Ich bin auf der Suche nach den Advokaten. Bin ich hier richtig? Die Wache am Stadttor hat mir den Weg zu diesem Gebäude gewiesen. Ich bin gekommen weil ich...
Ja, versuch nur dich hier her zu flüchten. Versuchen kannst du es ja, aber damit wirst du mich nicht los.
Verzeiht mir! *die zierliche Nachtelfe mit den silbernen Haaren bemüht sich, die Fassung nicht zu verlieren* Diese Stimme, dieses andere Ich verfolgt mich nun schon seit Jahren. Seit den dunklen Tagen, als die brennende Legion unsere einstige Hauptstadt in Schutt und Asche legten. Damals war ich eine junge Novizin im Tempel der Mondgöttin nahe der Black-Rock-Feste. Ich war dabei, als die stolzen Streitkräfte von Lord Kur'talos Ravencrest vergeblich gegen die gefallene Hauptstadt marschiert sind, im Irrglauben, die fehlgeleitete Königin würde befreit werden müssen. Die Dämonen strömten durch das dunkle Portal. Sie jagten durch Strassen, Fleisch und Knochen und am Ende jagten sie sogar durch unsere Träume. Der stolze Lord verlor den Kampf um die Hauptstadt und wir mussten fliehen. Die Teufelsbestien verfolgten uns und als sie uns eingeholt hatten, fielen sie mit ihren gierigen Tentakeln über unsere kleine Gruppe her. Wir waren ihnen nicht gewachsen und nur wenige konnten sich in den Wald retten. Wie viele überlebt haben, weiss ich nicht. Allein und voller Angst suchte ich mir einen Weg durch die Schatten des Waldes, bis ich zu den verkohlten Überresten eines einsam gelegenen Baumhauses fand. Zu dessen Füssen lag der geschundene , gefolterte Körper einer Nachtelfe. Pflöcke waren durch Hände und Füsse in den Boden getrieben worden. Die Elfe war mit Wunden übersät. Erschreckender als das war, dass ihr Atem noch ging. Ein leises Pfeifen und kaum wahrnehmbares Heben und Senken des Brustkorbs. "Töte mich!" Jammerte sie. "Töte und erlöse mich. Bring es zu Ende." Ich hätte ihr Leiden damals beenden sollen, doch ich konnte nicht. Ich war eine Priesterin der Mondgöttin, es war meine Aufgabe zu Heilen und zu Helfen. Stumm beschloss ich, meine Heilzauber anzuwenden und den Segen Elunes herbei zu rufen. "NEIN!" Schrie die Elfe und ihre Seele wollte sich der Heilung entziehen. Doch ich gab nicht nach, legte meine Hände auf ihren Brustkorb. "Lass mich gehen oder trage die Folgen deines Wirkens." Warnte sie mich. Ich hörte nicht hin. "Du wirst nur meinen Zorn befreien, nicht meine Seele." Schrie sie verzweifelt. Ich dachte nicht nach. Ich hörte nicht hin. Der Körper unter mir erzitterte und plötzlich lag er still.
Doch kurz darauf hörte ich neben mir ein Wispern. Ich drehte mich um, doch sah ich niemanden. Nur mein Schatten der vom Mondlicht auf den Waldboden geworfen wurde. Doch mein Schatten bewegte sich von selbst. Er kroch auf mich zu. In mich hinein. Von unten her befing mich das kalte Gefühl der Wut und des Hasses. Ich versuchte zu schreien, doch ich konnte nur dastehen, unfähig dem Schattenwesen zu widerstehen. Es ergriff Besitz von mir. So verwandelte ich mich in den Rachegeist dieser Nachtelfe. Erfüllt von der Macht des Hasses fegten wir durch den Wald und liessen die Diener der Legion teuer bezahlen für das, was sie unserem Volk und dieser Nachtelfe angetan hatten. Ich gab mich ganz der Ohnmacht hin und liess das Schattenwesen gewähren. Unendlich scheint mir heute die Zeit des Wütens. Verschwommen sind die Bilder jener Tage. Nur das Erwachen, das grausame... *Tränen fliessen über die Wangen von Shahandi* ... Erwachen ist nur all zu deutlich in meinen Erinnerung geblieben und sucht mich heim in dunklen Nächten ohne Mond. Blutüberströmt und mit zerfetzten Gewändern sass ich zwischen den Leichen von drei Nachtelfen-Kriegern. Ich bin eine Mörderin! Ich habe sie getötet. *versenkt schluchzend ihr Gesicht in den Händen*
Erbärmliches Kind! Diese Dreckskerle waren keine Krieger. Deserteure waren sie. Sie wollten sich an dir vergehen!
