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Der Herr der Ringe

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silberfalke
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Beiträge: 7

New PostErstellt: 05.06.04, 13:56  Betreff: Der Herr der Ringe  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Der Herr der Ringe

Die Charaktere der Geschichte

Auf der Suchen nach den Quellen, die Tolkien inspiriert haben, stoßen wir auf die frühe Literatur Island, Finnlands und des keltischen Europas. Aragorn, der König ohne Krone, wird zahlreichen Prüfungen unterzogen. Es gibt einige Parallelen zu den Sagen um König Artus und Siegfried und Jesus. Auch das Schwert spielt bei allen anderen Sagen und Mythen ein große Rolle. Aragorn besitzt eines, Artus zog das Schwert aus dem Stein, Siegfried schmiedete seines neu und tötete damit den Drachen Fafnir, der den machtvollen Ring der Nibelungen hütete. In der Artus Sage gibt es keinen Ring, aber den Gral, der wie der Ringe auch ein Symbol des Weiblichen ist.
Dies alles sind archetypische Geschichten von einem Mann, der auf der Suche nach Verwirklichung verschiedene Initationsstufen durchläuft, die erst dann komplett sind, wenn er in sich das Weibliche integriert hat.
Gandalf spielt eine Art Merlin, den Zauberer, der von der Astralebene kommt, um sich mit den anderen Zaubern gegen die Möchte des Bösen zu verbünden. Außerdem ist hier wieder die Analogie zum Auferstehungsmythos offensichtlich.
Galadriel und Frau Eowyn spielen zwei exemplarische, aber grundverschiedene Frauenrollen: die Erste als weise Frau, die den Zugang zu mystischen Kräften besitzt, die Zweite als Frau der Tat, die auch angesichts großer Gefahr entschlossen und umsichtig handelt.
Sarum ist ein lehrreiches Beispiel dafür, was passiert, wenn man allzu viel Kompromißbereitschaft mit der „Realität“ in Kauf nimmt und seine wahren Ziele aus den Augen verliert.
Letzen Endes ist Der Herr der Ringe eine Epos, das uns zeigt, wie eine verschworenen Gemeinschaft die übermächtigen Kräfte des Bösen überwindet, dabei die größten Herausforderungen besteht und über sich selbst hinauswächst.
Tolkien war gläubiger Christ, aber er machte sich auch mit anderen Symbolwelten vertraut. Wer seine Werke liest, fühlt sich einer spirituelen Offenbarung verbunden. Es gibt in dem Werk zahlreiche Parallelen zu Mythologie und sehr viele archetypische Motive, dabei spielen die märchenhaft anmutenden Figuren eine Große Rolle.
Man kann Herr der Ringe durchaus als spirituelle Anleitung lesen, die exemplarisch aufzeigt, wie ein Gruppe von Figuren notwendige Initatiationsstufen durchläuft, indem sie Aufgaben erfüllt, die sich jedem Menschen auf Erden stellen.
Ihre Bindung untereinander wird von Abenteuer zu Abenteuer immer stärker. Nur Boromir, der der Macht des Ringes von Anfang an verfallen ist, kann sich über seine egoistischen Motive nicht hinwegsetzen. So ist Herr der Ringe eine Geschichte über die Macht der Zusammengehörigkeit und der Gemeinschaft. Als Einzelwesen fühlt man sich isoliert von der Gesellschaft und man kann seine Aufgabe innerhalb dieser nicht wirklich auf sich nehmen, da das Element der Bindung ausgeklammert wird.
Tolkiens Mythologie enthält auch den Archetyp des Satans, verkörpert von Sauron, dem Dunklen Herrscher, dem wir zwar nie in Person begegnen, der aber aus dem Hintergrund die ganze Handlung prägt.
Tolkien übernahm die Bezeichnung Ork aus dem Altenglischen, wo Orc soviel wie Dämon heißt, es gibt auch den Orcus den Gott der römischen Unterwelt.
Auch Pferde spielen hier ein große Rolle, da in der Mythologie immer schon Pferde als bestimmte Symbole gesehen wurden, man denke nur an Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir, einem großen Zauberhengst, der Gandalfs Pferd Schattenfell ähnelt.
Auch die Irrfahrten des Odysseus weisen zahlreiche Parallelen zu Herr der Ringe auf.
