte ihr keinen Grund nennen können, als se ihn danach gefragt hatte und er hatte ihr eiskalt ins Gesicht gesagt, dass es nur eine Illusion gewesen war, dass nichts zwischen ihnen sein könnte. In solchen Momenten sah Summer den Slytherin in dem jungen Mann, den kalten herzlosen Menschen, der sich in seinem Inneren verbarg. Er hatte wie ein Egoist gehandelt und keine Rücksicht darauf genommen, was er in Summer mit seinen Handlungen auslöste. Wie sehr er sie damit verletzte und wie sehr er sie damit weiter in ihre eigene Vernichtung trieb. Doch auch nach diesem Mal war er ihr weiterhin gefolgt und hatte von ihr verlangt wieder zu dem punkt zurückzugehen, an dem alles zwischen ihnen in Ordnung gewesen war. Und als sie endlich soweit gewesen war, zuzugeben, dass er ihr fehlte, dass sie ihn an seiner Seite brauchte, um nicht zugrunde zu gehen, da hatte er nichts getan, er hatte einfach nur dagestanden und sie angesehen aus seinen schönen meerblauen Augen. Und sie hatte kein Verständnis gefunden in seinem Blick. Das war das letzte Mal seit einigen Wochen gewesen, dass sie miteinander gesprochen hatten und seitdem hatten sich die frischen Narben an Summers Unterarmen gehäuft.
Und nun blieb ihr nicht einmal mehr die Ruhe des Waldes um darüber nachzudenken, was geschehen war, um verzweifelt einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden, denn die frühabendliche Ruhe war gestört worden. Zuerst war Conny aufgetaucht, ein Mädchen aus Ravenclaw, mit dem Summer eine Freundschaft pflegte, auch wenn diese von ihrer Seite her immer recht wortkarg gepflegt wurde. Aber man konnte sagen, dass Summer die Gesellschaft der Blondine mit den kornblumenblauen Augen schätzte. Und dann war da noch dieser Durmstrang, der sich in seiner selbstbewussten und doch seltsam unsicher wirkenden Art zu ihnen gesellt hatte. Nicht dass Summer etwas dagegen gehabt hätte, dass sich dieser Junge zu ihnen setzte. Wenn doch nur nicht dieser spöttische Zug um seinen Mund gewesen wäre… Die zierliche Halbspanierin konnte natürlich nicht wissen, dass Samuel gerade in diesem Moment ein Bild von ihr in seinem Kopf formte, dass fehlerhafter nicht hätte sein können, denn war Summer für gewöhnlich ein schweigsamer, eher passiver Zeitgenosse, der andere Menschen mied und lieber seine Ruhe hatte, so sah er in ihr das selbstbewusste und arrogante Mädchen, welches überall seinen Senf dazu geben musste. Dass Conny im Gegensatz zu Summer den fremden Jungen aus dem Norden als sympathisch und attraktiv einstufte, ließ sich Summers Meinung nach nur schwerlich übersehen, denn in den Augen ihrer Mitschülerin war ein Funkeln erschienen, als sie den älteren Schüler mit neugieriger Miene musterte.
„Aber es ist echt schön hier. Auch wenn der Wald ziemlich abweisend wirkt – mit den großen Wiesen und dem riesigen See ist es zumindest abwechslungsreicher als bei uns in Durmstrang. Außerdem könnte ich euch genau die gleiche Frage stellen. Was macht ihr hier so spät noch draußen?“ Summers Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln, als der Junge eine Erklärung abgab, was ihn nach draußen geführt hatte. „Ich denke dass ist der Sinn und Zweck dieses Waldes. Er soll abweisend wirken, damit sich die Schüler von ihm fern halten. Viele tun dies auch freiwillig. Andere müssen dazu gezwungen werden“, Summer zuckte mit den schultern, „Und wieder andere scheren sich nicht darum, was in den schatten der Bäume lauert“ Sie grinste kurz und strich sich das tiefschwarze Haar aus dem schmalen, dunklen Gesicht, während ihr Blick kurz zu Conny huschte, die noch immer neugierig den hochgewachsenen Jungen anblickte, ehe sie sich wieder Sam zuwandte, der sie forschend anblickte. „Ich bin lieber draußen als oben im Schloss“, meinte Summer knapp und gab keine weitere Erklärung für diese vorliebe ab. In Wahrheit hasste sie große Menschenansammlungen, wenn sie sich überhaupt beim Mittag- oder Abendessen blicken ließ, dann immer sehr früh oder spät, wenn die meisten der Schüler die Große Halle bereits verlassen hatten.
Ihr Blick schweifte wieder ab und sie betrachtete Sam, der sie unablässig fixiert hatte. Mit seinem forschenden, kühlen und dennoch interessierten Blick erinnerte er sie an Mike. Mike hatte sie auch immer so angesehen. Er hatte sie so angesehen, als er ihr gesagt hatte, dass alles in den Sommerferien ohne Bedeutung war. Bei diesem Gedanken bohrte sich ein tiefer, stechender Schmerz in Summers Herz. Warum nur hatte er das gesagt? Warum hatte er das getan, was er getan hatte? Warum? Warum?
Nur mühsam gelang es dem Mädchen, nicht gleich aufzuspringen und wegzurennen. Sie musste weg von diesem Ort, weg von Sam, in welchen sie in diesem Moment niemand anderen als Mike sah. Sie wollte einfach nur fliehen vor ihren eigenen Gedanken und vor den Erinnerungen, die nun wieder vor ihrem inneren Auge auftauchten. „Es tut mir Leid, aber mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas Wichtiges zu erledigen habe.“, meinte sie, als sie aufstand und nach ihrer Tasche griff. Sie schenkte Conny ein entschuldigendes Lächeln und mit einem letzten, verunsicherten Blick auf Sam verschwand sie zwischen den Bäumen.
Der von Kieseln durchsetzte Sand knirschte unangenehm unter Summers Füßen, als sie am See ankam. Um diese Zeit hielten sich hier nur noch wenige Menschen auf, vor allem auf dieser wild mit Büschen und hohen Schilfgräsern bewachsenen Seite des Ufers, wo kaum jemals ein Schüler hinkam. Doch Summer kam oft hierher, sie wusste um die Tatsache, dass das Ufer sehr versteckt lag, so wie sie wusste, das kaum ein anderer Mensch sie hier vermuten würde, geschweige denn finden könnte. Sie brauchte diesen Ort jetzt. Sie wollte, nein, sie musste für einen Augenblick allein sein, um sich wieder zu fangen. Es war erstaunlich, welche Gefühle allein der bloße Gedanke an Mike in ihr auszulösen vermochte und die Erinnerungen, in die sie gestürzt wurde, hätte sie am liebsten verdrängt doch es war schon immer so gewesen. Erinnerungen waren zwar das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden konnte, doch gleichzeitig waren sie auch die einzige Hölle, in die man schuldlos verdammt wurde und vor der es kein Entrinnen gab. Und Summers Erinnerungen waren mehr als die Hölle. Sie konnte sich nur an wenige glückliche Momente erinnern, ihre Gedanken wurden dominiert von den erbosten und hassverzerrten schreien ihrer Eltern, von dem Weinen ihres Bruders, von ihren eigenen Tränen. Sie erinnerte sich an Scherben, an ihre zerbrochene Familie, an den Tag, an dem sie sich selbst ihr Ende geschaffen hatte. Ihre eigene persönliche Hölle, die Last, die sie zu tragen hatte. Sie erinnerte sich an Mike. Und immer wieder nur an Mike. Und es tat so weh. Summer atmete tief durch und ließ sich auf einen flachen Stein nieder, der ein Stück ins Wasser hinaus ragte, ehe sie den Blick ihrer dunklen Augen hinaus auf das ruhig daliegende Wasser schweifen ließ. Dünne Nebelschwaden zogen über den See und in weiter ferne hatte sich der Himmel blutrot verfärbt, um die sonne zu verabschieden, deren letzte Strahlen das gewaltige, auf der Anhöhe liegende Schloss in ein fahles Licht tauchten. Im Grunde genommen war es ein wunderschöner Anblick, der sich Summer bot und doch hatte sie in diesem Augenblick keine Verwendung für etwas Schönes. Sie hatte nur Augen für die unschönen Narben an ihren Armen, die zu größten teil bereits verblasst waren. Jede einzelne dieser narben hatte eine Geschichte zu erzählen, doch niemals würde jemand diese Geschichten zu hören bekommen, da war die kleine Ravenclaw sich sicher. Bedächtig, als sei ihr alle Zeit der Welt gegeben, fuhr Summer die blassen Linien mit den schmalen Fingern ihrer rechten Hand nach. Viele der Narben schmerzten nicht mehr, doch einige pochten noch unangenehm unter dem sanften Druck ihrer Finger. Doch keine dieser Narben hatte jemals so sehr geschmerzt wie die Wunden, die in Summers Seele gerissen waren. Man sagte zwar, die zeit heilt alle wunden, aber warum wartete sie dann immer noch? Warum wartete sie immer noch darauf, dass der Schmerz über die Trennung ihrer Eltern endlich vergehen mochte? Wie lange würde es dauern, bis auch diese Narbe nur noch dumpf pochte, wo einst ein stechender Schmerz gewesen war?
