Evi
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Erstellt: 25.02.05, 18:29 Betreff: Re: Everlasting Love (Sequel to "A live changing concert") |
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Chapter 48
„So Frau Wagner, dann machen sie es sich einmal bequem.“ Grinste der Arzt mich an und mit einem Blick auf den Behandlungsstuhl lächelte ich ihm süß sauer entgegen. „Den Test haben wir vorhin schon gemacht, aber ich möchte noch ein paar zusätzliche Untersuchungen machen, weil ich wissen will ob mit Ihnen alles in Ordnung ist!“ Verängstigt schaute ich ihn an. „Ist etwas?“ „Nein, alles nur Routine. Ich hoffe Sie freuen sich?“ Der Arzt schaute mich über seine Brillengläser hinweg freundlich an. „Dann.... dann war der Test positiv?“ flüsterte ich. Der Arzt nickte und bestätigte damit meine Befürchtungen. Obwohl es offensichtlich gewesen war, konnte ich nicht glauben was mir der Arzt da gesagt hatte. Wie konnte ich schwanger sein, wenn ich doch schon lange nicht mehr......? Plötzlich wurde mir schlecht, so schlecht, das ich mich fast wieder übergeben hätte. Was war, wenn das Kind von Mark.... Nein, das konnte...das durfte einfach nicht sein. Das redete ich mir die ganze Zeit ein, während der Arzt mich untersuchte. Er machte ein Ultraschallbild von meinem Kind und zeigte mir alles was darauf schon zu erkennen war. Wie aus Watte hindurch nahm ich das zur Kenntnis, hörte aber nicht wirklich zu. Ich hatte zu viel Angst vor meinen Befürchtungen, zu viel Angst vor der Wahrheit. Eine Wahrheit, die mich im wahrsten Sinne des Wortes ganz tief in die Scheiße reiten würde. Nachdem der Arzt mit allen Untersuchungen fertig war, mir das Gel vom Bauch gewischt und mir das Ultraschallbild in die Hand gedrückt hatte, war ich endlich bereit für die alles entscheidende Frage. Eine Frage, deren Antwort wohl mein ganzes Leben auf den Kopf schmeißen würde, sofern es das nicht sowieso schon war. „Ich kenne mich zwar mit einer Schwangerschaft nicht so gut aus, aber man kann doch den ungefähren Geburtstermin errechnen, oder?“ Der Arzt nickte. „Kann man dann auch zurückverfolgen wann der Zeugungstag war?“ „Auf den Tag genau kann man es schlecht sagen, aber die Woche kann man schon mit ziemlicher Sicherheit festlegen.“ Ängstlich abwartend, schaute ich den Arzt an. Der verstand meine Bitte sofort und holte meine Patientenakte hervor. Die studierte er eine Weile, bevor er aufsah und mir in die Augen blickte. „Also ihr Geburtstermin ist voraussichtlich der 24. Mai. Sie sind jetzt in der 11. Woche, ihr Kind ist also in der ersten Augustwoche gezeugt worden.“ Mit großen Augen starrte ich den Arzt an, es dauerte nur wenige Sekunden bis ich begriffen hatte was er da gesagt hatte und als ich das begriffen hatte, fing ich an zu weinen. In der ersten Augustwoche war der Umzug gewesen, war Will nicht zu Hause gewesen, hatte ich mit Mark geschlafen. Mark war also wirklich der Vater meines Kindes. Der Mann den ich heiraten wollte und den ich liebte, war nicht der Vater meines Kindes. Diese Erkenntnis traf mich hart und wenn ich über den Abend nachdachte an dem ich bei Mark gewesen war, dann war es auch kein Wunder. Wir hatten damals nicht verhütet und kurz zuvor war ich etwas krank gewesen und hatte vom Arzt Antibiotika verschrieben bekommen, die hatten dann wahrscheinlich die Wirkung der Pille außer Kraft gesetzt. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen und der Arzt versuchte alles um mich zu beruhigen. „Mrs es ist alles in Ordnung. Kann ich Ihnen irgendetwas bringen?“ Ich schüttelte nur den Kopf, rutschte von der Liege auf der ich gelegen hatte und machte mich auf den Weg zur Tür. Der Arzt schüttelte über meine Reaktion den Kopf und rief mir noch zu. „Machen Sie bitte bei der Sprechstundenhilfe einen Termin für die nächste Untersuchung aus und falls es irgendwelche Komplikationen gibt, rufen Sie mich bitte an.“ Ein Nicken brachte ich gerade noch zustande, bevor ich aus den Raum lief. Jenny fing mich ab, als ich gerade die Praxis verlassen wollte. Sie schaute mich entsetzt an und versuchte mich zu beruhigen. „Eva, was ist los?“ Ich drückte ihr das Ultraschallbild in die Hand und verließ die Praxis. „Eva, jetzt warte doch. Hast du schon einen Termin für die nächste Untersuchung ausgemacht?“ Ich schüttelte den Kopf und lief weiter in Richtung meines Wagens. „Warte bitte kurz auf mich.“ Jenny rannte in die Praxis zurück und drückte mir kurz darauf das Ultraschallbild und einen Zettel in die Hand. „Ich hoffe der Termin passt dir. Gib mir mal deine Autoschlüssel, ich glaube es ist besser wenn ich fahre!“ Schniefend und nicht bereit auch nur ein erklärendes Wort zu sprechen, gab ich Jenny den Schlüssel und setzte mich auf die Beifahrerseite. Jenny war zwar etwas verunsichert, aber sie wusste das sie jetzt so viel fragen konnte wie sie wollte, sie würde keine Antwort bekommen. Sie wusste genau das ich zu ihr kommen würde, sobald ich bereit war über die Sache zu sprechen. Die ganze Fahrt über weinte ich und als Jenny an der Abzweigung zum See im Wald vorbei kam, schrie ich schon fast: „Halt bitte an.“ Jenny bremste sofort und schaute mich erschrocken an. „Ich muss raus hier. Danke fürs fahren. Bis später!“ Damit war ich aus dem Auto gesprungen und rannte jetzt in Richtung des Sees. Ich brauchte jetzt die Stille des Waldes, ich musste dringend eine Lösung für mein Problem finden. Doch ich wusste einfach nicht wie.
It's the heart afraid of breaking that never learns to dance. It's the dream afraid of waking that never takes the chance. It's the one who won't be taken, who cannot seem to give, and the soul afraid of dyin' that never learns to live.
[editiert: 25.02.05, 18:32 von Evi]
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