Die Advokaten

Kaphoon · Mitglied Beiträge: 6

Niemand schaute auf, als sich die Tür des Gasthauses öffnete, war es doch nicht ungewöhnlich, das zu dieser Stunde ein reges Kommen und Gehen herrschte.
Der Kal'dorei, welcher die warmen Stuben betrat war vom Regen und Sturm gezeichnet. Seine durchnässten Haare klebten an seinem Umhang und hatten jeglichen Glanz verloren, und Regentropfen liefen an seinem Gesicht herunter.
Sein Blick glitt aufmerksam durch den Raum, so als würde er versuchen, sich jedes Gesicht einzuprägen, jedes Verhalten zu studieren, jede Bewegung zu erhaschen...

“Du musst Deinen Feind kennen, Kaphoon. Jede noch so kleine Bewegung könnte Deinen Tod bedeuten. Lerne zu unterscheiden zwischen einer Bedrohung und einem Opfer…“

Die Worte seines ehemaligen Shan’do kreisten immer noch in seinem Kopf… nach so langer Zeit, nach so viel Schmerz und Lüge konnte er sie noch immer nicht aus seinen Gedanken verbannen.

Eine Nachtelfe am warmen Kaminfeuer erhob sich, und als sich ihre Blicke trafen nickte sie ihm knapp zu. „Schön, Euch zu sehen, alter Freund!“
Die Gedanken schwanden aus seinem Kopf und er setzte sich zu ihr. Für einen Moment herrschte Stille, und doch war es, als würde alles gesagt werden zwischen ihnen.

„Wie geht es Euch in diesen Tagen, Kaphoon?“ Mit diesen Worten brach sie das Schweigen. „Der Schmerz, den der Verräter uns und dem Pakt zugeführt hat verblasst langsam.“ antwortete er langsam. „Doch die Wunden sitzen tief… unsere Gemeinschaft zerfällt. Und es gibt nichts, was wir dagegen tun können, Sahakir.“ Er blickte ihr tief in die Augen. „Die Einsamkeit macht mir zu schaffen. Seit den Tagen, an dem ich den Dunkelmond-Jahrmarkt verließ fühlte ich mich nie so einsam wie heute.“ Der Nachtelf kramte drei kleine Metallkugeln aus seiner Tasche hervor und ließ sie zwischen seinen Finger tanzen.
„Ich verstehe Euch, Kaphoon. Die alten Zeiten fehlen auch mir. Und auch die gemeinsamen Abenteuer. Doch schaut, ein Ende mag auch immer ein Anfang von etwas neuem sein…“ sie holt einen Zettel hervor, offenkundig einen Brief von jemand, den der Nachtelf nicht kannte. „Ein guter Freund von mir“ fuhr sie fort „erzählte mir von dieser Gemeinschaft. Sie nennen sich die Advokaten. Interessanterweise betrachten sie die Horde nicht als ihren Feind… kommt Euch das bekannt vor?“ Sie schmunzelte, und der Kal’dorei erwiderte ihr Lächeln. „Aye, das sind interessante Neuigkeiten“ sagte er. „Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, so dachte ich, in diesen Tagen jemanden zu finden, welcher meine Meinung dazu teilt…“

Die Trauer und der Schmerz schienen verflogen. Noch viele Stunden saßen die beiden gemeinsam am Feuer und sprachen über Vergangenes, über Zukünftiges und lachten dabei. Es war so, als hätten es die Tage um den Pakt nie gegeben und zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte Kaphoon, der Gaukler vom Dunkelmond-Jahrmarkt das Gefühl, nicht in die Leere zu blicken, wenn er sich seiner Zukunft zuwendete. Noch in dieser Nacht brach er auf und suchte die Hallen der Advokaten auf… ging es nicht immer nur darum, sein Glück auf die Probe zu stellen?

Und nun ein paar Worte zu der Person hinter diesem Gesellen:

Ich komme aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus Lübeck und bin 33 Jahre alt.
Erste RP Erfahrungen habe ich klassischerweise mit AD&D gemacht und viele Jahre mit Begeisterung gespielt. WoW war anfangs für mich nicht mehr als ein weiteres Spiel, was sich änderte, als ich auf die Jungs und Mädels vom Pakt der Blutlinie traf. Endlich konnte ich neben dem normalen Spiel auch wieder eine Charakterrolle darstellen. RP ist ein wichtige Komponente für mich, gerade, wenn man mal wieder keine große Lust hat, zu questen oder in Instanzen zu gehen – wobei dies für mich nicht unwichtig ist.

Es kann durchaus vorkommen, dass ich eine Zeit nicht online sein kein, dann hat dies meist berufliche Gründe, doch ich finde immer wieder meine Weg zurück.

Nachdem ich mit Sturmklaue ein paar Worte gewechselt habe bin ich seiner Aufforderung gefolgt und schreibe Euch hier meine Zeilen auf… solltet Ihr Platz für einen einfachen aber stolzen Gaukler in Eurer Mitte finden so lasst es mich wissen und mein Herz wieder mit Freude füllen…

Auf bald!