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puffelhase
Westlifeverfolger


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New PostErstellt: 26.12.04, 15:04     Betreff: Re: Irische Weihnachten - total irre!

...Heiligabend
Am Morgen wachte Shane mit einem leichten Kater auf, stieg aber trotzdem relativ flott in sein Weihnachtsmannkostüm. Er und die anderen wollten sich um zehn am Zoo treffen, um den Schlitten zu bepacken. Nachdem er eine Aspirin eingeworfen hatte und Gillian einen Abschiedskuss gegeben hatte, machte er sich auf den Weg nach Dublin. "Sowas Blödes." murmelte er, während er im Seitenfach seines Autos nach einer Weihnachts-CD kramte. "Zwei Stunden Auto fahren und mit dem Schlitten wäre ich nur knappe 20 Minuten unterwegs gewesen..." Seufzend schob er die CD in den Spieler und wenig später trällerte Mariah Carey ihr "All I want for Christmas is you"...

"Hier kommt die letzte Ladung." rief Kian gegen die laute Weihnachtsmusik an und legte die Geschenke, die er aus dem letzten Laster geholt hatte, vor Nicky und Shane ab. Die beiden hatten sich freiwillig angeboten, die Geschenke zu verstauen, sodass Mark und Kian diese ausladen mussten. "Gut, dass Mark die Gebrauchsanleitung gelesen hat." bemerkte Nicky und wischte sich den Schweiß ab. "Wir hätten doch nie alle Geschenke hier reinbekommen, wenn wir nichts von dem Geheimfach gewusst hätten!" In der Tat waren nun wohl mehr als drei Viertel der 7 Millionen Geschenke in diesem Fach verstaut. Der Rest stapelte sich zu einem großen Turm auf, alle möglichen Ritzen des Schlittens waren voll mit grün-weiß-orangen Paketen. Das Einzige, was jetzt noch zu tun blieb, war die Geschenke mit ein paar Bändern zu festigen, damit der Turm nicht zusammenbrach. "Hey Mark, hast du die Bänder mitgebracht?" fragte Nicky und beobachtete Shane und Kian, die gerade einen flotten Jive auf "Jingle Bells" tanzten. Er musste lauthals lachen, als Shane bei der Drehung als Frau versagte und Kian nicht einmal den Handwechsel hinbekam. "Was seid ihr denn für miserable Tänzer!" spottete er und verkroch sich dann mit den Seilen, die er von Mark bekommen hatte, auf die andere Seite des Schlittens, um mit der Befestigung zu beginnen. "Na warte!" flüsterten Shane und Kian sich zu und stürmten auf Nicky zu, der ahnungslos fortfuhr. Plötzlich veranstalteten die beiden ein Kampfgeheul, dass die Rentiere nebenan erschrocken aus ihrem Schlaf fuhren. "Aaaaaaaah!" schrie Nicky und versuchte noch, seine Arme über den Kopf zu halten, als Kian ihn erreichte und nach hinten stieß. Unglücklicherweise hieß hinten auch in Richtung des Schlittens. Nicky verlor sein Gleichgewicht und stürzte so mit vollem Karacho in den Geschenketurm. Urplötzlich stoppte das Gelächter und nachdem das Rappeln und Rumpeln der Geschenke auch aufgehört hatte, vernahm man nur noch die Musik im Hintergrund. "Santa Claus is coming to town..." "Ja von wegen! Wenn wir so weiter machen, sind wir morgen nicht fertig!" seufzte Mark und sah sich den Schlamassel an. "Upsi." Kian kratzte sich verlegen am Kopf. "So Kian." setzte Mark an. "Den Krempel darfst du jetzt mal alleine aufräumen!" "WAS? Nicky hat doch angefangen!" "Stimmt." warf Shane ein. "Nicky hilft dir und Mark und ich verziehen uns!" Er grinste spitzbübisch und stoppte im Rausgehen die Musik.