Summer lächelte bitter. Diese Wunden würden wohl niemals vergehen, doch die Hoffnung starb immer zuletzt, auch wenn es noch so wehtat. Und auch Summer hoffte immer noch. Wie sehr sie diese Wunden, ihre Sucht, sie doch in den letzten Jahren verändert hatten! Niemand hätte jemals ahnen können, dass Summer einst ein lebhaftes und fröhliches Kind gewesen war, dass nur durch ein unglückliches Schicksal so verschwiegen und geheimnistuerisch geworden war. Was würde sie dafür geben, um wieder so unbesorgt und glücklich sein zu können wie damals. Nicht so labil, wie heute. Was würde sie nur dafür geben, ohne diese Sehnsucht nach Verletzungen leben zu können…
Sie wandte den Blick von ihrem Arm ab und kramte in ihrer alten, geflickten Tasche nach der geschärften, silbernen Rasierklinge, welche sie immer bei sich trug. Sie seufzte, als sie das kühle Metall an ihre warme, gebräunte Haut hielt. Es fühlte sich an wie immer. Diese prickelnde Erwartung vor dem Schnitt, die Angst, vor dem Schmerz. Die Sehnsucht nach Linderung ihrer seelischen Pein. Die Schülerin blickte noch einmal auf, nur um am Himmel die blutrote Sonne untergehen zu sehen. Der scharfe Wind, der nun, im September, bereits ein Vorbote für die kalten Monate des Jahres war, blies ihr das lange Haar aus dem Gesicht und ließ ihren schmalen Körper trotz des schwarzen Pullovers den sie trug frösteln. Sie schloss die Augen und atmete einmal tief ein, bevor sie die Klinge mit einer raschen Bewegung quer über ihren Arm zog. Sie hasste sich in diesem Augenblick mehr denn je, sie hasste sich für ihre schwäche, doch gleichzeitig wusste sie, dass sie ohne den Schmerz nicht leben konnte. Nicht alleine. Sie öffnete die Augen wieder und zog die Klinge ein weiteres Mal über ihren Unterarm, Tränen liefen ihr über die Wangen, sie wollte das alles nicht mehr und doch konnte sie sich nicht stoppen. Blutrinnsale tropften von ihrem Arm auf den steinigen Untergrund und mischten sich mit ihren heißen Tränen, als der körperliche Schmerz denjenigen ihrer Seele betäubte. Mit dem Schmerz war auch die Erlösung gekommen. Und oben am Himmel verlor die strahlende, rote Sonne ihren Kampf gegen die Finsternis.
____________________ {Summer Shade.17 years old.7th class.Ravenclaw.My sweet pain... {I can hear you when you whisper, but you don't even hear me when I'm screaming} {Just another fallen angel...Our lady of sorrows...Of love and shadows...Heaven's darkest star}
Maybe we like the pain. Maybe we're wired that way. Because without it, I don't know, maybe we just wouldn't feel real. What's that saying? WHY DO I KEEP SCRATCHING MYSELF WITH A KNIFE? BECAUSE IT FEELS SO GOOD WHEN I STOP.
{Yes, my other personalities are} {The Good. The Lost. The Lioness. The Bad. The Free. The Musician.}
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Reva Tudor-Alaric
with malice aforethought Mitglied
Beiträge: 84
Alter: 24
Beruf: teacher of *charms*
Haus: head of the house of slytherin
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Erstellt: 11.01.09, 15:49 Betreff: 24.07.2007
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Reva hasste frühes Aufstehen, sie hatte es schon immer gehasst. Und dennoch war es am heutigen Tag ausnahmsweise einmal nicht ihrem verhassten und wohl schon viel zu oft gegen die Wand geschmissenen Wecker zu verdanken, dass sie sich schon so früh am Morgen aus den Federn gequält hatte. Es hatte viel mehr mit der Tatsache zu tun, dass sie sich nicht von Nayra hatte trennen können, der süßen kleinen Nayra, ihrer bezaubernden Tochter, die sie mit den großen braunen Augen mal wieder derartig in ihren Bann gezogen hatte, dass es ihr nicht gelungen war, sich schon am vorherigen Abend von ihr zu verabschieden, wie es doch eigentlich geplant gewesen war. Ein leiser Seufzer entfuhr den schmalen, perfekt geschwungenen Lippen der jungen Lehrerin, während sie ihre dunkelbraunen, fast schon schwarzen Augen über den See und die umliegenden Ländereien wandern liess. Sie genoss diese Zeit am frühen Morgen, in der alles noch so verschlafen wirkte und in der sie noch nicht viele andere Menschen erblicken konnte, die doch nur Menschen gewesen wären, mit denen sie sich nicht hätte beschäftigen wollen. Ihre Gedanken kreisten um ihre Tochter, sie hatte das vierjährige Mädchen ohnehin viel zu selten um sich, lediglich an einigen wenigen Wochenenden und in den Ferien, so dass sie die Zeit, die sie mit ihr hatte, stets umso mehr genoss und besonders ausnutzen wollte. Es war eine Schande, dass Nayra nicht bei ihr sein konnte, dass Reva nicht miterleben konnte, wie sie heranwuchs, dass sie sie nicht nach ihren Vorstellungen erziehen konnte, dass sie ihr nicht den See an diesem grauen Morgen zeigen konnte, dass nicht sie es sein würde, die ihr die Mysterien der Welt erklären würde und dass niemals gewährleistet sein würde, dass Nayra eines Tages die Einstellung ihrer Mutter betreffend der Frage, was gut und was böse ist, teilen würde. Und dennoch hatte es für Reva damals keine andere Wahl gegeben, sie war nicht gewillt gewesen, ihre Arbeit aufzugeben, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Ihre Arbeit als Lehrerin für Zauberkunst in Hogwarts war ich wichtig, doch wenn sie von "Arbeit" sprach, so meinte sie damit stets eigentlich ihre Tätigkeit als Todesserin, die sie tunlichst im Verborgenen hielt. Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, dass sie das Kind anfangs nichtmals gewollt hatte, auch, wenn ihr dieser Gedanke heute mehr als abwegig erschien. Nur die bloße Vorstellung, Nayra nicht zu haben, nicht dieses Lächeln zu kennen, das selbst ein Herz aus Stein, wie man es auch Reva nachsagte, zum Schmelzen bringen konnte, nicht das Gefühl zu kennen, dass diese kleinen, zarten Hände auf ihrer Haut hinterliessen, nachdem Nayra ihre Hand gehalten hatte, erschien ihr so grausam und abwegig, dass es sie mehr traf als sämtliche tatsächlich passierten Dinge in ihrem Leben. Die Tatsache zum Beispiel, dass niemand für sie selbst diese Liebe empfand, die sie ihrer Tochter entgegenbrachte. Nicht ihr Vater und wohl schon gar nicht ihre Mutter, beiden war sie herzlich egal, das wusste sie. Doch dies war, angesichts der Tatsache, dass ihr ihre Eltern ebenso wenig bedeuteten, wohl eher zweitrangig und als nebensächlich zu betrachten. Ein knappes, fast hämisches Grinsen schlich sich auf ihr perfektes, elfenbeinartiges Gesicht, die tiefbraunen Augen der jungen Frau verdunkelten um eine weitere Nuance, ohne, dass sie selbst dies gemerkt hätte.
[I]„Wer keine Liebe kennt, der liebt auch nicht“[/I] erinnerte sie sich an die Worte von Jonathan Miles, dem Vater von Nayra, einer weiteren Person in ihrem Leben, die gekommen und gegangen war, ohne Spuren zu hinterlassen, weder in ihrem Herzen, noch in ihrer Seele. Wie auch sollte man schwarze Spuren auf etwas Schwarzem sehen? Vielleicht hatte er richtig gelegen mit diesen Worten, Reva hatte darübe rnie wirklich nachgedacht. Sie war alles andere als warmherzig, sie war kühl und berechnend, sie war stets auf ihren eigenen Vorteil aus und sie nahm keine Rücksicht auf Verluste - ja, sie kannte sich selbst sehr gut. Zwar gelang es ihr oft, ihr wahres Ich, ihre dunkle Seite, zu verbergen, doch wer sie wirklich kannte, der wusste auch, dass Reva eine wahre Meisterin der Tarnung war und der wusste, dass man alles was sie sagt auf die Goldwaage legen musste, dasss man zwischen den Zeilen lesen musste, wenn man auch nur in Ansätzen hinter das kommen wollte, was die junge Lehrerin wirklich meinte und glaubte. Sanft begrüßten die ersten, zaghaften Sonnenstrahlen den Tag, schlichen sich hinter den grauen Schleierwolken hervor und schienen den Himmel zu erkunden, bevor sie sich zaghaft auf Revas kastanienbraunem Haar niederliessen. Es versprach, ein wunderschöner Herbstmorgen zu werden, doch dies konnte Revas Laune nicht heben. Sie war traurig, auch wenn sie dies nicht recht einordnen konnte, da Trauer ein Gefühl war, das ihr kaum bekannt war. Sie kannte Schmerz, sie kannte Angst und sie kannte auch Wut. Sie hatte diese Gefühle kennengelernt und sie hatte gelernt, sie abzuschalten. Wer brauchte schon Gefühle, was nutzten sie? Sie machten einem das Leben schwer, so hatte Reva es stets wahrgenommen, und deswegen existierten zwischenmenschliche Gefühle nicht mehr für sie. Allenfalls vielleicht noch Hass, doch auch diesen hatte sie in großen Teilen versucht, durch Gleichgültigkeit zu ersetzen.
