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Traumarchiv-Forum
Traumerleben und Spiritualität
Euer Forum für Bewußtsein, Spiritualität und Schamanismus
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Rosenquarz
Stammträumer
Beiträge: 23 Ort: W
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Erstellt: 25.05.04, 12:40 Betreff: vom Leben zum Tod
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Wenn ein Mensch sein Leben vollendet, wenn er schwer krank ist und man zusehen muß wie er sich mehr und mehr verändert, ist auch zu erkennen wie er sich oft schrittweise aus dem Diesseits löst. So erlebe ich es jetzt (wieder) bei meiner Schwiegermama. Seit letzten November wissen wir, das sie wieder Krebs hat, ein Rezidiv und wirkliche Behandlung war icht möglich. Allein beharrlicher Lebenswille und unendliche Güte hielten sie bis jetzt noch im Leben. Schwere Operationen waren nötig um die Folgen des Krebses einzudämmen, zum Teil gabs bedrohliche Zustände, mit Darmverschluß und eiternder Niere, alles wurde getan, sie nicht "vorzeitig" sterben zu lassen. Jetzt bekommt sie ständig Morphium, ihre Augen sind geschlossen und sie hört wie aus der Ferne dem Treiben ihrer Söhne zu. Sie sehnt sich nach einer heilen Welt, das sich niemand um ihretwillen streiten möge, doch ist das kaum möglich, weil der Sohn der sie betreut, sich sträflich an ihr vergeht. Langsam beobachtet man als außensteheder ihr entrücken: wenn etwas unerträglich für sie wird, schlüpft sie schon in die andere Welt. Wenn die Schmerzen unhaltbar werden, wenn die Mahlzeiten die Tabletten unendlicher Zwang der Realität sie zu zerbrechen drohen geht sie durch die kleine Türe. Sie sieht auf ihr Leben, der Mann ist wieder da, und die söhne sind klein, vielleicht kann sie da auch mit ihrer Mutter, oder Schwester reden, die vor ihr gegangen sind. Sie hat als einzigste 2x den Krebs besiegt und eine Embolie überlebt. Aber jetzt ist die Kraft aus dem Jenseits stärker und stärker. Es wird nichtmehr lange dauern, dann will der Magen keine Nahrung mehr. Die Träume werden stärker werden, die Stimmen der Söhne werden leiser werden, das Herz wird langsamer werden... und ich hoffe sie findet eine Welt ohne Schmerz und ohne Mißachtung.
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Zucker
Administrator
Beiträge: 32
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Erstellt: 25.05.04, 13:17 Betreff: Re: vom Leben zum Tod
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Ich finde es gut, daß deine schwiegermutter anscheinend zu hause sterben kann und dort gut mit schmerzmitteln versorgt wird, um ihre schmerzen lindern. Meine mutter hat mir vor ein paar jahren vom sterben meiner großmutter erzählt und ihre beschreibung darüber, wie sie leiden mußte, hat mich ziemlich mitgenommen. Ich war damals erst 5 jahre und hab hatte nichts von ihrem tod mitbekommen.
Meine großmutter hatte brustkrebs und ist erst zum arzt gegangen als fast alles zu spät war. Ihr wurde die brust amputiert und sie hat eine prothese bekommen. Damit lebte sie ein jahr lang nochmal auf und es ging ihr ziemlich gut. Während dieser zeit war sie wiederum in keinerlei ärztlicher behandlung und ganz plötzlich ging es ihr richtig schlecht. Sie lag zu hause, konnte nicht mehr aufstehen und hatte unerträgliche schmerzen. Meine mutter war bei ihr und hat ständig mit dem notarzt telefoniert, der dann kam, ein paar tabletten dagelassen hat und wieder ging. Die tabletten haben natürlich nicht lange gewirkt und meine großmutter hat die ganze zeit vor schmerzen vor sich hingewimmert. Meine mutter hat mit verschiedenen krankenhäusern telefoniert, aber ihr wurde jedesmal die auskunft gegeben, daß sterbende nicht aufgenommen werden, da die betten gebraucht werden. Sie war deshalb richtig verzweifelt, da sie nicht wußte, an wen sie sich wenden kann, damit meine oma wenigstens eine richtige schmerzbehandlung bekommt, denn einen behandelnden arzt gab es ja nicht. Schließlich erklärte sich doch ein krankenhaus bereit, sie aufzunehmen und dort bekam sie morphium. Fünf tage lebte sie dort noch. Meine großmutter war sehr erleichtert, als sie im krankenhaus war, wahrscheinlich, weil sie keine schmerzen mehr hatte und vielleicht hat sie auch nochmal hoffnung geschöpft. Doch sie muß wohl gespürt haben, daß sie stirbt, denn einen tag, bevor sie eingeschlafen ist, hat sie zu meiner mutter gesagt, daß diese morgen nicht mehr ins krankenhaus kommen soll.
