T H E . S T O R Y . G O E S . O N . F O R E V E R
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VIOLETTA | BELLATRIX | CEDRIC

EMILY
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05. Oktober

Vormittag
Nachmittag
Abend
Nacht


Der Himmel über Hogwarts und weite Teile Englands ist bewölkt, sodass die Welt noch in dämmriges Licht getaucht ist. Obwohl gestern noch die Sonne schien, ist es am Morgen sehr kalt.
NEUIGKEITEN

Ein neuer Tag! Nach dem schulfreien Tag des Turniers mühen sich die Schüler wieder aus ihren Betten und pilgern zur Großen Halle, wo das Frühstück auf sie wartet.

Der UNTERRICHT beginnt! Werft einen Blick auf den Stundenplan und begebt euch in die Klassenräume!

Abwesende:
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Besonders gesucht: Hufflepuffs, Schüler aus Beauxbaton und Durmstrang, Erwachsene
 
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Die Wiesen

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Autor Beitrag
Violetta Kimmkorn-Lockhart
sleeping beauty falls out of her bed
Administrator

Beiträge: 251

Alter: 17
Beruf: Schulsprecherin
Haus: Gryffindor


New PostErstellt: 31.12.08, 10:15  Betreff: Die Wiesen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

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____________________


Das Leben ist ein Traum, den man wie ein Schlafwandler durchschreitet.

Violetta Kimmkorn- Lockhart - 17 Jahre alt - Gryffindor - Schulsprecherin
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Zarina Krum
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New PostErstellt: 10.01.09, 22:11  Betreff: 27.04.2007  drucken  weiterempfehlen

Wo ihr Bruder wohl war? Jetzt waren sie schon einmal gemeinsam auf der Schule und trotzdem sah sie ihn nie. Nun gut, irgendwie war es wohl auch klar. Seit sie damals gesehen hatte, wie Claire und er sich gegenseitig anhimmelten da war es ihr klar, dass sie ihren grossen Bruder jetzt wohl nicht sooft zu Gesicht bekommen würde. Aber das war schon gut so, Zarina störte sich nicht daran. Claire war wirklich ein nettes Mädchen und sie musste viel durchmachen. Die beiden passten auch wirklich optimal zusammen. Solange es ihrem Bruder gut ging, ging es ihr auch gut. Ja, so war Zarina, sie fühlte immer sehr mit ihren Mitmenschen mit und konnte deren Stimmungen sehr oft perfekt auf sich übertragen. Ging es jemandem, den sie mochte gut, dann war es bei ihr automatisch auch so.

Zarina setzte sich an einen Baum und schaute über die Wiesen aufs Schloss. Sie hatte es wirklich sehr schön hier und sie liebte es über alles, einfach so über die Wiesen zu laufen und es zu geniessen. Zarina war allgemein ein Naturmensch und sehr gerne draussen. Sie war einfach auch viel zu aufgedreht und hatte viel zu viel Energie, als das sie den ganzen Tag einfach nur drinnen herumsitzen konnte und nichts tun. Viele in ihrem Alter machten das heutzutage so, aber Zarina konnte nicht lange ruhig sitzen. Wie ein kleiner Wirbelwind ging sie immer von Ort zu Ort, da sie es nicht lange am gleichen Ort aushielt. Ja, die kleine Prinzessin der Krums war schon immer so gewesen.Schon als kleines Kind sass sie selten still und brauchte immer eine Beschäftigung, die sie natürlich auch immer bekam. Sie wurde von allen verwöhnt, es hatte schon einige Vorteile, die jüngste zu sein. Ihre Brüder hatten sie immer überallhin mitgenommen. Für ihr Vater war sie einfach ein kleiner Goldschatz, sein einziges Mädchen, er hütete sie wie sein Augapfel. Auch von ihrer Mutter bekam sie alles, was ein 15 Jähriges Mädchen brauchte. Mit ihr konnte Zarina auch über alles reden.
Natürlich gab es in der Familie Krum auch Krach. Wenn sich Zarina mit jemandem stritt, dann konnte es schon ziemlich laut werden. Aber meistens waren es die anderen, die sich stritten. Zarina mochte keinen Streit, sie war einem Menschen auch nie lange böse.

Zarina schaute sich weiterhin um. Vielleicht war ihr Bruder irgenwo hier draussen, vielleicht würde sie ihm hier irgendwo begegnen. Auch Ilja liebte die Natur und war gerne draussen. Oft flog er auf seinem Besen. Er liebte es, wenn ihm der Wind ins Gesicht peitschte. Diese Vorliebe fürs Fliegen hatte er wohl von seinem Vater geerbt. Zarina blieb normalerweise eigentlich lieber auf dem Boden. Natürlich fliegte sie auch ab und zu, aber am liebsten war es ihr trotzallem, wenn sie festen Boden unter den Füssen hatte.

Zarina war so stolz auf ihren Bruder. Er war Champion für Dumstrang geworden. Sie hatte es gewusste. Niemand anderes als er sollte die Ehre bekommen am Trimagischen Turnier teilzunehmen. Zarina war sehr froh, dass Ilja sein Ziel erreicht hatte. Ja, er hatte auch hart dafür geübt, deswegen hatte er es auch verdient. Zarina konnte sich vorstellen, wie stolz die Eltern sein werden. Ihr Vater hatte gemeinsam mit dem Sohn darauf geübt. es war toll, wenn man seine Ziele so erreichen konnte. Es fiel Zarina auch gar nicht schwer, sich zu entscheiden ob sie für Claire oder Ilja war. Es war auch nicht so wichtig. Wichtig war, dass man dabei sein konnte. Natürlich machte sie sich schon ein bisschen Sorgen um Ilja, schliesslich war das Trimagsiche Turnier keine leichte Aufgabe und es barg Gefahren. Aber da Zarina ihren Bruder kannte, hatte sie keine Angst um ihn. Er würde das schon schaukeln, das war klar.

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Zarina Krum
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New PostErstellt: 10.01.09, 22:11  Betreff: 21.05.2007  drucken  weiterempfehlen

Zarina war vollkommen in ihre Gedanken versunken. Sie dachte an ihre Familie, vorallem an ihre Brüder. Es war wirklich toll mit zwei älteren Brüdern aufzuwachsen, die immer auf einen aufpassten. Manchmal war es auch schon ein bisschen zuviel, sie wollten oft nicht einsehen, dass auch Zarina nach und nach erwachsen wurde. Sie wollten nicht einsehen, dass sie sich die Jahre hier und Hogwarts auch alleine durchgeschlagen hatte. Das war eindeutig der Nachteil wenn man das einzige Mädchen war. Aleko und Ilja konnten beide nach Durmstrang. Wie gerne wäre sie selber dahin gegangen. Sie wusste noch genau, wie es damals war als sie den Brief von Hogwarts bekommen hatte. Sie hatte ihn gelesen und begann sofort zu schluchzen. Ihre Familie hätte eigentlich eine freudige Reaktion erwartet und waren deswegen sehr verblüfft als Zarina den Stuhl auf dem sie sass umwarf und aus dem Raum stürmte. Sie hatte sich in ihrem Zimmer verkrochen. Sie sass mit der Schere in der Hand vor dem Spiegel ihres Schrankes. Immer wieder fuhr sie mit der Schere zu ihren Haaren. Sie wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher als ein Junge zu sein.

Nach einer geraumen Zeit hörte sie die Türe aufgehen und ihr Vater kam in den Raum und setzte sich neben sie hin. Er nahm sie in den Arm, küsste sie auf die Stirn und sagte ihr wie stolz er auf seine Prinzessin war. Das heiterte Zarina wieder auf und nach einer gewissen Zeit liess sie sich auch die Schere von ihrem Vater aus der Hand nehmen und versprach ihm, dass sie alles geben würde um in Hogwarts glücklich zu werden. Immerhin konnte sie nach Hogwarts und musste nicht an eine ganz andere Schule. Zarina lächelte beim Gedanken daran. Jetzt konnte sie sich gar nicht mehr vorstellen an einer anderen Schule wie Hogwarts zu sein. Hier in Slytherin war es wunderbar und sie genoss es. Trotzdem war sie sehr glücklich, dass sie ihren Bruder nun ein ganzes Jahr an ihrer Seite hatte.

Dann blickte sie über die Wiesen und plötzlich erschien wie aus dem nichts eine Gestalt. Zarine beachtete sie zunächst gar nicht weiter, schliesslich konnte es irgendwer sein und sie war ja eigentlich hier weil sie hoffte, ihren Bruder endlich einmal anzutreffen. Schliesslich hatte sie ihn schon ewigs nicht mehr alleine gesehen. Das letzte Mal war es soviel sie wusste am Tage der Ankunft und auch da waren sie nur einen kurzen Augenblick alleine.
Als sie jedoch genauer hinsah erkannte sie in der Gestalt niemand anderen als ihr Bruder über den sie gerade nachgedacht hatte. Freudig quietschte Zarina auf und ein Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Zunächst meinte sie, dass ihr Bruder tatsächlich an ihr vorbeilief, doch dann erkannte er sie doch. Sie rannte das letzte Stück zu ihm und umarmte ihn herzlich. "Ilja" sagte sie froh und atmete tief ein. Es war schön, ihn hier anzutreffen.

„Hey, Zarina! Was machst du nur hier draußen?“, s„Es ist doch viel zu kalt!“ hörte sie seine Stimme. Es tat wirklich gut, ihn reden zu hören. "Na, das könnte ich dich auch fragen. Du darfst dich nicht gefährden, immerhin bist du Champion. Bist du auch warm abgezogen?" fragte sie ihn frech grinsend und testete das sogleich indem sie mit den Händen abtastete, ob er genug dicke Pullover unter seinem Umhang anhatte. Sie ärgerte ihn öfters einmal gerne mit ihrer gespielt übertriebenen Fürsorge. Sie griff nach seiner Hand. "Deine Hände sind eiskalt, vielleicht sollte ich dir einen warmen Tee kochen und dich in eine Decke hüllen?" fragte sie ihn dann lachend. Ja, Zarina war wirklich die Fröhlichkeit in Person. Selten sah man sie traurig oder nachdenklich durch die Gände schlendern. Sie hatte immer und für jeden ein Lächeln bereit. So war sie nuneinmal. Gutmütig und aufgeschlossen. Es ging nichts über ihre Familie.

Zarina schaute ihrem Bruder in die Augen. Sein Blick war zärtlich und sie liebte es, wenn er sie so anschaute. Trotzdem konnte Ilja seine Schwester nicht täuschen. Irgendetwas belastete Ilja. Er lächelte zwar, aber seine Augen sprachen immer die Wahrheit. Zarina sah das genau, bei vielen Menschen sah man in den Augen, wie es ihnen wirklich ging. Was es war wusste Zarina nicht, aber da war irgendetwas. Vielleicht war irgendetwas passiert? Sie glaubte nicht, dass es mit seiner Wahl zum Champion zusammenhing. Darüber würde ihr Bruder sich freuen, schliesslich hatte er auch hart genug dafür gearbeitet. Aber sie wollte es auf jeden Fall herausfinden, schliesslich wollte sie ihrem Bruder helfen und ihm beistehen, so wie sie es bis heute immer getan hatte.
„Wollen wir nicht ein bisschen gehen?“ hörte sie Ilja vorschlagen. Ja, er hatte Recht, es war wirklich ziemlich kalt, wenn man einfach so rumstand und sich nicht bewegte. Sie nickte freudig und hakte sie bei ihm unter. "Ja" sagte sie und lächelte ihn mit strahlenden Augen an. "Lass uns ein paar Schritte gehen. Ich freue mich so, dass ich dich einmal wieder alleine sehe und ich wieder einmal ein bisschen mit dir reden kann. Ich vermisse unsere Unterhaltungen. Jetzt wo du hier in Hogwarts bist hören wir uns noch weniger wie wenn wir über Briefe Kontakt haben" sagte sie dann. Sie wollte ihrem Bruder das nicht vorhalten, das war auch keine Anklage, Zarina wusste, dass ihr Bruder verstand, wie sie das meinte.

"Wie gefällt es dir in Hogwarts?" fragte sie dann und lächelte. "Ich will alles wissen. Ich habe mich schon ein bisschen mit Pijotr unterhalten. Er findet es super hier, vorallem die Mädchen seien zum anbeissen süss. Aber er meinte, ich sei noch immer die süsseste von allen" erzählte Zarina, es sprudelte nur noch so aus ihr heraus. Sie kicherte beim Gedanken an Pijotr. Am liebsten hätte sie ihrem Bruder gleich alles erzählt, was sie in den letzten Tagen erlebt hatte, doch sie hielt sich zurück. Schliesslich wollte sie ihren Bruder nicht einfach vollquatschen sondern ihm auch die Chance geben zu reagieren. "Wie siehst du das mit den Mädchen?" fragte sie ihn dann, listig wie sie war. Sie versuchte sich so ein bisschen heranzutasten um herauszufinden was ihren Bruder belastete. Vielleicht hing es ja mit einem Mädchen zusammen, Zarina wusste es nicht. Vorstellen konnte sie es sich auf jeden Fall. Zarina konnte es gut und sie wusste auch, dass ihr Bruder es höchst wahrscheinlich auch irgendwo deponieren wollte. Jeder Mensch musste früher oder später über seine Probleme reden, keiner konnte einfach alles in sich hineinfressen und mit sich selber ausmachen. Zarina wusste, dass ihr Bruder gerne mit ihr redete, einfach aus dem Grund weil sie gut zuhören konnte und immer für ihn da war, egal was geschah. Es gab für Zarina nichts, das über ihrer Familie stand. Wenn es einem Familienmitglied nicht gut ging dann fühlte sie mit dem mit und stand ihm zur Seite so weit dieses ihre Hilfe auch annehmen konnte. Zarina respektierte auch, wenn sich jemand zurückzog, weil er seine Ruhe brauchte.
Auch ihre Familie musste zu einem gewissen Zeitpunkt bei ihr akzeptieren, dass sie sich manchmal auch zurückzog. Sie mussten lernen, dass sie schon von sich aus kam, wenn sie Hilfe brauchte oder mit jemandem reden wollte. Zarina wusste, dass ihre Familie immer für sie da war. Aber es war für so ein junges Mädchen nicht ganz einfach erwachsen zu werden und sich in der für sie neuen Welt zurechtzufinden. Man musste alles neu elernen, in der Welt der Erwachsenen war alles anders. Man konnte nicht mehr einfach sorglos sein Leben geniessen sondern man musste sich über dies und jenes Gedanken machen.
Dann kam noch hinzu, dass sich alles an einem anfängt z verändern. Der Körper, der Geist. Man orientiert sich an anderen Dingen, anderes wird wichtiger. Ja, auch Jungs fangen an eine Rolle zu spielen. Nein, die Pubertät war nicht einfach und Zarina war mitten drin. Eine sehr wichtige Bezugsperson in dieser Zeit war ihre Mutter. Sie konnte mit ihr über alles reden, über ihre Zweifel und Ängste und über alles, was sie beschäftigte. Ihre Mutter erkannte schnell, was die Tochter wollte und was sie durch machte. Für ihren Vater und ihre Brüder war sie trotzallem immer noch das Kleine Mädchen, dass beschützt werden musste.