Erst eine knappe Stunde später kamen Nicky und Kian erschöpft aus der Garage auf Shane und Mark zu, die es sich bei den Rentieren gemütlich gemacht hatten und gerade "I wish it could be christmas" sangen. Die Rentiere im Hintergrund brachten die Stimmung und "oooohhten" und "aaaaahten" schön. Nicky und Kian stimmten eine Weile mit ein, aber als sie durch ein Piepen von Nicky’s Uhr bemerkten, dass es bereits zwei Uhr war, kramten sie die Taschen hervor, die sie alle von zuhause mitgebracht hatten und verfielen in gefräßiges Schweigen. In Andenken an Brian, der nie etwas Wichtiges mit leerem Magen tat, hatten sie ihre Frauen, Freundinnen und Mütter gebeten, ihnen ein kleines Mittagspäckchen zu machen und diese wurden nun verputzt. Langsam stieg die Anspannung und als alles aufgegessen war, hielt die Stille trotzdem an. Alle guckten nervös vom einen zum anderen und spürten diesen dicken Knoten im Hals. Jetzt war es wirklich Zeit, diese ganze Sache - auch wenn sie immernoch mehr als komisch war - ernst zu nehmen, damit dieses Jahr nicht alle Iren ohne Geschenke blieben.

Mark seufzte und erhob sich als Erstes. Er klopfte dem unter Heimweh leidenden Rentier locker auf den Rücken und deutete dann allen an, mitzukommen, damit er sie in den Schlitten einspannen konnte. "Jetzt geht’s los." seufzte er und eines der Rentiere schnaufte nur leise. "Endlich! Hier stirbt man ja sonst vor Langeweile. Und dann immer diese dämlichen Gespräche und Turnübungen. Die sind hier Jahre zurück mit ihrer Rentierbehandlung!" Mark starrte das Tier entsetzt an. "Du erzählst mir jetzt nicht im Ernst, dass ich mich umsonst zum Affen gemacht habe oder?" "Na glaubst du uns macht sowas Spaß? Aber was lässt man nicht alles über sich ergehen, um für den Weihnachtsmann zu arbeiten. Und ich muss sagen, dieses Jahr sind die Weihnachtsmänner ziemlich in Ordnung!" grinste es und Mark stolz schloß die Schnalle, die das Rentier am Schlitten festhielt. Er verschloss schnell noch alle anderen und stieg dann hinter seinen Freunden in den Schlitten. Kian hatte darauf bestanden, den Schlitten zu fliegen und so musste Mark mit dem Beifahrersitz und Shane und Nicky mit der - ebenfalls mit Geschenken vollgepackten - Rückbank vorlieb nehmen. Kian startete den Motor und das Abenteuer begann.

Sie überflogen erst einmal ein Stück von Dublin und suchten den Platz, wo sie beginnen mussten. Die Liste mit der Reihenfolge der Häuser und wer welches Geschenk bekommen sollte hing vor jedem Einzelnen. Außerdem war der Schlitten mit einem tollen Navigationssystem ausgestatten, sollten sie also einmal ein Haus nicht finden, wäre das auch kein Beinbruch.

Shane griff sich, als sie die erste Adresse erreichten, die passenden Geschenke und warf sie mit einem möglichst genauen Wurf in Richtung Kamin. Glücklicherweise traf er sogar, sodass die Päckchen ohne Probleme im Haus landeten. Breit grinsend schaute er zu Nicky und dieser klopfte ihm auf die Schulter. "Brillanter Wurf, altes Haus!" gratulierte er ihm und griff bereits nach dem nächsten Päckchen, das verteilt werden musste. Auch dieses landete mit einem Präzisionswurf im Schornstein des Hauses. "Da wird sich aber jemand freuen." seufzte Nicky und grinste auf die Liste. "Wieso?" "Wenn ich richtig liege, hat sich das Mädchen, das dort wohnt unser Album gewünscht!"