Es gab lediglich zwei Menschen in ihrem Leben, die positive Gefühle in ihr hervorriefen, Gefühle, die sie verletzbar und angreifbar machten und die insofern eigentlich kaum duldbar waren. Ein weiterer Grund, warum Nayra nicht bei ihr sein konnte: Sie war und wäre immer ihre allergrößte Schwäche. Die zweite Person, die ihr nahe stand und die sie, zumindest annähernd, an sich heranliess war ihre Halbschwester Neela, ein 16 Jähriges Mädchen, das in Hogwarts zur Schule ging, die Tochter ihrer Mutter und deren neuem Mann, Vincent Regis. Das junge Mädchen weckte in ihr das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern, auch wenn Reva selbst sich in dieser Hinsicht anfangs selbst nicht recht verstanden hatte. Sie hatte Neela zum ersten Mal gesehen, als sie selbst 16 Jahre alt gewesen war, Neela war 8 Jahre jünger, und vom ersten Moment an hatte Reva gewusst, dass dieses Mädchen ein Teil von ihr selbst war, der Teil, den sie stets unterdrückt hatte. Der unsichere Teil, der schüchterne, in sich gekehrte Teil. Ganz anders als Reva selbst, und doch auf eine unheimliche Weise miteinander verbunden waren sie, die beiden hübschen Schwestern. Sie verstanden sich, trotz des Altersunterschiedes, oft ohne Worte, Reva wusste, dass sie für Neela ein wichtiger Halt war und ihr selbst tat es gut zu sehen, wie ihre eigenen Ideale in ihrer Schwester aufgingen und wie diese den Weg ging, den Reva ihr aufzeigte. Vielleicht war Neela, zumindest hier in Hogwarts, für Reva auch eine Art Ersatz für ihre eigene Tochter, manch einer nahm die beiden ohnehin eher als Mutter und Tochter denn als Schwestern wahr, doch Reva war dies herzlich egal, sie war froh, dass sie ihre Schwester in ihrer Nähe wusste und sie somit nahezu ständig beobachten und kontrollieren konnte, es schien doch somit ausgeschlossen, dass Neela einen Weg einschlagen würde, den Reva als den falschen erachten würde. Sie wusste, dass ihre gemeinsame Mutter die Wirkung ihrer älteren auf die jüngere Tochter mit äußerstem Wohlwollen betrachtete, doch hatte dies rein gar nichts mit Revas Denken und Handeln zu tun, viel mehr wollte sie Neela, da war sie ehrlich zu sich selbst, der Mutter entfremden, wenn diese das nicht ohnehin schon selbst geschafft hatte. Candace Tudor-Regis war die wohl denkbar schlechteste Mutter, die man haben konnte, das stand schon seit Jahren ausser Frage. Und doch empfand Reva keinen Hass für sie, sie selbst war zu dem Menschen geworden, der sie war, weil sie schon früh in ihrem Leben auf sich selbst gestellt gewesen war – und dies hatte ihr gut getan. Ausserdem hatte der neue, der zweite Mann ihrer Mutter, diese auf die dunkle, die Revas Meinung nach einzig richtige, Seite geführt, eine Tatsache, die ihre Mutter für Reva zumindest akzeptabel erscheinen liess. Reva wusste, was sie wollte und sie wusste, für welchen Preis sie es bekommen konnte. Ihre Eltern spielten dabei schon längst keine Rolle mehr, auch, wenn ihr Vater ihr in seiner Position als Zaubereiminister schon das ein oder andere Mal hatte nützlich sein können. Ob er wusste, dass sie ihn ausnutzte? Reva wusste es nicht recht, doch ihr Vater war ein intelligenter Mann, er musste durchschaut haben, dass er seiner Tochter völlig egal und für sie nur ein Mittel zum Zweck war - doch dennoch half er ihr, wenn er es konnte. Vielleicht empfand er doch so etwas wie Liebe für sie, kam Reva ein bislang verdrängter Gedanke, den sie auch sogleich wieder beiseite schob. Sanft fuhr der Wind in die langen, braunen Locken der jungen Lehrerin und wehte diese in ihr Gesicht. Es schien, als würde der Wind auch die unnützen Gedanken wegwehen und Reva machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Haare wieder zu ordnen, da der nächste Windstoß sie doch ohnehin wieder durcheinander gebracht hätte.
Kurz schloss sie die Augen und genoss das Gefühl absoluter Freiheit, das sich allmählich warm in ihr ausbreitete. Schon zu ihrer eigenen Schulzeit war hier ihr Lieblingsplatz gewesen, fernab von den beengenden Gemäuern des Schlosses, fernab von den Leuten, die ihr vorschreiben wollten, wie sie zu denken hatte, den Leuten, die sie abfällig, manchmal jedoch auch voller Furcht, betrachteten, wenn sie sahen, welche Bücher sie unter ihrem Arm trug oder wie sie jemanden aus einer niedrigeren Klassenstufe nahezu grundlos ankeifte, dann jedoch gute Miene zum bösen Spiel machte, die Schultern straffte, und lässig auf ihr Vertrauensschülerabzeichen deutete, das mittlerweile längst durch die Position als Vertrauenslehrerin des Hauses Slytherin ersetzt worden war. Ja, der See war ein besonderer Ort, ein Ort, an dem die Gedanken frei waren, unabhängig und frei. Vorsichtig, um ihren Umhang nicht zu beschmutzen oder gar zu zerreissen, liess Reva sich am Stamm eines kräftigen Baumes hinuntergleiten, dessen meiste Blätter bereits rötlich gefärbt waren, bis sie schließlich auf der kühlen, harten Erde zum Sitzen kam. Müde lehnte sie den Kopf zurück, schloss für einen kurzen Moment die Augen - eigentlich hatte sie lesen wollen, erinnerte sie sich, sie wollte die Minuten, die ihr noch blieben, bis der Rest des Schlosses zum Leben erwachen würde noch nutzen, um sich mit Dingen zu beschäftigen, die ihr vielleicht sogar noch wichtiger waren als ihr Beruf. „Dunkle Magie und ihre wichtigsten Vertreter“ war das Buch, welches sie gerade las und in das sie sich auch nun mal wieder völlig vertiefte, in ein Kapitel über Gellert Grindelwald, den wohl grausamsten schwarzen Magier, wenn man einmal von Lord Voldemort absah.
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i can be so mean when i wanna be i am capable of really anything i can cut you into pieces ___________________________________ but my heart is broken___________________________________ please don't leave me i always say how i don't need you but it's always gonna come right back to this
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Mike Edison
Mitglied
Beiträge: 3
Alter: 17
Beruf: Schüler
Haus: Slytherin
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Erstellt: 11.01.09, 15:50 Betreff: 25.07.2007
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Reva hasste frühes Aufstehen, sie hatte es schon immer gehasst. Und dennoch war es am heutigen Tag ausnahmsweise einmal nicht ihrem verhassten und wohl schon viel zu oft gegen die Wand geschmissenen Wecker zu verdanken, dass sie sich schon so früh am Morgen aus den Federn gequält hatte. Es hatte viel mehr mit der Tatsache zu tun, dass sie sich nicht von Nayra hatte trennen können, der süßen kleinen Nayra, ihrer bezaubernden Tochter, die sie mit den großen braunen Augen mal wieder derartig in ihren Bann gezogen hatte, dass es ihr nicht gelungen war, sich schon am vorherigen Abend von ihr zu verabschieden, wie es doch eigentlich geplant gewesen war. Ein leiser Seufzer entfuhr den schmalen, perfekt geschwungenen Lippen der jungen Lehrerin, während sie ihre dunkelbraunen, fast schon schwarzen Augen über den See und die umliegenden Ländereien wandern liess. Sie genoss diese Zeit am frühen Morgen, in der alles noch so verschlafen wirkte und in der sie noch nicht viele andere Menschen erblicken konnte, die doch nur Menschen gewesen wären, mit denen sie sich nicht hätte beschäftigen wollen. Ihre Gedanken kreisten um ihre Tochter, sie hatte das vierjährige Mädchen ohnehin viel zu selten um sich, lediglich an einigen wenigen Wochenenden und in den Ferien, so dass sie die Zeit, die sie mit ihr hatte, stets umso mehr genoss und besonders ausnutzen wollte. Es war eine Schande, dass Nayra nicht bei ihr sein konnte, dass Reva nicht miterleben konnte, wie sie heranwuchs, dass sie sie nicht nach ihren Vorstellungen erziehen konnte, dass sie ihr nicht den See an diesem grauen Morgen zeigen konnte, dass nicht sie es sein würde, die ihr die Mysterien der Welt erklären würde und dass niemals gewährleistet sein würde, dass Nayra eines Tages die Einstellung ihrer Mutter betreffend der Frage, was gut und was böse ist, teilen würde. Und dennoch hatte es für Reva damals keine andere Wahl gegeben, sie war nicht gewillt gewesen, ihre Arbeit aufzugeben, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Ihre Arbeit als Lehrerin für Zauberkunst in Hogwarts war ich wichtig, doch wenn sie von "Arbeit" sprach, so meinte sie damit stets eigentlich ihre Tätigkeit als Todesserin, die sie tunlichst im Verborgenen hielt. Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, dass sie das Kind anfangs nichtmals gewollt hatte, auch, wenn ihr dieser Gedanke heute mehr als abwegig erschien. Nur die bloße Vorstellung, Nayra nicht zu haben, nicht dieses Lächeln zu kennen, das selbst ein Herz aus Stein, wie man es auch Reva nachsagte, zum Schmelzen bringen konnte, nicht das Gefühl zu kennen, dass diese kleinen, zarten Hände auf ihrer Haut hinterliessen, nachdem Nayra ihre Hand gehalten hatte, erschien ihr so grausam und abwegig, dass es sie mehr traf als sämtliche tatsächlich passierten Dinge in ihrem Leben. Die Tatsache zum Beispiel, dass niemand für sie selbst diese Liebe empfand, die sie ihrer Tochter entgegenbrachte. Nicht ihr Vater und wohl schon gar nicht ihre Mutter, beiden war sie herzlich egal, das wusste sie. Doch dies war, angesichts der Tatsache, dass ihr ihre Eltern ebenso wenig bedeuteten, wohl eher zweitrangig und als nebensächlich zu betrachten. Ein knappes, fast hämisches Grinsen schlich sich auf ihr perfektes, elfenbeinartiges Gesicht, die tiefbraunen Augen der jungen Frau verdunkelten um eine weitere Nuance, ohne, dass sie selbst dies gemerkt hätte.