Zarina lächelte beim Gedanken daran. "Weisst du Ilja" sagte sie dann schelmisch grinsend. "Ich find Pijotr eigentlich ganz nett, oder was meinst du? Er ist immer so zuvorkommend und ein richtiger Gentleman. Ich meine, viele Männer könnten sich da eine Scheibe abschneiden. Er macht mir auch immer Komplimente, sagt mir wie süss ich sei und das er mich mag. Ich glaube, ich werde mich doch einmal irgendwann bei euch in der Schule einschleusen. Da gäbe es ja viel zu sehen und zu erleben" sagte sie dann und grinste. Ja, es war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, den Bruder zu ärgern. Das machte sie immer gerne. Das konnt sie auch gut, das musste man ihr lassen. Bei ihrem Vater und Aleko war es genau dasselbe. Zarina war zwar noch ein halbes Kind, aber ihre Reize und ihren Charme wusste sie trotzallem immer gut einzusetzen. Hatte sie das schliesslich auch schon früh gelernt. Sie wusste schon ziemlich bald, was sie tun musste, damit sie vom männlichen Teil der Familie bekam was sie wollte. Das war der Vorteil wenn man das einzige Mädchen und noch dazu die Jüngste war. Natürlich gab es auch allerlei Nachteile, aber Zarina fand, dass die Vorteile wohl eher überwogen.



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Ilja Krum
Der Junge der auszog um die Welt zu erobern
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Alter: 17
Beruf: Champion
Haus: Durmstrang


New PostErstellt: 10.01.09, 22:12  Betreff: 23.05.2007  drucken  weiterempfehlen

cf: Quidditchfeld

Kaum hatte Ilja seine kleine Schwester erreicht, war er auch schon von ihrem warmen Lächeln angesteckt.
„Bist du auch warm angezogen?“ Ohne auch nur eine Reaktion abzuwarten begann Zarina ihren Bruder abzutasten. Lachen versuchte sich Ilja seiner Schwester zu erwehren und ihre forschen Hände von sich abzuhalten, doch da ergriff sie seine fast schon steifen Hände. "Deine Hände sind eiskalt, vielleicht sollte ich dir einen warmen Tee kochen und dich in eine Decke hüllen?"
„Mir geht’s gut, ich brauche nichts!“, sagte Ilja lächelnd und entwendete ihr sanft seine Hände.
Die beiden Geschwister begannen nun ein wenig über die Felder zu gehen und Ilja steckte seine Hände tief in die Taschen seines Umhanges.
Auf Zarinas leisen Vorwurf, dass er sich zu wenig um sie kümmere, reagierte Ilja mit einem schuldbewussten Blick, den jedoch nur der Schnee zu seinen Füßen zu sehen bekam. Sehr wahrscheinlich hatte Zarina ihm gar keine Schulgefühle machen wollen, sondern hatte diese Tatsache völlig ohne Hintergedanken angesprochen, doch Ilja musste sich eingestehen, dass die Slytherin Recht hatte. Er hatte sich in letzter Zeit wirklich sehr wenig um sie gekümmert. Ganz einfach, weil er viel zu sehr eingespannt war als Champion, weil hier für ihn alles neu war und er sich erst einmal zu Recht finden musste.
Und dann war da noch dieses Mädchen, das ihn immer durcheinander brachte und ihn vergessen ließ, was er eigentlich wollte.
Als Zarina fröhlich über Hogwarts plapperte, begann Iljas Blick sich zu verdunkeln. Er hatte schon gemerkt, dass viele Durmstrangs sich freuten endlich unter Mädchen zu sein und diese neue Situation gehörig ausnutzten, aber dass auch seine Schwester darauf herein fiel wurmte ihn schon sehr. Außerdem war sie mit ihren 15 Jahren noch viel zu jung um sich Gedanken um Pjotrs und Aleksanders und alle anderen Jungs zu machen. Allerdings würde es ohnehin nichts bringen Zarina zu verbieten den Jungen schöne Augen zu machen, vermutlich würde man sogar ihren jugendlichen Trotz hervorrufen und genau das Gegenteil von dem erreichen, was man eigentlich wollte. Dennoch konnte Ilja nicht verbergen, wie wenig er von dem amourösen Abenteuern seiner Schwester hielt.
Sein Lächeln war verschwunden und seine kurzen, wenig betonten Antworten ließen leicht auf seine Gefühlslage schließen.

„Pjotr ist ein Arsch. Genau wie alle anderen Jungs in meinem Alter.“
Er hatte kein eindeutiges Verbot ausgesprochen. Hoffentlich nahm Zarina diese Warnung ernst und hielt sich von den Durmstrangs in nächster Zeit fern.
Nur wie kam es, dass er sich unbewusst von der Liste der „gefährlichen“ Durmstrangs nicht ausgeschlossen hatte? Insgeheim wusste er jetzt schon, dass die Sache mit Claire nicht perfekt gelaufen war.
Nicht perfekt war eigentlich noch beschönigt. Er hatte sich wie ein Idiot verhalten und nicht wie ein erwachsener Mensch. Er hatte sich Claires Vertrauen erschlichen und sie so weit gebracht, dass sie ihm von ihren toten Eltern erzählt hatte. Ein Blinder hätte sehen können, dass es ihr nicht leicht gefallen war, aber sie hatte ihm dennoch ihr Herz geöffnet. Sie hatte ihm offen und ehrlich ihre Gefühle gezeigt ohne Rücksicht darauf, darauf, dass er ihre Gefühle vielleicht nicht erwidern würde. Aber er hatte es doch getan!
Er hatte ihre Hände gehalten, als ihr kalt war und er hatte ihre Haare gestreichelt als er dachte, dass sie menschliche Wärme brauchen würde.
Und dennoch hatte er sich im entscheidenden Moment gegen Claire entschieden, aber er war sich nicht mehr sicher, ob seine Entscheidung richtig gewesen war.

Für ihn war es vielleicht richtig gewesen. Nur wenn er allein war und auch sich und seine Fähigkeiten besann, konnte er das Turnier gewinnen. Zu leicht wurde er von anderen Dingen abgelenkt, aber das durfte diesmal nicht geschehen! Er hatte nur diese eine Chance das Turnier zu gewinnen und er wollte sie nicht verpassen!
Aber für Claire. War es für sie auch richtig gewesen?
Sie hatte so traurig ausgesehen als sie die Treppe nach oben gestiegen war. Als ob sie es gar nicht glauben könnte, was eben geschehen war.
War denn überhaupt etwas geschehen? Ilja hatte sich doch nie respektlos oder gemein ihr gegenüber geäußert. Sein Verhalten hatte sich nur von der einen auf die andere Sekunde grundlegend geändert.
Er hatte Claire wehgetan. So sehr wie noch nie einem Mädchen zuvor, aber er wollte es sich nicht eingestehen, weil er glaubte das Gefühl, ausgerechnet ihr Schmerz zugefügt haben, nicht ertragen zu können.
Er versuchte sich einzureden, dass er ihren Blick missverstanden hatte und alles noch in Ordnung war, aber so recht schien er selbst nicht daran zu glauben, den das schlechte Gewissen nagte an ihm.

Es fiel dem Durmstrang sehr schwer Claire einzuschätzen. Auf der einen Seite war sie natürlich eine kluge, selbstbewusste Schülerin, sonst hätte sie der Feuerkelch niemals als Champion ausgewählt. Sie musste mutiger und gescheiter sein als alle anderen Schulkollegen, selbst der männlichen.
Dennoch schien sie viel sensibler zu sein, als seine letzte, und bisher einzige Freundin. Ilonka war nicht nur vom Aussehen her als burschikos zu bezeichnen.
Sie hatte beinahe so kurze schwarze Haare wie Ilja selbst und half ihrem Vater gern bei der Feldarbeit auf dem heimischen Acker. Sie machte sich nicht viel aus Mode und anderem Schnickschnack. Sie stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden und sagte immer geradeheraus was sie wollte.
Sie hatte auch gesagt, dass sie Ilja wollte und sie hatte ihn auch bekommen.
Aber das war schon einige Zeit her. Bestimmt ein paar Monate.
In diesen vergangenen Monaten hatte Ilja kaum mit Ilonka gesprochen und auch sie hatte keine Anstalten gemacht mit ihm in Kontakt zu treten.
So etwas wie Freundschaft war nicht geblieben und es tat Ilja nicht einmal wirklich leid. Die Beziehung zwischen den beiden war ohnehin nicht besonders intensiv gewesen. Hauptsächlich hatten sie miteinander geredet, sich geneckt und manchmal hatten sie sich auch geküsst.
Aber sie hatten sich ohnehin viel zu wenig gesehen. Weder Ilonka noch Ilja waren ein besonders eifriger Briefeschreiber gewesen.
Ihre Liebe hatte von vornherein ein Ablaufdatum gehabt.
Claire war jedoch so ganz anders wie Ilonka. Sie war keine kräftige Bulgarin mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.
Sie wirkte mehr wie ein seltenes Pflänzchen, das man hegen und pflegen musste um es zum Blühen zu bringen.

Wie siehst du das mit den Mädchen?" Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sprach Zarina ihren Bruder unumwunden auf das heikle Thema an, das ihn hinaus in die Kälte getrieben hatte.
Ilja blieb stehen und schaute seiner Schwester ins Gesicht. Er sah ihren bohrenden, aber dennoch liebevollen Blick und wusste, dass sie auf eine Antwort wartete.
Aber Ilja wollte ihr nichts erzählen. Er hatte viel zu große Angst davor, dass sie antworten könnte und dabei etwas sagte was ihm nicht gefallen könnte.
Sie könnte sagen, dass Claire nicht die Richtige für ihn war und das es gut war, dass auf eine engere Verbindung zu ihr, zugunsten des Turniers, verzichtet hatte. Aber sie könnte ihm vorwerfen einen Fehler gemacht zu haben, als er Claire zurückwies.
Beides wollte Ilja nicht hören. Er wollte überhaupt nichts hören, das Claire betraf. Es war schon so schwer genug nicht ständig an sie zu denken.
Ilja hatte ohne Zweifel richtig gehandelt.
„Aber du weißt doch, dass ich mir nichts aus Mädchen mache.“, sagte Ilja und lächelte verlegen.
Damit hatte Ilja nicht gelogen, denn in der Vergangenheit war es wirklich so gewesen, dass Ilja sich wenig um das andere Geschlecht gekümmert hatte, es sei denn die Betreffende war mit ihm verwandt.
Der Durmstrang war viel zu oft mit sich selbst beschäftigt um sich um Mädchen zu kümmern. Zarina wusste das, aber hier in Hogwarts war trotzdem alles möglich.

Zarina war mit ihren Gedanken jedoch schon wieder weiter gewandert und berichtete ihrem Bruder mit einem schelmischen Lächeln von ihren Begegnungen mit seinem Schulkameraden. Doch Ilja konnte darüber nur die Nase rümpfen.
Er hatte seine Meinung über Pjotr schon kundgetan.
Er mochte ihn nicht und damit Basta. Es gab nichts hinzuzufügen und er wollte von diesem Menschen auch gar nichts mehr hören.
Ilja bekam zwar noch so halb mit, dass seine Schwester ihn mit seinem Beschützerinstinkt aufziehen wollte, aber dennoch wurde er immer ärgerlicher wenn er von dem Durmstrang hörte.
Zarina musste doch merken, dass seine höfliche Masche nur darauf abzielte sie um den Finger zu wickeln.
Alle Jungs waren so!
Schon Wochen vor der Abreise nach England hatten die Durmstrangs von nichts anderem mehr geredet als von den Mädchen. Wie triebgesteuerte Roboter kamen sie ihm vor. Niemand dachte ernsthaft an das Turnier! Alle schienen sich mehr für irgendwelche Liebesabenteuer zu interessieren.
Nur Ilja war ohne Hintergedanken nach Hogwarts gereist. Alles was für ihn zählte war der Sieg.










