Die Advokaten
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Yalay
New PostErstellt: 03.09.07, 21:32     Betreff: Rettung? Antwort mit Zitat  

Music for the Motion Pic...

Die schweren Türen der Halle der Advokaten bewegen sich keinen Millimeter. Immer wieder wirft sich das regendurchnässte Geschöpf von außen an das massive Holz. Nichts rührt sich. Die sonst so straff nach hinten gebeugten, langen Ohren der Elfin hängen schlaff herab. Blut strömt den Nacken herunter, vermischt sich aber sofort mit dem Wasser und versickert im zerissenen Kettenhemd. Mit geschlossenen Augen lässt sich Yalay auf den Boden fallen. Sie tastet nach ihrem Fuß; er ist nur noch eine weiche Masse. Das dornige Gestrüpp hat sie die letzten Kilometer ebenso begleitet, wie die unsagbare Angst. Lange ist sie gerannt, weit und vollkommen orientierungslos. Dabei hat die Wegbeschreibung so einfach geklungen. Zunächst ist Yalay einfach schnellen Schrittes auf dem Waldweg unterwegs gewesen, doch dann hat sie Stimmen gehört. Stimmen, die sie zu gut kennt, Stimmen, die sie nie wieder hören will. Sie hat niemanden verraten, keinen Fehler gemacht. Eine Intrige war es, von wem auch immer. Soviel Kopfgeld für eine kleine Elfendame... Doch jetzt bekommt sie die Macht jedes Kupferstückes am eigenen Leib zu spüren. Wer wollte nur ihren Tod?

"Folgt dem Weg ein paar Kilometer" hat ihr ein alter Freund geraten. "Die Advokaten besitzen eine sichere Herberge, habe ich gehört. Dort kann man euch vielleicht helfen, wenn ihr ersteinmal dort seid, können euch diese Untiere bestimmt nichts mehr anhaben. Der Weg ist  dafür umso gefährlicher." Yalay ist dem Rat gefolgt, ist ohne weiteres Fragen losgerannt. Sie hat nichts, was sie mit sich tragen müsste. Ihre kümmerliche Rüstung kann ihren zähen, aber zarten anmutenden Körper kaum schützen, furchteinflößende waffen besitzt sie nicht. Nur das "Kämpferherz", wie ihre Mutter immer gesagt hat und... Dave, doch den hat Yalay zurücklassen müssen. Für ihren gestreiften Tiger wäre sie gestorben, doch das treue Tier hat es leider genauso gesehen...

Alles war umsonst gewesen. Man hat sie vertrieben, ihren Begleiter grausam getötet, bei ihr ist es auch nur noch eine Frage der Zeit und jetzt.. jetzt steht Yalay vor dieser verfluchten Tür, und kann keine Kraft mehr aufbringen einzudringen. "Die Tore der Advokaten stehen immer offen", hatte der Freund gesagt. Von wegen! Mitten in der Nacht schließen sich auch tapfere Krieger ein, es treiben sich ja genug Wahsinnige durch die Wälder.. im wahrsten Sinne des Wortes.

Yalay schluckt und lehnt sich an die Tür. Sie muss hier weg, die Lichtung ist ein einziger Präsentierteller für ihre Verfolger. Aber... kurz... kurz Pause machen....

... Die Jägerin erwacht. Stimmen. Diese Stimmen. Sie springt auf und fährt gleich wieder zusammen.. der Fuß versagt bald seinen Dienst.. Ins Haus.. Yalay muss in dieses Haus.. diese sichere Festung.... Schnell... Geistesgegenwärtig reißt sich Yalay den letzen Fetzen ihrer ehemals prunkvollen Waldhose vom Oberschenkel und wickelt ihn sich um die Hand. Viel Anlauf wird sie brauchen. Yalay hinkt von der Hauswand weg, schluckt, vergisst jeden Schmerz. Vor ihrem inneren Auge erscheint der schnelle Tiger, den sie als Kind so gerne gestreichelt hat.. Yalay rennt auf die Wand zu.

Das Fenster ist etwa in 3 Meter Höhe. Nein, mehr Anlauf.

"Wir haben sie. Dort, dort, zückt die Waffen, sprecht die Flüche! Das ist dein Ende Jägerin!"

Der Anlauf muss reichen. Niemand hat die Jägerin. Niemand hat Yalay, denn Yalay wird bald in Sicherheit sein. Mit einem Satz hechtet sie an die Wand und lässt ihren Körper zum Fenster emporschnellen. Blitzschnell zertrümmert sie die Scheibe, zieht die verwundeten Beine nach purzelt kopfüber ins Innere eines vollkommen dunklen Raumes.

Hilfe! - bitte ... Hilfe!

Die Kräfte sind gänzlich aufgezehrt. Doch Yalay ist froh. Jetzt entscheidet das Schicksal zumindest ohne ihr Wirken. Die Advokaten werden mich retten können, denkt sie, bevor die Sinne schwinden.

Vielleicht auch nicht. Warum sollten sie auch? Yalay hat das Fenster zerstört und liegt völlig verdreckt in den Gemächern wildfremder Abenteurer. Yalay kann es nicht ändern.

Rettet mich, ich will euch ewig dankbar sein, flüstert sie. Dann spürt sie nichts mehr. Keine Schmerzen, keine Angst. Die Jägerin ist ohne Bewusstsein.

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