[I]„Wer keine Liebe kennt, der liebt auch nicht“[/I] erinnerte sie sich an die Worte von Jonathan Miles, dem Vater von Nayra, einer weiteren Person in ihrem Leben, die gekommen und gegangen war, ohne Spuren zu hinterlassen, weder in ihrem Herzen, noch in ihrer Seele. Wie auch sollte man schwarze Spuren auf etwas Schwarzem sehen? Vielleicht hatte er richtig gelegen mit diesen Worten, Reva hatte darübe rnie wirklich nachgedacht. Sie war alles andere als warmherzig, sie war kühl und berechnend, sie war stets auf ihren eigenen Vorteil aus und sie nahm keine Rücksicht auf Verluste - ja, sie kannte sich selbst sehr gut. Zwar gelang es ihr oft, ihr wahres Ich, ihre dunkle Seite, zu verbergen, doch wer sie wirklich kannte, der wusste auch, dass Reva eine wahre Meisterin der Tarnung war und der wusste, dass man alles was sie sagt auf die Goldwaage legen musste, dasss man zwischen den Zeilen lesen musste, wenn man auch nur in Ansätzen hinter das kommen wollte, was die junge Lehrerin wirklich meinte und glaubte. Sanft begrüßten die ersten, zaghaften Sonnenstrahlen den Tag, schlichen sich hinter den grauen Schleierwolken hervor und schienen den Himmel zu erkunden, bevor sie sich zaghaft auf Revas kastanienbraunem Haar niederliessen. Es versprach, ein wunderschöner Herbstmorgen zu werden, doch dies konnte Revas Laune nicht heben. Sie war traurig, auch wenn sie dies nicht recht einordnen konnte, da Trauer ein Gefühl war, das ihr kaum bekannt war. Sie kannte Schmerz, sie kannte Angst und sie kannte auch Wut. Sie hatte diese Gefühle kennengelernt und sie hatte gelernt, sie abzuschalten. Wer brauchte schon Gefühle, was nutzten sie? Sie machten einem das Leben schwer, so hatte Reva es stets wahrgenommen, und deswegen existierten zwischenmenschliche Gefühle nicht mehr für sie. Allenfalls vielleicht noch Hass, doch auch diesen hatte sie in großen Teilen versucht, durch Gleichgültigkeit zu ersetzen.
Es gab lediglich zwei Menschen in ihrem Leben, die positive Gefühle in ihr hervorriefen, Gefühle, die sie verletzbar und angreifbar machten und die insofern eigentlich kaum duldbar waren. Ein weiterer Grund, warum Nayra nicht bei ihr sein konnte: Sie war und wäre immer ihre allergrößte Schwäche. Die zweite Person, die ihr nahe stand und die sie, zumindest annähernd, an sich heranliess war ihre Halbschwester Neela, ein 16 Jähriges Mädchen, das in Hogwarts zur Schule ging, die Tochter ihrer Mutter und deren neuem Mann, Vincent Regis. Das junge Mädchen weckte in ihr das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern, auch wenn Reva selbst sich in dieser Hinsicht anfangs selbst nicht recht verstanden hatte. Sie hatte Neela zum ersten Mal gesehen, als sie selbst 16 Jahre alt gewesen war, Neela war 8 Jahre jünger, und vom ersten Moment an hatte Reva gewusst, dass dieses Mädchen ein Teil von ihr selbst war, der Teil, den sie stets unterdrückt hatte. Der unsichere Teil, der schüchterne, in sich gekehrte Teil. Ganz anders als Reva selbst, und doch auf eine unheimliche Weise miteinander verbunden waren sie, die beiden hübschen Schwestern. Sie verstanden sich, trotz des Altersunterschiedes, oft ohne Worte, Reva wusste, dass sie für Neela ein wichtiger Halt war und ihr selbst tat es gut zu sehen, wie ihre eigenen Ideale in ihrer Schwester aufgingen und wie diese den Weg ging, den Reva ihr aufzeigte. Vielleicht war Neela, zumindest hier in Hogwarts, für Reva auch eine Art Ersatz für ihre eigene Tochter, manch einer nahm die beiden ohnehin eher als Mutter und Tochter denn als Schwestern wahr, doch Reva war dies herzlich egal, sie war froh, dass sie ihre Schwester in ihrer Nähe wusste und sie somit nahezu ständig beobachten und kontrollieren konnte, es schien doch somit ausgeschlossen, dass Neela einen Weg einschlagen würde, den Reva als den falschen erachten würde. Sie wusste, dass ihre gemeinsame Mutter die Wirkung ihrer älteren auf die jüngere Tochter mit äußerstem Wohlwollen betrachtete, doch hatte dies rein gar nichts mit Revas Denken und Handeln zu tun, viel mehr wollte sie Neela, da war sie ehrlich zu sich selbst, der Mutter entfremden, wenn diese das nicht ohnehin schon selbst geschafft hatte. Candace Tudor-Regis war die wohl denkbar schlechteste Mutter, die man haben konnte, das stand schon seit Jahren ausser Frage. Und doch empfand Reva keinen Hass für sie, sie selbst war zu dem Menschen geworden, der sie war, weil sie schon früh in ihrem Leben auf sich selbst gestellt gewesen war – und dies hatte ihr gut getan. Ausserdem hatte der neue, der zweite Mann ihrer Mutter, diese auf die dunkle, die Revas Meinung nach einzig richtige, Seite geführt, eine Tatsache, die ihre Mutter für Reva zumindest akzeptabel erscheinen liess. Reva wusste, was sie wollte und sie wusste, für welchen Preis sie es bekommen konnte. Ihre Eltern spielten dabei schon längst keine Rolle mehr, auch, wenn ihr Vater ihr in seiner Position als Zaubereiminister schon das ein oder andere Mal hatte nützlich sein können. Ob er wusste, dass sie ihn ausnutzte? Reva wusste es nicht recht, doch ihr Vater war ein intelligenter Mann, er musste durchschaut haben, dass er seiner Tochter völlig egal und für sie nur ein Mittel zum Zweck war - doch dennoch half er ihr, wenn er es konnte. Vielleicht empfand er doch so etwas wie Liebe für sie, kam Reva ein bislang verdrängter Gedanke, den sie auch sogleich wieder beiseite schob. Sanft fuhr der Wind in die langen, braunen Locken der jungen Lehrerin und wehte diese in ihr Gesicht. Es schien, als würde der Wind auch die unnützen Gedanken wegwehen und Reva machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Haare wieder zu ordnen, da der nächste Windstoß sie doch ohnehin wieder durcheinander gebracht hätte.
Kurz schloss sie die Augen und genoss das Gefühl absoluter Freiheit, das sich allmählich warm in ihr ausbreitete. Schon zu ihrer eigenen Schulzeit war hier ihr Lieblingsplatz gewesen, fernab von den beengenden Gemäuern des Schlosses, fernab von den Leuten, die ihr vorschreiben wollten, wie sie zu denken hatte, den Leuten, die sie abfällig, manchmal jedoch auch voller Furcht, betrachteten, wenn sie sahen, welche Bücher sie unter ihrem Arm trug oder wie sie jemanden aus einer niedrigeren Klassenstufe nahezu grundlos ankeifte, dann jedoch gute Miene zum bösen Spiel machte, die Schultern straffte, und lässig auf ihr Vertrauensschülerabzeichen deutete, das mittlerweile längst durch die Position als Vertrauenslehrerin des Hauses Slytherin ersetzt worden war. Ja, der See war ein besonderer Ort, ein Ort, an dem die Gedanken frei waren, unabhängig und frei. Vorsichtig, um ihren Umhang nicht zu beschmutzen oder gar zu zerreissen, liess Reva sich am Stamm eines kräftigen Baumes hinuntergleiten, dessen meiste Blätter bereits rötlich gefärbt waren, bis sie schließlich auf der kühlen, harten Erde zum Sitzen kam. Müde lehnte sie den Kopf zurück, schloss für einen kurzen Moment die Augen - eigentlich hatte sie lesen wollen, erinnerte sie sich, sie wollte die Minuten, die ihr noch blieben, bis der Rest des Schlosses zum Leben erwachen würde noch nutzen, um sich mit Dingen zu beschäftigen, die ihr vielleicht sogar noch wichtiger waren als ihr Beruf. „Dunkle Magie und ihre wichtigsten Vertreter“ war das Buch, welches sie gerade las und in das sie sich auch nun mal wieder völlig vertiefte, in ein Kapitel über Gellert Grindelwald, den wohl grausamsten schwarzen Magier, wenn man einmal von Lord Voldemort absah.
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Summer Shade
Requiem for a dream Mitglied
Beiträge: 14 Ort: Nothing But Neverland.
Alter: 7teen.
Beruf: Student.
Haus: Ravenclaw.
