Leichte Beute: Wie manche MABs psychisch kranke Abinen ausnutzen, wenn deine Krankheit für deinen Partner deine attraktivste Eigenschaft ist:
"Sieh's mal so", schreibt der User auf der Dating-Plattform. "Wenn du eine Freundin hast, die schon glücklich und selbstbewusst ist, dann kannst du nicht viel verbessern und nicht so viel Einfluss auf ihr Leben nehmen. Aber wenn sie depressiv ist und ein beschissenes Familienleben hat, dann hast du die Chance, einer der wenigen Lichtblicke in ihrem Leben zu sein, und sie wird dich mehr mögen. Dieser User erklärt weiter, dass er so richtig auf Frauen mit psychischen Krankheiten wie Angststörungen und Depressionen abfährt. Warum das? Na, weil ihre psychischen Leiden ihm Vorteile bringen, natürlich! Der Ritter in strahlender Rüstung kann einmarschieren und sie vor den Untiefen ihrer eigenen Psyche retten. Denn das ist sein spezielles Talent. Er ist ein besonderer Mann mit einer echten Leidenschaft dafür, Frauen zu manipulieren.
"Verrückte Schnallen sind im Bett am wildesten!"
Wenn du als Frau schon mal eine langfristige psychische Krankheit hattest, dann kennst du vielleicht diese Art von Mann, die gerne Frauen benutzt, um ihre White-Knight-Fantasie zu befriedigen. Wenn nicht, musst du dich nur einmal kurz im Internet umsehen, um reichlich Beweise zu finden. In diversen Foren stellen User Fragen wie "Warum finde ich selbstmordgefährdete Frauen heiß?" und junge Frauen fragen sich: "Warum baggert mich dieser Typ mehr an, wenn ich traurig bin?
Es ist schön in einer Beziehung mit einem Partner, der deine Krankheit als deine attraktivste Eigenschaft sieht!
Eine solche Beziehung beginnt offensichtlich unter diesem Vorzeichen. Anfangs gibt es dir vielleicht ein Gefühl der Sicherheit, dass er deiner psychischen Krankheit Aufmerksamkeit schenkt. Es kann schon fast erleichternd sein, wenn jemand sagt, er fände deine Depression "faszinierend", denn wenigstens deutet das darauf hin, dass er dich nicht ignorieren oder verlassen wird, nur weil du krank bist—wofür du ja absolut nichts kannst.
"Ich habe das Gefühl, akzeptiert zu werden", sagt Jenny über ihren ersten Freund, Sascha, den ihre Depression fasziniert und sie auffordert, sich als Liebesbeweis lumpig zu kleiden. "Ich dachte, es ist unmöglich, jemanden zu finden, der mir nicht wegen meiner psychischen Probleme den Rücken zukehrt, vor allem damals mit Anfang 30. Ich sehe in ihm jemanden, der mich so akzeptiert, wie ich bin, mit all meinen Fehlern. Dass er meine Fehler attraktiv findet, gibt mir das Gefühl, wir haben eine tiefergehende und einzigartige Verbindung."
Ihr psychisches Leiden gibt dem Mann das Gefühl sein Leben habe Sinn und Tiefgang—und genau das ist es, was er möchte. Je mehr du tatsächliche Ansprüche stellst und er muss sich so richtig um dich kümmern.
Er fühlt sich zu Frauen mit psychischen Problemen hingezogen, weil das ein Spiegelbild seiner selbst ist. Er lässt auch oft und gerne männliche Dominanz heraushängen, also sucht er nach kaputten Frauen, die er nach seinen Vorstellungen verbiegen kann. Ich glaube trotzdem, dass diese User Frauen retten wollen—sie wollen nicht nur, dass sie am Boden bleiben, damit sie über ihnen stehen.
Ich denke, dieses Verhalten lässt sich damit erklären das sie das geringe Selbstvertrauen der Frauen ausnutzen, um sich selbst Bestätigung und Dominanz zu verschaffen. Depressionen können einem die eigenen Wünsche und Begierden rauben, und Frauen, die damit zu kämpfen haben, unterwerfen sich letztendlich vielleicht den Wünschen einer anderen Person, nur um überhaupt eine Art Begehren zu empfinden. Es ist eine bewusste Entscheidung seitens der Frauen die in manipulativen Beziehungen landen. Diese Männer nutzen etwas aus, das diesen Menschen im Leben fehlt.
Jennys Beziehung mit ihrem Freund fing nicht üblich an. Sie sind eine Zeit lang glücklich, Jenny erzählte ihm von den Traumata ihrer Vergangenheit und von ihrem Kampf gegen Depressionen und Angststörung. Er wirkt teilnahmsvoll und betont, er würde aufgrund seiner reichlichen Erfahrung auf diesem Gebiet immer wissen, was zu tun sei, wenn sie eine depressive Episode oder Panikattacke hat.
All seine bisherigen Freundinnen waren psychisch krank, sagt Jenny über ihn. Er gibt nicht direkt damit an, aber er stellt es immer so dar, als wären sie alle noch irgendwie in ihn verliebt und als hätte die Trennung die Psychen dieser Frauen nur noch weiter zerstört. Er deutete sogar an, dass es einer von ihnen nach der Trennung so viel schlechter ging, dass ihr tödlicher Autounfall wahrscheinlich Suizid seinetwegen gewesen sei.
Eine Person, die aktiv psychische Kranke sucht, weil sie "leichte Beute" darstellen, die sich mühelos manipulieren lassen, will sich offensichtlich mächtig fühlen. Wenn die Beziehung dann weiter fortschreitet, üben sie oft leider extrem viel Kontrolle über ihre Partnerinnen aus. Eine Trennung kann die Frau dann in den Abgrund reissen.
Es ist nie einfach, eine psychische Krankheit mit einer Beziehung zu vereinbaren, aber durch ihre Abhängigkeit voneinander sind Jenny und Sascha Menschen, die sie als Partner respektieren und sie in schweren Zeiten unterstützen. Und, wer hätt's gedacht, das ist auch absolut machbar, solange man seine Partnerin als tatsächliche Person sieht, und nicht einfach nur als ein praktisches Werkzeug für die eigenen Ziele.