Doch urplötzlich begann ein heftiger Schneesturm und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. "Auch das noch!" stöhnte Kian und bremste den Schlitten ab. Die Rentiere jedoch zogen den Schlitten gen Erde. "Hey!" Mark brüllte nach vorne, um die Aufmerksamkeit der Tiere zu gewinnen. Eines drehte seinen Kopf zu ihm. "Wir können so nicht arbeiten!" beschwerte es sich. "Aber wir müssen die Geschenke heute verteilen! Wir können nicht wegen der Wetterlage Weihnachten verschieben!" "Aber unsere Augen..." Das Tier war den Tränen nahe und in dem Moment landeten sie sanft auf einer abgelegenen Wiese. "Was..." Shane und Nicky sahen sich ratlos an. "Wir können gar nichts sehen bei dem Schneegewirbel!" stimmte nun ein weiteres Rentier zu. "Ja! Meine Augen tränen schon total!" Mark überlegte einen Moment. Dann fragte er: "Mein ihr, ihr schafft es bis zu mir nach Hause?" Die Rentiere berieten einen kleinen Moment und nickten dann. "Aber nur mit Turbo!" Mark gab Kian das Zeichen. Der startete den Motor erneut und sobald sie ein bisschen an Höhe gewonnen hatten, drückte er nach kurzem Bescheidgeben den Turboknopf, sodass sie nach weniger als zwanzig Minuten, in denen die Rentiere wohl oder übel durchhalten mussten - für die vier Weihnachtsmänner war die Situation auch nicht gerade gut - Mark’s bescheidene Hütte am äußeren Rand von Sligo erreichten. Mark hüpfte schnell aus dem Schlitten und lief ins Haus.

Dort kramte er hektisch in einigen Schubladen, nachdem er die Treppen zu seinem Zimmer erklommen hatte. Er stopfte die gefundenen Gegenstände in einen Beutel, der neben seinem ungemachten Bett lag und hastete in Windeseile wieder die Treppe herunter. Dort begegnete er seiner erstaunten Mutter. "Hallo Mark! Ich wusste gar nicht, dass du-" Da fiel ihr sein Kostüm auf. "Was um alles in der Welt...?" Mark gab seiner Mum schnell ein Küsschen. "Merry Christmas Mum, aber ich muss ganz schnell wieder los ich hab noch ein paar Sachen zu erledigen..." Damit hastete er wieder zur Tür hinaus, einen Blick auf seinen Armbanduhr werfend. Bereits kurz vor fünf! Er verteilte schnell an alle Rentiere die mitgebrachten Sonnenbrillen und gab auch seinen Freunden jeweils eine. "Wow! Viel besser!" riefen die Tiere und freuten sich über die Idee. "Ich wusste, dass es sich irgendwann lohnt, so viele Sonnenbrillen zu besitzen!" grinste Mark und Kian startete den Motor von neuem.

Leider mussten sie trotz Zeitverzögerung in dem Plan zurück nach Dublin fliegen, denn die Reihenfolge musste eingehalten werden. Nur Mark hatte, als er im Haus gewesen war, schnell die Geschenke für seine Familie im Flur deponiert. Als sie also um viertel nach Fünf wieder bei Dublin waren, hatte der Schnee sich ein bisschen gelegt und es gab eine Menge aufzuholen, deswegen begannen sie wie die Wilden, die Geschenke mit kunstvollen Würfen in den Kaminen zu versenken.

"Weißt du, wer als nächstes seine Geschenke bekommt?" fragte Shane, und hielt die Liste lächelnd in seinen Händen. "Nein, aber wie ich dich kenne, wirst du es mir bestimmt gleich verraten!" scherzte Nicky. "Zwei gewisse Mädchen namens Molly Marie und Lilly Sue McFadden!" klärte Shane ihn auf. "Und weißt du, was sie sich gewünscht haben?" Nicky schüttelte gespannt den Kopf. "Dich." Shane holte ein orange farbenes Geschenkband hinter seinem Rücken hervor und begann, Nicky damit einzuschnüren. "WAS?" "Ja, ich werf dich jetzt durch den Schornstein!" Nicky machte so ein verdutztes Gesicht, dass Shane sich nicht mehr halten konnte. "Ach Quatsch! Molly wollte das neue Winnie Pooh Video und Lilly wünscht sich eine Kassette mit Kinderliedern, wie "Twinkle twinkle little Star" und so. Niedlich oder?" Shane zog eine Schnute und Nicky lachte. "Fast so niedlich wie du!" Er schlug Shane freundschaftlich auf die Schulter und Mark drehte sich um. "Bitte nicht intim werden ja?" mahnte er. "Wir haben eine Mission zu erfüllen. Macht eure Spielchen zu hause!" Kian prustete. "Ne geht nicht, da stören Gillian und Georgina!" "Ach hört doch auf ihr zwei! Das ist ja wohl wirklich langsam abgenutzt!" Shane warf einen Blick aus dem Schlitten.