Ich glaube dir nicht. Du hast dich von deiner Blutgier, von deinem Blutwahn überwältigen lassen. Und ich.... *schnieft* ich konnte dich nicht aufhalten.
Schwächliches Kind. Ich habe dich nur beschützt. Du vergisst, dass ich schon einmal geschunden und gefoltert worden bin. Ein zweites Mal wird dies nicht geschehen. Du solltest mir dankbar sein. Aber nein! Du bist es nicht. Im Gegenteil! All deine Talente und dein Wissen hast du aus deinem Gedächtnis verbannt. So was idiotisches!
Ja, das ist wahr, das habe ich. Ich war nicht mehr würdig, dieses Wissen zu besitzen. Elune hat mein Opfer angenommen und mich wieder auf den Pfad ihrer Priesterinnen geschickt.
Und nun stehst du da. Auf der 13ten Stufe der Heilung.
Ja, ich musste wieder ganz von Anfang beginnen. Ich habe mir das Wohlwollen meines Volkes erarbeitet und wanderte in den Wäldern von Ashenvale umher, um Heilung und Hilfe zu bieten, wo immer sie gebraucht wurde. Doch mit den Kämpfen wird auch das Schattenwesen in mir immer stärker. Das Drängen ist so gewaltig, dass ich fürchte, dass ich es nicht mehr lange im Zaum halten kann.
Gemeinsam sind wir stark Shahandi. Ich habe dich all die Jahre beschützt und du verachtest mich. Das habe ich nicht verdient.
Ich suchte euch auf werte Advokaten, da mich mein Gewissen plagt. *auf die Knie fallt* Richtet über mich. Ich begebe mich in die gerechten Hände der Gemeinschaft, auf dass sie über mich urteilen möge. Wisset, dass nicht einmal die Druiden im geheimen Tal und die Priesterinnen im Tempel von Darnassus einen Weg gefunden haben, den Schatten von mir zu nehmen.
Das will ich ihnen auch nicht geraten haben.
Wenn ihr mich am leben lasst, dann wacht bitte über mich. Verhindert, dass mein Schattenwesen Leid unter den guten Lebewesen dieser Welt verbreitet. Beschützt mich vor meiner selbst.
/ooc so viel zu der Geschichte von Shahandi, meiner lvl13 Nachtelfen-Priesterin. Ich bin 30 Jahre alt und im gegensatz zu Shahandi, ein männliches Wesen. Eine Priesterin passt für mich aber besser ins RP. Ich spiele seit bald 2 Jahren Everquest 2 und habe vor, das auch noch eine Weile aktiv zu tun. Ich bin Berufstätig und Lebe mit meiner Freundin zusammen, die viel Verständnis für mein Hoby hat, jedoch selber nicht spielt. So kommt es, dass ich Mittwoch und Freitag meist ab den Abendstunden in der Welt vom Schneesturm umhertolle. Montag, Samstag und Sonntag-Abend bin ich auch recht häufig anzutreffen. Eigentlich auf Initiative eines Geschäftskollegen, der jedoch in den 5 Wochen, die ich WoW bisher spiele, gerade mal eine Stunde den Weg vor den Rechner gefunden hat. Auf Thrall habe ich in der Zeit eine lvl 33 Jägerin alleine hochgespielt und viele Orte bereits besucht. Doch leider sind Jäger nicht gerade der Wunsch vieler Gruppen und Gilden und ausserdem steht mir der Sinn nach gutem Rollenspiel. Ich denke, dass ich WoW genau wie EQ2 erst dann so richtig geniessen kann. Ihr seht, ich bin noch richtig grün hinter meinen spitzen, langen Ohren und würde mich freuen, wenn ich in euch eine nette Gemeinschaft finden würde.