Auch die überirdischen Elben kommen in anderer Form in vielen Legenden und Mythen vor. So ging Herkules aus der Verbindung von Zeus mit einer Sterblichen hervor. Auch Elrond stammt von Elben und Menschen ab. Auch schreckliche Gestalten wie Gorgo und Skylla wurden von Göttern und Dämonen oder Menschen gezeugt. Saruman kreuzte Orks mit den Menschen, um daraus Halborks zu formen. Auch die Orks waren früher strahlende Elben, die aber entstellt und gefoldert wurden.
Auch die Zwerge haben in der Mythologie ihren Platz erhalten. So stand in den nordischen Mythen die Göttin Freya in der Schuld der Zwerge, weil dies ihr goldenes Halsband gefertigt hatten. Und Zwerge waren es, die die magische Schlinge Gleipnir für den Wolf Fenrir fertigten, die aus sechs unmöglichen Dingen bestand.
Auch die Zwerge sind ein wichtiger Bestandteil in Herr der Ringe, da sich beispielsweise das Kettenhemd Nazil geschmiedet haben, das Frodo vor dem Tod bewahrt.
Tom Bombadil ist eine Naturgottheit, die dem Pan ähnelt, der aber einen lustigen Charakter hat. Seine Macht liegt in seinem Frohsinn und in seinen gesungengen Zaubersprüchen. Seine Frau Goldbeere ist eine Wassernymphe, die Lieder über die Schönheit der Natur singt.
Die Ents haben Ähnlichkeit mit den Riesen, vor allem weil das Wort Ent aus dem Altenglischen Riese abgeleitet wurde. Die Entfrauen lehrten den Menschen den Gartenbau und haben damit eine Entsprechung zu Demeter und Ceres, die den Menschen das Geschenk des Ackerbaus brachten.
Aber die Entfrauen und Ents gingen getrennte Wege und die Ents betauerten diesen Verlust sehr.
Sauron personifiziert Zerstörung und Negativität.
Er hat seine Entsprechung in den listigen Loki, der sich auf die Seite der Dämonen geschlagen hat.
Das mythologische Leitmotiv vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse finden wir im Christentum wieder, mit den Antagonismus zwischen Gut und Böse.
Sauron übertrug bei der Erschaffugn des Ringes seine eigenen Geisteskräfte in diesen, so dass er sich nie wieder erholen konnte, nachdem er zerstört war. Es ist ein weitverbreitet Glaube vieler Stammeskulturen und Naturvölker, dass die Seele den Körper verlassen und in Gegenständen eingefangen werden kann.
Eine Personifizierung der Hilfskräfte des Bösen, die wir fast überall finden, wie beispielsweise dem Zauberlehrling, sind die Nazgul, die die größte Gefahr für die Gefährten darstellen.
Die neun Ringe waren den Königen, von denen einige numenorischer Abstammung waren, mit dem Versprechen von Macht und Unsterblichkeit gegeben worden, aber sie brachten ihnen nur die Versklavung.
Die Ringgeister strahlten eine Aura des Schreckens aus und waren eigentlich unsichtbar und konnten nur von dem gesehen werden, der den Ring trug oder übersinnliche Kräfte besaß.
Das Motiv des magischen Rings ist nicht nur Tolkiens Epos, sondern in den Mythen der Völker überhaupt sehr wichtig. Unsere Ahnen waren der Meinung, dass Ringe mächtige Talismane sein konnten.
In der Artus Sage erhält Sir Gareth einen Ring, der es ihm ermöglicht, sich bei einem Turnier zu tarnen.
Oft war der Ring auch verflucht, in Wagners Nibelungenring gleich zweifach. Auch dieser Ring bringt zunächst Nutzen, dann aber den Untergang: der Träger endet auf tragische Weise. Ein Bruder wendet sich ohne zu zögern gegen den anderen. Fafnir tötet seinen Bruder Fasolt, ind em er ihn von hinten erschlägt, dann nimmt er den Ring und den Rest des Schatzes, den die beiden von Odin als Gegenleistung für die Errichtung von Walhalla erhalten hatten.
Die drei Elbenringe haben jeweils einen roten, weißen und blauen Stein. Damit sybolisierte Gandalfs roter Ring das Feuer, Galadriels weißer das Wasser und Elronds blauer die Luft. Das fehlende Element ist die Erde, das möglicherweise von dem einen Ringe symbolisiert werden könnte.
Auch das wiedergeschmiedete Schwert ist ein paralleles Motiv, da Anduril, das Schwert von König Elendil, der durch Sauron getötet wurde, beim Kampf gegen Sauron zerschlagen wurde und sein Sohn Isildur, damit den Ring an sich nehmen konnte. Bei Excalibur war es ähnlich, nur war bei Excalibur das wirklich Mächtige die Scheide, da sie Artus davor bewahrte, Blut zu verlieren.
Ganz interessant sind aber Vergleiche mit der nationalsozialistischen Zeit und dem Wirken Hitlers.

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