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DocFederfeld
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Beiträge: 598

New PostErstellt: 15.08.08, 11:05     Betreff: Re: Sigur Rós in Berlin 13. August 08

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Die F.A.Z. vom heutigen 15.8. hat auch eine begeisterte Kritik geschrieben - vielleicht sollte ich doch noch nach Luxemburg fahren? Das klingt ja sehr überzeugend, auch wenn ich beim Reinhören in die Alben bisher keinen Zugang zu der Musik gefunden habe.

    Zitat:
    Im Namen des Rosenwassers

    Von Christina Hoffmann

    14. August 2008 Die kleinen Möndchen und großen Monde, die im überdimensionalen Zirkuszelt des Berliner „Tempodroms“ über der Bühne hängen, lullt eine sphärische Larmoyanz ein, wie sie heiße Quellen nicht besser ausspucken könnten. Den ausverkauften Saal umschmeichelt elegische Elfenmusik, wie sie im Bilderbuche steht, dargeboten von den Spezialisten in der Disziplin musikalischer Metaphysik: Sigur Rós.

    Das Quartett gilt als Begründer des isländischen Sounds, der im Zwischenraum von Prog Rock und Entspannungsmusik leicht verstrahlt Klangteppiche übereinander- schichtet. Plötzlich brechen massive Verzerrer in den vor sich hin wabernden Wohlklang ein. Jón Thor Birgissons gewalttätiges Fiedeln mit einem Geigenbogen über seine Gitarre wechselt mit einem waidwunden Jaulen. Das esoterisch angehauchte Klimbim kollabiert im Crescendo mit brachialem Bombast. Sigur Rós geben „Svefn-G-Englar“ von ihrem Debütalbum live eine aggressive Note, die in einem minutenlang gestöhnten „Üüüh“ ausglüht - bis zur Erschöpfung von Birgissons Lungenvolumen.

    Feister Sound

    Danach verzichten Sigur Rós weitgehend auf ihre Grundformation, eine klassische Pop-Rock-Besetzung mit Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Letzteres, getrommelt von Orri Páll Dýrason, führt den feisten Sound an. Nach dem ersten Song mischen altbekannte Landsmänninnen mit: Das Quartett Amiina streicht mit drei Geigen und einem Cello den Hintergrund aus, zunächst vor allem aus dem älteren Stücke-Repertoire. Das zeichnet sich bei all seiner steten isländischen Andersartigkeit auf Dauer durch eine gewisse Gleichförmigkeit aus.

    Ein paar flächige Stücke voller Xylophon und vibrierendem Bass später marschiert - ganz in Weiß und mit Hütchen - eine fünf Mann starke Blaskapelle auf die Bühne. Sie verstärkte mit Tuba und Posaunen schon das kürzlich erschienene Album „Með suð í eyrum við spilum endalaust“ (Auf Deutsch etwa: „Mit einem Klingen in den Ohren spiele ich endlos weiter“). Darauf haben Sigur Rós das Tempo und die gute Laune für sich entdeckt: Heitere, ja geradezu fröhliche Nummern ersetzen im ersten Drittel der Platte die ewigen Moll-Leiern in Überlänge durch ein hübsches Pop-Format mit Akustikgitarren. Fängt auch die Band jetzt an, musikalisch vom Ätherischen zum Erdigen umzusatteln, verzichtet sie im Konzert noch immer weitestgehend auf Ansagen.

    Aber dann - wer hätte das gedacht? - fordern die ewig wortkargen Sigur Rós, die Interviews konsequent verweigern, das hingerissene Publikum zum Mitmachen auf: Zu den ersten Takten von „Inni mêr syuqur vitteysingur“, einem Song mit Hit-Qualität von dem jüngsten Album, klatschen mehr als dreitausend Paar Hände. Die Männer in Weiß formieren sich zum Ringelpiez ohne Anfassen. Sie tänzeln im Kreis und intonieren ein herrlich versponnenes Bläsersolo, während Scheinwerfer weiße Lichtkanonaden gegen Nebelschwaden schießen. Sigur Rós setzen wieder auf ihr liebstes Stilmittel: das Crescendo. Bis zum Anschlag bearbeiten die dreizehn Musiker ihre Instrumente - und halten wie auf Kommando inne. In der abrupten Stille applaudiert es zaghaft. Da steigen Sigur Rós samt Verstärkung nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein, nur um nach ein paar Takten kollektiv abzubrechen. „O Mann!“, schreit ein Begeisterter in die Stille.

    Auch der Eröffnungssong der vergangenen Platte reißt das Publikum vom Hocker. Die übermütige Pop-Folk-Nummer „Gobbeldigook“ droht das Sitzkonzert zu sprengen: Vor der Bühne springt selbstvergessen und mit diebischer Freude ein junger Mann umher, bis ein Sicherheitsmann das Rumpelstilzchen nach hinten bugsiert. So viel Freigeist wünscht das Zirkuszelt anscheinend nicht. Der Stimmung im Tempodrom schadet es allerdings nicht. Das Publikum fordert nach der ersten Zugabe noch eine und noch eine. Die meisten klatschen selbst weiter, als schon fahles Licht brennt und die Bühne daliegt wie ein verwaister Musikbedarfsladen.

    Text: F.A.Z.
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