"Schaut mal!" rief er dann. Sie flogen gerade über die die Liffey, sie sahen die Half Penny Bridge und bestaunten den Anblick der engen Innenstadt von oben. "Kian... flieg mal tiefer. Ich will Molly Malone auch ein Geschenk in den Korb werfen!" lachte Shane, als sie die Kreuzung an der Grafton Street erreichten, wo die Figur stand. Kian musste lachen, aber er tat was Shane wollte und landete auf der menschenleeren Grafton Street. Er hielt jedoch nicht an, sondern wurde bei Molly Malone nur ein bisschen langsamer, sodass Shane das Geschenk leicht in ihren Korb legen konnte. "Viel Spaß damit, Molly!" scherzte Mark und die vier lachten herzhaft. Kian drückte wieder aufs Gaspedal und bog in die angrenzende Straße ein. Plötzlich wurde der Schlitten in ein Blitzgewitter eingehüllt. "Huch! Was war das denn?" fragte Mark und drehte sich verwirrt um. "Ich glaube... wir sind gerade ein bisschen zu schnell gewesen... das sah verdammt nach einer Radarfalle aus!" "Oh nein! Jetzt bekommen wir ein Knöllchen!" jammerte Shane. "Egal, fällt unter Werbekosten..." meinte Kian und beschleunigte. Der Schlitten hob sich wieder in die Lüfte. Nicky lachte, als er einen Blick auf seine Liste warf. "Hey, jetzt ist der Taoiseach dran!" Er griff nach dessen Geschenk und versenkte das grün-weiß-orange Päckchen im Schornstein. "Na hoffentlich hatte der seinen Kamin nicht an!" prustete Shane und beobachtete, wie das Haus immer kleiner wurde. Wenige Minuten später wieder so hoch, dass sie die Häuser Dublins nur noch als Lichtpunkte wahrnahmen.

Etwa eine Stunde später ließen sie Dublin hinter sich und der Wagen hatte sich bereits beträchtlich geleert, denn in Dublin leben etwa 1 Million Leute, somit waren schon ungefähr 2 Millionen Geschenke bei den Leuten angekommen.

Nach einem Blick auf seine Armbanduhr drückte Kian unbewusst auf das Gaspedal. Es war bereits sechs Uhr. Doch das Glück schien nicht auf ihrer Seite zu sein, denn als sie weiterhin ihre Route abflogen, verschlechterte sich die Sicht zunehmend und dichter Nebel kam auf. "Über was fliegen wir gerade drüber?" fragte Shane verwirrt und versuchte den Namen auf seiner Liste zu entziffern. "Ich hab keine Ahnung!" gab Mark niedergeschlagen zu und die Stimmung im Schlitten war gedrückt.

Aber plötzlich verschwand der Nebel genauso schnell, wie er aufgezogen war und vor ihnen lag ein riesiger, strahlender Regenbogen. Kian bremste abrupt ab und landete auf dem kleinen Hügel, wo der Bogen die Erde berührte. "Was hast du vor?" rief Nicky ihm nach, als er aus dem Schlitten ausstieg, sich ein Päckchen griff und auf den Regenbogen zu lief. "Hier muss doch irgendwo ein Kobold sein!" rief Kian zurück und die drei zurückgebliebenen grinsten sich an.

Tatsächlich fand Kian den kleinen Kobold wenig später und überreichte ihm strahlend das Päckchen. Er hätte zu gerne mit angesehen, wie er dieses auspackte, aber dazu blieb keine Zeit. Als Kian dem kleinen Kobold, der sich als Emerald Goblin vorgestellt hatte, den Rücken zu wand, hörte er, wie dieser anfing zu sprechen:

May you have all the happiness
And luck that life can hold
And at the end of your rainbows
May you find a pot of gold!

Als Kian den Schlitten wieder erreicht hatte, winkte er Mr. Goblin noch einmal zu, startete dann den Motor und die Rentiere begannen wieder zu laufen. Mark fragte sich schon seit geraumer Zeit, was die Tiere eigentlich taten, da der Schlitten ja motorbetrieben war, aber er kam zu keinem Ergebnis.