Ich finde, daß jeder mensch das anrecht auf eine gute schmerzbehandlung haben sollte, um in würde und möglichst ohne schmerzen zu sterben. Jemanden einfach sich selbst zu überlassen, weil er sowieso stirbt ist unmenschlich und das hat mich an der erzählung meiner mutter auch stark erschüttert.
Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.
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spyder (w)
Gelegenheitsträumer
Beiträge: 13 Ort: Bei Köln
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Erstellt: 26.05.04, 19:54 Betreff: Re: vom Leben zum Tod
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Vor (im Herbst) 6 Jahren verlor ich auch einen meiner liebsten Menschen – meinen Opa, er war wirklich der Einzige, dem ich alles anvertraut habe. Er kam mit der Diagnose auf „Blutvergiftung“ ins Krankenhaus. Wir haben uns wirklich um ihn gesorgt, ich war jeden Tag in seinem Zimmer, saß an seinem Bett, hab ihm von meinem Tag erzählt, meine Hausaufgaben mit ihm gemacht und die Sachen, die ich auswendig lernen musste, habe ich ihm auswendig aufgesagt. Ein paar Wochen später ging es ihm auch wieder gut, er durfte nach Hause. Was ich damals nicht verstand ist, dass er so umsorgt wurde von meinen Eltern, denn die Ärzte (so sagten es mir meine Eltern) sagten, dass er wieder gesund sei. Das Leben ging normal weiter... Wieder ein paar Wochen später (Spätsommer), kam er wieder ins Krankenhaus. Die Ärzte hielten ihn dieses mal länger und auch in einem Einzelzimmer „fest“. Ich war wieder jeden Tag bei ihm, er wurde immer schwächer, sah schlechter aus. Dann habe ich einmal ein Gespräch mit den Ärzten mitbekommen. Da wusste ich erst, dass mein Opa Krebs hatte. Meine Eltern hatten es mir verschwiegen, weil ich noch jung war. Mein Opa bekam jeden Tag mehrere Spritzen, bald ging es ihm wieder besser, bis ihn die Chemo wieder ins Bett fesselte. Aber er ließ sich nie unterkriegen, er dachte er würde es schaffen, jeder dachte daran. Er flirtete mit den Schwester, als sie ihm die Spritzen gaben und machte Witze mit den Ärzten. Dann war wieder ein Tag wo es ihm richtig mies ging, ich saß an seinem Bett, hielt seine Hand und sagte immer wieder: „Opa, wir schaffen das!“ „Lass dich nicht unterkriegen!“ „Ich helfe dir!“ Er strich mir dann immer über die Wange und sagte: „Wenn ich dich nicht hätte, Kleine!“ Dann war ich über’s Wochenende bei meiner Patentante, die damals noch nicht weit von uns weg wohnt. Samstag kriegte sie einen Anruf von meinem Vater. Sie gab mir den Hörer und mein Vater sagte: „Schatz, komm bitte ins Krankenhaus, dein Opa will dich noch einmal sehen!“ Meine Patentante setzte sich mit mir ins Auto und wir fuhren dorthin. Mein Opa lag leichenblass auf seinem Bett, seine Hände auf dem Bauch liegend. Ich stürmte ins Zimmer, meine Eltern ließen mich allein mit ihm. Ein Seufzer erfüllte den Raum, als ich die Hand von meinem Opa in meine Hände nahm: „Bitte verlass mich nicht!“ Er drehte seinen Kopf in meine Richtung, wischte mir mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht und redete leise: „Maus, ich bin immer für dich da... Es ist Zeit... Ich werde immer stolz auf dich sein, Kleine...“ Dann atmete er noch einmal ein und aus und dann war es still. ZU still, ich stupste ihn in die Rippen und sagte: „Nein, Opa, bleib bei mir...