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Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water

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Autor Beitrag
BRAIN
Administrator

Beiträge: 1509

New PostErstellt: 06.07.08, 23:28  Betreff: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Im November 1975 veröffentlicht Chris Squire sein bis heute einziges Soloalbum.
Aufgenommen wurde die Scheibe in Virginia Waters in Surrey und in den Morgan Studios in London im Sommer 1975.
Der Titel „Fish Out Of Water” geht auf Chris’s Nickname “Fish” und –Out Of Water- aus dem sprichwörtlichen "gewöhnlichen Yesfahrwasser" zurück.
Nach der Relayer Tour nahm man sich eine größere Auszeit und jedes Bandmitglied nutzte die Zeit für ein Soloalbum.
Squire stellte sich eine illustre Schar von Musikern zusammen wobei Bill Bruford und nicht Alan White an den Drums die größte Überraschung sein dürfte.
Mit Andrew Jackman kam ein alter Weggefährte von The Syn der dort Keyboard spielte und sich inzwischen zum Orchesterdirigent und –Arrangeur gemausert hat und unter anderen mit Rush, Steve Howe und BJH arbeitet.
Mel Collins dürfte vor allem von Camel und King Crimson bekannt sein.
Jimmy Hastings ist ein alter Haudegen aus der Canterbury Szene (Caravan, Softmachine, National Health, Hatfield and the North).
Barry Rose ist Organist und Chormeister aus Chris Jugendchor der einige Parts auf der Kirchenorgel der St. Paul's Cathedral spielt .

Musiker:
Chris Squire – bass, vocals, twelve string guitar
Patrick Moraz – organ & bass synthesizer
Andrew Jackman – acoustic & electric pianos, conductor, orchestration
Bill Bruford – drums, percussion
Mel Collins – saxophone
Jimmy Hastings – flute
Barry Rose – pipe organ of the St. Paul's Cathedral, London

Die Orchester Sektionen:
Andrew Jackman – Dirigent, orchestration
Julian Gaillard – strings
John Wilbraham – brass
Jim Buck – horn
Adrian Brett – woodwind
David Snell – harp

  1. Hold Out Your Hand – 4:13
  2. You By My Side – 5:00
  3. Silently Falling – 11:27
  4. Lucky Seven – 6:54
  5. Safe (Canon Song) – 14:56


1. Hold Out Your Hand – 4:13 10/10 Pkt.
Hold out… eröffnet mit mächtigen Kirchenorgelakkorden von Barry Rose aufgenommen in der St. Paul's Cathedral in London und es wird sofort klar um was es auf diesem Album geht nämlich symphonischen Progressivrock. Mit Squires majestätisch virtuoser Melodieführung auf der Bassgitarre bekommt der Titel mächtig Drive. Im Grunde ist Hold out.. ein Popsong der aber durch die komplexe Klassik/Pop Mischung zum opulenten Kunstrock wird.
Patrick Moraz spielt ein klasse Organsolo und erstmals gegen Ende des Liedes treten Streichorchester in den Vordergrund und leiten nahtlos in den nächsten Song über.
2. You By My Side – 5:00 8/10 Pkt.
You By My Side ist ein Beatlesmäßiges Liebeslied mit wunderschöner Melodie das Chris Squire’s vorliebe zu Westcoast Harmonien aufzeigt. Bei diesem Titel merkt man das Chris wesentlichen Anteil bei den Gesangsharmonien bei Yes hat.
Der Song endet mit jubilierendem mehrstimmigem Harmoniegesang der von opulenten und zugleich feierlich schillernden Bläsereinsätzen und Glockenklängen getragen wird.

3. Silently Falling – 11:27 10/10 Pkt.
Auch hier ist der Übergang von einem zum anderen Song fließend und geht in die heitere Leichtigkeit vom Intro von Silently Falling über wo Jimmy Hastings mit hübschen Flötenspiel und Chris mit gedämpftem Gesang eine entspannte Stimmung erzeugt die plötzlich in pure Bassgewalt mit feinen Nuancen der Tasteninstrumente übergeht. Das Mittelteil wird zum alles überragenden Instrumentalfeuerwerk was zum besten zählt was Moraz/Squire/Bruford jemals gemacht haben.

4. Lucky Seven – 6:54 9/10 Pkt.
Ein sehr jazziges Stück das vor allem durch die Saxophonarbeit von Mel Collins lebt dabei nicht übermäßig impulsiv oder wuchtig ist vor allem aber mit schöner Instrumentenabbildung und feinem musikalischen Fluss besticht. Alles überragend wieder das melodische Bassspiel von Chris Squire und die filmreife Dramaturgie der Streicher.

