lilli-bj
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Erstellt: 04.09.04, 19:06 Betreff: Re: *~Sterne über London~* |
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Ein Chor aus Gutenmorgengrüßen empfing Nikki,während sie die Räume durchquerte,aber sie blieb nicht wie sonst stehen,um mit den Angestellten zu plaudern,sondern ging direkt zu Reters Büro. Da er gerade telefonierte,wartete sie im Vorzimmer. Nach einer Viertelstunde kam er heraus und begrüßte sie. Peter war ein sehr schlanken Mann in den Vierzigern,der vor nervöser Energie fast keine Minute still sitzen konnte. Nikki fand ihn symphatisch,aber anstrengend. ,,Phantastische Neuigkeiten!" rief er. ,,Ich habe grade mit einem möglichen Kunden gesprochen,der sehr an Ihrer Arbeit interessiert ist,Nikki. Es könnte ein großer Auftrag werden. Wenn es uns gelinkt,den Mann als Kunden zu gewinnen,würde es uns beide auf einen schlag in der Branche berühmt machen. Er kommt in einer halben Stunde zu einem Gespräch vorbei,so daß wir unsere Besprechung abkürzen müssen. Ich möchte,daß Sie bleiben,damit er persönlich mit Ihnen reden kann. Geht das?" ,,Warten sie erst einmal ab,was ich Ihnen zu sagen habe." Nikki folgte Peter in sein Büro. An den Wänden hingen mehrere große gerahmte Bilder-hauptsächlich Nikkis Arbeiten. Es handelte sich um die Originale von Werbeplakaten für Opern in Covent Garden,Musivals in West End-Theatern und Ausstellungen in der Tate Gallery. Die Bilder waren Nikki so vertraut,daß sie ihnen keinen Blick schenkte. Seufzend setzte sie sich auf den Stuhl vor Petern Schreibtisch. ,,Ich habe ziemlich schlechte Nachichten." Peter setzte sich auf die Schreibtischkante,und jetzt erst viel sein Blick auf Nikkis verbundene Hände. ,,Du liebe Güte,was haben Sie mit ihren Händen gemacht?" ,,Das ist die schlechte Nachicht." Sie erzählte ihm was passiert war. ,,Ich werde also ungefähr zwei Wochen nicht arbeiten können. Sie müssen sich jemand suchen,der diejenigen meiner Projekte übernimmt,die eilig sind." ,,Ich dachte mir schon das ich heute Morgen zuviel Glück hatte!" jammerte Peter und fuhr sich mit beiden Händen durch das wiederspenstige Haar. ,,Was mache ich den jetzt? Der potentielle neue Kunde kommt in ungefähr fünfzehn Minuten hier an. Er hat ausdrücklich nach Ihnen als Disignerin verlangt,und ich habe ihm versichert,daß wir liefern,was immer er sich vorstellt!" Nikki rieb sich müde den Nasenrücken. ,,Bitten sie ihn einfach,zwei Wochen zu warten." Normalerweise liebte sie den Termindruck und war stolz,bei Kunden gefragt zu sein,aber an diesem Tag hatte sie das Gefühl,die Anforderungen nicht bewälltigen zu können. ,,Ich hätte ohnehin so lange gebraucht,um den Auftrag fertigzustellen,an dem ich bisher gearbeitet habe. Er verliert also garkeine Zeit." ,,Ich wollte die Aufträge,die sie bereits angenommen haben,an andere Disigner geben,Sie hätten sich ganz auf dieses neue Projekt konzentrieren können." Peter blickte sie hilflos an. ,,Verzeihen Sie die Frage,aber würden Sie es vielleicht nicht doch schaffen die Sache zu übernehmen?" Nikki streckte ihre verbundenen Hände aus. ,,Geistig arbeiten kann ich noch,Peter. Zeichnen ist allerdings unmöglich. Ich konnte mir heute Morgen nicht einmal das Haar waschen. Ich mußte zum Friseur gehen." ,,Verdammt!" ,,Ich bleibe zumindest hier",sagte sie,weil er ihr mit einem Mal leit tat. ,,Wenn ich selbst mit dem Mann spreche,wird er vielleicht vernünftig reagieren und warten. Ich werde mich dafür einsetzen,daß wir den Auftrag bekommen-wenn der Mann wirklich so wichtig ist,wie Sie sagen." ,,Oh,garantiert",versicherte Peter heftig. ,,Sehr wichtig. Er ist praktisch eine Institution in Großbritannien. Finanzgenie,Unternehmer mit Firmen im In-und Ausland,Multimillionär,und er ist einer der berühmtesten Musiker und Kunstsammler Englands. Alles im Alter von sechsunddreißig Jahren! Er braucht nur kurz in einer Ausstellung zu erscheinen,und der Künstler ist ein gemachter Mann. Seit fünf Jahren wurde er allerdings in keiner Kunstgalerie mehr gesehen. Verstehen Sie jetzt,warum es so wichtig ist,seinen Auftrag zu bekommen?" Nikki verstand vollkommen. Wenn sie mit einem solchen Mann ins Geschäft kommen würde,bedeutete das nicht nur internationalen Erfolg für Peters Unternehmen,sondern auch einen Wendepunkt für ihre eigene Karriere. Der Zorn,ausgerechnet jetzt nicht arbeiten zu können,ließ sie die Hände zusammen pressen,bis sie fast unerträglich schmerzten. ,,Machen sie sich keine Sorgen Peter",sagte sie grimmig. ,,Wir lassen uns etwas einfallen. Wie wir das anstellen weiß ich noch nicht,aber wir schaffen es schon." Die Sprechanlage summte,und Peter meldete sich gereizt. Die Sekretärin erklärte,der Besucher sei eingetroffen. ,,Führen Sie ihn bitte herein",sagte Peter zu seiner Sekretärin,und während Nikki und er warteten,flüsterte er ihr zu:,,Jetzt geht es um alles oder nichts." Die Tür wurde geöffnet,und Nikki drehte sich um...
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