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Erstellt: 11.01.09, 15:51 Betreff: 26.07.2007
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Es war noch sehr früh am Morgen. Ein trüber Tag mit grauem Himmel, der gerade erst begonnen hatten. Noch hielt sich hartnäckig die Dunkelheit der Nacht an einem entfernten Punkt des Horizontes und noch konnte man blass über dem alten Schlossgebäude eine schmale Mondsichel erkennen, die aber bald einer milden Herbstsonne weichen sollte, welche nicht mehr fähig war, den Erdboden zu erwärmen, da der nahende Winter ihr bereits jegliche Kräfte raubte. Dichte Nebelfetzen hingen zwischen den mächtigen Stämmen der knorrigen Bäume des an das Schulgelände angrenzenden Waldes oder schwebten geisterhaft über die Spiegelglatte Oberfläche des grauen Sees, dessen eisiges Wasser nur hin und wieder von einem leichten Lufthauch oder einem Regen des Riesenkraken gekräuselt wurde. Mit knirschendem Kies unter den vom taunassen Gras feuchten Schuhen bahnte sich eine zierliche Gestalt ihren Weg am Ufer des Sees entlang, deren gebräunte Haut und zu einem lockeren Zopf geflochtenes pechschwarzes Haar sich scharf von dem milchigen Weiß des Morgennebels abhoben. Summer Shade schlang sich ihren gestreiften Schal fester um die schmalen Schultern, um sich besser vor der morgendlichen Kälte schützen zu können und setzte ihren Weg durch das Dickicht am Seeufer fort, um zu dem Platz zu gelangen, an welchem sie den letzten Abend verbracht hatte. Hätte man die Ärmel ihres Pullovers zurückgeschoben, so hätte man das tiefe Rot frischer Wunden sehen können, welche die zarte Haut ihrer Unterarme verunstalteten und nur zu deutlich von dem kündeten, was sie sich selbst in der letzten Nacht angetan hatte. Und Summer hatte panische Angst davor, dass jemand herausfinden könnte, was sie sich hinter verschlossen Türen in Augenblicken, in denen niemand hinsah antat. Panik. Das war es, was sie so früh am Morgen auf die Ländereien trieb. Die Angst vor einer Entlarvung ihrer Schwächen. Schlimm genug, dass Mike bereits zuviel wusste. Zufällig hatte er sie aufgefunden, als sie in den Sommerferien nicht mehr anders gekonnt hatte. Nur für einen winzigen Moment lang war Summer unachtsam gewesen und dieser eine Moment war ihr zum Verhängnis geworden. Er hatte ihrer Freundschaft zu Mike, dem einzigen Menschen, der sie je richtig verstanden hatte, das Leben gekostet. Denn Mike hatte sie geküsst und damit etwas in ihr ausgelöst, was sie niemals für möglich gehalten hatte. Oder? Hatte sie vor dem Kuss niemals darüber nachgedacht, ob ihre Gefühle für Mike tatsächlich rein freundschaftlicher Natur waren? Wenn Summer ehrlich zu sich selbst war, dann hatte sie schon viele Jahre vorher begonnen, über Mike nicht als Freund nachzudenken. Sie hatte über ihn als Mann nachgedacht. Doch sie hatte diese verhängnisvollen Gedanken verbannt, hatte sie gnadenlos niedergekämpft und tief in sich verschlossen, denn sie hatte gewusst, dass sie niemals eine Beziehung miteinander würden führen können, ohne die Beziehung ihrer Eltern zueinander zu zerstören. Und das hätte Summer nicht überlebt, da sie sich insgeheim schon immer schuld am scheitern der Ehe ihrer Eltern gegeben hatte. Und nun war es Mike gewesen, der sie geküsst hatte. Eigentlich war es niemals mehr als ein zarter Hauch eines Kusses gewesen, doch er hatte Summer gezeigt, dass diese Gefühle, welche sie bereits verjagt geglaubt hatte, noch immer in ihr existierten. Und es hatte sie erschreckt, so sehr, dass sie Mike aus dem Weg gegangen war.
Natürlich hatte sie gewusst, dass sie ihm früher oder später hatte gegenüber treten müssen. Doch als sie schließlich vor ihm gestanden hatte, da hatte sie die Kontrolle über sich verloren. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so von ihren Gefühlen überwältigen und mitreißen lassen wie an diesem Tag, als sie vor dem Slytherin, den sie besser kannte als alle anderen, zusammengebrochen war und endlich ausgesprochen hatte, was sie tief in sich spürte. Dass sie ihn vermisste. Dass sie seine Freundschaft vermisste. Doch Mike hatte nichts getan. Er hatte nur da gestanden und sie verständnislos angeblickt, ganz so, als schere er sich nicht um das, was einmal zwischen ihnen gewesen war. Und in dem Versuch, ihm wieder näher zu kommen, hatte Summer die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, nur noch verbreitert. Und ihr herz war in tausend und abertausend winziger Scherben zersprungen. Noch am selben Abend hatte sie sich schlimmer verletzte als in den Jahren zuvor und zum ersten Man hatte der Schmerz nicht vermocht, ihre Seelenpein vollständig zu lindern. Sie wusste, dass sie sich selbst ihr Ende bereitete, indem sie sich all das selbst antat, doch sie hatte längst die Kontrolle verloren und war nicht mehr fähig, den Schmerz zu missen. Und sie wusste auch, dass Mike alles nur noch schlimmer machte, obwohl er für sie die einzige Rettung bedeutete, da er der einzige Mensch auf dieser Welt war, der es wusste.
An einer Stelle, wo das steil abfallende Ufer des Sees besonders dicht bewachsen war, blieb Summer stehend und schob mit einer Hand das hohe Schilf beiseite, das einen mossbewachsenen Stein bedeckte, der ein Stück in das Wasser hineinragte. Doch kaum war sie durch das Schilf getreten, wünschte sie sich, es nicht getan zu haben. Denn dort, an der stelle, an der sie nur einen Abend zuvor selbst gesessen hatte, hockte ein hochgewachsener blonder Junge und starrte entgeistert auf einen metallisch glänzenden Gegenstand in seiner bandagierten Hand. Einen Gegenstand, den sie selbst nur einen Abend zuvor an eben dieser Stelle vergessen hatte…
Als Summer an diesem Morgen mit Schreck aufgefallen war, dass sie die Rasierklinge, die sie für gewöhnlich immer bei sich trug, vergessen hatte, nachdem sie sich zwei lange Wunden in den linken Unterarm geritzt hatte, war sie sofort losgelaufen, um das verlorene Kleinod wieder einzusammeln, da sie nicht wollte, dass es jemand fand. Doch nun hatte genau der Mensch es gefunden, der es am wenigsten hatte finden sollen. Wie vor einem Todesurteil schloss Summer kurz die Augen, in denen Angst und Sorge, aber auch Verbitterung und Stolz zu lesen waren und verbarg das durchdringende Graugrün unter einem Schleier dichter, tiefschwarzer Wimpern.
„Mike.“, sagte sie leise, als sie die Augen wieder öffnete und in ihrem Gesicht war keinerlei Anflug einer Gefühlsregung mehr zu lesen. Er hatte ihr deutlich gezeigt, dass er kein Interesse daran hatte, länger mit ihr befreundet zu sein. Er hatte ihre Freundschaft durch einen unbedeutenden Kuss aufs Spiel gesetzt und sie nicht mehr zurückgefordert, als er die Chance dazu gehabt hatte. Und so blieb Summer nichts weiter übrig, als ihn zu ignorieren, um sich selbst zu retten. Doch als sie ihren Blick auf ihn richtete, blickte sie auf einen Punkt dicht über seiner rechten Schulter, da sie nicht fähig war, seinen anklagenden Blick zu ertragen. Sie konnte den getroffenen Ausdruck in seinem wunderschönen, kantigen Gesicht, das umrahmt war von blondem Haar und in dem sich die stechenden, blauen Augen stark abhoben, nicht ertragen. Nicht diesen Ausdruck in dem Gesicht des einzigen Menschen, der ihr, abgesehen von ihrem Zwilling Noel, jemals etwas bedeutet hatte.
____________________ {Summer Shade.17 years old.7th class.Ravenclaw.My sweet pain... {I can hear you when you whisper, but you don't even hear me when I'm screaming} {Just another fallen angel...Our lady of sorrows...Of love and shadows...Heaven's darkest star}
Maybe we like the pain. Maybe we're wired that way. Because without it, I don't know, maybe we just wouldn't feel real. What's that saying? WHY DO I KEEP SCRATCHING MYSELF WITH A KNIFE? BECAUSE IT FEELS SO GOOD WHEN I STOP.
{Yes, my other personalities are} {The Good. The Lost. The Lioness. The Bad. The Free. The Musician.}
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Neela Tudor-Regis
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Beiträge: 2
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Erstellt: 11.01.09, 15:52 Betreff: 29.07.2007
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Neela hatte sich dazu entschlossen, sich ein bisschen die Beine zu vertreten und ein bisschen alleine zu sein. Sie brauchte einfach die Zeiten, in denen sie einfach sich selber sein konnte und nicht ständig mit anderen sprechen musste. Neela war allgemein eher ein introvertierter Mensch, was wohl auch ein Stück weit an der Erziehung lag, die sie genossen hatte. Neela musste früh erwachsen werden, durfte ihre Kindheit dann nicht mehr ausleben. Ihr Vater hatte früh aus ihr eine erwachsene junge Frau gemacht, die Verantwortung übernehmen konnte. Dies sah man auch an ihrer Arbeitshaltung. Sie arbeitete immer sehr exakt und genau. Selten lässt sie sich von ihrer Arbeit ablenken. Ihre Aufgaben erledigt sie immer sehr gewissenhaft, was sie zu einer sehr guten Schülerin machte.
Auch an diesem Morgen hatte sie nichts mehr zu tun. Sie musste nicht wie andere Schüler noch irgendwie ihre Hausaufgaben während dem Morgenessen kritzeln. Deswegen gönnte sie sich jetzt vor dem Unterricht noch einen schönen Spaziergang am See entlang. Sie hatte sich ein Buch mitgenommen, indem sie noch ein bisschen lesen wollte. Seltene verbotene Zaubertränke und wie man sie braut war der Titel des Buches. Neela las sehr viel und auch sehr gerne. Währenddem lesen konnte sie alles um sich herum vergessen. Den Druck, der auf ihr lag eine gute Todesserin zu werden und alles was sie sonst noch so belastete. Neela war in solchen Situationen, wo ihr wieder alles zuviel wurde sehr froh, dass ihre Schwester hier auch Lehrerin an der Schule war. Sie war die einzige Person, der sie wirklich 100% vertraute, egal um was es ging.
Als sie so über die ruhigen Länderein von Hogwarts spazierte und nachdachte, sah sie plötzlich eine Gestalt, die sie sofort erkannte und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Da sass ihre Schwester. Ja, jetzt würde der Tag bestimmt gut laufen. Sie traf ihre Schwester selten schon am Morgen früh, da diese normalerweise eher eine Lnagschläferin war. Neela dagegen war immer schon sehr früh auf den Beinen. Auch wenn sie frei hatte stand sie lieber zeitig auf. Denn wenn man lange schlief dann verlor man wichtige Zeit, in der man etwas machen konnte.
