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Mann oh Mann Sandra. Trotz des wirklich sehr zu Herzen gehenden
Beitrages von Dir, möchte ich hier mal ganz sachlich was schreiben. Ich
habe nämlich gerade in letzter Zeit häufig davon gehört, dass Kinder von
den Jugendämtern in Heimen entsorgt werden.
Hierzu habe ich eine eigene Theorie: Heime kosten viel Geld und brauchen
viele staatliche Finanzspritzen. Vater Staat muss sparen und erhält nur
die Heime am Leben, die wirklich benötigt werden – also ausgelastet
sind. Da die anderen Elternteile, andere Verwandte usw. sind immer
häufiger bereit Kinder zu sich zu nehmen und zu versorgen, gibt es immer
weniger Kinder, die in Heimen aufwachsen müssen.
Jugendämter wollen aber auf die Unterbringungsressourcen in den Heimen
nicht verzichten und möglichst „ihr Heim“ in ihrer Nähe haben. Also
müssen die Heime gefüllt werden – auf Teufel komm raus.
So evtl. geschehen bei Euerer Kleinen und bei der Mitausreißerin. So
geschehen bei einer Mutter, der man gleich vier Kinder weggenommen hat.
Dieser Mutter wurde angedroht, dass sie keinen Umgang mit den Kindern
hat, wenn sie die Maßnahme, dass die Kinder im Heim leben, nicht für gut
befindet. Ist kein Witz, ich kenne diese Mutter persönlich.
Seid Ihr mit den Eltern des anderen Mädchens in Kontakt? Wenn nicht
versucht das irgendwie in die Wege zu leiten. Frag mal Euere Ex ob es
bei ihr ähnlich ist. Ich halte es nämlich durchaus für möglich, dass bei
Euch ein ähnliches Spiel abläuft.
Wenn das nämlich so ist, wie ich (aus dem Bauch heraus) befürchte,
kämpft ihr an der falschen Front und dann könnt Ihr für das Mädchen
nicht gewinnen. Jugendamt und Heim werden das Unmöglichste finden und
erfinden um eine Rückkehr des Kindes zu einem Elternteil zu verhindern
oder zumindest so lange wie möglich hinauszuzögern.
Dahinter steckt vermutlich eine weit verbreitete Methode. Keine Angst
ich sehe keine Gespenster oder leide auch nicht an Verfolgungswahn. Eine
„ausgestiegene“ Erzieherin eines Heimes hat der oben genannten Mutter
erzählt, dass das Jugendamt X „der beste Lieferant“ für das Heim ist.
Vor einigen Jahren gab es einen Fall in Norddeutschland, dort hat eine
bestechliche Mitarbeiterin eines Jugendamtes immer schön für Nachschub
im Heim gesorgt und dafür kassiert.
Das älteste Kind der vierfachen Mutter lebte wegen früherer Probleme
schon früher mal im Heim. Die Mutter hatte der Aufforderung, dass sie
einverstanden ist und die Maßnahme befürwortet, Folge geleistet und eben
das dem Kind gesagt – um mindestens den Umgang wahrnehmen zu können. Das
Kind wollte dann lange Zeit lieber im Heim leben, da es sich ja von der
Mutter nicht geliebt fühlte.
Du schreibst, dass die Ex schon häufiger Umgang hatte, der Vater aber
nicht. Das sieht mir nach einem ähnlichen Kuhhandel wie bei der obigen
Mutter aus. Bei beiden Elternteilen konnten sie ja nicht gleich
vorgehen, da Vater und Mutter evtl. doch miteinander reden und gemeinsam
FÜR das Kind kämpfen könnten. Die Mutter hat man zu der Äußerung
gebracht, somit will das Kind auf keinen Fall zurück zur Mutter.