± Durmstrang - Champion | 17 years old ±

± son of a hero | brother of Zarina & Aleko ±
± totally addicted to Claire Weasley ±


my names are: Violetta - Pansy - Remus - Jack - Benoit



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Logan Munroe
21st century mr.darcy
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Alter: seventeen
Beruf: student
Haus: ravenclaw


New PostErstellt: 10.01.09, 22:13  Betreff: 01.10.2008  drucken  weiterempfehlen

cf: Hogwarts // Große Halle

Tief atmete Logan die morgendlich frische Herbstluft ein, die ihn und seine nun dunkelhaarige Begleitung kühl empfing, als sie die gemütlich warmen Mauern des Schlosses hinter sich ließen und den nach Hogsmeade führenden Weg verließen, um über die weitläufigen Wiesen zu spazieren, die zum Grundstück von Hogwarts gehörten. Auf den Spitzen der Grashalme hatte sich über Nacht leichter Raureif gebildet, der der gesamten Umgebung, die die braungrünen Augen des Ravenclaw erfassen konnten, einen märchenhaft wirkenden Anstrich verlieh, der nur bedingt zu dem für ihn wesentlichen Thema des heutigen Morgens passen wollte.
Für Verliebte hätte dieser verträumte Morgen mit Sicherheit seinen Reiz gehabt, es war zwar kalt, doch noch nicht so kalt, dass man wirklich fror - zumindest fror Logan, der einen hochwertigen Umhang aus festem Stoff trug, nicht. Das Wetter wäre also perfekt gewesen für einen verliebten Charmeur, um seiner Angebeteten wärmend einen Arm um die Schultern zu legen, um sie sanft an sich zu ziehen und sie unter seinem Umhang zu wärmen. Nun, aber Logan war nicht verliebt. Zwar hätte er Nell seinen Umhang durchaus angeboten, sofern er registriert hätte, dass sie fror, aber auf Körperkontakt zwischen ihnen beiden konnte er gut und gerne verzichten. War nicht der ungewollte gestrige Körperkontakt, der für Logan immer noch keinen Sinn ergab, der Grund dafür gewesen, dass er Nell um ein Gespräch gebeten hatte? Ein leises Seufzen entfuhr seinen schmalen Lippen, als er sich nun bemühte, die richtigen Worte zu finden für das, was er Nell zu sagen hatte. Wahrscheinlich würde sie es ohnehin nicht verstehen, geschweige denn, ihm eine berfriedigende Antwort auf seine Fragen geben, aber er wollte es zumindest versuchen. Er, Logan Munroe, würde nicht der Junge sein, der sich von einem dahergelaufenen Mädchen küssen ließ und der dies unkommentiert akzeptierte. Er hatte zwar von Nell bestimmt nicht zu befürchten, dass sie dieses Erlebnis breit trat, da sie es schon in ihrem eigenen Interesse wahrscheinlich für sich behalten wollte, doch dennoch kam es dem jungen Erben so vor, als hätte er einen Ruf zu verlieren. Immerhin, so dachte er bei sich, musste man doch auch sich selbst gegenüber Rechenschaft ablegen. Und er kam sich, so ungern er es sich auch eingestehen wollte, unmännlich und ehrlos vor, wenn er daran dachte, dass er sich von Nell derart hatte überrumpeln lassen. Es war, davon war er schlichtweg überzeugt, einfach nicht richtig, dass ein Mädchen einen Jungen küsste. Die Tatsache, dass er und Nell nichtmals Gefühle füreinander hatten, setzte dieser Unmöglichkeit natürlich die Krone auf.
"Also, was gibts? Irgendwas Wichtiges?" Lahm und betont desinteressiert widmete sich die brünette Gryffindor der Tasche ihres Umhangs, aus der sie schließlich eine deformierte, selbst gedrehte Zigarette zu Tage beförderte. Logan kam nicht umhin, über die übertriebene Gleichgültigkeit seiner Mitschülerin den Kopf schütteln zu müssen, obwohl er es doch eigentlich kaum anders erwartet hatte. Mit einem leichten Grinsen hob er den Blick vom Gras und schaute Nell nun direkt in ihr kantiges Gesicht mit der hohen Stirn und den seltsam hellen, faszinierend blauen Augen.
"Nell, du bist doch gar nicht so doof, wie du jetzt tust" befand er und legte, schief lächelnd, eine kurze Pause ein, ehe er fortfuhr. Für einen kurzen Moment überlegte er, doch nur die nächsten Termine für ihre anstehenden Nachhilfestunden abzuklären, aber er wusste, dass er dies später zweifellos bereuen würde. "Gestern Abend. Der Kuss." Zwei knappe Stichworte, die wenig und doch alles verrieten, zumindest ihnen beiden. Wäre Nell nicht ein Mädchen gewesen, dem man alles aus der Nase ziehen musste und das sich unheimlich gerne quer stellte, so hätte vielleicht die bloße Erinnerung an das, was sich am Tag zuvor zugetragen hatte, gereicht, um sie zu einer Erklärung zu bewegen, aber der brünette Junge ahnte bereits, dass er lange darauf würde warten können, dass sie von sich aus Anstalten machte, irgendetwas zwischen ihnen zu klären.
"Weißt du, ich will keine große Sache daraus machen. Keine größere Sache, als es war." erklärte er ruhig und zwirbelte eine abstehende Haarsträhne zwischen Daumen und Zeigefinger, wobei er den Kopf leicht auf die Seite legte und Nell aufmerksam musterte. "Aber es war ein Kuss" fuhr er schließlich fort und nickte leicht zu seinen eigenen Worten. "Ein Kuss, Nell, der nicht hätte passieren dürfen. Ich denke, wir wissen beide, warum. Wir sind nicht ineinander verliebt. Und selbst wenn wir es wären, dann sollte der erste Kuss nicht von dir kommen." Wie selbstverständlich legte Logan diese altmodische Ansicht dar, während er seinen Blick ausschweifend über die Ländereien wandern ließ. Er liebte die Natur, liebte es, an der frischen Luft zu sein, doch er konnte es in diesem Moment nicht so frei genießen, wie er es doch sonst gerne tat. Die alles entscheidende Frage hatte er schließlich noch immer nicht formuliert, doch nun, da sein Blick wieder auf der schmalen Statur seiner Nachhilfeschülerin landete, erschien es ihm der richtige Moment zu sein.
"Warum, Nell? Warum hast du das überhaupt getan? Gerade, als wir uns endlich einigermaßen vertragen haben." Bemüht unterdrückte Logan die Wut, die er noch immer verspürte, wenn er an den gestrigen Abend zurück dachte. Es stand ihm, trotz dieser Wut, nicht zu, das Mädchen grob anzufahren oder sie allein dafür verantwortlich zu machen, dass es zwischen ihnen beiden nicht gut lief, das wusste er. Und Streit, der wahrscheinlich ohnehin nicht vermeidbar war, sollte seinerseits nicht noch provoziert werden. Das war doch eher ihr Part.
"Weißt du, wir müssen miteinander auskommen, wenn das mit der Nachhilfe irgendwie funktionieren soll. Und es kann nicht funktionieren, wenn du solche....ich weiß nicht, wie ich es nennen soll..." ratlos hob Logan die großen Hände und gestikulierte fahrig mit diesen, während er nach einem adäquaten Wort für das suchte, was Nell wohl gestern dazu verleitet hatte, ihn zu küssen "...wenn du solche Aussetzer hast." schloss er und hob die Schultern, wobei der wie selbstverständlich auftauchende Schmerz in seiner linken Schulter, sein treuer Begleiter, der für ihn stets mit negativen Erinnerungen verbunden gewesen war, ihn nun daran erinnerte, dass er und Nell am vergangenen Tag doch auch angenehme, sogar lustige Momente miteinander gehabt hatten. Es ging, das wusste er. Es ging, solange sie es nur wollte und mitspielte.

"Es war ein Kuss, und wahrscheinlich ist das für dich viel harmloser, als es für mich ist" fuhr Logan fort, der Nell keineswegs unterstellen wollte, ein Flittchen zu sein, doch er ahnte bereits, dass sie seine moralischen Wertvorstellungen kaum teilen würde. "Aber gerade weil wir verschiedene Ansichten haben, ist es eine Sache des Respekts dem Anderen gegenüber, auf seine Ansicht Rücksicht zu nehmen" erklärte der junge Erbe geduldig und hielt an Nells Blick fest, während er weitersprach "Du hast dich gestern schon nicht für meine Vorstellungen von Respekt und dem richtigen Umgang miteinander erwärmen können, also denke ich nicht, dass sich daran etwas geändert hat, aber ich sage dir ganz ehrlich, dass ich dich jetzt nicht darum bitten werde, dich in Zukunft anders zu verhalten. Ich verlange es." Die charmante, weiche Stimme des Ravenclaw hatte sich erhärtet, ohne jedoch ihre typische Freundlichkeit zu verlieren. Er wollte nicht herrisch sein, nicht gemein oder gar ungerecht, doch er musste seine Grenzen aufzeigen, bevor Nell es sich noch zum Hobby machen würde, diese zu überschreiten, wann immer ihr der Sinn danach stand.
"Wahrscheinlich hast du keine Erklärung für den Kuss, oder?" Höflich wartete Logan einige wenige Sekunden auf eine Antwort, bevor er weitersprach "Das führt mich zu der Vermutung, dass er bloß eine kindische Laune von dir war. Und eins sag ich dir, Cornelia Hathaway, ich mag vieles sein, aber ich bin bestimmt nicht das willenlose Opfer einer launenhaften Schülerin, die sich gerne die Haare färbt!" Sehr zu Logans eigener Überraschung war die Freundlichkeit aus seiner Stimme, die seltsam laut klang, gewichen. Seine Hand fuhr leicht erschrocken an seinen Hals, als wolle er sichergehen, dass die eben gesprochenen Worte tatsächlich dort produziert worden waren. Er war selten aufbrausend und verlor höchstens dann einmal die Kontrolle, wenn es um etwas wirklich wichtiges ging, das ihm sehr am Herzen lag. Aber Nell...sie lag ihm nicht am Herzen. Und als so unglaublich wichtig empfand er doch auch diesen Kuss nicht. Nicht so wichtig zumindest, dass es sich lohnen würde, dafür aus der Rolle zu fallen. Die in seinen Augen jetzt nur angemessene Entschuldigung lag ihm bereits auf den Lippen, doch er wollte sie zurückhalten, nur einen kurzen Moment, um zunächst abschätzen zu können, wie Nell auf seinen plötzlichen Ausbruch reagieren würde.
"Entschuldige, Nell." lenkte er ein und strich sich fahrig durch das unordentliche Haar. "Ich meine das, was ich gesagt habe, sehr ernst, aber es tut mir aufrichtig leid, wie ich es gesagt habe. Ich hoffe dennoch, dass du mich verstanden hast und dass du verzeihst, dass ich dich so angefahren habe."
In der nun entstandenen Stille nestelte der brünette Schüler an der Schnalle seiner schicken, ledernen Umhängetasche, öffnete diese schließlich und ließ den Tagespropheten, den er noch immer unter den Arm geklemmt hatte, darin verschwinden, ohne auch nur einen Blick auf die Titelseite geworfen zu haben. Der Überfall im Ministerium blieb ihm also verborgen, ebenso auch die Börsenkurse, die ihm nun, da er mit diesem seltsamen, impulsiven Mädchen auf einer weiten, grünen Wiese stand, merkwürdig nebensächlich erschienen.
Nein, er zweifelte nicht an seinem Leben, an dem er selbst in den dunkelsten Stunden, nachdem er die Wahrheit über seine Familie erfahren hatte, nie gezweifelt hatte, zweifelte auch nicht an seinen Idealen, die doch sein Wesen ausmachten und die ihn zu dem Menschen geformt hatten, der er war. Und dennoch fühlte er sich seltsam unsicher, als er erneut den süßen Geruch wahrnahm, den der Wind herübertrug, nachdem er sich durch Nells Haare gewühlt hatte. Der einzige Zweifel, der sich in diesem Moment zwischen seinen atemlosen Lungen ausbreitete war der, ob er wirklich richtig lag. Stimmte das, was er zuvor voller Inbrunst behauptet hatte?
Es war doch lächerlich. Und es war absurd, völlig abwegig. Aber er war sich in diesem Moment nicht sicher, ob seine Behauptung, keine Gefühle für dieses Mädchen zu haben, der Wahrheit entsprach. Er hatte nicht gelogen, bestimmt nicht, denn er hatte es in diesem Moment so empfunden. Und er empfand es noch immer so, oder? Doch woher kam nun dieses seltsame, fremdartige Gefühl, das ihn lächeln ließ, wann immer er den Geruch von Äpfeln wahrnahm? Grimmig schüttelte er den Kopf und atmete tief ein und aus, wobei er sich bemühte, keinerlei Geruchseindrücke zuzulassen. Alles roch nach frischem Morgen. Nicht nach mehr.
"Frierst du?" platzte es plötzlich aus Logan heraus, während sein Blick flüchtig über Nells Gesicht glitt, um anhand ihres Teints, der allerdings unverändert blass war, vielleicht erkennen zu können, wie es um ihre Körpertemperatur bestellt war. Er wusste selbst nicht, woher diese Frage, die er doch gar nicht hatte stellen wollen, gekommen war. Wahrscheinlich nur der reflexartig auftauchende Gentleman in ihm. Nicht mehr.
"Ich...könnte dir meinen Schal geben." bot er beschwichtigend an, um in ihr direkt jegliche Gedanken zu unterbinden, die denen ähneln könnten, die sich in ihm ausbreiteten. Höflichkeit. Mehr nicht.








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wegzieht von seiner bahn
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Cornelia Hathaway
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New PostErstellt: 11.01.09, 15:25  Betreff: 10.10.2008  drucken  weiterempfehlen

