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Hallo Tamara,
das ist ja ein echter Hammer, was Ihr da hinter Euch habt. Ich kann mir wahrscheinlich nur ungefähr vorstellen wie Du Dich fühlst. Deine negativen Gefühle gegeüber dem Kind was Du manchmal als "Spion" empfindet kann ich jedoch sehr gut verstehen. Die Tochter meines Mannes ist erst 7 Jahre alt, aber auch sie weiß ganz genau zu platzieren wem sie was mitteilen muss um etwas zu ihrem Vorteil zu erreichen.
Ich halte mich da so weit es geht raus, wei Vater und Mutter sich vom Kiddie um den Finger wickeln lassen. Mir jedoch gestehe ich eine Position ähnlich einer Freundin zu und da finde ich halten es die of Zitierten "grausamen Kinder" ganz richtig. Wenn Kinder untereinander fies zueinander sind, spüren die sofort und ungefiltert die Konsequenzen ihren Verhaltens durch die Reaktion der anderen. Bein uns funktionsiert das in Teilen so gut, dass die Kleine mir gegenüber viel umgänglicher ist als zu ihrem Vater / meinem Mann.
Wenn sie z.B. lügt oder manipuliert um ihre Wünsche durchzusetzen, dann weise ich sie sofort darauf hin wenn ich es bemerke, mein Mann "redet" dann erstmal mit ihr. Wenn sie mir absichtlich nicht hilft, dann kann sie bei ihrem nächsten Wunsch auch auf meine Hilfe verzichten. Das klappt ganz gut und mich führt sie dadurch wesentlich weniger an der Nase herum.
Trotzdem bleibt auch bei uns das Thema "wenn ich das nicht hier / bei Mama bekomme dann gehe ich halt zu Mama / Papa. Ich versuche das nicht als persönlichen "Charakterfehler" zu sehen, sondern als das verwenden einer Situation zu ihrem Vorteil, weil ihr dieser Vorteil einfach auf dem Silbertablett serviert wird.
Ich finde es sehr wichtig sich nicht erpressen zu lassen. Bei uns ist im Umgang auch erst nach 3 Jahren Stress etwas Ruhe eingekehrt, als mein Mann bei Streichung des Umgangs völlig teilnahmslos reagiert hat ( vorher wirklich hart vor dem Spiegel geübt! ). Hat die Ex Umgänge verhindert oder verschoben, haben wir nur deutlich durchblicken lassen, dass wir auch SEHR gerne unsere Zeit mit uns allein verbringen. Rate mal wie lange es gedauert hat, bis Ex auf den Umgang bestand :-)
Ich kann Dir kaum raten was Du tun kannst, aber ich würde es so halten, dass dem Kind mit festem Entschluß entgegen getreten wird, dass er entweder Eure Regeln akzeptiert und sich in Euer Familienleben und Eure Regeln eingewöhnt, oder es lässt und zur Mutter geht. Das hört sich hart an, ich glaube aber es ist die einzige Chance ihm zu Zeigen : Du bist willkommen, aber nicht um den Preis, dass wir unser Leben aufgeben. Denke ein 12jähriger kann das vertragen, in einem Sportverein oder einer Clique müsste er sich auch nach fremden Regeln einfinden. Wichtig ist einfach ein "fertiges" Konzept zu haben wie es laufen soll, sonst macht man selbst einen unsicheren Eindruck.
Das erstmal als meine spontanen Gedanekn, jetzt muss ich mal ´n bisschen arbeiten...
Gruß
´stueck