Zitat: snoops
löl..ich auch aber macht nix..was nich is, kann vielleicht noch werden...und das mit brian da grad find ich eiegtnlich auch total süß... okay..darfst weiter machen!! alles genehmigt.. |
Danke für die Erlaubnis! Und damit wir den "Mark-Stellen" ein bisschen näher kommen...
Und tatsächlich sollte sich Alexas Wunsch für mich erfüllen! Der Traum, den ich in der folgenden Nacht hatte, war einerseits sogar sehr schön, aber andererseits brachte er mich auch gefühlsmäßig in eine ziemliche Zwickmühle. Um mich etwas abzulenken, denn ich verstand absolut nicht warum ich das geträumt hatte, machte ich gleich mein kleines Radio an, dass ich immer und überall hin mitnahm. Nachdem ich dann geduscht und mir die Zähne geputzt hatte, legte ich mich in dem weißen, flauschigen Hotelbademantel noch mal aufs Bett. Da kreisten meine Gedanken sofort wieder um diesen Traum... Warum hatte ich nur bloß von Bryan geträumt? Und wieso ausgerechnet so was?? Aber noch bevor ich mir auf diese Fragen eine Antwort bilden konnte, klopfte es an der Tür. Wer konnte das denn jetzt sein? „Da bist du ja endlich! Wo warst du denn als ich eben geklopft habe?“ stürmte eine sehr aufgeregte Rothaarige rein. „Guten Morgen, willst du nicht reinkommen?!“ stand ich immer noch verdutzt in der Tür. „Oh, guten Morgen! Sorry, aber ich muss dir unbedingt was erzählen!“ Ich schloss grinsend meine Zimmertür, denn ich konnte mir irgendwie schon sehr gut vorstellen, was jetzt kommen würde! Jedes Mal, wenn Alexa mir etwas `wichtiges´ erzählen musste, dann zappelte sie mit ihren Armen immer wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Luft herum. „Lass mich raten... Der Kerl vom Zimmerservice ist ein unheimlich süßer Typ?!“ „Ähm.... Keine Ahnung. Den sollte ich aber mal abchecken! Wieso weißt du eigentlich, dass es um einen Mann geht?“ guckte sie daraufhin ziemlich verwundert. „Och, das war einfach nur so ins Blaue getippt.“ schmunzelte ich, denn wir kannten uns inzwischen ja schon über drei Jahre und sechs Monate und in dieser Zeit hatten wir echt alle Macken der anderen kennen gelernt. „Klar! Jetzt aber wieder zurück zum Thema. Ich hatte in der letzten Nacht einen supertollen Traum! Einen von der richtig erotischen Sorte, wenn du verstehst?“ „Ich kann es mir denken! Mein Traum dagegen war eher total verrückt.“ entgegnete ich ihr aus dem Badezimmer und zog mich an. „Das muss wohl an den Betten hier liegen. Aber jetzt rate, doch mal von wem ich geträumt habe!“ grinste sie mich herausfordernd an, als ich wieder aus dem Bad kam und mir noch schnell die Haare kämmte. „Woher soll ich das denn wissen? Vielleicht von Brad Pitt?... Ach, doch nicht etwa von.... Nein, echt?? Von Kian?!“ lächelte ich sicher, denn Alexa grinste mich bloß vielsagend an. „Oh ja, und frag nicht wie! Er war die ganze Zeit nur mit einer Boxershorts bekleidet und hat Liegestütze gemacht. Sein ganzer Körper war...“ „Die Einzelheiten kannst du mir ja vielleicht später erzählen. Wir müssen jetzt wirklich runter, denn in einer Viertelstunde ist es schon halb 10 und ich habe überhaupt keinen Bock darauf zu spät zu kommen, also hopp!“ unterbrach ich sie und nahm sie dann im Schlepptau mit hinaus zur Tür.
