Es ist bereits weit nach Mitternacht und zu dieser Stunde hat sich selbst der kleine Mechanodrachen, der üblicherweise jede volle Stunde mit einem
furchterregendem Fauchen ankündigt, in seine Behausung über dem Zifferblatt der Gnomenuhr zurückgezogen. Die Uhr, Ugols neueste Entwicklung, soll die
neueste Attraktion auf der "Mechanowelt" werden, der einzigartigen Messe für Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus der Gnomenwelt.
Aber nocht ist Ugol mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Soll er noch einen schönen Feuereffekt einbauen? Auch ein Rundflug des Drachen durch das Zimmer
wäre sicherlich ein bestaunenswerter Effekt.
Jäh wird der kleine Gnomenkrieger aus seinen Gedanken zur Vervollkommnung dieser bahnbrechenden Erfindung gerissen. Alle seine intuitiven Alarmglocken
schrillen grell, als er Geräusche an der Eingangspforte des Gildenhauses hört.
"Wer macht sich um diese Zeit daran zu schaffen?" "Hat es da mal wieder jemand auf die Advokatenschätze oder die kostbaren Bücher in der Bibliothek abgesehen?"
Ugol ergreift seinen "handlichen Meutezertrümmerer" und sein "Schild der leeren Augen" und schleicht sich vorsichtig die Treppe herunter.
Vergeblich versucht er dabei jedes Geräusch zu vermeiden, der "Zauber der nichtquietschenden Rüstung" wurde leider noch nicht erfunden, und so versucht
er, wie von seinem Freund Chéma beigebracht, zumindest jeden sich bietenden Schatten zu nutzen um den feindlichen Eindringling zu überraschen.
Der größte aller kleinen Krieger kommt auf dem letzten Treppenabsatz an und schaut vorsichtig um die Ecke.
Ein überraschender Anblick tut sich auf: Der Hochfürst persönlich, wie immer ein wenig nach Schwefel stinkend, in einem freundlichen Gespräch mit
einem Krieger-Kollegen, dessen Hand gerade von einer wunderschönen Katze abgeleckt wird.
Misstrauisch nähert sich Ugol den drei. Hat der Fremde etwa den Hochfürsten samt Yiu mit einem Liebeszauber verhext? "Aber nein, das ist ja ein
Krieger, die können doch gar nicht zaubern." geht es durch seinen Kopf. "Und ausserdem sieht er ja eigentlich ganz sympathisch aus"
"Komm näher Ugol" fordert Kunn den Gnom auf. "Darf ich Dir vorstellen, Sokura, ein Kollege deiner Kriegerzunft. Er hat den Weg zu den Advokaten
gefunden und möchte sich gerne anschließen."
Ugol mustert den Fremden von unten nach oben. "Seine Rüstung könnte ein wenig sauberer sein und ganz heil ist sie auch nicht mehr!" blafft er den Gast an
"Das muss sich ändern! Schließlich geht es um den Ruf der Advokaten!"
Die Augen des Gnomenkriegers strafen seiner harschen Worte lügen.
Deutlich ist dort die Freude über das Kennenlernen eines Kriegergefährten abzulesen.
"Na, aber das werden wir wohl hinkriegen!" "Willkommen bei den Advokaten, Sokura! Lasst uns bei Gelegenheit mal über Eure Kriegserfahrungen plaudern."