Du schreibst indirekt, dass die Kleine nichts bzw. nicht viel von den
gerichtlichen Bemühungen des Vaters wusste. Der Umgang Vater und Kind
wird verhindert, damit das Kind nichts von den väterlichen Bemühungen
mitbekommt und erfährt. Somit macht sich normalerweise bei einem Kind,
ein großes Verlassenheitsgefühl breit und es bleibt relativ freiwillig
im Heim. Bei Euerer Kleinen hat das nicht funktioniert, weil es eine
gute Bindung zum Vater und zu Dir hat. Hat die Kleine was erzählt, was
ihr erzählt wurde, warum der Vater nicht mindestens zu Besuch ins Heim
kommt?
Um nichts zu versäumen schlage ich Dir vor, dass Du mir privat mailst
unter: www . ingrid . schumacher @ net (die Leerzeichen herausnehmen –
auf die Endung net – nicht de - achten). Ich gebe Dir dann die
Telefonnummer dieser Mutter bekannt. Sie hat Kontakt zu vielen Eltern,
denen von Jugendämtern ähnlich böse mitgespielt wird. Sie kann Dir auch
erzählen, was man gegen ein Heim unternehmen kann, damit dort keine
Kinder mehr geschlagen und gequält werden.
Ach ja, ich möchte den Thread, wenn Du einverstanden bist, gerne in die
Rubrik Jugendamt verschieben. Evtl. melden sich dann noch mehr ähnlich
betroffene Eltern bei Dir.
Gruß
Ingrid
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Sandra H. [mailto:@carookee.com]
Gesendet: Dienstag, 30. November 2004 10:58
An: Zweitfrauen, Zweitmänner und Zweitfamilien - Umgangsrecht
Betreff: [Zweitfrauen-Forum] Krimi am Samstag (extrem lang)
Hallo zusammen.
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll,denn was sich am Samstag
abgespielt hat,stellt jeden Tatort unter den Scheffel.
Ich versuchs mal......
Also,erstmal hatten wir am Diestag letzter Woche Termin beim
Jugendamt,zwecks 1.Besuchskontakt mit meiner Stieftochter(nach über 4
Monaten).Mich hat man nicht erwartet,da ich ja nur die Stiefmutter bin
und sowieso nichts zu melden hab.
Trotzdem bin ich mir hinein und hab auch meine Meinug gesagt.
2 junge Frauen vom Heim waren auch mit anwesend.
Vonwegen Kind befindet sich in der "Diagnostikphase" und da soll es Ruhe
haben und deswegen sind sooo viele Kontakte nicht möglich.
Sie wollten anrufen und sich melden wann der Kontakt stattfinden sollte.
Gut soweit....
Am Samstagmorgen ging das Handy meines Mannes(so gegen 11h), ich bin
erst dran,aber das Heim kann mir ja nichts erzählen,also hab ich das
Telefon weitergegeben
Die Mimik meines Mannes verhärtete sich,er fing an zu zittern.
Als er auflegte sagte er das sie den 11.12 04 als Besuchskontak
durchgegeben hätten,und so ganz nebenbei gesagt hätten das die Tochter
am Morgen aus dem Heim abgehauen wäre,mit einem anderen Mädchen.Er legte
auf.
O-ton meines Mannes:Wenn meiner Tochter was passiert,mach ich die alle
fertig.Die vergessen meinen Namen nicht mehr!!!!!!!!!!!!!!
Ach ja,belehrt hat das Heim meinen Mann auch noch,vonwegen das er die
Kinder zurückbringen müße wenn sie zu uns kommen würden.
Erst ist mein Vater(wohnt nebenan)losgefahren um zu suchen.
Hatte aber nichts entdeckt.
Zwischendurch hatten wir nochmal das Heim angerufen,aber die wußten noch
nichts.
Dann ist mein Schwager gekommen.Mein Mann fuhr dann mit seinem Bruder
los um zu suchen, ich blieb zu Hause.Telefondienst und so.
So gegen 14h30 sah ich aus dem Küchenfenster, mich traf der Schlag,denn
die 2 Mädchen kamen direkt aufs Haus zu.
Ich drückte sofort die Tür auf,meine Stieftochter und ich fielen uns
sofort in die Arme.