Nell steckte sich eine leicht verbeulte Zigarette in den Mund und ließ ihr altes, abgewetztes Feuerzeug aufschnappen, auf dessen silbriger Oberfläche dieselben Sterne eingeritzt waren, die auch in Nells Nacken gleich unter ihrem Haaransatz tätowiert waren. Das Feuerzeug war ein Geschenk gewesen und die Gryffindor trug es stets bei sich, da es sie an so viele schöne Stunden mit ihren Freunden erinnerte. Und auch daran, was sie alles durchgemacht hatten. Johnny, ihr bester Freund, hatte es einst gestohlen – aus einem Tabakladen, in dem er sich sicherlich nur den billigsten Tabak hätte leisten können – und wäre dabei beinahe erwischt worden. Und an einem der letzten Abende in den Sommerferien, den sie gemeinsam mit ihren Freunden verbracht hatten, hatte jeder einzelne von ihnen einen kleinen Stern mit einem Messer in das Metall gekratzt, sodass Nell immer eine Erinnerung an sie bei sich tragen würde, wenn sie sich weit weg von ihnen in Hogwarts befand. es war einer der seltenen Momente gewesen, die Nell je zu Tränen gerührt hatten.
Nachdenklich betrachtete Nell die flackernde Flamme, die sich gegen den morgendlichen kühlen Wind, der ihr um die Nase strich, durchsetzen konnte, dann führte die Schülerin die Flamme an das Ende ihrer Zigarette und wartete, bis diese aufglimmte, ehe sie das Feuerzeug wieder zuschnappen und in ihre Tasche gleiten ließ. Dann richtete sie den Blick wieder auf Logan, der noch immer unbewegt vor ihr stand und scheinbar überlegte, wie er sie nun am besten ansprechen sollte. Sie grinste zwischen zwei Zügen an ihrer Zigarette.
[I]"Nell, du bist doch gar nicht so doof, wie du jetzt tust. Gestern Abend. Der Kuss."[/I], sagte Logan erst nach einer Weile, gerade in dem Moment, da Nell schon davon überzeugt war, er würde einen Rückzieher machen und sie nur auf etwas Belangloses wie Nachhilfestunden oder etwas in der Art ansprechen. Sie musste zugeben, dass diese direkten Worte (auch wenn sie erst nach längerem Zögern über seine Lippen traten), sie ziemlich überraschten. Nells Grinsen wurde noch eine Spur breiter und mit amüsiert funkelnden Augen sah sie Logan an. Dass sie selbst das Thema ebenso unangenehm fand wie er, ließ sie sich nicht auch nur eine Sekunde lang anmerken.
„Ach [I]das[/I] meinst du!“, sagte sie leichthin, ganz so, als ob ihr dieses unerfreuliche Ereignis schon beinahe wieder entfallen war, und funkelte ihr Gegenüber frech an. „Hat’s dir gefallen?“, fügte sie noch frech und fragend hinzu, dabei legte sie es durchaus darauf an, Logan ein bisschen zu provozieren, da sie sich denken konnte, dass er den Kuss als ebenso verwirrend wie unangenehm betrachtete, wie sie selbst. So gestattete sie sich selbst wenigstens, auch in dieser Situation noch überlegen zu sein. Und ganz abgesehen davon wusste sie, dass sie gut küssen konnte. Zumindest besser als die puppenhaft-perfekten Mädchen, mit welchen Logan sich sonst stets blicken ließ und die sich sicherlich nicht einmal dann trauten, mehr als einen schamhaft gehauchten Kuss zuzulassen, wenn sie bereits länger mit einem Jungen ausgingen. So gesehen sollte Logan ihr eigentlich dankbar sein, einmal in seinem Leben richtig und vor allem von einer richtigen Frau geküsst worden zu sein. Nell zog ein weiteres Mal an ihrer Zigarette und pustete den warmen Rauch in die kühle Morgenluft, während sie aufmerksam Logans nächsten Worten lauschte.
[I]Weißt du, ich will keine große Sache daraus machen. Keine größere Sache, als es war. Aber es war ein Kuss"[/I]
„Gut erkannt!“, erwiderte Nell mit einer gehörigen Portion Sarkasmus in der Stimme und ließ ihren Zigarettenstummel auf den Boden fallen, wo sie ihn mit einem beherzten Tritt austrat. Logan indes erklärte weiter, dass dieser Kuss ja niemals hätte passieren dürfen, da sie ja schließlich nicht ineinander verliebt waren und da er selbst in einem solch undenkbaren Fall niemals von Nell hätte ausgehen dürfen. Während er ihr seine verklemmten Ansichten darlegte, wurde sie nach und nach immer ungläubiger. In was für einer Welt, ja, in welcher Zeit lebte dieser Junge denn? Ein Kuss war doch nichts Besonderes, jeden Tag küssten sich Menschen, die nichts füreinander empfanden, außer vielleicht körperlichem Begehren und manchmal sogar nicht einmal das. Und die Zeiten, in denen junge Frauen und Mädchen darauf gewartet hatten, dass ein Mann den ersten Schritt unternahm, waren auch seit langem vorbei. Vermutlich war Logan sogar einer dieser Menschen, die Sex erst nach der Ehe tolerierten, gepasst hätte es zu ihm. Nell verzog abwertend das Gesicht und kratzte sich mit skeptisch in die Höhe gezogener Augenbrauen an der Nase, wobei sie Logan, der gar nicht mehr aufhören wollte zu sprechen, keine Sekunde lang aus den Augen ließ.
[I]"Warum, Nell? Warum hast du das überhaupt getan? Gerade, als wir uns endlich einigermaßen vertragen haben."[/I] Er hatte endlich die Frage gestellt, die Nell sich seit den Geschehnissen am Vorabend selbst mehr als einmal gestellt hatte und auf die sie selbst noch keine passable Antwort gefunden hatte. Eindringlich sah sie ihr Gegenüber an, das sie mit unterdrückter Wut anfunkelte, begierig darauf, zu erfahren, aus welchem Grund sie sich diesen unerhörten Kuss überhaupt herausgenommen hatte.
„Einfach so. Es gibt keinen Grund“, antwortete sie schließlich und machte eine winzige, herausfordernde Bewegung auf Logan zu. „Warum regst du dich überhaupt so auf, ein Kuss ist doch nichts Besonderes. War doch nichts dabei…“ Sie zuckte mit den schmalen Schultern, ohne jedoch den provozierenden Ausdruck aus ihrem durchdringenden Blick zu nehmen, der noch immer auf Logans Gesicht lag.
[I]"Aber gerade weil wir verschiedene Ansichten haben, ist es eine Sache des Respekts dem Anderen gegenüber, auf seine Ansicht Rücksicht zu nehmen. Du hast dich gestern schon nicht für meine Vorstellungen von Respekt und dem richtigen Umgang miteinander erwärmen können, also denke ich nicht, dass sich daran etwas geändert hat, aber ich sage dir ganz ehrlich, dass ich dich jetzt nicht darum bitten werde, dich in Zukunft anders zu verhalten. Ich verlange es."[/I], forderte Logan nun vehement und gebieterisch, als würde er einfach so über sie verfügen können.
„Und du glaubst jetzt im Ernst, ich würde mir irgendetwas von dir sagen lassen?!“, gab die Dunkelhaarige zornig zurück und stemmte stur die Hände in die schmalen Hüften. „Merk dir eins, du kannst mir nicht einfach irgendwas befehlen, so wie du es von zuhause wahrscheinlich gewohnt bist. Ich bin nicht deine Dienerin, falls du das noch nicht gemerkt haben solltest!“ Nell war mit ihren letzten Worten lauter geworden, es ging ihr gehörig gegen den Strich, dass Logan versuchte, ihr etwas zu befehlen, denn sie hasste es, so behandelt zu werden, als sei sie kein Mensch sondern ein höriges Wesen, dass sich anderen immer unterordnete. Sie hatte schon früh damit angefangen, sich den Befehlen ihres Vaters zu widersetzen und auch auf die Lehrer in der schule hatte sie nie gehört. Regeln machten sie wahnsinnig und stur hielt sie stets dagegen. Und so, wie sie sich immer gewissen Forderungen widersetzt hatte, so würde sie sich auch denjenigen Logans widersetzen.
„Und jetzt komm mir nicht wieder mit deinem dämlichen Respekt!“, fauchte sie und machte eine abfällige Geste. Sie konnte seine Ansichten einfach nicht nachvollziehen, vermutlich würde sie es nie können, denn es waren die Ansichten einer Gesellschaft, die das Mädchen zutiefst verachtete.

[I]"Das führt mich zu der Vermutung, dass er bloß eine kindische Laune von dir war. Und eins sag ich dir, Cornelia Hathaway, ich mag vieles sein, aber ich bin bestimmt nicht das willenlose Opfer einer launenhaften Schülerin, die sich gerne die Haare färbt!"[/I]
Mit einem Mal war Logan plötzlich laut geworden, was Nell für einen kurzen Augenblick die Fassung raubte, da es so gänzlich untypisch für den immer höflichen, immer freundlich lächelnden Ravenclaw war. Sie hatte langsam begonnen, sich daran zu gewöhnen, dass der Mitschüler auch dann ruhig blieb, wenn sie ihn bis aufs Ärgste provozierte. Aus diesem Grund überraschte und verblüffte dieser Ausbruch die Schülerin gleichermaßen, andererseits jedoch machte dies Logan für sie um einiges leichter verständlich. Es machte ihn menschlicher.
„Und ich bin nicht eines dieser dämlichen, hirnlosen Püppchen, die sonst so an dir kleben und die jedes deiner Worte für eine Offenbarung halten einfach nur, weil sie zu blöd sind, um zu verstehen, dass es nichts als allgemeingültige Floskeln sind!“, gab Nell zornig zurück und sah Logan aus ihren hellblauen Augen wütend an. Was erlaubte er sich eigentlich?!
„In was für einer Zeit lebst du eigentlich? Hast du irgendwas verpasst? Frauen können ihr eben selbst in die Hand nehmen als eigenständige, gleichberechtigte Wesen, die auch genauso behandelt werden können wie jeder andere und sie warten ganz sicher nicht mehr darauf, dass sie geküsst werden. Dieses Denken ist veraltet und albern!“, sprach sie in lautem Tonfall weiter. „Und ein Kuss ist übrigens schon lange nicht mehr nur Liebenden vorbehalten! Küsse bedeuten überhaupt nichts!“ Nell verschränkte die Arme vor der Brust und atmete einmal tief ein, um sich ein bisschen zu beruhigen. Am liebsten hätte sie sich einfach umgedreht und wäre zurück zum Schloss gegangen, zu ihren Freunden und hätte sich nicht länger mit Logan abgegeben, dessen Anwesenheit sie nur unnötig reizte, doch sie hätte den Gedanken, einfach feige die Flucht ergriffen zu haben, nicht ertragen können und so blieb sie unbeweglich, wo sie war.
[I]"Entschuldige, Nell. Ich meine das, was ich gesagt habe, sehr ernst, aber es tut mir aufrichtig leid, wie ich es gesagt habe. Ich hoffe dennoch, dass du mich verstanden hast und dass du verzeihst, dass ich dich so angefahren habe."[/I] Logans plötzliche Entschuldigung nahm Nell sämtlichen Wind aus den Segeln und verwirrte sie ein wenig. War Logan noch eben aufbrausend geworden, so hatte er sich nun scheinbar wieder unter Kontrolle, der perfekte, Höfliche Logan war wieder da und dieser feige Rückzug zauberte ein verächtliches Lächeln auf Nells Lippen.
„Na, das ist ja mal wieder typisch.“, kommentierte sie trocken und spöttisch und trat einen Schritt von Logan zurück. Eben noch hatte er beherzt für seine Sache eingestanden und auch wenn Nell nicht mochte, wie er mit ihr gesprochen hatte, so billigte sie doch diese Feigheit, die sich als gute Erziehung tarnte, noch weniger.
„Du hast wohl noch immer nicht verstanden, dass du mich nicht mit Samthandschuhen anpacken musst, wie all die anderen Menschen, die du sonst so kennst.“ Kalt blickte Nell zu Logan auf und wandte dann nach einem kurzen Moment den Blick ab und ließ diesen über die morgendlichen Länderein der Schule schweifen. Logan würde nie verstehen, dass sie seine Höflichkeit keineswegs schätzte. Sie konnte gut und gerne darauf verzichten, Honig ums Maul geschmiert zu bekommen. Sie vertrug auch, wenn man ihr die Meinung sagte, solange sie nur ehrlich war.

[I]"Frierst du? Ich...könnte dir meinen Schal geben."[/I], meinte Logan nach einem kurzen, betretenen Schweigen und blickte Nell flüchtig an. Sie schüttelte nur irritiert den Kopf. Sie verstand einfach nicht, wie er nach allem, was sie ihm an diesem Morgen schon wieder an den Kopf geworfen hatte, noch so ruhig und höflich sein konnte und sie fragte, ob sie fror.
„Nein, ich friere nicht… Ist schon okay.“, antwortete die Schülerin vollkommen perplex und sah ihr Gegenüber ein wenig unsicher an. Nun gut, es war eine glatte Lüge, denn in ihrem dünnen, alten Schulumhang fror sie sehr wohl, doch sie wollte nicht, dass Logan ihr seinen Schal gab, nur damit ihr nicht so kalt war. es war einfach nicht recht. Sie wollte nicht von ihm umsorgt werden. Oder? Konnte sie wirklich ganz sicher sein, dass sie sich nicht doch ein bisschen danach sehnte, von einem Gentleman wie Logan einer war umsorgt zu werden? Sie mochte ihn nicht, obwohl sie ihn geküsst und vielleicht sogar für einen kurzen Moment sehr attraktiv gefunden hatte, doch sie war sich nicht ganz sicher, ob sich nach ihrem Kuss am Vorabend nicht doch etwas zwischen ihnen geändert hatte, was es ihr unangenehm machte, sich in Logans Nähe aufzuhalten. Wie er dort stand und sie unsicher ansah, mit seiner breiten Statur und seinen feinen Klamotten kam sie sich wieder so klein und unbedeutend vor. Warum bot er ihr überhaupt wärmende Kleidung an, obschon er sie nicht mochte? es musste doch einen anderen Grund geben, als nur bloße Höflichkeit, oder? Nachdenklich runzelte Nell die Stirn und strich sich eine Strähne ihres dunklen Haares aus der Stirn, während sie Logan flüchtig aus den Augenwinkeln beobachtete. Dann schob sie diese unsinnigen Gedanken beiseite.
Sie mochten einander nicht. Punkt.