Sie verteilten weiterhin die Geschenke und hatten bald schon mehr als die Hälfte der 70.285 km² abgeflogen. Allerdings war es mittlerweile auch schon stockdunkel und es hatte wieder zu schneien angefangen. In der Ferne sah man jedoch schon das Meer schimmern und die grünen Klippen rangen empor. "Die Cliffs of Moher!" rief Nicky aus und freute sich. "Mensch, hier bin ich ja auch schon ewig nicht mehr gewesen!" "Sag mal Nicky, hast du eigentlich den Fotoapparat eingepackt?" wollte Mark wissen und hätte nur zu gerne den atemberaubenden Ausblick eingefangen. "So ein Mist, nein, das hab ich natürlich vergessen!" "Guck doch mal, ob sich jemand eine Kamera gewünscht hat!" grinste Kian und setzte den Schlitten sanft auf dem Boden ab. Links neben ihnen stand der O’Brien’s Tower. Shane stieg aus dem Schlitten aus und steuerte genau auf diesen zu. "Wohnt da etwa jemand drin?" fragte Nicky, nachdem er Kian einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben hatte. Er bekam jedoch nur ratloses Schulterzucken zur Antwort und auch Shane tat ihm nicht den Gefallen, zu klingeln und das Geschenk persönlich abzugeben. Stattdessen legte er das Päckchen in den großen roten Stiefel, der vor der Tür stand. Erst da bemerkte Mark, dass der Turm gar keinen Schornstein besaß und sie deswegen landen mussten.

Nachdem Shane wieder zu den anderen in den Schlitten geklettert war, beschlossen sie, noch 5 Minuten hier stehen zu bleiben und ein wenig zu verschnaufen. Es war ziemlich kalt und windig auf der Klippe, deswegen rückten die vier ein wenig zusammen, zogen ihre Jacken enger an den Körper und die Mützen tiefer ins Gesicht. Nicky zauberte zur Freude der anderen vier Schals aus der Ecke des Schlittens und verteilte diese großzügig. Schon bald wurde den Vieren wärmer und sie beschlossen, die Reise wieder aufzunehmen.

Das nächste Ziel war ein kleines Dörfchen namens Macgillycuddy's Reeks und Kian hatte einige Probleme, dieses auf der Karte zu finden, sodass sie einfach schön ins Blaue fuhren und hofften dort auch anzukommen. Sie belieferten die Häuser, die auf dem Weg dorthin lagen direkt mit und bald musste Shane nach hinten in das Geheimfach klettern und die Geschenke angeben, da es von den Sitzen aus kein Herankommen mehr gab.

Die Uhr lief gegen sie. Es wurde immer windiger und der Schnee ging langsam in Regen über, als das Geheimfach langsam immer leerer wurde. Sie hatten das kleine Dorf, in dem sie nur zwanzig ihrer Geschenke losgeworden waren, hinter sich gelassen und flogen nun in Richtung Süden, belieferten die nicht ganz so dicht besiedelten Counties Kerry und Cork, bevor sie den Rückweg nach Dublin Richtung Osten antraten.

Nun musste Shane schon ziemlich weit in das Fach greifen, um selbst noch an die Geschenke zu kommen. Mark spürte seine Nase schon nicht mehr und Kian bekam alle zehn Minuten akute Niesanfälle, wobei der Schlitten dann immer ein wenig zu Rütteln anfing. Die Rentiere wurden mit der Zeit auch ein wenig müde, sodass der Schlitten nur noch mit etwa der Hälfte an Geschwindigkeit flog, wie als sie gestartet waren. Anscheinend hatten sie doch Einfluss darauf, wie schnell der Schlitten flog. Nicky war kurz davor einzunicken und hielt sich damit wach, halbherzig ein paar Weihnachtslieder zu singen, während er die Geschenke von Shane annahm, der dabei ganz schön ins Schwitzen geriet.

Jeder der die vier so sah, musste denken, er sei verrückt geworden, denn es war wahrlich kein festlicher Anblick. Aber allen Problemen und Hindernissen zum Trotz wussten Kian, Shane, Mark und Nicky doch, dass es sich lohnte die Strapazen zu ertragen.

Es war bereits 22 Uhr, als die vier in Dublin landeten und feierlich das Letzte der 7.848.400 Geschenke in den letzten Kamin steckten. Es war ein besonderes Geschenk für eine besondere Person und sie hatten dieses mit sehr großer Sorgfalt ausgesucht, produziert und eingepackt. Doch durch die Art der Verstauung - das Packet hatte all die Stunden ganz unten gelegen - sah es nun doch ein wenig zerknautscht aus.