Das erste Mal hatte sie Reva gesehen als sie 8 Jahre alt war. Reva war die Tochter ihrer Mutter, hatte aber einen anderen Vater wie Neela. Schon die ganze Zeit hatte sich Neela eine grosse Schwester gewünscht und als Reva dann plötzlich dastand ging für sie ein grosser Wunsch in Erfüllung. Schon von Anfang an verstanden sich die beiden Schwestern super. Für Neela war Reva ein Stück weit ein Ersatz für ihre Mutter, die nie Zeit für sie hatte. Reva war die einzige Person, die alles von Neela wusste. Mit ihr konnte Neela über alles reden, ganz egal was es war. Neela war sehr froh, dass sie eine Person hatte, der sie wirklich voll und ganz vertrauen konnte.
Ihre Schwester war ganz in ein Buch vertieft. Wahrscheinlich las sie wieder einmal ein Buch über schwarze Magie. Neela lächelte. Sie war sehr froh, dass ihre Schwester auch auf der gleichen Wellenlänge wie sie war. Neela konnte sich eine solche enge Beziehung nicht vorstellen, wenn ihre Schwester nicht auch von der Schwarzen Magie überzeugt war. Neela zeigte es vielleicht nicht immer offen, aber in ihrem Herzen hatte sie sich voll und ganz dieser Seite verschrieben, auch wenn ab und zu noch Zweifel in ihrem Inneren aufkamen. Sie war zum Beispiel nicht soweit sich vorzustellen irgendwann einmal jemanden umzubringen. Neela war sehr zart beseitet und sehr emotional veranlagt. Öfters einmal stellte sie sich vor wie sie plötzich vor einem Zauberer stehen würde, den sie umbringen sollte. Bei diesem Gedanken schüttelte Neela erneut den Kopf.
Sie ging weiter, bis sie ihre Schwester erreichte und setzte sich neben diese. „Guten Morgen“ sagte sie leise und lächelte ihre Schwester an. „Es überrascht mich, dich um diese Zeit hier zu sehen. Konntest du nicht richtig schlafen, dass du in dieser Herrgottsfrühe schon draussen bist?“ wollte sie dann wissen. Neela legte sich das Buch, welches sie dabei hatte auf die Knie. Neela hatte vor mit ihrer Schwester über einen Jungen zu reden. In ihr hatten sich ganz neue Gefühle breit gemacht, die sie noch gar nicht kannte. Sie wusste einfach nicht, was das für Gefühle waren. Schliesslich war sie noch nie verliebt. Ihre Schwester würde schon wissen, was diese Gefühle in ihr zu bedeuten hatten, schliesslich war sie schon einmal verliebt.
Neela fand es schade, dass das Produkt der Liebe ihrer Schwester nicht auch hier in Hogwarts sein konnte. Ja, sie vermisste Nayra sehr, denn sie mochte die Tochter ihrer Schwester. Nayra war einfach nur süss und hatte im Nu ihr Herz erobert. Ihre Schwester wusste das und war sehr froh, dass es so war. Wen sie jedoch gar nicht ausstehen konnte war der Erzeuger von Nayra. Sie mochte diesen Mann einfach nicht und konnte einfach nicht verstehen, warum Reva ihn mochte.
„Es ist doch wunderschön am Morgen früh am See. Diese Stille“ sagte sie dann um die Gedanken, die gerade aufkamen zu verbannen.
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Mike Edison
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Beruf: Schüler
Haus: Slytherin
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Erstellt: 11.01.09, 15:52 Betreff: 03.08.2007
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Erinnerungen und Emotionen forderten beim Anblick der metallisch glänzenden Rasierklinge ihren Tribut. Mike wurde beinahe schwarz vor Augen. Sein Körper schien der Situation einfach nicht gewachsen zu sein. Dabei war der Slytherin kein Mensch, der viel wert auf ein emotionales Leben legte und folglich abgebrüht wirkte er wohl auf den Rest der Schülerschaft. Vielleicht war Mike das auch in seinem öffentlichen Leben. In dem Leben, das die wenigen Personen zu sehen bekamen, die sich nicht von seiner abweisenden Miene abbringen ließen und ihm einen zweiten Blick schenkten. Er wollte nicht, dass man zu viel seiner Persönlichkeit an seinem Äußeren erkennen konnte, schließlich hatte er nicht vor sie für jeden Menschen im Schloss zu verschleudern. Wahrscheinlich hätte das außerdem zu viel Gründe für Konversationen geweckt und Mike konnte nun mal keine aufdringlich vor sich hin quatschenden Menschen leiden. Entweder man akzeptierte das und wurde von dem recht eigen veranlagtem Jungen im Gegenzug respektiert oder man tat es nicht und lebte sein Leben ohne auch nur die kleinste Aufmerksamkeit Mikes zu erkennen. Das würde zwar wenig Auswirkungen nach sich ziehen, und das wusste Mike auch, doch es war nunmal sein kleiner Beitrag, um das Leben in Hogwarts für ihm ein wenig erträglicher zu gestalten. Und er war überzeugt von seinem Lebensstil, doch was wirklich in seinem Inneren vor sich ging, hatte der Slytherin nun selbst nicht mehr unter Kontrolle. Alles, was er versucht hatte aus seinem Gedächtnis zu verdrängen wurde nun durch die Klinge in seiner bandagierten Hand losgetreten und überrollte Mike wie eine Lawine. Beinahe augenblicklich erschien ein sanft gebräuntes Gesicht vor seinem inneren Auge und löste Gefühle in dem Jungen aus, die es eigentlich niemals hätte auslösen dürfen. Er wollte sie doch nicht verletzen… Mike liebte Summer viel zu sehr, um sie wirklich lieben zu können. Soetwas wie eine Beziehung würde sich niemals zwischen den beiden Schülern entwickeln können. Die Umstände waren sowohl ihm als auch ihr nur zu gut bekannt. Und ebenso wussten sie, dass man Opfer bringen musste, um die Person zu schützen, die man liebte. Oder zumindest wusste Mike das. Er hatte sich schließlich nach dem Kuss nur allzu schmerzlich mit den Auswirkungen seiner überstürzten Handlung auseinandersetzen müssen. Bevor all diese Verwirrungen und dieses gottverdammte Drama in sein Leben getreten waren, wäre dieses Thema schnell wieder verworfen worden, schließlich war alles gut so gewesen, wie es war. Aber jetzt sah Mike sich mit etwas konfrontiert, dass er nicht kannte und anscheinend auch nicht bezwingen konnte ohne jemanden zu verletzen. Aber wenn der die Möglichkeit hatte Summer zu schützen, die Person, deren Gesicht sich hartnäckig in seinen Verstand gebrannt hatte, dann nahm er den Schmerz auf seine Schulter. Somit schützte er aber nicht nur sie, sondern natürlich auch seinen Vater und Jimena, die eine Beziehung zwischen ihren Kindern bestimmt niemals tollerieren könnten, und leider Gottes auch Noel, schließlich wünschte dieser sich anscheinend nichts lieber, als den größt möglichen Abstand zwischen seiner Schwester und dem Slytherin. Wenn man es also ganz nüchtern betrachtete, hatte Mike die Möglichkeit zu seinen Gefühlen zu stehen und somit vier Menschen unnötigen Stress zu bescheren, oder er konnte alles rein freundschaftlich halten und bewahrte so den eingespielten Alltag für die beiden Elternteile und den Zwillingsbruder. Leider konnte er Summer so nur eingeschrenkt helfen, doch der muskulös gebaute Junge war sich sicher, dass sie schon genug durchzustehen hatte. Da musste er sich nicht noch zusätzlich mit seinem Gefühlschaos belasten. Und außerdem konnte dann vielleicht endlich wieder die Harmonie zwischen den beiden Schülern hergestellt werden. Dabei wusste Mike nur zu gut, dass Summer gerade dieses emotionslose Verhalten, welches er nun bereits seit dem Vorfall stetig aufrechterhielt, von ihm fernhielt. Der seit jüngstem in sich gekehrte Edison nahm sein Schicksal und den damit verbundenen Auseinandersetzungen erhobenen Hauptes an. Doch er würde sicherlich nicht mit ansehen können, wie Summer sich selbst zerstörte. Nein, nicht nur sich selbt, sondern auch den Teil in Mikes Herzen, der immer noch an sie glaubte. Ja, die Klinge musste weg, genauso wie alle anderen. Zusammen mit dem Drang der Halbspanierin ihre Probleme auf so eine abstoßende Art und Weise zu lösen. Vielleicht würde sie durch seine Unterstützung ja wieder die Person werden, die er nun schon so lange an seiner Seite vermisste. Hoffen war im Moment das einzige Mittel, um die tief verwurzelten Zweifel zurückzuhalten.