[editiert: 11.01.09, 15:29 von Cornelia Hathaway]
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Logan Munroe
21st century mr.darcy
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New PostErstellt: 11.01.09, 15:26  Betreff: 10.10.2008  drucken  weiterempfehlen

Logan verspürte, so unsinnig dies auch erscheinen mochte, das plötzliche Bedürfnis, seine eigenen Gedanken zurücknehmen zu müssen, er wollte sie revidieren, wollte sie ausradieren, als seien sie nie dagewesen. Hatte er eben wirklich auch nur den Bruchteil einer Sekunde die Möglichkeit in Betracht gezogen, er würde dieses Mädchen mögen? Ungläubig klebte sein Blick auf Nells Statur, fast angewidert nahm er ihr übertrieben überheblich wirkendes Lächeln zur Kenntnis und musste all seine Energie aufwenden, um seine eigenen Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten. Er war nicht der Typ Mensch, der sich gehen ließ. Auch, wenn er sich daran nun selber erinnern musste. Er hatte Selbstbeherrschung und Contenance gelernt, er hatte es gelernt, anderen Menschen Respekt und Toleranz entgegenzubringen und ihnen freundlich zu begegnen. So hatte er es immer gemacht, solange er sich zurück erinnern konnte. Und immer, auch so seine Erinnerung, hatte er damit auch Erfolg gehabt und wurde im Gegenzug ebenfalls angemessen behandelt. Sein tadelloses Benehmen wurde von anderen als angenehm empfunden, seine dezent ironische Art von Humor als erfrischend. Kurzum, man mochte ihn und schätzte seine Gesellschaft. Nie war es ihm bisher passiert, dass jemand sich ihm so entgegengestellt hatte, wie Nell es nun tat. Dass sie sein Wesen nicht verstehen konnte und dass sie ihn für einen Heuchler hielt war zwar nicht eben schmeichelhaft, doch er konnte damit umgehen. Das eigene Wissen, dass er ehrlichen Respekt für seine Mitmenschen empfand und sich diesen gegenüber freundlich verhielt, weil er es für richtig hielt, hatte ihm gereicht, um ihre provokanten Äußerungen nicht an sich heran zu lassen.
Sie war so anders als er, so fernab von allem, was er als gut und richtig erachtete, dass er es ihr doch kaum vorwerfen konnte, ihn nicht zu verstehen. Ebensowenig, so gestand der junge Ravenclaw sich ein, war er doch seinerseits dazu in der Lage, sie zu verstehen. Doch es gab einen wesentlichen Unterschied in der Art und Weise, wie sie das gegenseitige Unverständnis zum Audruck brachten. Während Logan sich bemühte, Nell zu akzeptieren und wieder und wieder versuchte, sich ihr zu erklären und mit aller Macht gegen den Strom schwamm, rüttelte Nell unaufhörlich an seinem Boot. Sie wollte ihn zu Fall bringen, um jeden Preis. Sie wollte ihn ärgern, wollte ihn leiden lassen. Warum, so fragte er sich, hasste sie ihn so sehr?
Er war davon überzeugt, ihren Hass nicht verdient zu haben, doch dennoch interessierte es ihn, womit er es geschafft hatte, diesen auf sich zu ziehen. Er hatte sie freundlich behandelt, von Anfang an und trotz allem, was sie gesagt hatte. Er war zuvorkommend und hilfsbereit gewesen, gerade so, wie es einem jungen Gentleman gut zu Gesicht stand. Und doch schien es, als käme nichts davon bei der brünetten Schülerin an, die auf eine derart kindische Art stur wirkte, dass Logan den Anflug von Lust verpürte, sie kräftig zu schütteln. Irgendetwas, da war er sich sicher, stimmte einfach nicht mit diesem Mädchen. Er hatte keine blassen Schimmer, was es war, aber wer auf höfliches Entgegenkommen so reagierte wie sie, der konnte zweifellos nicht ganz normal sein. Doch er ließ sich diese Gedanken nicht anmerken, als er nun tief durchatmete und genoss, wie die kühle Luft des jungen Morgens durch seine Lungen strömte. Für einen winzigen Moment schloss er die Augen, eine kleine Geste, die ihm oft half, sich selbst wieder in den Griff zu kriegen. Auch, wenn dies bislang nur höchst selten von Nöten gewesen war.
"Hat's dir gefallen?" erkundigte sich Nell in diesem Moment und zog an ihrer Zigarette, deren stinkender Rauch sich störend in Logans Nase schlich und dort den süßlichen Apfelduft begrub, der seine Gedanken zuvor vernebelt hatte. Das kalte Auflachen, das seine Kehle verließ, erschien ihm seltsam fremdartig und wurde von einem ungläubigen Kopfschütteln begleitet. Sie war nicht nur schlecht erzogen und frech, sie war also auch noch eingebildet. Ein Wesenszug, den sie wahrscheinlich ihm vorwerfen würde, weil man in ihrer eingeschränkten Sichtweise einfach eingebildet sein musste, wenn man reich war. "Nun, so wenig charmant dies auch sein mag, aber nein, es hat mir nicht gefallen." gab Logan zu, seiner Stimme einen beherrschten aber distanzierten Tonfall verleihend. "Mir gefallen Küsse, die mit Gefühlen verbunden sind, so seltsam dir das jetzt wahrscheinlich erscheint." fügte er erklärend hinzu, auchseinerseits geprägt von dem Sarkasmus, der aus Nells Worten triefte, und unwilkürlich durchlebte er jene Situation, die sie im Moment thematisierten, nochmal. Ihre kühlen Lippen auf den seinen. Vielleicht hätte es schön sein können. An einem anderen Ort. Zu einer anderen Zeit. Mit einer anderen Person? Nachdenklich wiegte Logan seinen Kopf von einer zur anderen Seite, während er sich fragte, woran er eigentlich gemerkt hatte, dass die Gefühle gefehlt hatten. Wahrscheinlich, so dachte er bei sich, lag dies daran, dass sie nicht einander geküsst hatten, nein, Nell hatte lediglich ihn geküsst, während er, völlig überrumpelt, ziemlich passiv geblieben war. So konnte ein Kuss sich doch niemals richtig und angenehm anfühlen. Zumindest ihm war das klar.
"Warum regst du dich überhaupt so auf, ein Kuss ist doch nichts Besonderes. War doch nichts dabei." erklärte die Gryffindor herausfordernd und erreichte somit einmal mehr, dass Logan innerlich nach Luft schnappte. Nichts Besonderes. Wie schön, wenn man sich die Welt so einfach machen konnte. Hatte dieses Mädchen denn gar keine Prinzipien?
Ratlos hob Logan links und rechts von seinem Körper die Arme und legte den Kopf in den Nacken. Vielleicht sollte er einfach nicken, ihr zustimmen und ihr für den Rest seines Lebens aus dem Weg gehen. Es würde ihnen beiden, so ahnte er plötzlich, jede Menge Ärger ersparen. Aber er konnte es nicht, konnte nicht klein bei geben, obwohl er es tun sollte. Der Klügere gibt nach, so sagte man doch. Und er war überzeugt davon, in diesem Moment der Klügere zu sein.

"Nell, ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst. Ich habe diesen Kuss auch nicht als etwas besonderes empfunden. Ich habe ihn als störend und unpassend empfunden und ich möchte so etwas nicht noch einmal erleben" wiederholte er mit einer Geduld, die Folter gleichkam und betonte jedes einzelne Wort überdeutlich.
Schweigend blickte er dann gen Himmel und hoffte, dass doch zumindest sein Wunsch, sie solle seine Ansichten respektieren und auf diese Rücksicht nehmen, bei ihr ankommen würde. Irgendetwas musste doch zu ihr durchdringen. So verbohrt und ignorant konnte doch wirklich kein Mensch sein.
"Merk dir eins, du kannst mir nicht einfach irgendwas befehlen, so wie du es von zuhause wahrscheinlich gewohnt bist. Ich bin nicht deine Dienerin, falls du das noch nicht gemerkt haben solltest!" begehrte Nell jedoch auf und belehrte ihn so eines Besseren. Logan hätte schreien wollen über die Art, wie sie das, was er sagte, anscheinend gewollt missverstand. Sie tat es mit Absicht, da war er sich mittlerweile fast sicher. Sie konnte nicht wirklich so einen eingeschränkten Horizont haben.
"Hörst du, was du da von dir gibst?" Erbost wanderte Logans Blick in die Richtung des brünetten Mädchens, seine Augen, die sich deutlich verdunkelt hatten, ruhten bebend vor Wut auf ihrer schmalen Statur. "Nell, nicht ich bin hier derjenige, der verlangt, dass alles nach seinem Willen läuft. Nein, das bist DU!" Wütend deutete er mit dem Zeigefinger auf seine Mitschülerin und schüttelte den Kopf, sie würde ihn doch wieder missverstehen, wie er zu Recht befürchtete.
"Du bist diejenige, die denkt, dass sie küssen kann wen sie will und wann sie will. Du bist diejenige, die davon ausgeht, das Maß aller Dinge zu sein. Du bist diejenige, die keinerlei Verständnis hat dafür, dass ich andere Werte habe als du. Du bist diejenige, die keine Rücksicht nimmt auf die Ansichten anderer. Du, Nell. Und weißt du, wer ich bin?" Kurz lachte der hübsche brünette Schüler auf und fuhr sich durch die abstehenden Haare. "Ich bin derjenige, der trotzdem nett zu dir ist. Ich bin derjenige, der dir helfen will, obwohl du keinen Funken Dankbarkeit zeigst. Ich bin derjenige, der das alles über sich ergehen lässt. Nicht, weil ich mich nicht wehren könnte gegen deine dummen Angriffe. Nein, sondern wiel es sich einfach nicht gehört. Aber weißt du, da dir ja so egal ist, was sich gehört, ist es mir jetzt auch einfach mal egal. Anders kommt man bei dir ja anscheinend nicht weiter." Je länger er gesprochen hatte, desto mehr hatte sich seine zornige Stimme in ein Schreien verwandelt, das über die Wiese hallte und schließlich irgendwo im Wald verebbte. Er bereute es schon jetzt, bereute diesen Aussetzer, der nicht hätte passieren dürfen. Doch zugleich fühlte er sich frei wie noch nie. Auf eine unbefriedigende und falsche Art war er in diesem Moment von allen Zwängen gelöst.
Logan hatte keine Ahnung, wann er zum letzten Mal jemanden angeschrien hatte. Es fühlte sich so ungewohnt an, dass er fast davon ausgehen musste, es noch nie getan zu haben. Er konnte nicht zurücknehmen, was er gesagt hatte und obwohl er wusste, wie sehr sein derzeitiges Handeln von seiner Erziehung abwich, so empfand er es im Moment als den einzig möglichen Weg, sich genau so zu verhalten. Er musste Nells Verhalten spiegeln, damit er überhaupt die Chance hatte, dass sie irgendwann einsehen würde, wie unfair sie sich verhielt. Große Hoffnungen setzte er auch darauf nicht, denn dass jemand sich für laute Worte eher zugänglich zeigen sollte als für sachliche Erklärungen erschien ihm ziemlich unrealistisch. Doch bei diesem Mädchen, so dachte er schnaubend bei sich, würde ihn doch wirklich gar nichts mehr wundern.
Sobald er ins Schloss zurückkehren würde, zurück in seine gewohnte Umgebung, zu Gabriel und seinen anderen Freunden, würde er wieder der Logan Munroe sein, den man kannte. Dieser Gedanke und das Bewusstsein, dass er anders sein konnte und wieder anders sein würde, als er es im Moment war, erfüllten den jungen Erben mit Zuversicht, denn sein plötzlicher Ausraster machte ihn sich selbst unsympathischer, als er es jemals für möglich gehalten hätte.

Zornig ballte er die in seiner Umhangtasche verborgenen Hände zu Fäusten und der Druck seiner Fingernägel auf den Handinnenflächen löste zumindest in Ansätzen den inneren Drang, Nell weiterhin anzuschreien, den er noch immer verspürte. Logan hatte keine Ahnung, wie sie immer so sein konnte, so rücksichtlos und so unhöflich. Ob sie sich überhaupt jemals mit den Gedanken beschäftigte, die ihn jetzt quälten? Ob sie ihr eigenen Handeln jemals in Frage stellte?
Wie würde sie wohl reagieren, wenn sich andere Menschen ihr gegenüber so verhalten würde, wie sie es doch täglich tat? Ablehnend und unkultiviert, frech und schnippisch. Auszuteilen war doch immer so viel leichter als einzustecken, wobei Nell ersteres perfekt zu beherrschen schien, während sie zweiteres vielleicht noch nie hatte tun müssen. Oder, dieser Gedanke durchzuckte Logan ganz plötzlich und unerwartet, sie hatte vielleicht so viel und so lange eingesteckt, dass sie sich irgendwann dazu entschieden hatte, nun ihrerseits auszuteilen. Vielleicht war es so. Vielleicht aber auch nicht. Fakt war jedoch in jedem Fall, dass sie gehörig austeilte und dass das meiste davon im Moment Logan abbekam, der sich in dieser Opferrolle nicht länger sehen wollte. Er war wohlerzogen, doch er war kein Weichei, das sich alles gefallen ließ. Nell schien dies allem Anschein nach zu verwechseln.
Wie würde sie denn wohl reagieren, wenn man sie einfach so, völlig unvorbereitet küssen würde? Wenn er sie küssen würde?
Würde sie noch genauso lapidar daherreden, es sei doch nichts dabei?
Ein unterhmungslustiges aber nichtsdestoweniger grimmiges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er langsam seine Hände aus den Taschen zog.
Gleich würde er es wissen.
Wie ferngesteuert wühlte Logans kräftige rechte Hand sich durch Nells langes braunes Haar, das sich seltsam dünn und weich anfühlte, bis sie in ihrem Nacken einen Platz fand, an dem sie bleiben wollte. Fast zugleich setzte sich auch die zweite Hand des Ravenclaw in Bewegung, die schließlich auf Nells linker Gesichtshälfte zum Liegen kam, wo sie aufgrund ihrer Größe sowohl die halbe Wange wie auch einen Teil ihres schlanken Halses bedeckte. Ihr Gesicht war kalt, was ihre eigene Aussage, sie würde nicht frieren, Lügen strafte. Und da war auch wieder dieser Apfelduft, den er hatte ausblenden wollen. Ein schiefes Lächeln glitt über Logans schmale Lippen, als er den Kopf der Gryffindor nun mit beiden Händen sanft aber mit Nachdruck in seine Richtung zog und sich, den Grüßenunterschied überbrückend, zu ihr hinabbeugte. Mit einer seltsamen Mischung aus Zärtlichkeit und gewaltsamer Härte berührten sich ihre Lippen. Komisch, so war in diesem Moment Logans einziger Gedanke, dass er noch gestern damit gerechnet hatte, sie nie wieder küssen zu würden. Und nun war er es, dessen fordernde Zunge spielerisch aber unnachgiebig Nells kalte Lippen teilte.