Nachdem sie ihre Pflicht erfüllt hatten, flog Kian sie mit dem Schlitten schnell zu Nicky nachhause, damit sie sich dort umziehen konnten. Nicky schloss die Haustür auf, nachdem Kian den Schlitten in die Garage gefahren und Mark die Rentiere in den Garten gelassen hatte und sofort kam ihm Keano entgegen gesprungen. Georgina stand lächelnd im Türrahmen. "Hallo ihr vier Wohltäter!" begrüsste sie sie und umarmte ihre drei Freunde freundschaftlich, bevor sie Nicky in ihre Arme schloß und ihm einen Kuss zu hauchte. "Nollig Shona." flüsterte Nicky und legte seinen Arm um ihre Hüfte, damit er sich zu den anderen umdrehen konnte. "Jungs... ich bin stolz auf euch." sagte Georgina und deutete ihnen an, mit ins Wohnzimmer zu kommen. Dort hatte sie zur Überraschung einen leckeren Weihnachtsbraten zubereitet und im Kamin brannte ein schönes Feuer. "Na da bin ich ja froh, dass ich dein Geschenk nicht durch den Schornstein geworfen habe!" lachte Nicky und reichte seiner Frau ein kleines Päckchen. "Ach danke Nicky..." kicherte sie und nahm das entgegen, was sich als Kette entpuppte. Shane, Mark und Kian sahen der Szene etwas traurig zu. Wie gerne hätten sie jetzt auch ihrer Familie fröhliche Weihnachten gewünscht... Georgina schien die traurigen Gesichter zu bemerken und klatschte deswegen einmal in ihre Hände. Plötzlich stürmten eine Menge Leute ins Wohnzimmer und fielen über sie her. "Gillian, was machst du denn hier?" wunderte sich Shane und fiel ihr in die Arme. Auch Kian konnte nicht fassen, dass Jodi tatsächlich bei ihm war und Mark konnte sich ebenfalls über seine ganze Familie freuen. Die größte Überraschung waren jedoch Louis und seine Familie und Brian und Kerry mit den Kindern. "Brian? Ich dachte du bist auf Barbados!" wunderte Mark sich. "Tja... ich dachte auch, aber ich kann mir das hier nicht entgehen lassen, wenn ihr schon einmal die Weihnachtsmänner seid... ich ärger mich schon die ganze Zeit, dass ich bei euch ausgestiegen bin!" scherzte er. "Ne du, Brian, das war schon ganz gut, ich glaube mit dir drin hätte der Schlitten nicht fliegen können!" lachte Kian und versteckte sich hinter Jodi, die nun das Kissen, das Brian sofort auf Kian werfen wollte, abbekam. "Kian!" quietschte sie. "Jetzt brauchst du aber eine gute Entschuldigung!" Sie stemmte gespielt wütend ihre Hände in die Hüften. Da hielt Kian ihr mit seinem besten Hundeblick ein kleines Kästchen entgegen. Als Jodi das Papier abwickelte und schließlich eine kleine Schmuckschatulle in den Händen hielt, fiel Kian auf die Knie. Alle Leute im Raum hielten die Luft an, als Jodi das Kästchen öffnete und ihr ein zierlicher, silberner Ring mit einem herzförmigen rosa Stein entgegenstrahlte.

"Jodi... willst du mich heiraten?" stieß Kian nervös hervor und zog sich den Schal vom Hals. "Aber... ich dachte du wolltest erst in 5 Jahren heiraten..." stotterte sie und Kian nickte. "Stimmt, aber im Moment fühle ich mich, als wären diese 5 Jahre bereits vergangen..." Nicky lachte und grinste Georgina an. Das hatte die Gute wohl nicht erwartet! Da nahm Kian Jodi’s Hand und sah ihr in die Augen. "Ich liebe dich wirklich über alles mein Bienchen..." Jodi schnitt ihm das Wort ab, indem sie ihm um den Hals fiel und küsste. "Ich glaube das heisst ja!" gab Shane bekannt und liess den Korken des Sekts knallen, der bis jetzt verlassen auf dem festlich gedeckten Tisch gestanden hatte. Als sie den Raum betreten hatten, hatte auch keiner von ihnen bemerkt, dass eigentlich viel zu viele Gedecke auf dem Tisch lagen.