Ich geh da nicht mehr hin,ich geh da nicht mehr hin,die quälen einen
so.Waren ihre ersten Worte.
Das war so schön,wir hatten uns so lange nicht gesehen(sie kam ja aus
dem Urlaub bei der Mutter nicht mehr zu uns zurück,und alles mit
Unterstützung des JA)und jetzt war sie da.
Ich rief meinen Mann über Handy an,um zu sagen das sie zu uns gekommen
sind.15min.später war der auch da und fiel auf die Knie um seine Tochter
in die Arme zu schließen.
Wie haben die beiden
erstmal versorgt,denn die waren seit 6h30 morgens unterwegs.(ca 14h30
bei uns ).
Die Freundin hatte abends vorher noch einen Rucksack gepackt,meine
Stieftochter hatte keine Zeit mehr zu packen.Sie hatte ihren Schlafanzug
noch unter den Klamotten(die völlig verdreckt und verschlammt waren).
BeideMädchen waren geschminkt auf Teufel komm raus.Ich fragte nach,ob
sie denn heutemorgen noch Zeit gehabt hätten sich zu Schminken.Nein
sagten beide,das hätten sie unterwegs gemacht,damit sie nicht erkannt
würden(kann man mal sehen was Kinder sich mit 11-12 Jahren für Gedanken
machen)
"Entkommen" sind die beiden über den Balkon,dann die Feuerleiter runter
und ins Gebüsch,dort haben sie die Wache abgewartet und sind dann durch
ein Loch im Zaun abgehauen.
Aufjedenfall kamen meine Schwiegereltern und Onkel und Tante zu uns das
sie die Enkelin bzw.Nichte auch schon so lange nicht gesehen
hatten.Freude groß auf allen Seiten.
Das andere Mädchen rief dann erstmal ihre Mutter an.
Denn so wie sie erzählte war sie bei einer Freundin und dann kam das JA
und hat sie mitgenommen.Sie war seit 4 Tagen im Heim.Nach 3 Tagen durfte
sie ihre Mutter anrufen die nicht wußte wo ihre Tochter war.
Dort ist es andersrum als bei uns,denn der Vater will nicht,dass sie
ihre Mutter sieht.Bei uns spinnt die Ex .
Unser Anwalt war auch schon verständigt,der uns riet das Heim zu
überreden die Tochter bis Montag bleiben zu lassen danach wird sich dann
alles klären.
Dieses tat das Heim aber nicht!!
Sie waren nicht einverstanden,die Kinder müßen zurück.
Mit Verletzung der Aufsichtspflicht brauchte mein Mann gar nicht
kommen,gingen sie nicht drauf ein.
Denn sie konnten nicht entscheiden,ohne das JA dabei zu haben(und
Samstagnachmittag arbeiten die nicht).
Die beiden Mädchen,aneinander geklammert auf dem Bett im Kinderzimmer
liegend,am weinen wie am Spieß.
Sie wollten nicht zurück,dort würde man geschlagen,und dauernd
bestraft,wenn man nicht ordentlich mit Messer und Gabel isst.Wenn man
den Ellenbogen auf dem Tisch abstützt.Wenn man das Butterbrot mit beiden
Händen hällt,anstatt mit einer Hand.
Das Ende vom Lied war das wir die Kinder natürlich nicht beruhigen
konnten,und mein Mann im Heim angerufen hatte um zu sagen das sie die
Kinder selber holen müßten.
Das lehnten sie ab da sie am Wochenende nicht so viele Mitarbeiter wären
und somit nicht weg könnten.Also schickten sie `ne Streife.
Die beiden Polizisten wußten natürlich nicht was Sache ist als bei uns
in der Wohnung standen.Sie hatten nur den Auftrag 2 Kinder zurück ins
Heim zu bringen.
Aber so wie sich die Sache darbot,ließensich die Lage schildern.
Sie haben die beiden Mädchen gesehen die völlig fertig im Bett
lagen,immernoch aneinander geklammert und am Weinen.