Als wir in der Lobby angekommen waren, sahen wir auch schon die Jungs, die gerade aus dem Aufzug stiegen. Bryan bemerkte Alexa und mich gleich als Erster und kam uns lächelnd entgegen. „Hey, guten Morgen! Und, habt ihr in diesen tollen, weichen Hotelbetten genau so gut geschlafen, wie ich?..... Michi, Vorsicht!!“ rief Bryan auf einmal und noch bevor ich registrieren konnte, was er überhaupt meinte, stolperte ich auch schon. Und zwar direkt in Bryans Arme! „Alles okay?“ fragte er mich mit einem sehr besorgtem Gesichtsausdruck. „Ja,... klar. Was... was war denn das?“ stammelte ich noch leicht erschrocken. „Ach du meine Güte! Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Es tut mir wirklich furchtbar leid. Also normalerweise läuft mein Kleiner nicht einfach so davon. Whisky, komm zu Frauchen!“ kam eine sehr aufgebrachte, ältere Dame zu uns. Irgendwo hatte ich sie schon einmal gesehen. Dann sprang plötzlich ein kleiner Yorkshire Terrier in die etwas größere Tasche, die die Frau dabei hatte und hob ihn darin hoch. Ich musste wohl über den Kleinen gestolpert sein! Als ich mir dann die Dame noch mal genauer ansah, fiel mir wegen ihrer vielen Perlenketten wieder ein, wo ich sie vorher schon gesehen hatte. Sie war die Dame an der Rezeption! Offensichtlich hatte sie es mit den grünen Scheinchen wohl doch geschafft, dass ihr Hund im Hotel bleiben durfte. „Schon gut, es ist ja nichts passiert. Und Whisky geht es wohl auch ganz gut!“ musste ich lachen als ich den Yorkshire streichelte und er meine Hand ableckte. „Da bin ich aber froh...“ „Miss Green, ein Telefongespräch für Sie.“ wurde die Dame vom Portier unterbrochen und sie verabschiedete sich freundlich. Mark, Shane und Kian standen inzwischen auch bei uns und begrüßten Alexa und mich mit einem Küsschen auf die Wange. In dem Moment, als ich die Jungs gerade nach Nicky fragen wollte, kam er auch schon keuchend die Treppe herunter gelaufen. „Mann, und diesmal......dachte.....ich wirklich,....dass ich schneller......als dieser...blöde Aufzug.....wäre!“ „Du solltest...besser mal….ins....Fitnessstudio gehen,....als soviel....Guinness....zu trinken.“ machte Bryan den immer noch keuchenden Nicky nach. „Das musst ausgerechnet du sagen!?“ meckerten da Shane, Kian und Mark. Nicky guckte Bryan nur böse an und dann lachten alle 5 gleichzeitig los.
„Tja, dann werden wir die Fotos wohl doch in der Halle machen müssen.“ setzte sich Alexa nachdenklich wieder zu uns an den Tisch, nachdem sie sich vom Frühstücksbüfett noch etwas Müsli geholt hatte. „Meinst du wegen dem Wetter?“ entgegnete ich ihr mit einem Blick raus auf die große Terrasse. Es regnete so stark, dass sich schon innerhalb weniger Minuten jede Menge Pfützen bildeten. „Ja, du wolltest doch heute draußen fotografieren, oder?“ „Das musst du nicht unbedingt vom Wetter abhängig machen! Im August kann es in der einen Minute noch wie aus Eimern gießen und nur kurze Zeit später strahlt wieder die Sonne.“ riet mir Mark, der uns gleich gegenüber saß und sich ein Glas Orangensaft einschüttete. „Gut zu wissen! Ich wollte heute aber sowieso in die Halle und mir im Laufe des Tages für morgen ein paar schöne Plätze suchen. Ihr könnt mir nicht zufällig raten, wo hier welche sind, oder?“ grinste ich auffordernd in die Runde. „Wie wäre es mit dem Pub von gestern Abend? Oder vielleicht das vier Häuser weiter?“ „Gegenüber davon ist auch ein nettes, gemütliches Pub.“ dachten Bryan und Nicky laut nach. „Danke, aber eigentlich meinte ich einen Park, einen See oder vielleicht eine schöne Stelle irgendwo an der Küste.