Die Selbstbestimmung beginnt beim Essen - ein Zwischenruf aus Uruguay
Unsere Länder im Süden Amerikas sollen sich modernisieren. Im öffentlichen Diskurs heißt es jetzt, man solle Schulden gutheißen, ausländische Investitionen anlocken und sich öffnen für die Welt und den Weltmarkt. Das ist nichts wirklich Neues. Lateinamerika ist von Europäern einst - vor fünf Jahrhunderten - dafür geschaffen worden dem Weltmarkt zu dienen, als dieser noch nicht so hieß. Die traurige Jahrhunderte alte Geschichte begann mit den Gold- und Silberfunden und setzte sich fort mit dem Zucker, dem Tabak, der Guano, dem Salpeter, dem Kupfer, dem Zinn, dem Kautschuk, dem Kakao, der Banane, dem Kaffee, dem Erdöl. Was hat uns dieser prächtige Handel gebracht? Er hat uns um unser Erbe und unsere Sehnsucht gebracht und hat uns stattdessen in Wüsten verwandelte Gärten hinterlassen, verlassene Felder, durchlöcherte Berge, verseuchte Gewässer und lange Karawanen unglücklicher Menschen, zu einem frühen Tod verdammt.
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http://www.chrisoz.de/galeano4.htm