Und ich muß sagen,wir wissen nicht wie wir uns bei der Polizistin
bedanken sollen denn sie hat sich absolut eingesetzt.Sie hat sich über
die Wache die Jugendnotfallnummer geben lassen vom JA in Dortmund.Mit
dieser Frau gesprochen.Diese Frau hat mit meiner Stieftochter
gesprochen,die immer wieder gesagt hat das sich nicht zurück will
sondern beim Papa bleiben will.
Dann hat mein Mann mit der Gutachterin gesprochen die das Gutachten
geschrieben hat.Die war entsetzt das das so gelaufen ist und es wäre
anders geplant gewesen.Und dann noch das Heim in Werne,mit denen steht
sie auf Kriegsfuß,dort hat sie schon Kinder wieder rausgeholt und in die
Familien zurückgeführt.
Die Polizistin hat mit der Mutter(die EX)gesprchen,da wir in der
zwischenzeit wußten das sie die Privatnummer des Jugendbeamten
hatte(wieso hat sie die????)und auch mit dem in Kontakt stand.
Die Beamtin wollte,das sie die Nummer rausrückt.Hat sie zuguterletzt
auch gemacht,aber vorher hat sie sich von der besten Seite gezeigt,und
wollte der Beamtin die Worte im Mund umdrehen.So nach dem Motto:" Der
(mein Mann) will die Kinder nicht rausrücken"
Da wurde sie mal richtig zusammengestaucht,vonwegen das sie(die
Beamtin)das nicht so gesagt hätte und das jetzt die Polizei im Spiel ist
und noch andere Behörden.Sie solle die Nummer durchgeben und mehr
nicht!!!!
Als sie aufgelegt hatte meinte die Beamtin nur:"Was ist das denn für ne
alte Schnepfe"
Ein Aufatmen in der ganzen Wohnung......das tat uns alle gut das der Ex
mal jemand die Meinung sagt.
Zum Schluß war es dann so das noch einige Anrufe zwischen
Gutachterin,Jugendnothilfe und dem Jugendbeamten geführt
wurden(teilweise durch die Polizistin)
Meine Stieftochter hat dann auch mit dem JB. gesprochen und ist vehement
bei der Meinung geblieben das sie beim Vater bleiben möchte da sie ihn
schon 4 monate nicht gesehen habe und die Mama schon öfters.Der brach
sich dann einen Zacken aus der Krone und gestand uns zu die Tochter bis
Sonntagabend bei uns zu belassen aber das sie dann ins Heim zurück
müsse.
Aber leider musste das andere Mädchen zurückgeführt werden.
Meine Stieftochter konnte dann zur Ruhe kommen,war gut drauf hat erstmal
geduscht(ohne das man ihr was wegguckt :-)ihre Worte)
Sonntag hat sie bis 10h geschlafen,wir hatten Spaß zusammen,es war
locker.
Um 16h30 mußten wir sie dann wieder zurückbringen,aber vorher hat mein
Man mit offenen Karten gespielt und hat ihr gesagt warum sie im Heim
ist(denn das wußte sie nicht,denn die Ex hat immer nur gesagt das es gut
für sie ist,das sie das richtig findet).
Sie ist im Heim weil die Ex nicht will das sie beim Vater lebt.
Er hat ihr gesagt das das alles läuft das wir Termin haben beim OLG das
wir versuchen werden sie daraus zu holen,das wir das bestimmt nicht
wollten,aber der Rest dafür war(Mutter,JA,)
Und durch diese Aktion am Samstag versuchen wir ne Vorentscheidung beim
OLG zu erreichen,dass sie bis zum Termin bei uns verbeiben kann.
Wir hoffen das beste und sind auch zuversichtlich,zumal jetzt die
Polizei dazwischen hängt und wir versuchen diesen Bericht von dieser
Polizistin zu bekommen.
Ich danke fürs durchhalten beim lesen(war nicht einfach da mir immernoch
der Kopf zu voll von information ist)
Grüße aus Dortmund
Sandra
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