Die Jägerin schaut auf Parisa, die schwanzwedelnd vor der Tür steht. Plötzlich scheint ihr die Nässe gar nichts mehr auszumachen. Aber irgend etwas scheint sie bemerkt zu haben und die Ungeduld lässt sich kaum noch verbergen. Ja, jetzt hört Kiani das leise Kratzen hinter der Tür im Inneren des Hauses auch.
Was mag das sein?
fragt sie sich verwundert. Da hört sie Schritte und eine tiefe Stimme, die mit jemandem im Haus zu reden scheint. Wird man sie hereinlassen? Aber da öffnet sich auch schon die Tür. Bevor Kiani genau hinsehen kann, scheint Parisa schon den Grund ihrer Aufregung entdeckt zu haben ...
Ja, tatsächlich, du bist es wirklich, Yiu.
freut sich auch die Jägerin und streichelt ihm sanft über den Kopf. Welch ein Zufall, daß ausgerechnet Yiu als Erster ihr Kommen bemerkt hat. Ihr fällt ein kleiner Stein vom Herzen und sie sieht der Begegnung mit den Advokaten jetzt ganz zuversichtlich entgegen.
Oh, fast hätte sie diesen großgewachsenen Mann übersehen, der ihr so freundlich die Tür geöffnet hat und sie gerade zuvorkommend bittet:
Hallo! Komm rein..du bist ja ganz nass.
Ja, genau das wollte sie, und nicht nur wegen der Nässe. Sie kam dieser freundlichen Aufforderung nur zu gern nach. Aber diesen Mann kannte sie nicht, wer mochte das sein? Sokura hatte ihr vom Hochfürsten dieser Gemeinschaft erzählt, Kunn sei sein Name. Ob er das war? Sie trat erstmal aus der Nässe in den sehr gemütlich wirkenden Raum, sogleich strömte Wärme in ihre Glieder. Jetzt wollte sie nur noch ihre nasse Kleidung gegen warme, trockene Sachen wechseln und dann würde es ihr schon viel besser gehen. Parisa hatte ihr nasses Fell und den Hunger scheinbar vorerst vergessen. Ausgelassen tollte sie mit Yiu durch den Vorraum.
Parisa, du machst ja alles ganz dreckig und nass hier drin.
Sie schämte sich ein wenig für ihre Begleiterin und hoffte nur, daß dies nicht ein Grund sein könnte, daß man sie wieder des Hauses verwies...