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Police in Mannheim, 5. Juni 2008

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Topographic
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Beiträge: 675


New PostErstellt: 19.06.08, 18:35  Betreff: Police in Mannheim, 5. Juni 2008  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hier noch ein kurzer Bericht zum Police-Konzert am 5. Juni in der SAP-Arena in Mannheim.

Meine Karten hatte ich schon für das 2007 angesetzte Konzert besorgt – bei „Fanatix“ – was ich nie mehr tun werde. Hier werden bestmögliche Karten zum fairen Preis versprochen – anscheinend stimmt da etwas mit der Semantik nicht. Wir saßen jedenfalls ohne Not im Rücken der Musiker, denn vor der Halle sanken die Ticketpreise auf unter 30 Euro.
Der Platz war letztendlich aber okay, wir hatten die „Musikersicht“ auf ein unglaublich mitgehendes Publikum. Von wegen ältere Semester, die nur noch auf Stuhlreihen den alten Helden lauschen. Hier brodelte es, wurde mitgeklatscht, textsicher mitgesungen, getanzt oder sich zumindest rhythmisch bewegt, tosend applaudiert und die Wechselgesänge mit Stings Hijoo ho ho ho drangen orkanartig durch meine Ohrstöpsel.
Dass bei einem solchen Publikum das Spielen für die Band die reine Freude ist, war jede Sekunde zu spüren. Die älteren Herren Sting (56, mit grauem Vollbart, aber im knackig engen, je verschwitzter desto transparenterem T-Shirt), Andy Summers (65, mit Bauchansatz und fülliger Hüfte) und Stewart Copeland (55, sieht aber am ältesten aus) scheinen entspannt und locker, lachen viel, reden untereinander und sehen dann auch wieder völlig konzentriert und in ihre Musik versunken aus. Immer wieder geben sie auch für uns paar hundert (der 13500) hinter der Bühne sitzenden Fans eine Einlage, was sehr für die Band spricht.
Natürlich folgt Hit auf Hit, eigentlich unfassbar, wie viele musikalisch packende Ideen Police auf ihre paar Alben pressen konnten. Eine oftmals geniale und energiegeladene Mischung aus Pop, Reggae, Punk und Rock, die da fast ohne Verschnaufpause einfach mitreißt. Die leichten Jazzanleihen werden vernachlässigt, dafür werden Feinheiten schon mal dem munteren Drauflosrocken geopfert und Songstrukturen durch (scheinbares?) Improvisieren durchbrochen. Gut so, denn wer möchte hier eine 1zu1-Kopie der alten Songs hören?. Das klingt zwar nicht unbedingt frisch und runderneuert, aber überzeugend. Stings Stimme meistert alle Höhen und so können wir ihn bei Roxanne – richtig wuchtig gespielt – in Bestform genießen. Auch den mitlaufenden Teleprompter scheint er nie zu benötigen, ebenso wenig wie Andy Summers die am Monitor vorgegebenen Songstrukturen. Für mich die Überraschung: Stewart Copeland. Filigran, voller Nuancen, zelebriert er bei Wrapped Around… (dem Konzerthöhepunkt) und King Of Pain auf der eigens aus dem Untergrund hochgefahrenen Percussionausstellung (fast direkt vor unserer Nase) seine technischen Fähigkeiten – und genießt die Ovationen des Publikums sichtlich. Derweil hat der im Untergrund sitzende Keyboarder (nur von unserem Blickwinkel aus zu sehen) fast nichts zu tun. So fällt mein Lieblingslied „Synchronicity“ wohl der Konzertregie zum Opfer – wie überhaupt noch Zeit für ein paar weitere Songs gewesen wäre… Dennoch, ich war zufrieden, ein richtig gutes Konzert, das auch mit einer ungewöhnlichen, kühlen Lichtshow beeindruckte, der man ansah, dass sie auch für Stadionkonzerte konzipiert ist. Auf der Leinwand gab es wenige Filme oder optische Untermalungen, dafür meist Großaufnahmen der Musiker und erst bei der letzten Zugabe – die Musiker in Regenbogenfarben getaucht – einen rasanten Zusammenschnitt alter Schwarzweißaufnahmen aus der Police-Karierre.
Wäre da nicht Stings alter, zerschundener Bass aus grauer Vorzeit gewesen, an Punk als Ursprung von Police hätte bei diesem Konzert keiner gedacht. Eher schon an eine lustvolle Ü 40-Party.

Setlist:
Message In A Bottle
Walking On The Moon
Demolition Man
Voices Inside My Head / When The World Is Running Down
Don´t Stand So Close To Me
Driven To Tears
Hole In My Life
Every Little Thing She Does…
Wrapped Around Your Finger
De Do Do Do…
Invisible Sun
Can´t Stand Loosing You

Zugabe1:
Bring On The Night
Roxanne
King OF Pain
So Lonely
Every Breath You Take

Zugabe 2:
Next To You

Ganz nebenbei: War jemand aus dem Forum im Mai bei Robert Plant in Düsseldorf? Und würde darüber ein paar Zeilen schreiben? Würde mich interessieren.


<hr>And for a moment when our world had filled the skies<br>Magic turned our eyes


____________________
Please mind the gap between the train and the platformedge!


[editiert: 21.06.08, 00:46 von Topographic]
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fox
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 19.06.08, 18:40  Betreff: Re: Police in Mannheim, 5. Juni 2008  drucken  weiterempfehlen

Klingt gut! Ich bin ja eigentlich ein Fan von Stings Solosachen. Leider hat mich speziell der mal live solo so enttäuscht...da muß ich immer noch entsetzt nachdenken!

[editiert: 19.06.08, 18:40 von fox]
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Royale
Moderator

Beiträge: 3089
Ort: Schönste Stadt der Welt


New PostErstellt: 19.06.08, 18:43  Betreff: Re: Police in Mannheim, 5. Juni 2008  drucken  weiterempfehlen

Herzlichen Dank, Topographic, für diesen ausführlichen Konzertbericht...!

Zufälligerweise interessieren mich Police-Konzerte gerade besonders, weil ich mich z.Z. mit dieser Band ein bisschen beschäftige


____________________
They call our studio the hospital
Making money from the sick
We let people be themselves
There is no other trick


Extract from 'The Barry Williams Show' by Peter Gabriel
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BRAIN
Administrator

Beiträge: 1509

New PostErstellt: 19.06.08, 23:00  Betreff: Re: Police in Mannheim, 5. Juni 2008  drucken  weiterempfehlen

2007 hatte ich das Mannheim Konzert auch ins Auge gefasst dieses Jahr allerdings aus Zeitmangel sausen gelassen.
Die Setlist lässt auf ein ziemlich kurzes Konzert schliessen aber dafür ein Knüller nach dem anderen.

Endlich haben wir mit der SAP Arena auch eine Konzerthalle in der nähe wo regelmässig was los ist obwohl die Atmosphähre hier nicht so toll ist . Zuletzt hab ich Rush dort gesehen- war auch super.

Sting habe ich mal glaube 1993 (nach Ten Summor Tales) in der Mannheimer Maimarkthalle gesehen und das war nicht so doll.
Der Sound war mies ,voll das Reflexionsgewitter (Scheiss Halle!) am besten gefielen mir die Police Songs. Das Publikum bestand wohl überwiegend aus hochnässigen Millonärskindern, es roch nach teurem Parfum.



"It's better to burn out than to fade away."
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