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Leserbrief zur politischen Diskussion über Kinderarmut bzw. zu wenige Kinder
in Deutschland, in den Nürnberger Nachrichten (http://www.nn-online.de) vom 4.9.2003
Pläne reichen nicht
Betrifft: Kinderarmut in Deutschland
Der Alltag lehrt uns, dass die Maßnahmen der Ministerin Renate Schmidt bei
weitem nicht ausreichen.
Was nützen nämlich Kinderbetreuungsplätze und familiengerechte
Arbeitsplätze, wenn die zweite Frau auf Kinder verzichten muß, weil die
erste Frau einen Kinderbetreuungsunterhalt erhält (und dadurch nicht
arbeiten muß), bis das Kind 12 oder 14 Jahre alt ist.
Auf dem freien "Heiratsmarkt", sind wegen der hohen Scheidungsraten ja kaum
mehr Männer zu bekommen, die nicht geschieden sind und/oder an ihre früheren
Familien so hohe Unterhaltsleistungen zahlen müssen, dass für die zweite
Familie schlichtweg kein Geld mehr da ist, um auch dort noch Kinder
einzuplanen.
Auch ist es verständlich, dass es sich ein Mann in der zweiten Verbindung
überlegt, ob er noch einmal das große Risiko eingeht, dass er für Kind(er)
und Mutter viele Jahre zahlen muß und häufig dabei nicht einmal seine Kinder
regelmäßig sehen darf."
Die zweite Ehefrau "verzichtet" oft auf eigene Kinder mit ihrem Partner, da
sie wegen der hohen Unterhaltszahlungen nicht zur Kinderbetreuung zu Hause
bleiben kann. Sie müßte, trotz oder unmittelbar nach dem Erziehungsgeld,
sofort wieder arbeiten gehen.
Die jetzige Politik und Rechtsprechung hindert generell viele Männer daran
ein Kind zu zeugen. Viele Männer sehen es so, dass für sie die Gründung
einer Familie und das Zeugen von Kinder zu einer existenziellen und
finanziellen Bedrohung geworden ist, die den Mann im Falle der Trennung für
viele Jahre trotz Berufstätigkeit am Rand des Existenzminimums leben läßt.
Wobei ich noch nicht einmal das Thema behandele, dass ihm im Falle der
Trennung auch noch drohen kann, dass ihm das Kind durch Umgangsboykott und
weit entfernten neuen Lebensmittelpunkt der Mutter vorenthalten wird.
So lange die jetzt gültigen Scheidungsgesetze nicht geändert werden, wird es
immer diese Schieflage und dadurch immer weniger Kinder in Deutschland
geben. Für Kinder in Zweitfamilien ist die Armut vorprogrammiert.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Schumacher
91487 Vestenbergsgreuth
[editiert: 02.03.04, 23:03 von tfpmr]
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