“ schmunzelte ich grinsend. „Oh! Hhmm...achso. Tja, da kann ich dir leider auch nicht helfen.“ behauptete Bryan. Und Nicky, der noch einen Moment lang überlegte, half mir mit seinem anschließenden Kommentar -„Ich lebe zwar schon seit meiner Geburt hier, aber.... Nein, außer Pub’s kenne ich hier auch nichts!“ – auch nicht wirklich weiter. Da ich aber wusste, dass beide hier lebten und geboren wurden, gab ich noch lange nicht auf. „Na gut, dann machen wir die Fotos eben in einem Pub! Louis wollte zwar, dass darauf eure Hobbys und Lieblingsplätze zu sehen sind, aber wenn ihr keine anderen Hobbys habt...!“ ärgerte ich die Jungs ohne auch nur eine Mine dabei zu verziehen und noch bevor die sich verteidigen konnten, seufzte Alexa: „Dann werden wir uns nach dem Fotoshooting wohl auf eigene Faust durch Dublin machen müssen! Ganz alleine und ohne einen starken, klugen Mann an unserer Seite, der uns alles zeigen und erklären könnte.“ Und, oh Wunder, danach wollten uns nicht nur gleich Bryan und Nicky, sondern auch noch Kian, Mark und Shane die Stadt zeigen. „Typisch Mann! Du musst nur ein bisschen an ihrem Ego kratzen und schon fressen sie einem aus der Hand und tun alles, was du willst, ohne es auch nur zu bemerken.“ zwinkerte mir Alexa zu und als das Wortgefecht der Jungs sogar noch etwas lauter wurde, konnten wir nicht mehr anders und mussten beide loslachen. „Guten Morgen. Mensch, ihr macht hier ja morgens schon richtig viel Stimmung!“ begrüßte uns Louis, der in diesem Moment sehr gut gelaunt an den Tisch kam. Der Regen hatte inzwischen tatsächlich schon wieder aufgehört! „Ja, die Mädels bringen uns echt auf Trapp! Sogar unser Morgenmuffel ist schon davon wachgeworden.“ stichelte Kian in Marks Richtung. Der ignorierte das aber einfach und frühstückte in Ruhe zu Ende. Als wir um halb 11 alle fertig waren, erklärte Louis uns noch schnell den Weg zur Halle und fuhr dann mit Shane, Nicky, Kian, Mark und Bryan in zwei schwarzen, kleinen Bussen zu ihren Interviewterminen.
„Sag mal, bilde ich mir das ein oder ist der Koffer mit der Ausrüstung wirklich von gestern bis heute schwerer geworden!?“ stöhnte Alexa, als sie den großen Koffer aus Louis Auto hob. Er war so nett und hatte uns seinen Wagen für diesen Tag geliehen. „Ich denke, es liegt wohl eher daran, dass Kian den gestern hochgetragen hat und du deinen viel kleineren.“ lachte ich nur und trug die anderen Sachen in die Halle. Wir hatten für das Shooting einen Raum im Backstagebereich der Halle bekommen und dort hatten Bühnenarbeiter schon vorher einige Kulissen für uns aufgestellt. Sogar die Bühne und Absperrgitter waren schon für das morgige Konzert aufgebaut! Als ich meine Tasche mit den Filmen, Stativen, Teleobjektiven und dem Wichtigstem –meinem Fotoapparat- abgestellt hatte, ging ich noch mal zurück in die Halle, um sie mir etwas genauer anzusehen. In dem Moment, als ich gerade überlegte, ob ich auch dort ein paar Fotos machen sollte, hörte ich lautes Gepolter und eine fluchende Alexa. „Verdammt!! Und der ist doch schwerer als sonst. Gestern hab ich den auch vom Auto bis ins Hotel gebracht und hatte überhaupt keine Probleme damit!“ stand sie ziemlich wütend im Eingang und gab dem Koffer einen solchen Tritt, dass er umkippte. „Ey, die Sachen brauchen wir noch! Was ist denn mit dir los??“ hob ich ihn maulend wieder auf und guckte gleich nach, ob noch alles darin in Ordnung war. „Glück gehabt! Im Übrigen ist im Koffer immer noch das Gleiche, wie gestern drin. Der einzige Unterschied ist der, dass du da so schlau warst und ihn gezogen...