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Cornelia Hathaway
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Alter: Seventeen.
Beruf: WannabeMusician
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New PostErstellt: 11.01.09, 15:30  Betreff: 10.10.2008  drucken  weiterempfehlen

[I]"Mir gefallen Küsse, die mit Gefühlen verbunden sind, so seltsam dir das jetzt wahrscheinlich erscheint."[/I], stellte Logan klar und funkelte Nell zornig an. Einerseits war Nell erleichtert, dass Logan keinen Gefallen an ihrem Kuss gefunden hatte, denn das bedeutete, dass er sich nun keine seltsamen Gedanken bezüglich seiner Gefühle zu ihr – oder, noch schlimmer, ihrer Gründe für den Kuss – machte, doch andererseits ärgerte es sie auch ein bisschen. Sie wusste, dass ihre Küsse durchaus nicht zu verachten waren und sie hatte bereits mehr als nur einen Jungen geküsst. Und Logan war der Erste, dem es nicht gefiel. Nun ja, ihr selbst hatte es ja schließlich ebenfalls nicht gefallen. Und das war auch gut so, doch warum hatte es ihr all die Male zuvor gefallen? Wenn sie recht überlegte, war sie doch noch nie ernsthaft verliebt gewesen. Geschweige denn hatte sie jemals eine richtige Beziehung geführt, dennoch mangelte es ihr nicht an Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Woran also konnte es liegen, dass ihr der Kuss mit Logan keine Freude bereitet hatte? Vermutlich lag es einfach daran, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. Das musste es sein. Doch vielleicht war sie einfach viel zu überrascht von ihrer Tat, als dass sie es hatte genießen können? Vielleicht hätte es doch schön sein können, obwohl sie Logan hasste? Nell geriet für einen Augenblick ins Grübeln, doch als sie merkte, dass sie gerade darüber nachdachte, dass Küsse mit einem Spießer wie Logan etwas anderes auslösen könnten als nur Ekel, schob sie diesen völlig absurden Gedanken sofort beiseite und meinte hastig, beinahe etwas zu hastig:
„Das tut mir wirklich Leid. Aber falls ich dich beruhigen kann, es wird sicherlich nie wieder vorkommen!“ Nell meinte ihre Worte vollkommen ernst. Sie würde Logan mit Sicherheit nie wieder küssen, das Geschehen vom Vorabend war ein einmaliger Ausrutscher, der sich nicht wiederholen würde, so viel stand – zumindest für Nell – fest. Noch einmal dachte sie an das, was sich in dem engen Versteck hinter dem seltsamen Portrait der alten Männer zugetragen hatte, noch immer hatte die Schülerin keinen Grund gefunden, der sie dazu gebracht hatte, sich Logan zu nähern und ihre Lippen auf die seinen zu drücken. Noch immer war ihr unverständlich, warum sie sich ihm mit einem Mal so nahe gefühlt hatte, doch es war nun einmal passiert und es galt, weitere Kollisionen dieser Art demnächst zu vermeiden.
[I]"Nell, ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst. Ich habe diesen Kuss auch nicht als etwas Besonderes empfunden. Ich habe ihn als störend und unpassend empfunden und ich möchte so etwas nicht noch einmal erleben"[/I], sagte Logan nun vehement und überdeutlich, ganz so, als wäre Nell ein kleines Kind, das den Sinn der Worte nicht richtig verstand und dem man jedes einzelne ort eintrichtern musste, damit es hängen bleiben konnte. Ärgerlich stemmte die Gryffindor die Hände in die schmalen Hüften und machte einen Schritt auf Logan zu.
„Und ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst! Ich hab dir doch gerade schon gesagt, dass das sicherlich nicht noch mal vorkommen wird. Da kannst du aber Gift drauf nehmen. Ich weiß ja nicht, was du dir so vorstellst, aber ich fand es auch nicht gerade angenehm, einen Langweiler wie dich zu küssen!“, erklärte die Dunkelhaarige mit lauter Stimme und ihr Blick bohrte sich tief in die haselnussbraunen Augen ihres Gegenübers. Sie wusste, wie seltsam ihre Worte klingen mussten, denn schließlich war sie es gewesen, die ihn geküsst hatte und nicht umgekehrt, doch trotzdem hatte sie es nicht gewollt und als äußerst unangenehm empfunden. Es war ein bisschen so gewesen, als hätte sie neben sich gestanden und keinen Einfluss darauf gehabt, was ihr impulsiver Körper anstellte. Sie hatte es nicht gewollt. Es hatte keinen Grund gegeben. Sie konnte Logan nicht ausstehen und würde das auch nie tun, sie waren zu verschieden.
„Außerdem, hörst du dich eigentlich reden? Du klingst schon wie mein Va…“ Nell sprach ihren Satz nicht zu Ende und biss sich stattdessen auf die Unterlippe. Beinahe hatte sie sagen wollen [I]Du klingst schon wie mein Vater[/I], denn das sagte man doch, wenn ein Mensch einen anderen bevormundete, oder? Wenn ein anderer Mensch Verbote auferlegte. Das taten Eltern doch normalerweise. Doch Tatsache war, dass Nells Vater ihr niemals Verbote auferlegt hatte oder sie bevormundet hatte. Wenn überhaupt, dann hatte er sie angeschrieen, weil kein Bier mehr da war. Oder weil er Hunger hatte. Doch die meiste Zeit, und das war eine bittere Tatsache, hatte er sie nicht einmal beachtet. Sie war Luft für ihn gewesen und es gab Zeiten, da war sie sich nicht sicher, ob er überhaupt wusste, dass sie existierte. Es war nicht einfach, in einer Familie aufzuwachsen, in der die Mutter niemals Zeit für ihre Kinder hatte, weil sie versuchte, sie die Familie über die Runden zu bringen; in einer Familie, in welcher der Vater sich selbst vergaß, weil er das wenige Geld, das die Mutter im Schweiße ihres Angesichts verdiente, jeden Tag aufs Neue versoff, um seine Sorgen, Ängste und Ärgernisse in hartem Alkohol zu ertränken. In einer Familie, in der man schreien musste, um unter fünf Kindern überhaupt wahrgenommen zu werden. Anfangs hatte das Nell sehr verletzt. Sie hatte versucht, sich die Aufmerksamkeit der anderen zu erkämpfen. Doch mit der Zeit hatte sie verstanden, dass es keinen Sinn hatte, den Vater oder die Mutter stolz machen zu wollen. Es war ohnehin niemand da, der es bemerkt hätte. Irgendwann, wenn einem alles zu viel wird und man es nicht mehr ertragen kann, nicht gehört zu werden, dann beginnt man, sich gegen alles zu stellen. Denn vielleicht wird man nur auf diese Art und Weise wahrgenommen. Nell begann, sich die Haare zu färben. Als ihre Familie erst Wochen später die äußerliche Veränderung des Mädchens wahrnahm, suchte sie sich eine Ersatzfamilie. Menschen die sie verstanden, die sie mochten, die sie als denjenigen akzeptierten, der sie war. Sie begann zu trinken, zu rauchen, zu stehlen. Und sie begann verbal auszuteilen, wo sie nur konnte, um sich egal zu welchem Preis Gehör zu verschaffen. Und jeder sah in ihr heute nur das unfreundliche, ruppige Mädchen mit der scharfen Zunge, das kein Blatt vor den Mund nahm und das immer das tat, wonach ihm der Kopf stand. Niemand wusste, warum sie dieser Mensch geworden war.
Doch immerhin wurde sie gesehen. Immerhin war sie überhaupt jemand.
„Ach, hör einfach auf, mich bevormunden zu wollen!“, fauchte Nell gereizt und verschränkte die Arme vor dem schmalen Oberkörper. Sie wollte nicht, dass Logan etwas davon bemerkte, dass sie für einen kurzen Augenblick eine Schwäche in ihrer harten Fassade zugelassen hatte, doch vermutlich war Logan ohnehin selbst zu aufgebracht, um etwas davon zu bemerken. Zumindest hoffte Nell dies inständig, denn sie konnte nicht noch gebrauchen, dass derjenige, den sie mehr hasste als viele andere, auch noch eine ihrer Schwächen kannte.

[I]"Du bist diejenige, die denkt, dass sie küssen kann wen sie will und wann sie will. Du bist diejenige, die davon ausgeht, das Maß aller Dinge zu sein. Du bist diejenige, die keinerlei Verständnis hat dafür, dass ich andere Werte habe als du. Du bist diejenige, die keine Rücksicht nimmt auf die Ansichten anderer. Du, Nell. Und weißt du, wer ich bin? Ich bin derjenige, der trotzdem nett zu dir ist. Ich bin derjenige, der dir helfen will, obwohl du keinen Funken Dankbarkeit zeigst. Ich bin derjenige, der das alles über sich ergehen lässt. Nicht, weil ich mich nicht wehren könnte gegen deine dummen Angriffe. Nein, sondern weil es sich einfach nicht gehört. Aber weißt du, da dir ja so egal ist, was sich gehört, ist es mir jetzt auch einfach mal egal. Anders kommt man bei dir ja anscheinend nicht weiter."[/I] Überrascht von Logans plötzlichem Ausbruch machte Nell einen kleinen Schritt rückwärts, doch sie fing sich sogleich wieder. Sie wusste, dass sie sich sehr oft egoistisch und selbstsüchtig verhielt, doch das war nicht ihr Problem. es ging doch nur ums Überleben, oder? was kümmerten sie da die Wünsche oder Gefühle der anderen? Was kümmerten sie die Gefühle derer, die sie nicht einmal mochte oder respektierte? Gar nichts.
„Dann hör verdammt noch mal auf, nett zu mir zu sein! ich hab dir schon mal gesagt, dass ich nicht behandelt werden möchte wie ein zerbrechliches Püppchen! Warum also bist du überhaupt noch nett zu mir, wo du doch schon selbst gemerkt hast, dass es dir nicht das Geringste bringt?!“, schrie Nell und hätte am liebsten mit beiden auf Logans breite Brust getrommelt, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, doch sie hielt sich zitternd unter Kontrolle und begnügte sich damit, ihn einfach nur anzuschreien und damit vielleicht sein Trommelfell zu zerstören. „Lass es einfach sein, okay?!“, fügte sie lautstark hinzu. Wenn er nicht immer so nett und höflich wäre, wäre es ihr leichter gefallen, mit ihm umzugehen. Sie hätte ihn besser verstanden und hätte ihn einfach ohne schlechtes Gewissen mit ein paar gemeinen Worten abfertigen können, doch so ertappte sie sich selbst immer wieder bei dem Gedanken, ihm etwas schuldig zu sein für sein zuvorkommendes Verhalten. Und sie hasste es, in jemandes Schuld zu stehen.

Einige Sekunden lang standen sich die beiden ungleichen Schüler einfach nur gegenüber und funkelten sich zornig an und die gegenseitige Abneigung, die zwischen ihnen stand, war beinahe greifbar. Und dann machte Logan plötzlich eine unerwartete Bewegung auf Nell zu. Er riss seine Hände aus den Taschen seiner warmen Umhangs, umfasste Nells markantes Gesicht und riss sie zu sich heran, nur um sich Augenblicke später zu ihr herabzubeugen und ihr einen fordernden Kuss auf die kalten Lippen zu drücken.
Nell war gelähmt, sie war viel zu überrascht, um sich in irgendeiner Art und Weise wehren zu können und so ließ sie es einfach geschehen, dass Logan nun den Spieß herumdrehte und das tat, was noch sie am Abend zuvor getan hatte, obwohl sie sich sicher gewesen war, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Einen Moment lang stand Nell einfach nur erstarrt und mit erschrocken aufgerissenen Augen da und ließ den Kuss des hochgewachsenen Jungen über sich ergehen, ehe sie ihre kalten Hände auf seine Brust legte und ohne es wirklich zu wollen seinen Kuss mit der gleichen Mischung aus Zärtlichkeit und Wut erwiderte, die auch er an den Tag legte. Es war ein seltsames Gefühl, Logan zu küssen und diesen Kuss auch erwidert zu sehen, es war beinahe schön, doch Nells Abneigung Logan gegenüber war viel zu groß, als dass sie diesen Kuss als angenehm verbuchen konnte. Oder? In ihrem Bauch breitete sich ein aberwitziges, kribbelndes Gefühl aus und für einen winzigen Augenblick schien es die Gryffindor nicht zu stören, dass es Logan war, den sie da mit einer bizarren Leidenschaft küsste, doch als ihr wieder bewusst wurde, [I]was[/I] sie hier eigentlich taten, unterbrach sie den Kuss abrupt und stieß Logan heftig von sich.
Schwer atmend strich sie sich das zerzauste dunkle Haar aus dem Gesicht und starrte ihr Gegenüber entgeistert an, bis sie sich wieder etwas gefangen hatte und sich darüber klar geworden war, was soeben geschehen war.
„Was zur Hölle sollte [I]das[/I] denn werden?“, fragte Nell fauchend und schaffte es in ihrer Verwirrung dennoch nicht ganz, Logan mit ihren Blicken zu töten.
„Ich dachte, du wolltest nicht, dass so was noch mal passiert?! Bist du denn jetzt total bescheuert?“, schrie sie und hoffte damit, ihr wild schlagendes Herz zu übertönen.





.:|Cornelia 'Nell' Hathaway. Seventeen. 7th class. Gryffindor. [Wannabe]Musician|:.
Where did the blue sky go? And why is it raining so?
.:|No risk, no fun. Colorful. Don't dare me. Musical. Rebellious|:.
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I hate you I hate you I hate you I hate you
And still there's something about you
Making my heart beat faster
[For you?]

