Grüne Glücksstrategen bekennen sich zur Umverteilung
In der Debatte zur Sozialpolitik setzt die Partei ein Zeichen, dass sie nicht nur auf ökologische und ökonomische Probleme eine Antwort hat. Mit Spannung wird die Wahl der Parteichefs erwartet.
Die Grünen haben ihren Parteitag in Hannover am Samstag mit einer Debatte zur Sozialpolitik fortgesetzt. Grundsicherung für Kinder, flächendeckender Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro und eine Garantierente: Die Grünen sind inzwischen selbst eine Partei der Gut- und Besserverdienenden und sorgen sich nun um die Schwächsten in der Gesellschaft.
Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, sprach deutlich und unmissverständlich aus, worum es der Partei geht: "Ja, wir wollen umverteilen." Und sie begründete dieses Bekenntnis mit einem Verweis auf die Glücksforschung: Demnach seien die Menschen dort am glücklichsten, wo die Kluft zwischen Arm und Reich am geringsten ist. "Umverteilung ist eine Glücksstrategie", sagte Pothmer.
Mit einem Leitantrag "Eine Gesellschaft für Alle: Umfassende Teilhabe durch gute Institutionen und gerechte Verteilung" will der Bundesvorstand zehn Monate vor der Bundestagswahl signalisieren, dass die Grünen nicht nur auf ökologische und ökonomische Probleme
Bessere Kinderbetreuung, bessere Schulen, bessere Universitäten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder. "Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt – doch die Früchte dieses Wohlstands erreichen immer weniger Menschen", heißt es in dem Leitantrag. In keinem anderen Industrieland sei die Durchlässigkeit der Gesellschaft nach oben so gering wie in Deutschland. Das wollen die Grünen ändern: durch eine Umverteilung von oben nach unten.
Auf ihrem Parteitag vor einem Jahr in Kiel hatten die Grünen bereits eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent sowie eine Vermögensabgabe beschlossen. Mit diesen Mehreinnahmen wollen sie die Mehrausgaben im Sozialbereich finanzieren.
Einen Antrag der Grünen Jugend, den Bildungsföderalismus in Deutschland abzuschaffen und durch bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen zu ersetzen, lehnten die mehr als 700 Delegierten ab.
Die Diskussionen verliefen sehr sachlich und konzentriert. Die Abstimmung über den Antrag, Hartz-IV-Sanktionen abzuschaffen, fiel so knapp aus, dass schriftlich abgestimmt und ausgezählt werden musste. Am Ende waren mehr Nein- als Ja-Stimmen.
Heute Nachmittag stellen sich dann die Parteichefs Claudia Roth und Cem Özdemir zur Wiederwahl. Ihre Wiederwahl gilt als sicher. Mit besonderer Spannung wird jedoch das Ergebnis für Roth erwartet.
Sie hatte nach ihrer schweren Schlappe bei der Urwahl der Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl erst nach zwei Tagen Bedenkzeit erklärt, ihre Kandidatur nicht zurückzuziehen. Bei ihrer Wahl vor zwei Jahren in Freiburg erhielt sie 79,30 Prozent der Stimmen. Özdemir kam auf 88,51 Prozent.
Quelle
http://de.nachrichten.yahoo.com/gr%C3%BCne-wollen-umverteilung-als-gl%C3%BCcksstrategie-125757042.html
Sehr einfach so etwas bestimmen zu wollen. DIE hocken selber an dick und fett gefuellten "Fleischtoepfen" - und wen wuerde es garantiert am meisten treffen bei der Umverteilung? Den "normalen" und "gehobenen" Mittelstand!
Aber es gibt natuerlich jede Menge Klientel, die aus diesem Grunde die GRUENEN waehlen wuerden (wenn ich da an diverse Ecken im Ruhrpott und in Bremen denke)
LG
Tschicki