“ wobei ich genervt auf die Rollen des Koffers zeigte „.... anstatt getragen hast!“ Als Alexa die sah, musste sie kurz über sich selber lachen und grinste dann: „Ups, Kian hat mich wohl total verwirrt.“ „Apropos Kian... Wie ging dein erotischer Traum eigentlich weiter?“ fiel der mir da wieder ein. „Ach, das Wichtigste hab ich dir hauptsächlich schon erzählt.“ grinste sie mit einem Augenzwinkern, fragte dann aber ernst: „Worum ging es denn überhaupt in deinem Traum?“ „Welcher Traum?“ guckte ich irritiert. Ich wusste in dem Moment wirklich nicht mehr, was sie meinte! „Heute Morgen hast du mir doch noch aus dem Badezimmer gesagt, dass du einen ziemlich verrückten Traum hattest. Schon vergessen?!“ lachte sie auf. Da fiel er mir natürlich wieder ein! In dem ganzen Stress hatte ich gar keine Zeit mehr gehabt, um weiter darüber nachzudenken. Selbst, als mich Bryan wegen meinem Stolperer in seinen Armen gehalten hatte, musste ich nicht daran denken und zweifeln, ob meine Gefühle für ihn nur freundschaftlich waren. „Ach so. Nee, der war nicht besonders interessant!“ log ich und zog den Koffer an der Bühne vorbei. „Jetzt bleib doch bitte mal stehen! Mann, das muss ja ein sehr interessanter Traum gewesen sein, wenn du das Thema gleich so schnell abschmetterst! Es ging sicher um Bryan, was!?“ Total erschrocken drehte ich mich zu ihr um. „Woher weißt du das?“ Alexa starrte mir daraufhin mindestens genauso geschockt ins Gesicht, wie ich ihr. „Du hast wirklich von Bryan geträumt? Voll ins Schwarze getroffen! Ha.... Und dabei hab ich das doch bloß nur so aus Spaß gesagt...“ „Schön, wenn du darüber lachen kannst!“ unterbrach ich ihr Siegesgrinsen trotzig. Plötzlich bekam ich eine riesige Wut auf mich selbst...Warum hatte ich nur ausgerechnet von Bryan geträumt? Wieso? Und warum auch noch SOWAS?? Als Alexa gestern Abend diese Anspielungen gemacht hatte, war ich mir doch noch 100%ig....ach...1000%ig sicher, dass Bryan NUR ein sehr guter Freund für mich ist! Aber von einem “guten Freund“ träumt man so was doch nicht!! Um mich von diesen Gedanken abzulenken, drehte ich mich wieder zum Koffer und zog ihn in den Raum mit den Kulissen. Alexa kam erst ein paar Minuten später nach. Ich hatte sie zwar gleich bemerkt, aber ich konnte mich einfach nicht zu ihr umdrehen und weiter darüber reden. Na ja, ich wollte wohl eher nicht! Stattdessen räumte ich den großen Koffer aus und stellte schon mal einen Scheinwerfer auf. „Sorry wegen eben, das war echt blöd von mir.“ legte Alexa reuend ihre Hand auf meine Schulter. „Was ist denn los?“ fragte sie dann vorsichtig und setzte sich auf eine kleine Bank. „Komm schon, erzähl der lieben, tollen, weisen und –vor allen Dingen- verständnisvollen Alexa mal, was du geträumt hast!“ versuchte sie mich aufzumuntern, als ich nach ihrer Frage immer noch nichts sagte und vor mich auf den Boden guckte. Als sie danach auch noch mit ihrer Hand auf die freie Stelle neben sich tätschelte, musste ich einfach auflachen, denn in diesem Moment erinnerte sie mich irgendwie eher an eine alte Oma! „Ist ja schon gut! Also...“ Ich atmete vorher noch mal richtig tief durch, bevor ich mich zu ihr setzte und von meinem Traum erzählte. „Ich weiß nicht mehr genau, wie er angefangen hat, aber das ist in diesem Fall, glaube ich, auch gar nicht so wichtig. Jedenfalls nicht so wichtig, wie der Schluss!... Ich ging auf einem roten Teppich geradewegs auf einen Altar zu und hatte einen Schleier vor den Augen. Neben dem Altar stand er, Bryan, in einem wirklich tollen Anzug und strahlte bis über beide Ohren. Ich fühlte mich auch richtig gut! Während der Pfarrer redete, haben wir uns die ganze Zeit nur angelächelt und als dann der berühmte “Sie dürfen die Braut jetzt küssen“ –Satz folgte, hob Bryan meinen Schleier hoch und küsste mich. Na ja, nicht ganz! Er kam mit seinem Gesicht näher, aber als es dann ``spannend´´ werden sollte, bin ich aufgewacht.