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Logan Munroe
21st century mr.darcy
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New PostErstellt: 11.01.09, 15:30  Betreff: 18.10.2008  drucken  weiterempfehlen

Nahezu wehmütig hing der Blick aus Logans braungrünen Augen für einige Minuten an den vier hohen Türmen des Schlosses, in dem die wohl bekannteste Zaubererschule der Welt beheimatet war. Er hatte seine Schulzeit vom ersten Tag an genossen, hatte begierig das Wissen, das die Lehrer geduldig vermittelten, aufgesaugt wie ein Schwamm und er hatte sich wohl und heimisch gefühlt. Natürlich war Hogwarts für ihn nicht in der Form ein Zuhause, wie es die Familienvilla in den schottischen Highlands war, doch seit nun fast sieben Jahren verbrachte er doch einen Großteil seiner Zeit hier, wenn man einmal absah von den Ferien, in denen er stets gerne dorthin zurückgekehrt war, wo seine Wiege gestanden hatte. Er hatte bislang ein perfektes Bilderbuchleben gehabt, das wusste er. Er war klug, war beliebt und wahrscheinlich sogar gut aussehend. Ausserdem verlieh sein familiärer Hintergrund ihm eine Ausgangssituation für die eigene berufliche Zukunft, die vielen seiner Mitschüler vergönnt blieb. Cormag hatte das Familienunternehmen stets mit wohlüberlegter und oft strenger als nötiger Hand geführt und infolgedessen florierte es prächtig. Worüber wollte er sich beschweren? Warum wurde sein Herz auf einmal schwer, wenn er hinauf zum Schloss blickte und aus dem Augenwinkel sah, wie sein blau-bronzener Schal im sanften Wind wehte und immer wieder gegen Nells schwarzen Umhang schlug?
Vielleicht hatte es damit zu tun, dass Logan in diesen Tagen das ungute Gefühl hatte, dass sein ganzes Leben sich schlagartig veränderte. Nun, er war nicht jemand, der Veränderungen grundsätzlich ablehnte, aber jene Veränderungen, die er im Moment wahrnahm, schienen sich keineswegs positiv auf sein Leben auszuwirken. Und hatte nicht alles damit angefangen, dass er erfahren hatte, dass seine Familienverhältnisse eine einzige große Lüge waren? Die Person, von der er stets gedacht hatte, sie sei seine Schwester, diese junge, warmherzige Frau sollte nun seine Mutter sein. Noch immer hatte der brünette Ravenclaw diese Tatsache nicht als eine solche akzeptieren können, aber dennoch wusste er irgendwo in seinem Hinterkopf doch immer, dass es so war. Sein ganzes Leben war eine Lüge, wenn man so wollte. Jeder, der behauptete, dass sein Vater ein reicher Umhangfabrikant war, log. Es stimmte nicht, es war nicht wahr, dass er reiche Eltern hatte, denn Logan hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wer sein wirklicher Vater war. Irgendjemand, der mit seiner Mutter Meaghan zur Schule gegangen war, jemand, der ihm diese strubbeligen braunen Haare vererbt hatte, die der glatten Mähne seiner Mutter doch so gar nicht ähneln wollten. Logan hatte nicht den Hauch einer Ahnung, ob er überhaupt wissen wollte, wer sein leiblicher Vater war. Wahrscheinlich würde die Wahrheit ihn doch nur enttäuschen.
Natürlich hatte all dies auch rein gar nichts mit Nell zu tun, die in diesen Momenten an seiner Seite stand und anscheinend noch immer nichts besseres zu tun hatte, als ihn anzukeifen. Klar, für sie war er, teils basierend auf seiner Lebenslüge, das erklärte Feindbild, das war ihm nicht entgangen – wie auch? Aber dass sie nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie sein Leben wirklich aussah, das würde sie wohl nie begreifen. Vielleicht war es auch besser so, dachte Logan mit einem leisen Seufzen bei sich. Denn wer wusste schon, was das impulsive Mädchen aus diesen Informationen machen würde? Zweifellos würde sie sie, auf welchem Wege auch immer, gegen ihn verwenden, so viel stand mittlerweile zweifelsfrei fest.

„Das tut mir wirklich Leid. Aber falls ich dich beruhigen kann, es wird sicherlich nie wieder vorkommen!“ erklärte die Gryffindor in diesem Moment beherzt und angesichts ihrer erstaunlich ehrlich gemeinten Worte schlich sich ein versöhnliches Lächeln auf Logans markantes Gesicht, während er die finsteren Gedanken beiseite schob. Es war seltsam, diese Aufrichtigkeit in der rauen Stimme des Mädchens zu vernehmen, doch in dieser Seltsamkeit empfand er dies auf eine ungekannte Art als durchaus angenehm. Die Tatsache, dass sie sich tatsächlich entschuldigt hatte, faszinierte den Munroe-Spross, obwohl er es eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hatte, dass irgendetwas, was diese Frau tat, ihn noch hätte sprachlos machen können. Er war an einem Punkt angekommen, an dem er ihr zweifellos alles zugetraut hätte, doch selbst wenn er vom Schlimmsten ausging, schaffte sie es augenscheinlich noch, ihn zu überraschen. Für einen Moment hielt er inne, bevor er zum Sprechen ansetzte, und dachte darüber nach, was er von dieser undurchsichtigen Cornelia Hathaway halten sollte.
Sie war ruppig, sie war laut, sie war schlecht erzogen.
All diese Gedanken hatten ihn die ganze letzte Nacht und auch über den soeben erst angebrochenen Morgen begleitet. Doch er wusste, dass sie mehr war als das. Er hatte es gespürt, in kleinen Momenten, die vielleicht kaum erwähnenswert waren. Er hatte es gemerkt an der Verzweiflung, die aus ihren blauen Augen gesprochen hatte, als sie das gestrige Chaos in der Bibliothek verschuldet hatte und er hatte es gemerkt an der Art, wie sie ehrlich über seine Witze hatte lachen können, obwohl sie es wahrscheinlich nicht gewollt hatte. Und nun, an ihrer seltsam wahren Entschuldigung, hatte er es wieder merken können. Diese Erkenntnis war so simpel und banal und doch so überraschend, dass er sie laut aussprechen musste, um sie tatsächlich zu glauben.
„Du bist gar nicht so hart wie du tust, was?“ Es klang in der Tat eher nach einer Feststellung als nach einer Frage, aber dennoch legte Logan den Kopf leicht schief und musterte Nell eindringlich, als würde er auf eine Antwort warten, vielleicht auch nur auf Zustimmung. Sekunden später schüttelte er den Kopf und lächelte milde „Wie knackt man dich bloß, Nell Hathaway?“ seufzte er und war sich der Tatsache kaum bewusst, dass er soeben implizit den Wunsch geäußert hatte, zu ihrem Inneren vorzudringen und ihre raue Schale hinter sich zu lassen.

„Und ich weiß nicht, ob du mir überhaupt zuhörst! Ich hab dir doch gerade schon gesagt, dass das sicherlich nicht noch mal vorkommen wird. Da kannst du aber Gift drauf nehmen. Ich weiß ja nicht, was du dir so vorstellst, aber ich fand es auch nicht gerade angenehm, einen Langweiler wie dich zu küssen!“ Die Ruhe vor dem Sturm, mehr war dieser trügerische Friede also wieder nicht gewesen. Logan hätte es wissen müssen und ja, wahrscheinlich hatte er es sogar tatsächlich gewusst. Aber warum war er in letzter Zeit so irrational, warum verhielt er sich so absolut dämlich und reagierte nicht auf die Zeichen, die er doch lesen konnte? Warum hatte er das leidige Kuss-Thema nicht längst beigelegt, obwohl er wusste, dass weitere Diskussionen zwischen ihnen beiden zu nichts führen würden? Er hatte doch der Klügere sein wollen, auch, wenn er sich diese Rolle momentan selbst kaum zutraute.
„Es ist okay, Nell.“ Die warme Stimme des Ravenclaws war klar, weich und beherrscht. Nur wer wirklich aufpasste konnte feststellen, dass die Bezeichnung Langweiler ihn durchaus gestört hatte. War er tatsächlich das? Ein öder Spießer? Schnaubend schüttelte er den Kopf und fuhr sich durch das braune Haar, er wusste doch, dass es anders war. Nur weil dieses Mädchen seine Gesellschaft als nicht besonders erquickend empfand, war das doch keinerlei Indiz dafür, dass es anderen auch so ging.
„Langweiler, hm? Als nächstes erklärst du mir wahrscheinlich, dass du einfach mal wissen wolltest, wie es sich anfühlt einen ‚Langweiler wie mich’ zu küssen, was?“ Logan klang nun zwar etwas wütender, doch er hatte sich besser im Griff als zuvor. Einen weiteren wütenden Ausbruch würde Nell nicht von ihm erleben, soviel stand fest. Er durfte diesem biestigen Mädchen einfach nicht so viel Macht über sich geben. Tief atmete er aus und ein, bis er seine Beherrschung vollends wiedererlangt hatte, während er es dabei tunlichst vermied, Nell direkt anzusehen. Allein der Blick aus ihren eisblauen Augen war unberechenbar und ebenso war es auch seine Wirkung auf ihn selbst.
„Außerdem, hörst du dich eigentlich reden? Du klingst schon wie mein Va…“
Nell brach mitten im Satz ab, was so gar nicht zu ihr passen wollte, wie Logan fand. Sie führte ihre Schimpftiraden doch sonst stets zu Ende und zierte diese dann mit einem abschließenden triumphierenden oder sturen Blick, der deren Wirkung noch unterstreichen sollte. Komisch, so dachte er bei sich, dass ihm dies so genau aufgefallen war. Nun jedoch war sie mitten im Wort ‚Vater’ ins Stocken gekommen, eine kleine aber wesentliche Tatsache, die Logan hellhörig werden ließ. Er kannte ihre Familienverhältnisse nicht und er wollte sich anhand dieses kleinen Informationsfetzens nicht anmaßen, sie durchschauen zu können, doch es war nun davon auszugehen, dass irgendetwas zwischen Nell und ihrem Vater nicht stimmte. Vielleicht hatte er sie oft zu Recht gewiesen, weswegen sie jetzt so allergisch auf kleinste Belehrungen reagierte. Vielleicht war es aber auch ganz anders. Kurz tauchte wieder der Gedanke an seinen eigenen Vater auf, über dessen Identität er nichts wusste. Auch, wenn Nell einen strengen Vater hatte, wie Logan vermutete, so war dies doch wahrscheinlich noch besser, als nicht zu wissen, wer der eigene Vater war, oder?
„Dein Vater?“ Die Worte hatten Logans fein geschwungenen Mund verlassen, bevor er wirklich über sie nachgedacht hatte. Noch so eine Sache, die ihm nur in Nells Gegenwart passierte. Halbwegs zufrieden stellte er jedoch fest, dass seine Frage leise und freundlich klang, nicht etwa forschend und neugierig. Fast liebevoll hatte seine Stimme sich aus seinem Mund geschlichen, wie er mit einem leicht verunsicherten Griff an seinen Adamsapfel feststellte.
Natürlich musste sie nicht mit ihm reden, wahrscheinlich würde sie es auch nicht tun, doch er würde ihr die Möglichkeit dazu geben, wenn sie es wollte. Denn manchmal fiel es einem vielleicht leichter, derartige Problematiken mit Menschen zu besprechen, die einem nicht nahe standen und die einen nicht gut kannten. Aber besprach man derartiges mit Leuten, die man nicht leiden konnte?

„Dann hör verdammt noch mal auf, nett zu mir zu sein! ich hab dir schon mal gesagt, dass ich nicht behandelt werden möchte wie ein zerbrechliches Püppchen! Warum also bist du überhaupt noch nett zu mir, wo du doch schon selbst gemerkt hast, dass es dir nicht das Geringste bringt!? Lass es einfach sein, okay?!“
„Du hast es immer noch nicht ganz verstanden, oder?“ Logans Frage bildete einen deutlichen Kontrast zu den von Nell über die weiten Wiesen gebrüllten Worten, deren Lautstärke ihm in den Ohren wehgetan hatte. Nun, wenn sie der Ansicht war, dass ihre Aussicht darauf, Recht zu haben, größer war, wenn sie nur laut genug schrie, dann sollte sie dies glauben, doch Logan selbst konnte über ihre fast schon stoische Sturheit nur den Kopf schütteln.
„Wir zwei sind verschieden, Nell, ich denke, dass dir das nicht entgangen ist“ erklärte er ruhig aber schneidend und suchte nun wieder ihren Blick. „Auch, wenn es dich stört, so liegt es doch einfach in meiner Art, nett zu sein. Ich will mich nicht als großer Wohltäter aufspielen, das bin ich bestimmt nicht, aber ich habe eben gelernt, anderen gegenüber freundlich und hilfsbereit zu sein. Wenn du das nicht magst, dann ist das, so leid es mir auch tut, schlicht und einfach dein Problem.“ Fast bedauernd aber nichtsdestotrotz sehr bestimmt schaute er ihr direkt in die tiefliegenden blaugrauen Augen. „Du würdest dich doch für mich auch nicht ändern“ schloss er seine Ausführungen mit leiser Stimme und kam nicht umhin, diese Worte mit einem verhaltenen Augenzwinkern zu begleiten. Sie würde immer ein stures Miststück bleiben, das seine wahren Gefühle hinter einer Maske aus Zickigkeit verbarg und er würde immer der wohlerzogene Junge aus gutem Hause sein. So sehr er derartiges Rollendenken auch hasste, so wusste der Ravenclaw doch, dass es auf Jahre so bleiben würde.

Schneller, als es ihm möglich war, sein eigenes Handeln nachzuvollziehen, schlossen Logans große Hände sich um Nells Gesicht, um das brünette Mädchen so näher zu sich ziehen zu können. Warum wollte er sie denn überhaupt zu sich ziehen? Er mochte sie doch gar nicht. Ja, es war der kindische Wunsch gewesen, ihr ihr eigenes Verhalten vor Augen zu führen. Doch in dem Moment, in dem ihre Lippen sich trafen, wurde ihm plötzlich bewusst, dass diese Idee ihm gründlich misslungen war. Der Plan hatte nicht vorgesehen, dass sein Herz so schnell schlagen würde. Und der Plan hatte doch auch nicht vorgesehen, dass sie seinen Kuss mit derselben komischen Mischung aus Zärtlichkeit und Wut erwidern würde, oder? Warum musste dieses unmögliche Mädchen immer das tun, was man nicht von ihr erwartete? Logan hasste es, wenn ein Plan misslang und dennoch breitete sich in seinem Inneren ein komisch warmes Glücksgefühl aus, dem es gelang, die Kälte des jungen Morgens einfach auszusperren, während sie sich immer intensiver und leidenschaftlicher küssten. Fest und fast aggressiv zog Logan den schmalen Körper des Mädchens an seine breite Brust, es gab nur sie beide, ihn und Nell. Dieses ulkige Paar, das unterschiedlicher kaum hätte sein können. Und so seltsam dieser Gedanke auch anmuten mochte, so hätte Logan sich in diesem absurden Moment nichts Schöneres vorstellen können als genau hier auf der vom Tau nassen Wiese zu stehen und Nell zu küssen, jenes Mädchen, das ihn doch immer wieder in den Wahnsinn zu treiben drohte.
Urplötzlich jedoch machte sie sich von ihm los und stieß ihn von sich, wobei sie jedoch eher sich selbst nur von ihm abstieß, da es ihr kaum gelang, seine muskulöse Brust zu bewegen. Hätte er besser aufgepasst, wäre es ihr auch nicht gelungen, seine starken Arme von ihrem zierlichen Körper zu lösen, doch die Intensität des Kusses hatte ihn temporär schwach werden lassen.
“Was zur Hölle sollte das denn werden? Ich dachte, du wolltest nicht, dass so was noch mal passiert?! Bist du denn jetzt total bescheuert?“ schrie Nell entgeistert und bemühte sich, ihr dunkles Haar zu ordnen, um so vielleicht den Anschein zu erwecken, dass gar nichts passiert war. Es gelang ihr nicht, kein bisschen. Ihre geweiteten Augen und ihre geröteten Lippen verrieten sie nur zu deutlich und erzählten bereitwillig die Geschichte eines völlig überraschend ledienschaftlichen Kusses.
„Ach, jetzt bin ich es, ja?“ Schwankend zwischen Erheiterung und Zorn lachte Logan kurz auf. „Oh Nell, du bist so selbstgerecht. Vielleicht hatte ich ja einfach Lust, dich zu küssen, hm? Einfach so, ist ja nichts dabei.“ Der nachäffende Sarkasmus triefte überdeutlich aus seinen Worten und wollte so gar nicht zu ihm passen. „Hey, vielleicht mache ich das jetzt immer so, du musst ständig bereit sein“ blaffte er sie an und stieß hörbar die Luft aus seiner Nase aus. Sie musste nicht wissen, dass er es wirklich genossen hatte. Und dass er es gerne wiederholen würde. Er wollte es doch kaum selber wahrhaben, denn so sollte es einfach nicht sein. Und die Vernunft, die er doch eigentlich zu seinen größten Stärken zählen konnte, schien sich im Augenblick des Kusses in Luft aufgelöst zu haben. Natürlich wusste er, dass er jetzt genauso dumm war wie sie. Sicher wusste er auch, dass er ihr hätte vorschlagen sollen, diesen absurd glückseligen Moment einfach zu vergessen. Aber er konnte es nicht. Kein weiteres Wort verließ seinen noch immer bebenden Mund.