Tief in Gedanken verloren bemerkte der hochgewachsene Slytherin nicht, wie der Schilf zu seiner Rechten hastig auseinandergeschoben wurde und ein Paar entsetzt dreinblickender Augen auf ihn gerichtet wurden. Hätte er sie gesehen, wäre er wahrscheinlich erschrocken zurückgeschreckt, so verloren und hilflos wirkte dieser Blick. Er war beinahe schon gespenstisch ausgemergelt. Doch Mike sah Summers sanftes Gesicht nicht, welches im Moment der Erkenntnis vor Schreck wild verzerrt wurde. Wahrscheinlich hätte er die zierliche Ravenclaw gar nicht erst bemerkt, wenn nicht ein verräterisches Knacken ihre Unsichtbarkeit auseinandergerissen hätte. Reflexartig riss Mike den mit blondem Haar umrahmten Kopf um und starrte direkt in Summers weit aufgerissene Augen, die erst ihn und dann das glänzende Stück Metall in seinen Händen musterte. Was zum Teufel hatte sie nur hier zu suchen? Es war der denkbar unpassendste Moment, in dem sie hätte auftauchen können. Mike wollte im Moment nichts mehr, als ihr zu helfen, doch so völlig unvorbereitet wollte er Summer nicht entgegentreten. Solche Probleme konnte man doch nicht einfach so in Angriff nehmen. Hinzu kam noch, dass er mit dieser ganzen Rasierklingensituation vollkommen überfordert war und sicherlich nicht überlegt handeln konnte. Doch Mike wusste im nächsten Moment, dass nun keine Zeit zum Pläneschmieden blieb. “Mike.“ Ihre Stimme klang merkwürdig emotionslos und wollte so gar nicht zu dem Ausdruck ihrer Augen passen, der ihm noch vor wenigen Sekunden unübersehbar entgegengesprungen war. Doch es war nicht ihre Stimme, die den Jungen stutzig machte. Viel mehr war es die Art und Weise, in der Summer diese Situation anging. Mike kannte sie zu gut, um das einfach so gläubig herunterzuschlucken. Außerdem hatte er sich doch vorgenommen diesen Kampf gegen die Selbstverletzung an ihrer Seite zu bestreiten. Genau deshalb musste der Slytherin ihr zeigen, dass er bei ihr war und das konnte er einfach nicht, wenn dieser verdammte Streit zwischen ihnen stand.
Immer noch beharrlich auf Augenkontakt bestehend richtete Mike sich auf und schloss die Hand um die geschärfte Rasierklinge. Das diese ihm sich in diesem Moment in die weiche Haut auf der Innenseite seiner Handfläche bohrte ignorierte er. Vielleicht konnte er ja so die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Dieses kalte Stück Stahl zog sowieso schon zu viel davon auf sich, also war es wohl am Besten es vorerst verschwinden zu lassen. Sicherlich hätte Mike die Klinge auch einfach in eine seiner Umhangtaschen unterbringen können, doch das Gefühl, Summer rein emotional näher sein zu können ließ ihn dagegen entscheiden. Mit zwei großen Schritten war der Junge an sie herangetreten und strafte sie mit einem vielsagendem Blick für ihre Gefühlsmaske. Worte waren im Moment nicht nötig. Sie würde ihn auch so verstehen. Er wusste, dass Summer sich zu solch einer Emotionslosigkeit zwingen musste, sie war schließlich kein gefühlsarmer Mensch, also warum verstellte sie sich so? Unverständnisvoll packte seine freie Hand ihren linken Armzipfel und riss ihn mit einem Ruck nach oben. Wenig zimperlich umschloss er im Bruchteil einer Sekunde das schmale Handgelenk und drehte es um 180 Grad, sodass die etwas bleiche Unterseite des Arms zu sehen war. Wie er erwartet hatte waren dort zwei leicht rötliche Striemen zu entdecken, die sich quer über den Unterarm zogen und noch nicht vollständig mit Schorf bedeckt waren. Folglich waren sie noch nicht sehr alt. Sie war also hier gewesen und hatte sich wieder einmal so etwas angetan. Und anschließend hatte sie ihre Rasierklinge hier verloren und nun suchte sie danach, wie ein Sträfling, der Beweise zu vertuschen versuchte. Enttäuscht senkte Mike nach dieser Erkenntnis den Blick seiner azurblauen Augen und versuchte das Geschehen für einen Moment vollkommen auszublenden, um die Fassung wiederzuerlangen, die ihm soeben flöten gegangen war. „Ich habe dich schon einmal etwas gefragt.“, begann er mit beängstigend ruhiger Stimme und starrte die Ravenclaw nun schon beinahe unverschämt direkt an. „Warum tust du dir das an?“ Mike konnte diese Spannung zischen ihm und Summer einfach nicht mehr ertragen. Das war ihm alles zu viel, auch wenn er sich selbst zu einem Trugbild erzogen hatte, dass solche Schwächen nicht aufwies. Er wollte nicht mehr diesen Graben zwischen ihm und dem emotionslos dreinblickenden Mädchen sehen, der die beiden trennte. Aber für lange Gedankengänge war nun keine Zeit, daher zwang der eigenwillige Junge sich dazu seinen Verstand vorerst zurückzustellen und so zu handeln, als gäbe es nur ihn und das wunderschöne Wesen vor ihm. Aus einem plötzlichen Impuls heraus lockerte Mike den erbarmungslosen Griff um Summers Handgelenk und trat noch näher an die Schülerin heran. Ein Augenblick des Zögerns, indem nur wenige Millimeter sein Gesicht von dem ihren trennte und der Slytherin all die Gefühle losließ, die er nun schon so lange in sich aufstockte. Entschlossenheit, Angst, Verständnis, Hoffnung und bodenlose Enttäuschung. Und schließlich legte Mike seine recht muskulösen Arme um Summer und umarmte die verstellte Hülle des Schmerzes. Er wollte ihr in diesem Moment zeigen, dass er an ihrer Seite war und es auch immer sein würde. Ja, all seine guten Vorsätze legte er in eine entschlossene Umarmung. „Es tut mir so leid.“ Es tat ihm leid, wie er sie in den letzten Wochen behandelt hatte. Es tat ihm leid, dass er ihr nicht hundertprozentig helfen konnte. Und natürlich tat es ihm leid, dass es überhaupt zu so etwas kommen konnte. Summer würde das verstehen. Schließlich war sie die Person, die er bedingungslos liebte.
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Summer Shade
Requiem for a dream Mitglied
Beiträge: 14 Ort: Nothing But Neverland.
Alter: 7teen.
Beruf: Student.
Haus: Ravenclaw.
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Erstellt: 11.01.09, 15:53 Betreff: 27.08.2007
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In diesem Moment verschwamm die Wirklichkeit. Sie verschwamm wie jedes Mal, wenn Summer Mike begegnete. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann ihre Wahrnehmung begonnen hatte, sobald sie Mike gegenüber stand, doch sie wusste, dass diese Tatsache ihr erst in dem Moment bewusst geworden war, als Mike sie zum ersten Mal geküsst und sie somit unbarmherzig und direkt auf die versteckten Gefühle gestoßen hatte, die Summer wohl schon immer für ihn empfunden hatte. Jedes Mal wenn Summer Mike traf, dann erschien ihr die Welt umso heller, doch auch schmerzlicher, denn sie ahnte, dass Mike für sie mehr wie ein Bruder als wie ein Mann empfand. Es schien nur noch ihn zu geben, Summers Sichtfeld schien sich einzuengen bis es schließlich nur noch den hochgeschossenen Slytherin mit den bemerkenswerten blaugrünen Augen und dem hellblonden Haar gab, der doch in solch starkem Gegensatz zu ihrer zierlichen, düsteren gestalt stand. Und ausnahmslos jedes Mal, wenn Summer dem Jungen, der ihr den ersten Kuss geraubt hatte, begegnete, wollte ihr geschundenes herz ihm entgegen springen. Es fiel ihr schwer, ihm gegenüber eine emotional vollkommen leere Maske aufzubehalten, wenn sie ihm doch mehr vertraut hatte als jedem anderen Menschen auf dieser Welt, manchmal gar mehr als ihrem eigenen Zwilling, doch Mike hatte ihr unmissverständlich in ihrem letzten Aufeinandertreffen klargemacht, dass er es nicht bereute, sie geküsst und damit ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt zu haben, obwohl er genau wusste, dass alles nur eine Illusion gewesen war. Er hatte ihr gezeigt, dass sie ihm niemals so viel bedeutet hatte, wie sie gedacht hatte. Und er hatte ihr gezeigt, dass sie wohl doch anders für ihn empfand, als sie sich wohl jemals getraut hätte zuzugeben, sie wusste nicht, ob sie diese Gefühle nicht noch mehr zerstören mochten. Es war besser für sie beide, sich voneinander fernzuhalten. Mit unbewegter Miene starrte Summer auf die metallisch glänzende Klinge in Mikes großer Handfläche und doch schien ihr Blick gleichzeitig auf einen sehr weit entfernten Punkt des Universums gerichtet zu sein. Noch immer klebte etwas dunkelrotes Blut an der scharfen kante der Rasierklinge. Es war ihr eigenes Blut, wie sie wohl wusste. Unwillkürlich berührte das dunkelhaarige Mädchen mit den Fingern seiner rechten Hand den linken Arm, dort, wo unter ihrem Pullover zwei frische Wunden glommen und noch immer dumpf schmerzten. Es dauerte mit jedem Mal länger, bis der Schmerz abebbte, dennoch wuchs in Summer stetig der Drang, sich in immer kürzeren Abständen zu verletzen. Es war ein teuflischer Kreislauf und die Halbspanierin konnte behaupten, dass sie alles unter Kontrolle hatte und dass sie ihre Selbstverstümmelung zu jeder Zeit aus eigener Kraft stoppen konnte, doch die Wahrheit war, dass sie bereits vor sehr langer Zeit die Kontrolle über ihren Körper und ihre Sucht verloren hatte. Schon als sie sich selbst die Schuld an der Scheidung ihrer Eltern gegeben hatte, aus einem übersteigerten Harmoniebedürfnis heraus und aufgrund eines perfektionistischen Charakters. Sie hatte sich damals doch nur bestrafen wollen. Und sie hatte nur gewollt, dass es aufhörte, wehzutun. Und über die Jahre war sie durch diesen Zwiespalt, in welchem sie sich mit sich selbst befand, zu einer verbitterten jungen Frau geworden, die es nicht mehr schaffte, sich jemandem anzuvertrauen. Nicht einmal denjenigen, die sie mehr liebte, als sich selbst. Sie hatte sich versteckt, wenn sie sich geschnitten hatte, ihre zahlreichen Narben hatte sie erfolgreich durch Pullover oder kleinere Hexereien kaschiert, aus Angst, jemand könnte ihrer schwäche auf den Grund kommen und es hatte trotz allem nichts genützt, denn Mike hatte sie ertappt. Vielleicht hatte er auch schon immer geahnt, was sie sich hinter verschlossenen Türen antat, wer wusste das schon? Und nun, wo sie ihre schwäche vor Mike nicht mehr verbergen konnte, versuchte sie ihre verletzte Seele hinter eine Fassade aus Ignoranz und Trotz zu verbergen.