“ „Und dein genaues Problem ist jetzt bitte welches?“ lachte Alexa plötzlich los. Was ist?? Ich bin in einer Beziehung und habe von meiner Hochzeit mit einem anderen Mann geträumt, der dazu auch noch bisher immer nur ein guter Freund für mich war –wenn nicht sogar mein bester Freund- und sie fragt mich nach meinem Problem!? „Was soll denn das heißen!? Ich bin mit Thomas zusammen und habe von Bryan geträumt. Das muss doch was zu bedeuten haben, denn schließlich war es ja nicht irgendein Traum!“ war ich mir ganz sicher. „Träume bedeuten aber doch nicht immer etwas! Stell dir nur mal vor du hättest geträumt, dass du einen Außerirdischen mit einem gelben Auge und drei Köpfen auf der Schulter geheiratet hast, dann würde das doch auch nicht gleich heißen, dass du das in deinem Unterbewusstsein irgendwie willst!“ versuchte sie mir verständnisvoll zu erklären. Einerseits war mir das ja auch klar, aber andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieser wirklich überhaupt nichts zu bedeuten hatte. „Vielleicht hat sich deine Freude darüber, dass du ihn nach der langen Zeit endlich noch mal wiedergesehen hast und die Nachricht, dass Bryan inzwischen schon verheiratet ist, einfach nur vermischt!? In unseren Träumen verarbeiten wir oft die Dinge, die während des Tages passiert sind und uns besonders beschäftigt haben.“ Ich sah sie erst mit großen, verwunderten Augen an, doch dann konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen und kniete mich vor ihr auf den Boden und senkte meine Arme auf und nieder. „Oh Alexandra, du große Traumseherin, erzähle und erkläre mir mehr, du Weiseste aller Weisen!“ „Ach, jetzt hör schon auf mit dem Blödsinn.“ lachte sie los und zog mich wieder zu ihr auf die Bank. „Es ist immer das Selbe mit dir! Wenn ich mal ernst werde, musst du gleich wieder darüber Witze machen.“ schmollte sie. Da lachten wir beide kurz auf und ich ging zu meiner Kameratasche. „Vielleicht hatte der Traum ja echt nichts weiter zu bedeuten...“ dachte ich laut nach und putzte über das Teleobjektiv. Als ich damit fertig war und es gerade auf die Kamera drehen wollte, fragte Alexa: „Hast du eigentlich noch mal mit Thomas geredet?“ „Nein.“ antwortete ich nur kurz, denn ich war mir in diesem Augenblick sicher, dass sie nur so nebenbei fragte. Sie konnte Thomas von Anfang an nicht besonders leiden und innerlich hatte sie sich, als ich ihr von unserem großen Streit vor meinem Abflug erzählt hatte, wohl eher darüber gefreut. Sie hatte mich da zwar umarmt und auf Mitgefühl gemacht, aber ich kannte sie besser. „Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist in so einem Fall wohl auch besser.