Ein irres Funkeln blitzte in seinen Augen auf, wenn er lachte. Es war dasselbe Funkeln, das auch seine Ahnen hatten, nur etwas minder ausgeprägt. Ansonsten war es kaum möglich, ihn noch von einem „gewöhnlichen Zwerg“ zu unterscheiden.
Thungor war ein (für Zwerge) kleiner, aber stämmiger Zwerg mit Feuerrotem Bart, welchen er (wie wohl fast jeder Zwerg) immer gut pflegte und ihn meist zu zwei Zöpfen band.
Die Geschichte seiner Ahnen ist etwas kompliziert, da Thungor kein Zwerg aus einem bestimmten Klan war, sondern ein Mischling.
Es passierte während der grossen Raubzüge des Dunkeleisenklans, welche schon mehr als tausendzweihundert Jahre zurückliegen, einige Jahre nach der ersten Begegnung durch Mensch und Zwerg. Damals war es gang und gebe, dass die Dunkeleisenzwerge während ihrer Raubzüge nur eine Handvoll Frauen leben liessen, um sich mit ihnen zu vergnügen oder sie gar gegen ihren Willen zum Weibe zu nehmen. Es waren Barbaren und Brandschatzer ohne Gewissen, die sich an feigen Morden und ähnlich grausigen Taten erfreuen konnten.
Ihr Anführer hiess Korrick Blutaxt. Er war kaum anders, als der Rest seiner Sippschaft, doch hatte er viel Wissen über taktisches Vorgehen und Hinterlist gesammelt und sein Name ward schnell in vielen Landen gefürchtet.
So geschah es, dass er sich bei einem Raubzug die schöne Zwergenfrau Legrin aus dem Königlichen Hause Dorgans III gewaltsam zum Weibe nahm. Doch als diese von ihm ein Kind erwartete, floh sie, denn sie war gegen ihren Willen mit Korrik vermählt worden und bangte um die Zukunft ihres Kindes. Es gelang ihr und einem anderen, todgeweihten Zwerg aus der Feste der Dunkeleisenzwerge zu entkommen und fristete von da an ihr Leben als gejagte, denn der Klan der Dunkeleisen war überall und nirgends. In einer Höhle nahe von Kaz Modan gebar sie einen Sohn mit dem sie in den Norden zog, möglichst weit weg von ihren Feinden, die sie sehr schnell erkennen würden, da ihr Sohn, dem sie den Namen Norgrim gab, grosse Ähnlichkeit mit den Zwergen der Dunkeleisen hatte.
Nahe den jungen Ländereien von Lordaeron, in denen damals friedliebende Menschen lebten, baute sie sich und ihrem Sohn eine kleine Hütte in einem Wald. Doch selbst dort gebot sie ihrem Sohn, stets vorsichtig zu sein, wenn sie auf die Jagt gingen um Nahrung zu beschaffen. Das leben in der Wildnis war hart, aber sie schafften es immer irgendwie und wurden immer besser, was das Jagen und das Verarbeiten von Holz und Leder betraf.
Eines Tages wurde Legrin krank und bekam hohes Fieber und der Junge Norgrim weinte bitterlich, denn es stand schlimm um seine Mutter. Sie litt unter Wahnvorstellungen und fiel ständig in Ohnmacht. Es wurde zuviel für Legrins Sohn und er rannte hinaus in die Nacht mit Tränen in den Augen, solange ihn seine kurzen Beine trugen.
Das folgende Kapitel ist nur durch einige Wortfetzen zu entziffern, es lässt aber darauf schliessen, dass Norgrim durch Zwerge des Wildhammerklans in der Nähe von Aerie Peak gefasst wurde und viele Monde in Gefangenschaft verbringen musste. In dieser Zeit errang er das Vertrauen und das Mitleid des Klans und er wurde freigelassen damit er seine Mutter suchen konnte, die er schmerzlichst vermisste.
Doch er fand den Ort, an dem die Hütte seiner Mutter sich befand nie wieder und kehrte nach Jahren der Suche, von Selbstvorwürfen zerfressen, zu den Wildhammern zurück.
Nach zwei weiteren Lenzen beschloss Norgrim, der sich fortan den Nachnamen Schwarzstahl gab, zu reisen um zu vergessen und in Tüchern gehüllt bereiste er das heutige Hinterland und fand schliesslich sein Glück in Dun Modr, wo er sich mit der schönen Dronia vermählte, die ihm zwei Kinder gebar. Beide kamen sie nach ihrer Mutter und hatten nur noch sehr wenig vom Klan der Dunkeleisen was ihre Hautfarbe und ihre Augen betraf. Ihre Namen waren Halleyr und Grora Schwarzstahl, die ein mehr oder weniger ereignisloses Leben führten. Während Grora, die sich zur Kriegerin hatte ausbilden lassen, lange Zeit im Krieg der drei Hämmer für den Klan der Wildhammer kämpfte, liess sich Halleyr, der stets um Frieden bemüht war, in Dun Morogh nieder und gründete viele Jahre später eine eigene Familie.
Sein einziger Sohn bekam den Namen Thungor und bereits in Jungen Jahren wuchs in ihm der Abenteuergeist und so verliess er schon wenig später seine Familie um sich der Welt zu stellen.
Thungor schloss sich den Zwergen des Wildhammerklans an. Zwar war dieser Klan stark dezimiert vom Krieg der drei Hämmer (in welchem auch Grora kämpfte und fiel), doch war es ihre Hingabe zur Natur und das Leben nach den „echten Zwergentraditionen“, die ihn beeindruckten.
Dies sei ein kleiner Auszug der Herkunft Thungors, mögen noch viele Geschichten folgen!
Gezeichnet
Thungor Schwarzstahl
Niederer des Klans
ooc: sorry, die Formatierung bockt bei mir irgendwie :(