„Mike…“, wiederholte Summer noch einmal und ihre sonst so vollen Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich, der nur allzu deutlich ihre Verbitterung ausdrückte. Ihre Augen, die zuvor noch entsetzt und seltsam entrückt auf die glänzende Klinge gerichtete waren, fixierten nun wieder den Punkt knapp über der rechten Schulter des Slytherin. Summer hatte Angst, erneut zusammenzubrechen, wenn sie in Mikes Gesicht blicken würde. „Würdest du mir bitte das zurückgeben, was mir gehört?“, fragte sie bissig an ihn gewandt und wollte gerade die Hand ausstrecken, um sich die Rasierklinge, die sie am Vorabend verloren hatte, wieder anzueignen und dann zu verschwinden, um dieser Situation zu entrinnen, als Mike mit einem Mal die eigene Hand um das geschärfte Stück Metall schloss und es somit meinem zugriff entzog. Summer zuckte erschrocken zusammen, als sie sah, wie Mikes Mundwinkel zuckten, als sich das Metall in seine Handfläche bohrte, doch er gab es nicht frei, im Gegenteil, er schien nur noch fester zuzudrücken, während sein Blick fest auf die Ravenclaw vor ihm gerichtet war. Warum ließ er die Klinge nicht einfach fallen, wenn sie ihn doch so offenkundig verletzte? Noch immer erschrocken hob die Schülerin mit dem nachtschwarzen Haar den Blick und forschte im Gesicht ihres Gegenübers nach den Beweggründen für dieses seltsame Handeln, als Mike auch schon einen schnellen schritt auf sie zu machte und nicht gerade sanft ihren linken arm packte. Grob zerrte der Slytherin den Ärmel ihres dunklen Pullovers zurück und legte den Blick auf ihren vernarbten Unterarm frei, wo zwei frische Narben in dunklem Rot auf der helleren Haut dem Betrachter regelrecht entgegenleuchteten. „Lass mich los“, fauchte Summer, nachdem sie endlich aus ihrer Starre erwacht war und zerrte widerspenstig an ihrem Arm. Es war ihr unangenehm, dass Mike so unverhüllt ihre Schwäche sehen konnte. „Mike, bitte!“, flehte sie und mit einem Mal schien die Maske der Emotionslosigkeit von ihr abzufallen. Darunter kam ein leidendes Gesicht zum Vorschein, ein Gesicht, dem man seine Verletzbarkeit nur zu gut ansehen konnte. Summers flehender Blick streifte den ihres Gegenübers und wurde gnadenlos festgehalten, ebenso wie das schmale Handgelenk der Schülerin. „Ich habe dich schon einmal etwas gefragt. Warum tust du dir das an?“ Peinlich berührt senkte Summer den Blick. Ja, warum tat sie sich das alles an? Weil sie nicht mehr hatte ertragen können, wie ihre Eltern sich stritten. Weil sie nicht mehr ertragen konnte, dass die Schuld dafür auf ihren Schultern lastete, auch wenn das nur ein Trugschluss war, der vielen Kindern glückloser Ehen zum Verhängnis wurde. Ja, so hatte alles angefangen. Doch nun war Summer längst über den Verlust ihres Vaters hinweg, in ihrem Hause waren schon lange keine zornerfüllten Stimmen mehr erklungen. Warum also? Natürlich, die breite Kluft, die sich zwischen Mike und ihr aufgetan hatte, seine kühle Abweisung, die ihr mit einem Mal zuteil geworden war, hatte ihr wehgetan, doch war das nicht alles erst geschehen, nachdem Mike sie erwischt hatte, wie sie sich selbst verletzt hatte? „Weil ich nicht anders kann.“, sagte Summer leise und sprach damit endlich das aus, was sie sich schon so lange zeit nie hatte eingestehen wollen. Sie war machtlos gegenüber ihrer Sucht, doch bislang hatte sie sich immer einzureden versucht, dass sie alles unter Kontrolle hatte. Dass alles in Ordnung war. Doch in Wahrheit war nie alles in Ordnung. „Wenn ich die Wahl habe zwischen dem schmerz und dem Nichts, dann wähle ich den Schmerz“, fügte Summer hinzu. Ihr schmaler, in letzter Zeit erschreckend abgemagerter Körper bebte. In gewisser Weise hatten die Schmerzen sie immer wachgerüttelt, ihr immer wieder gezeigt, dass sie ein Mensch war. Dass sie noch fühlen konnte, obwohl sich ihr Herz doch so oft angefühlt hatte, als wäre es längst zersprungen.
Mike machte noch einen Schritt auf sie zu, endlich löste sich sein fester Griff um ihr Handgelenk, doch er ließ sie noch nicht los. Nur wenige Millimeter trennten ihn plötzlich von ihr und für einen winzigen Augenblick dachte, ja wünschte Summer, dass er erneut im begriff war sie zu küssen, doch nichts dergleichen geschah. Für einen endlosen Moment, in dem die Zeit stillzustehen schien und in dem es nur sie beide gab auf dieser Welt, in dem sie nicht an den eifersüchtigen Noel und ihre Familie denken mussten, wollte Summer versinken in den endlosen tiefen, die Mikes Augen schon immer gewesen waren. Und dann schlang Mike seine Arme um die zierliche Gestalt, die dort so verletzlich vor ihm stand. Erschrocken ließ Summer all das mit sich geschehen, sie traute sich kaum, sich zu rühren und hing für einige Sekunden nur schlaff in Mikes muskulösen Armes wie eine Marionette, der man die Fäden gekappt hatte, doch dann, ganz zögerlich, legte auch sie ihre Arme um den um einiges größeren Jungen. Dicht an ihrem Ohr hörte sie Mike eine Entschuldigung wispern, die sie für all die Schmerzen, die er ihr in den letzten Wochen bereitet hatte, entschädigte. Die stimme in ihrem Inneren, die ihr eindringlich zuflüsterte, dass sie, wenn sie in die Öffentlichkeit zurückkehrte, die Gefühle, die sie für Mike hegte, nicht zeigen durfte und dass seine Nähe nicht gut für sie war, wurde gnadenlos niedergekämpft. Es war die Stimme der Vernunft, doch Summer wollte diese Kluft zwischen ihnen nicht länger. Es war doch so viel leichter, ihm zu verzeihen, als ihn weiterhin zu ignorieren und damit einen Teil ihres Herzens komplett absterben zu lassen…
Nach einem schier ewig währenden Moment lösten sich die beiden Gestalten, die sich so markant von dem trüben Morgenhimmel über dem See abhoben, wieder voneinander und verlegen blickte Summer Mike an. „Mir tut es auch Leid. Alles.“, sagte sie mit ihrer rauen, schnurrenden Stimme und senkte den Blick auf Mikes Hand, die sich noch immer um ihre Rasierklinge schloss. „Lass mich mal sehen…“, murmelte das Mädchen, um von seinem verwirrten Gesichtsausdruck abzulenken. Sie fühlte sich seltsam leicht, seit Mike sie in den Armen gehalten hatte, doch sie wusste, dass sie so nicht empfinden durfte. Sie wollte nicht, dass Mike wusste, wie es um ihre Gefühle stand aus Angst, er könne sich erneut von ihr distanzieren und so ergriff sie mit sanfter Bestimmtheit seine zur Faust geballte Hand und bog seine feigliedrigen Finger auseinander. Da lag sie. Mitten in seiner bandagierten Handfläche glänzte Summer das so trügerisch funkelnde Metallstück entgegen, doch sie pflückte es nur aus Mikes Handfläche und ließ es scheinbar achtlos zu Boden fallen. Vielleicht würde sie es später mitnehmen können…? Knapp oberhalb des schneeweißen Verbandes, den Mike trug, seitdem er wegen Summer beinahe seine Hand an einer der soliden Steinwände des Schlosses zertrümmert hatte, hatte sich ein feiner Schnitt aufgetan, aus dem nun ein dünnes Rinnsal aus Blut sickerte. Noch immer leicht zitternd wischte Summer das Blut mit dem Ärmel ihres Pullovers fort, ehe sie den Kopf hob, um Mikes Gesicht sehen zu können. Unsicher strich sie sich die schwarze Mähne in den Nacken, seine Hand hielt sie noch immer sanft umklammert zwischen ihnen. „Weißt du… manchmal verstehe ich dich einfach nicht.“, sagte sie und versuchte ihre Verwirrung in Worte zu fassen. Sie freute sich, dass sie ihm scheinbar doch nicht egal war, doch sie verstand nicht, warum er auf einmal über seinen eigenen Schatten gesprungen war. Und warum er sie scheinbar nicht für das verurteilte, was sie war.
„Aber… Du hast mir sehr gefehlt“ Sie beließ es bei dieser bloßen Andeutung ihrer Gefühle, sie wusste, dass er sie verstehen würde. Doch sie wusste auch, dass er nicht das Gleiche für sie empfand. Sie war doch für ihn mehr wie eine Schwester, oder?
____________________ {Summer Shade.17 years old.7th class.Ravenclaw.My sweet pain... {I can hear you when you whisper, but you don't even hear me when I'm screaming} {Just another fallen angel...Our lady of sorrows...Of love and shadows...Heaven's darkest star}
Maybe we like the pain. Maybe we're wired that way. Because without it, I don't know, maybe we just wouldn't feel real. What's that saying? WHY DO I KEEP SCRATCHING MYSELF WITH A KNIFE? BECAUSE IT FEELS SO GOOD WHEN I STOP.
{Yes, my other personalities are} {The Good. The Lost. The Lioness. The Bad. The Free. The Musician.}
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