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Hallo,
bin mal wieder da... nach Durchrechnen des Prozesskostenrisikos haben wir uns nun doch dafür entschieden, erstmal die Anwältin nur PKH beantragen zu lassen - im Fall dass es schiefgeht ist das einfach deutlich billiger, auch wenn er derzweil weiter Unterhalt an sie zahlen muss.
Wie ich schon sagte haben wir keine finanziellen Reserven. Da wir aber dafür ein Kind haben, kann ich es mir gar nicht leisten mich aus diesen Unterhaltssachen heraus zu halten - tue ich es, zahle ich hinterher mit drauf. Mein Lebensgefährte ist in Bezug auf juristische Fragen einfach völlig begriffsstutzig; und die jetzige Anwältin ist zwar OK, war aber während der Scheidung auch nicht überengagiert. Manchmal sind es halt Kleinigkeiten, wie dass ich ihm vor dem letzten Termin in den Hintern treten musste, damit er die Kontoauszüge zum Nachweis der Unterhaltszahlungen heraussucht. Die Ex hat prompt während der Verhandlung behauptet, er habe in Wirklichkeit viel weniger bezahlt als vorgetragen, da hat er einmal mit den Kontoauszügen gewedelt und die Sache war erledigt. Hätte ich ihn nicht genervt, wer weiss wie das noch ausgegangen wäre.
Ich weiss schon dass ich das auf Distanz halten muss, aber das ist in meiner Situation einfach verdammt schwer bis unmöglich. Wären wir ein wenig reicher, könnte ich das alles auch viel gelassener sehen - da würde ich der Ex mit Freude höchstpersönlich eine Abfindung zahlen, damit das Thema Unterhalt mal zu einem Ende kommt.
Was jetzt die Ex angeht, ist es nicht so dass sie nicht arbeitet. Wir wissen nur nicht genau wieviel - wahrscheinlich 20 Stunden, wir denken aber sie könnte mehr bis fast Vollzeit arbeiten. Dazu hat sie einen Lebensgefährten. Die Anwältin meint, die bisherige Rechtsprechung zum neuen Unterhaltsrecht ist zumindest hier vor Ort sehr zögerlich, und ob eine 30-Stunden-Woche zumutbar wäre, wäre im Einzelfall zu entscheiden. Bei einer 30-Stunden-Woche würde ihr Anspruch aber wohl noch nicht komplett entfallen. Da ich ja finanziell schon immer für mich alleine aufkommen musste, macht es jetzt auch nicht mehr viel zu unseren Gunsten aus wenn ich in die Unterhaltsberechnung erstmals mit einbezogen werde. Also ist iherer Ansicht nach der neue Lebensgefährte das stärkste Argument.