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wie die sonne den kometen
wegzieht von seiner bahn
wie der felsblock zu dem fluss sagt
fließ woanders hin
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wie ein schiff erfasst vom sturmwind,
das die richtung verliert
und ein nie gesehnes ufer gewinnt
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Cornelia Hathaway
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New PostErstellt: 11.01.09, 15:30  Betreff: 25.12.2008  drucken  weiterempfehlen

[I]„Du bist gar nicht so hart wie du tust, was? Wie knackt man dich bloß, Nell Hathaway?“[/I]
Plötzlich fröstelte Nell. Wie zum Schutz schlang sie die Armer um ihren schmalen Oberkörper, als wolle sie ihre harte Fassade festhalten und diese nicht vor Logan zerbröckelt sehen. Konnte es sein, dass er sie durchschaut hatte? Konnte es sein, dass er ahnte, dass unter ihrer forschen Maske noch etwas ganz anderes verborgen lag, als das, was sie vorgab zu sein, um sich selbst zu schützen, nachdem sie so viele Jahre lang hatte einstecken müssen? Und –viel wichtiger- konnte es tatsächlich sein, dass jemand wie Logan, der von Kindesbeinen an alles bekommen hatte, was er wollte, sich ernsthaft dafür interessierte, was in ihr vorging? [I]Wahrscheinlich nicht[/I], dachte Nell bitter und war über diesen Gedanken beinahe ein bisschen enttäuscht, was sie aber natürlich niemals zugegeben hätte. Mit unbestimmten Blick musterte sie ihr Gegenüber, wenn er nicht an ihrem wahren ich interessiert war, warum hatte seine Stimme dann so liebevoll, so zärtlich, so [I]verzweifelt[/I] mehr über sie zu erfahren? Einen kurzen Augenblick lang kreuzte Nells Blick den Logans, doch statt seinen Blick wie üblich stur und fest zu erwidern, wandte sie sich ab. Sie wollte nicht, dass er sie durchschaute. er war der letzte Mensch dieser Welt, von dem sie wollte, dass er wusste, was in ihr vorging.
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie du darauf kommst.“, sagte Nell wenig überzeugend, denn man sah ihr die Angst, ertappt worden zu sein, deutlich an. „Und überhaupt, was geht dich das an?“ Zornig stemmte sie die Hände in die Hüften, um von ihrer kurzzeitigen Verunsicherung abzulenken, auch wenn sie fürchtete, einen aufmerksamen Beobachter wie Logan einer war, nicht täuschen zu können.

[I]„Es ist okay, Nell.“[/I] Wie sie es hasste! wie sie seine verdammte verständnisvolle und ewig ruhige Stimme hasste! warum konnte Logan Munroe nicht einfach mal ausrasten, wütend werden, etwas nicht [I]okay[/I] finden? Sie hätte doch so viel besser damit umgehen können, als mit seinem stetigen Verständnis!
„Nein, es ist ganz und gar nicht okay!“, schnappte Nell aufgebracht und wusste dabei selbst, wie lächerlich sie eigentlich klang. Doch sie konnte einfach nicht anders, sie wusste nicht anders mit der Situation, in die sie ihre unbedachte Handlung vom Vorabend, dieser verhängnisvolle Kuss, sie gebracht hatte, umzugehen. Sie wusste ja nicht einmal, warum sie Logan überhaupt geküsst hatte. Bestimmt jedoch nicht, weil sie ihn mochte. der Gedanke war so abwegig, dass Nell kurz und spöttisch auflachte.
„Und ich wollte sicherlich [I]nicht[/I] wissen, wie es ist, jemanden wie dich zu küssen, glaub mir! Ich kann mir Angenehmeres vorstellen. So etwas ist unter meiner Würde!“ bei ihren Worten zuckte sie kurz zusammen. Sie wusste, dass es gemeine kleine orte waren, die sie besser nicht ausgesprochen hätte, doch sie fühlte sie so von Logan in die Ecke gedrängt, dass sie ihm nur noch mit Beleidigungen beizukommen wusste. Denn es war eine Tatsache, dass es Nell tatsächlich gereizt hatte, jemanden wie Logan zu küssen. Logan zu küssen. Obwohl sie ihn nicht mochte und obwohl sie ihn langweilig fand. Doch dann war es passiert und sie hatte es keineswegs toll gefunden und würde es nicht wieder tun. Ganz sicher nicht.
[I]„Dein Vater?“[/I], fragte Logan leise, ganz so, als habe die Frage nur versehentlich seinen Mund verlassen. Und obwohl seine Worte nur leise und im Morgenwind kaum zu vernehmen waren, zuckte Nell unter ihnen zusammen wie unter einem Peitschenhieb. Und plötzlich wünschte sie, er hätte geschrieen. Dann hätte die Bedeutung seiner Worte sie nicht ganz so geschmerzt. Sie blickte zur Seite, wagte nicht, Logan direkt anzusehen. Er war dem Kern ihres Wesens und ihrer Vergangenheit ohne es zu wissen so nahe gekommen wie noch nie ein anderer Mensch in Hogwarts vor ihm, und das alles nur, weil sie so dumm gewesen war, in ihrer Rage ein unbedachtes Wort fallen zu lassen. Für gewöhnlich sprach sie niemals von ihrer Familie, nicht einmal vor ihren Zaubererfreunden. Nur ihre Freunde zuhause wussten, warum Nell war, wie sie eben war. Und wer konnte es ihr verübeln? Sie konnte doch schließlich nichts dafür, dass ihr Vater dem Alkohol verfallen war, dass ihre Mutter immer arbeiten musste, nur damit ihr Vater das wenige Geld direkt wieder für Alkohol aus dem Fenster werfen konnte. Sie konnte nichts dafür, dass sie niemals beachtet worden war, dass man sich nie um sie gekümmert hatte. Und es war doch nur natürlich, dass ein Mensch versuchtem, Aufmerksamkeit zu erregen, wenn er sie nicht bekam. Wenn nötig, mit allen Mitteln. Und das hatte Nell getan. Sie hatte versucht, auf jede nur erdenkliche Weise von ihren Eltern wahrgenommen zu werden, hatte vergeblich auf den empörten Aufschrei gewartet und war an Gleichgültigkeit verzweifelt. Sie hätte sich sogar gefreut, wenn man mit ihr geschimpft hätte, denn das war ein Zeichen für Sorge und Liebe. Ein Zeichen dafür, dass sie ihren Eltern nicht egal war. Doch in seinen ständigen Rauschzuständen hatte ihr Vater vergessen, dass er jemals Kinder gehabt hatte und Nell hatte sich – vielleicht ohne es selbst überhaupt zu bemerken – immer weiter von ihrem Elternhaus entfernt, bis sie mit einem mal zu einem Menschen geworden war, der sie als Kind niemals hatte sein wollen. Doch sie war zufrieden mit sich. Sie lebte ihr Leben und vergrub ihre Hintergründe immer tiefer unter sich und niemand wühlte in ihrer Vergangenheit herum. Doch dann kam Logan, der doch alles hatte, was er wollte, und stellte ihr komplettes Leben auf den Kopf und das war etwas, was Nell nicht ertragen konnte.
„Meine Familie geht dich einen Scheißdreck an Logan!“, schnauzte sie ihn an und wich einen Schritt vor ihm zurück, so als ob diese Geste sie vor weiteren Nachfragen schützen könnte.
„Also hör auf, deine Nase in Angelegenheiten zu stecken, die dir egal sein können, okay?!“ Nell schluckte ihre Wut über Logan und ihren Vater mühsam hinunter, sie war so sehr damit beschäftigt, die finsteren Gedanken an ihren Vater wieder zu verdrängen, dass sie nicht einmal bemerkte, dass sie Logan ohne es zu wollen einen schemenhaften Einblick in ihr Innenleben gewährt hatte.

[I] „Wir zwei sind verschieden, Nell, ich denke, dass dir das nicht entgangen ist. Auch, wenn es dich stört, so liegt es doch einfach in meiner Art, nett zu sein. Ich will mich nicht als großer Wohltäter aufspielen, das bin ich bestimmt nicht, aber ich habe eben gelernt, anderen gegenüber freundlich und hilfsbereit zu sein. Wenn du das nicht magst, dann ist das, so Leid es mir auch tut, schlicht und einfach dein Problem. Du würdest dich doch für mich auch nicht ändern“[/I] Mit diesen Worten zwinkerte Logan Nell kurz zu. Sie zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und funkelte Logan zornig aus stahlblauen Augen an und sie konnte nicht sagen, welche Tatsache ihr unangenehmer war: Diejenige, dass er Recht hatte oder diejenige, dass sich in ihrem Magen ein seltsames Kribbeln ausbreitete, während er ihr direkt in die Augen sah.
„Wir sind verschieden? Wie kommst du nur darauf?!“, beeilte sie sich zu fragen, um ihre bizarren Gefühle zu überspielen und fügte rasch hinzu: „Wenn du also nicht anders kannst, als nett zu mir zu sein, dann hör wenigstens auf, dich darüber zu beschweren, dass ich deine Hilfe nicht will. Das liegt eben nun einmal in meiner Natur! Ich würde mich für nichts und niemanden auf dieser Welt ändern.“ Mit einem bitteren Lachen unterbrach sie den elektrisierenden Blickkontakt zwischen ihnen und richtete ihren Blick stattdessen auf ihre kalten Finger, deren Nägel sich violett von den weißen Haut abhoben.

Und dann, schneller als Nell auch nur einen weiteren Gedanken fassen konnte, hatte Logan sie geküsst. Hatte [I]sie[/I] ihn geküsst. Hatten sie sich beide verloren in einem auf Gegenseitigkeit beruhenden und völlig unglaublichen, unbeschreiblichen Kuss, der, sobald sie sich voneinander gelöst – oder vielmehr voneinander abgestoßen hatten wie gleiche Pole eines Magneten – auf unheimliche Art und weise zwischen ihnen stand. Es dauerte einen Moment, bis die Gryffindor wieder in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen, denn das, was gerade geschehen war, hatte sie viel mehr berührt, als sie sich äußerlich anmerken lassen wollte. In ihrem fest verschlossenen Inneren tobte ein Sturm aus verwirrenden Empfindungen, die sie weder einordnen noch empfinden wollte und konnte. Tatsache war, dass sie den Kuss genossen hatte, so seltsam das auch klingen mochte. Und sie hatte sich doch geschworen, dass so etwas nie wieder geschehen würde… Sie und Logan, das konnte einfach nicht funktionieren, sie waren zu unterschiedlich, sie waren wie Feuer und Eis, wie Sommer und Winter, sie [I]passten[/I] einfach nicht zusammen, es war vollkommen falsch, ja, sie mochten sich ja nicht einmal. Doch warum hatte sich dieser Kuss dann so richtig angefühlt?
[I] „Oh Nell, du bist so selbstgerecht. Vielleicht hatte ich ja einfach Lust, dich zu küssen, hm? Einfach so, ist ja nichts dabei. Hey, vielleicht mache ich das jetzt immer so, du musst ständig bereit sein“[/I], schnauzte Logan sie an und sah dabei genauso verwirrt und wütend aus, wie sie selbst sich fühlte.
Nell gab sich Mühe, ihre fassungslosen Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten und ihren Blick eiskalt und ruhig auf Logans muskulösem Körper gerichtet zu halten, wenn doch alles in ihr danach drängte, sich noch einmal in solch einem absurd-glückseligen Moment in Logans Armen zu vergessen wie och vor wenigen Augenblicken. Das durfte einfach nicht noch einmal geschehen.
„Das wagst du nicht! Tu das noch einmal und ich vergesse mich!“, fauchte die Dunkelhaarige ihr Gegenüber mit bebendem Körper an. Doch sie war sich nicht sicher, inwiefern sie sich vergessen würde.
„Und ich dachte, dir gefallen Küsse besser, die mit Gefühlen verbunden sind?“ Nell hörte sich selbst diese Worte sagen, doch sie klangen nicht halb so vorwurfsvoll und schneidend, wie sie eigentlich gedacht waren. Vielmehr hörten sie sich wie ein leiser Vorwurf und ein bisschen wie eine Frage nach Bestätigung an. Dabei wollte sie doch gar keine Bestätigung, sie wollte einfach zurück ins Schloss und nichts mehr mit Logan zutun haben. Ganz so, als ob sie ihn so vergessen konnte, auch wenn sie die leise Ahnung hatte, dass der junge Mann ihr so schnell nicht wieder aus dem Kopf gehen würde.





.:|Cornelia 'Nell' Hathaway. Seventeen. 7th class. Gryffindor. [Wannabe]Musician|:.
Where did the blue sky go? And why is it raining so?
.:|No risk, no fun. Colorful. Don't dare me. Musical. Rebellious|:.
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I hate you I hate you I hate you I hate you
And still there's something about you
Making my heart beat faster
[For you?]

Call me. Emmy. Claire. Erin. Lynn. Summer. Leilani. If you want.
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