“ meinte sie plötzlich ziemlich leise und leise war sonst nun echt nicht ihre Art! Machte sie sich auf einmal etwa wirklich Gedanken um meine Beziehung? Sie wirkte irgendwie nachdenklich. Aber anstatt weiter über ihr eher untypisches Verhalten zu grübeln, dachte ich wieder an Thomas. Wir waren jetzt fast genau 1 Jahr und drei Monate zusammen und wenn ich so über diese Zeit nachdachte, hatten wir hochgerechnet vielleicht gerade mal fünf Monate davon glücklich und gemeinsam miteinander verbracht. Er war festangestellter Modefotograf und vor über einem Jahr hatten wir uns bei einer Fotoausstellung, eines uns beiden bekannten Kollegen, kennen und liebengelernt. Na ja, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt liebten wir uns noch wirklich! Durch unseren Beruf waren wir oft länger getrennt. Während er immer zwischen Köln, Mailand, Paris, New York und London hin und her pendelte, flog ich überall in der Weltgeschichte herum und machte Fotos für die unterschiedlichsten Leute. Aber nicht nur wegen dem Job kriselte es in unserer Beziehung, denn auch, weil er nicht nur während seinen Shootings mit den Models flirtete –„...das macht die Mädels lockerer und lässt sie natürlicher lächeln...“ begründete er es immer- sondern auch danach. Eifersüchtig war ich deswegen nur am Anfang, aber er schwor mir immer, dass da nie etwas anderes gelaufen wäre und daran hatte ich wirklich keine Zweifel! Richtig gestritten haben wir uns auch nur, wenn gemeinsame Tage wieder durch irgendwelche plötzlichen, wichtigen Termine des anderen unterbrochen wurden. Und die häuften sich in den letzten vier Monaten immer mehr! So kam es dann auch zu dem großen Streit vor meinem Abflug nach Irland... Eigentlich hatten wir beide ein schönes, ruhiges, langes Wochenende geplant, aber als die Anfrage von Louis kam, konnte ich absolut nicht absagen! Ich träumte einfach schon zu lange von einem Shooting in Irland. Tja, und als Thomas dann erfuhr, dass ich gleich vier Tage wegflog, krachte es gewaltig zwischen uns!... „Weißt du was? Ich glaube, wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich mich gar nicht wirklich auf unser langes Wochenende gefreut.“ gestand ich Alexa plötzlich und war irgendwie ein bisschen selbst darüber überrascht. „Ach ja!?“ entgegnete sie nur kurz und richtete dabei die beiden Scheinwerfer aus. „Ist das etwa alles, was du dazu sagen kannst?“ sah ich sie enttäuscht an und drehte das Objektiv ganz fest auf. Ich wartete noch einige Minuten, in der Hoffnung einen Rat von ihr zu bekommen, bevor sie endlich etwas sagte. „Denkst du, ich hätte nicht schon längst bemerkt, dass du in dieser so genannten ``Beziehung´´ nicht mehr glücklich bist? Ihr lebt doch nur noch aneinander vorbei. Aber wenn ich etwas dazu gesagt hätte, dann hättest du ja doch nur wieder abgeblockt! Und dann noch dieses ``romantische Wochenende´´.... Wenn du nicht gleich gefahren wärst, dann hätte sicher ein paar Minuten später das Telefon für ihn geklingelt und er wäre abgehauen! Na ja.... Zum Glück hast du es ja jetzt selber gemerkt. Oder etwa immer noch nicht?“ fragte sie mit einem ziemlich genervtem Blick, der mir wohl eher sagen sollte: „Wehe du siehst es jetzt nicht ein!“. „Doch! Klar. Du hast vollkommen Recht. Wir leben in der letzten Zeit wirklich nur noch aneinander vorbei!“ stellte ich leicht erschrocken fest, denn sie hatte mit allem, aber wirklich mit allem, was sie sagte, Recht. Aber ich glaube, innerlich hatte ich es auch schon länger gewusst. Ich wollte es nur einfach nicht wahrnehmen! „Richtige Gefühle habe ich auch schon lange keine mehr für ihn. Um ehrlich zu sein, er ist irgendwie nur noch ein Freund oder Arbeitsko...“ Da wurde ich plötzlich von den fünf Jungs unterbrochen, die hintereinander, dem Vordermann an den Schultern gefasst, hereinspaziert kamen und die Melodie von “Guantanamera“ sangen. Bryan natürlich als Erster voraus. Wir mussten darüber so herzlich lachen, dass ich sogar beinahe meine Kamera hätte fallen lassen und Alexa sich den Bauch halten musste.