Leeven
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Erstellt: 14.05.07, 00:27 Betreff: Licht im Dunkel - Geschichte und Bewerbung von Leeven |
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“Den Göttern sei Dank” dachte sich Leeven und blickte erfürchtig auf die gewaltigen Statuen vor Stormwind, welche majestätisch in den Himmel bäumen. Langsam und ohne Widerwillen sinkt er auf die Knie, während die unzähligen Schreie und Hilferufe in seinem Kopf verhallen. Die Vergangenheit holte ihn wieder ein.
Der alte Mann atmete ein letztes Mal aus, während seine Augen sich schlossen. Leeven hatte nichts unversucht gelassen, um sofort nach der Bruchlandung die Opfer so gut es nur ging am Leben zu erhalten. Jedoch waren die Schäden zu gross, zu tief die Wunden und der junge Priester noch zu unerfahren, um das enstandene Leid des abgestürzten Dimensionsschiffes ungeschehen zu machen.
Dim spiro spero, schallte es in seinem Kopf. “Solange ich atme, hoffe ich.” Und Leeven hielt an diesen Wörtern fest. Sie gaben ihm die Kraft sich aus den Wrackteilen zu befreien und Hilfe zu holen. Es schmeckte nach kläglichem Versagen in seinem Mund, hatte er doch den Weg des Heilers gewählt um genau in solchen Momenten seine Freunde und Nächsten helfen zu können. Es war noch zu früh. Und die Augen von Leeven verrieten jedem, der ihm begegnete, dass er noch immer mit der Vergangenheit kämpfte, nicht hinnehmen konnte was da geschah. Seine einziges Ziel war es, sovielen Gleichgesinnten wie nur möglich zu helfen und in den Schlachten beizustehen, um somit sein Gewissen zu reinigen - eher würde er keinen ruhigen Schlaf mehr finden.
Es war ein langer Weg von der Azurmythosinsel bis zu den Mauern von Stormwind, und so mancher Hordler hatte sich Leeven in den Weg gestellt. Mehrmals schien die Situation hoffnungslos,doch von dem unbändigen Willen getrieben ward kein Hindernis unbezwingbar. Als die Streitkolben auf ihn niederprasselten und sein Schild nachgab, ballte sich seine Verzweiflung in Willenskraft. “Non omnis moriar!” schrie er auf, heilte mit den letzten Reserven seine Wunden und liess seine Gegner in Furcht und Schmerzen zu Boden sinken.
Nun, nach dieser abenteuerlichen Reise war er endlich in Stormwind angekommen, und trotz aller Erzählungen und Sagen welche er auf seinem Weg hörte, hätte er sich diese Stadt niemals so wunderschön vorgestellt. Oizo hatte ihm nicht zuviel versprochen, auch wenn er immer wieder erwähnte das Darnassus noch um Längen schöner sei. Der Nachtelf Krieger hatte ihm in den Sumpfländern tatkräftig unterstützt, als Leeven zur Eisenschmiede reiste. Leeven unterhielt sich die ganze Nacht durch mit Oizo. Beide hatten eine schmerzliche Vergangeneit erlebt und auch unter Oizos Plattenhelm offenbarte sich abends im Gasthaus ein vom Krieg geprägter Nachtelf, der mit Rache versuchte, die verzweifelten Hilferufe seiner Liebsten im Kopf endlich verstummen zu lassen.
“Wenn Ihr in Stormwind ankommt, schaut Euch zuerst den prächtigen Eingang der Stadt an. Undenkbar, solltet Ihr Euch diesen Anblick entgehen lassen.Als ich dies das erste Mal erblickte, fehlten mir fürwahr die Worte. Und auch heute noch, schreite ich nur mir Ehrfurcht über diesen Weg bis in die lebende Stadt hinein”
Leeven hörte Oizo förmlich, als er nun hier kniete, so gut hatte er sich jedes einzelne Wort eingeprägt. Er solle sich ausserdem nach Gleichgesinnten umschauen. “Schaut Euch um in Stormwind, und solltet Ihr mal einer MenschenDame namens …Lay nein, MacLay, begegnen, so gebt Ihr die besten Grüsse von mir mit. Sollte keiner Euch helfen können oder wollen, so denke ich doch dass Ihr bei Ihr einen guten Rat finden könnt.”
