HAVANESER
Der Havaneser gehört zur Rassegruppe der Bichons. Zu seinen Verwandten zählen Malteser und Bologneser, also uralte Hunderassen.
Es wird angenommen, daß die Stammväter der Havaneser mit italienischen Schiffen nach Kuba kamen. Die Schiffskapitäne verwendeten die kleinen Luxusgeschöpfe als Mitbringsel für die Damen der feinen Gesellschaft und als "Türöffner" für ihre Geschäftsbeziehungen. Die ersten Havaneser wurden damals als "Havana-Silk Dog"
(Havana´s Seidenhündchen) bezeichnet, nach Kubas Hauptstadt. Auf der Karibik-Insel, machten die kleinen Havaneser Karriere und wurden zum Symbol für Luxus. Solange, bis man sie aus Kuba verbannte - sie waren "lebendiges Symbol des Kapitalismus".
Einigen Exilkubanern, die während der Kennedy-Ära nach Amerika flüchteten, gelang es jedoch ihre Hunde mitzunehmen. Dadurch konnte die Rasse gerettet werden.
1981 kamen die ersten beiden Havaneser von Amerika nach Deutschland.
Häufigkeit:
Im VDH werden jährlich ca. 300 Havaneser eingetragen.
Verwendung:
Sehr aufgeschlossener und freundlicher Familien- und Begleithund. Der Havaneser ist sehr gelehrig und deshalb auch ein As auf dem Agility- Parcour.
In früheren Zeiten wurden Havaneser in Wanderbühnen und im Zirkus angetroffen. Keinem anderen Hund konnte man so leicht Kunststückchen beibringen.
Standard:
Der Havaneser ist ein kleiner, kräftiger, niederläufiger Hund von leicht rechteckigem Format. Gewicht: ca. 3,5 bis 7 kg, Widerristhöhe: 21 bis 29 cm, Kopf: Oberkopf ist breit und flach, der Stop mäßig ausgeprägt, Fang verjüngt sich leicht gegen den Nasenschwamm, der Nasenschwamm muß schwarz sein. Ein vollzahniges Scherengebiß wird erwünscht. Augen: Groß und dunkelbraun, mandelförmig mit schwarzem Lidpigment und freundlichem Ausdruck.
Ohren: Hoch angesetzte, relativ spitze Hängeohren. Gebäude: Die Länge des Körpers übertrifft um Weniges die Widerristhöhe, gerade Rückenlinie mit abfallender Kruppe, Rute hoch über dem Rücken getragen mit langer, seidiger Befederung. Die Brust soll breit und tief sein.
Bewegung: Ist beim Havaneser seinem Wesen entsprechend auffällig leichtfüßig und flink mit gerade nach vorn gerichteten Vorderläufen, die Hinterläufe sorgen in gerader Linie für den nötigen Schub.
Haarkleid: Das wollene Unterhaar ist schwach entwickelt, das Deckhaar ist lang (jedoch nicht bodenlang). Es soll weich sein und glatt oder leicht gewellt. Sein seidiges Haarkleid verleiht dem Havaneser eine große Eleganz und außergewöhnliche Vornehmheit. Der Havaneser hat keinen saisonbedingten Haarwechsel. Farben: selten reinweiß oder ganz schwarz, meist beige in allen Schattierungen, braun, grau, anthrazit oder weiß mit großen oder kleinen Abzeichen in den zuvor genannten Farbtönen. Seit Dezember 1996 (neuer FCI-Standard) ist auch schwarz-weiß und schwarz erlaubt.
Charakter und Eigenschaften:
Der Havaneser ist außergewöhnlich intelligent und durch seine stets wache Neugierde sehr leicht zu erziehen. Mit seinem offenen Wesen und seinem unwiderstehlichen Charme erobert er im Sturm jedes Herz und wird sehr bald der Mittelpunkt jeder Familie. Havaneser sind sehr aufgeweckt, liebevoll und fröhlich. Ihre spielerische, kameradschaftliche und drollige Art macht ihn zum absoluten Liebling aller größeren Kinder. Er tobt sozusagen mit Kindern um die Wette und möchte unentwegt mit ihnen spielen. Der Havaneser paßt sich im Verhalten und im Bewegungsbedürfnis seinem Menschen an. Er kann sich auf besondere Weise still zurückziehen und auf der anderen Seite tobt er gern, ist sportlich und begeistert bei Spaziergängen und Wanderungen dabei.
Der Havaneser ist sehr auf "seine" Familie bezogen und ist glücklich, wenn er als vollwertiges Familienmitglied aufgenommen wird.
Besonderheiten:
Besonderes Augenmerk muß auf die Pflege des Haarkleides gerichtet werden. Ein gründliches Bürsten und Kämmen mindestens alle zwei Tage wird bis zu einem Alter von ca. 2 Jahren empfohlen. Das Haarkleid befindet sich in dieser Zeit in der Entwicklung und neigt oft zu Verfilzungen. Später genügt ein Bürsten zweimal pro Woche. Bei Havanesern, die zu Tränenfluß neigen, ist auf die Pflege der Augen zu achten. Die Lebenserwartung liegt realistisch bei etwa 12 bis 15 Jahren.