Eine kleine Erinnerung:
Südamerikas Erfahrungen mit dem WährungsfondsFeindbild IWF
Von Peter Burghardt, Buenos AiresWas heute Griechenland ist, war vor zehn Jahren Argentinien: Das Land konnte seine Schulden nicht mehr bedienen, war abhängig von internationalen Geldgebern. Der IWF forderte Reformen, doch dem widersetzten sich die linken Politiker - mit Erfolg.
Roberto Lavagna erzählt immer wieder gerne von seinen Begegnungen mit Horst Köhler. Zehn Jahre ist das jetzt her, Argentinien hatte gerade seinen fulminanten Staatsbankrott hingelegt. Lavagna wurde Wirtschaftsminister, ein Himmelfahrtskommando, Köhler führte den Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF hatte dem südamerikanischen Pleiteland 25 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt und die Kredite an die üblichen Forderungen geknüpft. Im April 2002 in Washington eröffnete Lavagna dann dem Gastgeber Köhler, dass Argentinien kein Geld mehr wolle und stattdessen jenes Wirtschaftsprogramm anwenden werde, "das wir für richtig halten".
weiterlesen