Laut Oizo’s Erzählungen hatte derselbe einmal die Ehre, an der Seite von MacLay und weiteren Mitstreitern einem finsteren Troll-Hexer das Handwerk im Schlingendorntal zu legen”
Gross geöffnete Augen taten Kund von Leevens Staunen als er sich langsam in den Handelsdistrikt der Stadt begab. So viel Energie, so viel Hoffnung…. Leeven spürte dass die Kräfte wieder in ihm wuchsen, so Manches, was für Ihn noch vor wenigen Stunden unmöglich erschein, trat nun wieder in greifbare Nähe.
“Verzeiht bitte, ich würde gerne in den Genuss von Eurem frischen Brot kommen” Leeven hatte einen Verkäufer erblickt der lauthals seine Waren anbot. “Könnt ihr mir sagen, wo ich hier die Halle der Advokaten finden kann?” Der Verkäufer übergibt Leeven das Brot und nickt hastig, während er in eine kleinere Gasse zeigt. “Geht diesen Weg entlang, ihr solltet dann unschwer finden was Ihr sucht”
Vorsichtig betritt Leeven die Hallen der Advokaten, sein Klopfen an den Türen der Halle blieb ohne Antwort. “ Ist jemand da ? ” Jeder Schritt ist eine Überwindung, weiss der Draenei Priester schliesslich nicht einmal ob seine Anwesenheit erwünscht oder gar toleriert wird. War es weise, einfach so in diese Hallen einzutreten? Sicher hätte er später nochmals anklopfen sollen, doch nun war er hier…..
Als Leeven die Bibliothek erblickt, schreitet er vorsichtig in diese Richtung und sucht nach einem Zeichen, einem Indiz, vielleicht sogar nach einem Wort, das die Stille unterbricht und ihm Gewissheit geben wird. Dann erkennt sein Auge weiter hinten im Raum eine mit Zettel gespickte Wand. Eifrig nimmt Leeven eine Feder, tunkt sie in das tintenfässchen und schreibt, so gut es noch geht mit müder Hand ein paar Zeilen auf.
“Geehrte Advokaten,
Mein Name ist Leeven, ich bein ein Draenei Priester, und meine Suche nach Hoffnung führte mich vor Eure Hallen. Ich will ehrlich mit Euch sein - Ich habe vor langer Zeit versagt,als ich gebraucht wurde. Es gibt keine Entschuldigung für das, was vorgefallen ist. Umso mehr möchte ich mich den Bedrohungen dieser Welt in den Weg stellen und den Frieden, das Leben mit aller Kraft die mir gegeben ist, bewahren. Gerne würde ich von Euch wissen, ob die Advokaten noch einen Heiler in ihren Reihen gebrauchen können.
Ich bitte um Euer Verständnis dafür dass ich diese Hallen trotz Eurer Abwesenheit betreten habe.
Die Naaru schützen Euch.
Leeven”
Unsicher legt er die Feder beiseite, heftet seine Bewerbung zu den Anderen und verlässt mit leisen Schritten die Hallen.
Einen Augenblick verharrt er vor Steinfigur vor der Bank. Hier hatte er die Stimme des Paladins vernommen, genau hier….Arundil war sein Name, oder ? Leeven war etwas verwirrt nach den letzen Tage, soviele Eindrücke und Erlebnisse hatten ihn geprägt.
Endlich – die Kathedrale des Lichts. Nach längerem Umherirren hatte er den Kathedralenplatz erreicht, setzte sich zum Brunnen und begann die Worte am Brunnen, gewidmet an Alonsus Faol, mit grosser Aufmerksamkeit zu lesen während er mit Brot und Wasser Stärkung ersuchte.
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