5. Safe (Canon Song) – 14:56 9/10 Pkt.
Der 15 minütige Übersong lässt uns teilhaben an schwelgerischen Klangfarben und der meditativen Hingabe der oft kammermusikalischen Instrumentierung. Die melodischen Drumparts von Bill Bruford sind unübertrefflich. Kraftvolle Dynamik und höchste instrumentale Variationskunst werden hier zum glanzvollen großen Ganzen. Bei diesem Titel war auch Pete Sinfield (King Crimson) involviert
Das nur mit Bass gespielte New Age artige Outro zum Schluss ist dann wie ein Aufatmen nach einer furiosen Darbietung zuvor.

Gesamtwertung 9/10 Pkt.

Abschließend lässt sich bemerken das man bei dieser Musik niemals eine Gitarre vermisst.
Der Gesang von Squire ist ausgezeichnet.

http://de.youtube.com/watch?v=DrddbBN6dps&feature=related

http://de.youtube.com/watch?v=cnucGarZwc8&feature=related









"It's better to burn out than to fade away."
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JJG
Administrator

Beiträge: 5148
Ort: Bad Lobenstein


New PostErstellt: 06.07.08, 23:54  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

Hey vielen Dank Brain !

Tolle Rezi !!!


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Eric
Mitglied

Beiträge: 1565
Ort: Hamburg


New PostErstellt: 07.07.08, 01:03  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

Ja, vielen Dank BRAIN!

Ich hab mal in ie YouTube Schnipsel reingehört. Man vermisst in der Tat keine Gitarre, das erledigt Chris alles locker mit seinem Bass



Moondust will cover you!
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Max
Moderator

Beiträge: 6325


New PostErstellt: 07.07.08, 10:30  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

Und überredet!
Tolle Rezi, steht nun auch auf der Geburtstagswunschliste.

Bei Rockmusik mit Orchester bin ich immer ziemlich vorsichtig, weil das entweder tierisch in die Hose geht oder wirklich toll ist. Meistens geht es aber in die Hose, und zwar in dem Sinne, dass Band und Orchester aneinander vorbeispielen. So z.B. bei Moody Blues (Days of Future Passed) oder bei Deep Purple (Concerto).

Aber hier scheints ja zu passen.
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Royale
Moderator

Beiträge: 3089
Ort: Schönste Stadt der Welt


New PostErstellt: 07.07.08, 13:35  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

BRAIN, vielen Dank für diese schöne Rezension...!

Mein Interesse an Chris' Solo-Werk ist geweckt


____________________
They call our studio the hospital
Making money from the sick
We let people be themselves
There is no other trick


Extract from 'The Barry Williams Show' by Peter Gabriel
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Topographic
Mitglied

Beiträge: 675


New PostErstellt: 07.07.08, 21:10  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

Sehr schöne Rezi von Squires bestem Soloalbum!!

Mir gefällt „You By My Side“ am besten, wunderbare Melodie, tolle Songstruktur, klasse Gesang.
„Hold out your Hand / You By My Side“ wurden von YES 1976 zu Beginn ihrer „The Solos-Tour“ live gespielt, aber bald wieder aus der Setlist gestrichen. Die wohl aktuellste Liveaufnahme dieses Titels stammt vom August 2006 (Hollywood, HOB / Chris mit Mitgliedern von Spock’s Beard) und zeigt, dass mit dem Alter zwar der Bass immer schwieriger über den Bauch geht und die Stimme von Chris die höchsten Regionen nicht mehr ganz erreicht, die Dynamik des Songs aber ungetrübt ist.

http://de.youtube.com/watch?v=nbSJfpSEVf4

Nur nochmal der Vollständigkeit halber, wurde im Forum ja schon erwähnt:
Ein Re-Release von FOOW auf Squires eigenem Label „Stone Ghost Records“ 2007 hat als Extra eine weitere Version von „Lucky Seven“ und auf der zweiten Disc die Promo-Videos von“ Hold Out…“ und „You By My Side“, sowie ein 40-Minuten Interview mit Squire und eine rund 50minütigen Kommentar von Squire. Ziemlich günstig bei amazon marketplace. Wer dagegen Geld übrig hat, bekommt auf seiner „Special Extended Delux Version“ auch noch ein Originalgekritzel von CS dazu.



And for a moment when our world had filled the skies
Magic turned our eyes


____________________
Please mind the gap between the train and the platformedge!
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Ghost Rider
Mitglied

Beiträge: 370


New PostErstellt: 06.01.09, 16:23  Betreff: Re: Rezi : Chris Squire - Fish Out Of Water  drucken  weiterempfehlen

Ich höre gerade mal wieder die remasterte Version und bin restlos begeistert. Einerseits wegen des immer wieder inspirierenden, eigenwilligen und kraftvollen Albums an sich, andererseits wegen des äußerst gelungenen Remasterings, das der Musik mehr Druck und Transparenz verleiht als die ursprüngliche CD-Version vorzuweisen hatte.

Das ist Chris Squire zu seiner besten Zeit!

Findet
hans



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