“ Ich schüttelte und mir liefen die Tränen aus den Augen auf sein Bett, auf seine Brust. Ich weiss nicht mehr genau wie es dann weiter ging, aber mein Vater musste mich mit Gewalt von seinem Krankenbett zerren. Ich wollte bei ihm bleiben. Ich war sauer auf ihn, weil er mich gerade jetzt verlassen hat. Er hat mich viel über die Pflanzenwelt gelehrt. Er war immer stolz auf mich, egal was ich tat. Tage später war die Beerdigung, ich vergrub mich in meinem Zimmer, ich war noch nie so verschlossen wie in diesen Wochen, das hat mich allerdings auch geprägt. Habe sehr viel geweint, kaum etwas gegessen, kaum geschlafen. Die Nacht vor der Beerdigung bin ich nachts von einem leisen Rufen aufgewacht, immer wieder klang es: „Maus“. Ich schaltete benommen das Licht an und auf dem Bettrand am Fußende saß mein Opa und schaute mich lächelt an. Ich war so geschockt, so dass ich das Licht wieder ausmachte, hatte Angst, weiss aber nicht wovor. Ich hab’s bis vor einem Jahr niemandem erzählt, dachte die Leute würden mich für verrückt erklären. Hab es dann einer sehr guten Freundin erzählt, deren Opa um die gleiche Zeit verstarb, sie sagte, dass sie dasselbe mit ihrem Opa hatte, sie sagte, dass mein Opa sich von mir verabschieden wollte... Ich hasste mich, weil ich ihm so gesehen keine Chance gegeben hatte, sich zu verabschieden. Bei der Beerdigung selbst habe ich meine Ohren auf Durchzug gestellt, als der Pastor über meinen Opa sprach, ansonsten hätte ich dauernd geweint und die Rede gestört. An seinem Grab, als der Sarg in die Erde gelassen wurde, stand ich da mit meiner weissen Rose und brach zusammen. Mein Cousin stützte mich, aber ich brach in Tränen aus, sodass er mich auf den Boden setze und sich neben mich kniete. Einzelne Details weiss ich nicht mehr.
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Zucker
Administrator
Beiträge: 32
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Erstellt: 26.05.04, 21:17 Betreff: Re: vom Leben zum Tod
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Hallo spyder,
willkommen im forum.
Die geschichte von deinem opa ist wirklich sehr bewegend. Solch ein phänomen, daß sich verstorbene nach dem tod nochmal zeigen, hört man ja immer wieder mal. Allerdings finde ich durchaus verständlich das du angst hattest, das hätte ich wohl auch gehabt. Und dein opa wird das sicher auch verstehen.
Lieben gruß
~°Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.°~
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Blue0100
Registrierter Träumer
Beiträge: 1 Ort: BW
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Erstellt: 30.06.04, 19:24 Betreff: Re: vom Leben zum Tod
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Für mich ist der Tod etwas angenehmes, denn ich war schon einmal Tod durch einer meiner vielen Operationen. Ich freue mich darauf endlich vom Leben erlöst zu werden. Der Tod ist nicht schwarz und grau, sondern du verlässt nur deine äußere Hülle und dein Geist wird zu reiner Energie.
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Zucker
Administrator
Beiträge: 32
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Erstellt: 30.06.04, 19:39 Betreff: Re: vom Leben zum Tod
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Hallo Blue!
Willkommen im Forum.
Hört sich so an, als wärst du jemand, der schon einmal ein sogenanntes nahtod-erlebnis hatte. Magst du drüber erzählen?
Liebe grüße
~°Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.°~
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