Alle gratulierten Kian und Jodi, die in Tränen aufgelöst war und ihren Kian gar nicht mehr loslassen wollte. "Tja Kian..." sagte Nicky und klopfte ihm auf die Schulter. "Da bist du auch der Tradition gefolgt, was?" Kian nickte stumm und musste sich eine kleine Freudenträne wegwischen. "Jetzt weiss ich auch, warum du schon den ganzen Abend so nervös warst!" warf Mark ein und Shane und Nicky sahen ihn verwundert an. "Ja man, ich hab den ganzen Abend neben ihm gesessen, ihr hättet mal sehen sollen, wie er immer auf dem Lenkrad rumgetrommelt hat!" lachte Mark und gratulierte Kian nun auch.

Georgina befahl schließlich allen, Platz zu nehmen, damit sie mit dem Essen beginnen konnten. Sie hatte für Lilly und Molly noch zwei kleine Gedecke auf dem niedrigen Wohnzimmertisch bereitgelegt, während die Erwachsenen den Esstisch beschlagnahmten.

Sie aßen nun vergnügt das wunderbare Essen und redeten dabei über all die Dinge, die sie in der letzten Zeit erlebt hatten - natürlich mit dem Hauptthema Weihnachtsmänner - denn so komplett waren sie schon lange nicht mehr versammelt gewesen. Louis sprach sein Lob für die vier Aushilfsweihnachtsmänner aus, Brian und Kerry erklärten, warum sie zusammen gekommen waren ("Wir haben euch einfach so sehr vermisst") und Kian und Jodi waren den ganzen Abend eigentlich nicht ansprechbar, während Shane und Gillian sich angeregt mit Mark’s Mutter unterhielten. Mark jedoch hielt sich weitgehend aus den Gesprächen heraus und beobachtete zufrieden das Geschehen. Lange hatte er nicht mehr einen so schönen Weihnachtsabend erlebt. Gutes Essen, alle Freunde und Verwandten waren da, es brannten hunderte von Kerzen und niemand beschwerte sich über die Geschenke, die die vier noch an ihre Liebsten verteilten. Alles war perfekt.

"Hey, schaut mal!" rief Nicky nach einer Weile und zeigte aus dem Fenster. Dort flog genau in diesem Moment eine strahlend helle Sternschnuppe vorbei. Andächtig bestaunten alle dieses Phänomen und wünschten sich im Stillen etwas. Und die Wünsche von Nicky, Shane, Kian und Mark... die waren längst in Erfüllung gegangen.

~*~*~*~

When Irish eyes are smiling,
Sure it's like a morning spring
You can hear the angels sing
When Irish hearts are happy
All the world seems bright and gay
And when Irish eyes are smiling
Sure, they steal your heart away

~*~*~*~

Nun waren alle glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Die Geschenke waren ausgeteilt und in jedem Haus in Irland feierten die Familien fröhlich das Fest der Herzen.
Alle?
Nein, nicht alle. In einem kleinen Haus am Rande Dublins saß ein Mann mit einem runden Bauch und einem langen weißen Bart grummelnd vor dem Kaminfeuer und hielt ein Päckchen in der Hand. Ein zerknautschtes grün-weißes Päckchen mit orangem Geschenkband. Seine Beine lagen eingegipst auf dem kleinen Hocker vor seinem Sessel und wegen dem ebenfalls eingegipsten Arm hatte er einige Schwierigkeiten beim Auspacken. Schließlich hielt er jedoch ein Polaroidfoto in der Hand, auf dem Shane, Nicky, Kian und Mark abgebildet waren wie sie vor ihrem Schlitten standen, der noch voll bis oben hin mit Geschenken beladen war, die Rentiere davor gespannt; sowie einen kleinen Minuaturschlitten. Als er das Foto wendete, bemerkte er, dass dort etwas geschrieben stand:

"Fröhliche Weihnachtsgrüße senden ihnen, lieber Weihnachtsmann, ihre Aushilfsweihnachtsmänner Shane, Nicky, Kian und Mark. Wir wünschen baldige Genesung! Louis hat ein gutes Wort für sie eingelegt, dass sie nächstes Jahr ihren Job doch endlich erledigen dürfen. Viel Spaß dabei und einen guten Rutsch ins neue Jahr (sofern das mit zwei Gipsbeinen noch möglich ist)."

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Always behave like a duck:
Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
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