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Autor |
Beitrag |
Donald
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 17.05.12, 03:07 Betreff: Re: Das bedingungslose Grundeinkommen für arm, reich und sehr reich |
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Zitat: ATA
Nee nee! so einfach kommst du nicht davon! Deine Meinung wäre für mich schon interessant. Aber nur, wenn die liberale Denke mit ihrem Zentrum in der Klientelbefriedigung außen vor bleibt. Deine Meinung also , neutral, unabhängig, vorurteilslos und nur auf die Tatsache der Fähigkeit zur Erkennung von komplexen Zusammenhängen, die nicht anspruchslos sind. Eine Aufgabe also, die nur Profis erledigen können, falls sie Zeit und eine Flatrate haben. |
Ok, ok aber ich habe noch nicht alles angehört, weil über eine Stunde ist doch auch nicht wenig Zeit. Andererseits ist auch schon klar, dass verschiedene Sachen länger brauchen, bis sie jedem verständlich werden. Kenne ich!
Da ich mein "Grundeinkommen" bereits habe will ich das mal so aus meiner eigenen Brille beschreiben. Erstens den Begriff "Arbeit" mag ich im Zusammenhang mit mir überhaupt nicht mehr! Dein Freund Boes geht aber davon aus, dass mit einem Grundeinkommen "Arbeit" interessant wird. Ich will mal sagen, dass da noch eine Lust vorhanden ist etwas "Sinnvolles zu tun". Aber Arbeit - ach nee - das hört sich so nach "Schinden" an.
Zweitens haut er da mit Zahlen um sich, die eher verwirren als aufklären. Ich bin überzeugt - vielleicht noch mehr als er selbst - dass sich das gesamte Marktgefüge vollkommen verschieben wird und die Zahlen, die heute plausibel erscheinen auf den Kopf gestellt werden. Boes nennt das Beispiel McDonalds, die dann ihren Arbeitern ein "auskömmliches Gehalt" bieten müssten. Aber da weiß doch noch keiner, ab welchem Betrag man bereit ist jeden Tag in der Frittenwolke zu arbeiten. Könnte es nicht eher sein, dass afrikanische Verhältnisse einkehren. Es wird so lange gearbeitet bis das Leben erträglich wird, danach ist Leben angesagt.
Ich habe mal von Freunden in Afrika gehört, dass sie ihre Arbeiter durch höhere Löhne motivieren wollten mehr und besser zu arbeiten. Was war das Ende vom Lied? Sie sind früher nach hause gegangen weil sie eher das zusammen hatten was sie brauchten. Höhere Arbeitsleistung??? Kein Gedanke!!!
So viel Sympathie ich für das Modell habe, so denke ich doch, dass es nicht die Lösung ist. Mein Modell sähe anders aus. Ich denke eher an ein Lebenszyklusmodell.
Das sähe ungefähr so aus wie das auch schon die Ureinwohner Amerikas beschrieben haben. Leitgedanke: "Die Erde wird uns nur geliehen!"
Wie sieht das dann aus? Bis zu einem Alter von sagen wir mal 25 Jahren gibt es ein Budget, das für jeden Heranwachsenden gleich ist und nur für ihn eingesetzt werden darf. Dieses Budget wird monatlich zur Verfügung gestellt und die Eltern können es begrenzt lenken. Will heißen, dass ein Teil für Kitas bestimmt ist und die Eltern können entscheiden welche Kita es erhält. Gleiches Modell für Schulen und weitere Ausbildung. Ab einem gewissen Alter, vielleicht ab 16 Jahren entcheiden die Kids selbst welche weitere Ausbildung nach ihren Interessen sie finanzieren wollen.
Ab 25 Jahren bekommt jeder ein Investitionsbudget, das er einsetzen muss und nicht konsumieren darf. Er darf nur von den Rückflüssen aus diesen Investitionen leben. So kann man Aktien kaufen oder sich in Firmen einkaufen, denen man dieses Budget zur Verfügung stellt. Ein weiterer Teil seines Budgets muss für öffentliche Einrichtungen und Services bestimmt sein. Damit bekommt das Geld eine demokratische Funktion, denn es wird nur noch das realisiert, was durch die Bürger finanziert wird und nicht das was irgendwelche Politiker sich so ausdenken. Das Angebot von Arbeitsleistung (weil für irgendwas muss die Ausbildung ja auch gut sein) muss gerade in dem Alter die Lücke schließen zwischen Investitionsrückflüssen und dem tatsächlichen Geldbedarf. Ich bin überzeugt, dass es da eine Lernkurve gibt, die jedem etwas zu bieten hat, dem Risikobewussten, dem Vorsichtigen und dem Malocher.
Am Ende muss es so sein, dass die Investitionen, die jeder getätigt hat mit seinem Tode wieder verfallen und zurück auf dem Markt angeboten werden, so dass wieder andere da einsteigen können. Der Erlös des Verkaufs der Anteile dient der Sicherstellung der Ausbildung und sozialen Netzen. Das Modell hat zudem den Vorteil, dass Niemand mehr erwirtschaftet als das was er auch selbst verkonsumieren kann. Klar, wer Milliarden anhäuft und Spaß dabei hat, soll das tun, aber er kann es niemandem vererben und das Ganze fällt wieder zurück an die Gemeinschaft, so dass jeder selbst entscheiden kann was er in seinem Leben machen will, sofern sich die Chance bietet.
Für die Verlierer dieses Systems, die es sicherlich auch geben wird, sollten die Einnahmen durch die Verkäufe von Besitz der Gestorbenen reichen, um ein soziales Netz zu realisieren, dessen Ziel es aber immer sein muss durch die Vergabe von Investitionsbudgets die Leute wieder ins Spiel zu bringen.
Was mich an dem Modell des Grundeinkommens a la Boes stört ist, dass er glaubt, dass die Leute von sich aus etwas tun wollen und dass irgendwie auch nicht erklärt wird woher das Geld kommen soll. Der Hinweis darauf, dass dann McDonalds einfach mehr zahlen wird ist mir zu simpel, denn es würde auch bedeuten, dass die Leute mehr für einen Hamburger zahlen werden. An beiden Punkte habe ich meine Zweifel. Ich bezweifle nicht, dass Leute etwas tun wollen, aber die Frage ist wie lange es dauert bis da ein System entsteht, in dem wirklich alle Arbeiten so verteilt sind, dass sich da ein allgemeines Glücksgefühl einstellt.
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