Etwas erschöpft, aber guten Mutes macht sich Kiani an diesem Vormittag auf den Weg zum Haus der Advokaten. Zeitig am Morgen hatte sie das Haus zu einem langen Spaziergang verlassen und nun hat sie Hunger auf ein ausgiebiges Frühstück.

Als sie durch das Handelsdistrikt von Sturmwind geht, bemerkt sie von weitem eine große Gestalt, zweifelsohne ein Nachtelfenkrieger, unschwer an der Rüstung zu erkennen ... aber  - sie versucht auf die große Entfernung genauer hinzusehen und irgendwas zu erkennen, aber vergeblich - was hing denn da hinten, vorn, an der Seite ... eigentlich überall ... aus seiner Rüstung heraus?? Na, sowas hat sie ja noch nie gesehen ... merkwürdige Mode, die sich da neuerdings durchsetzte ... sie geht kopfschüttelnd, schmunzelt leicht vor sich hin und murmelt leise

"Also, wenn ich es nicht  ... irgendwie sah dieser Krieger Oizo ähnlich, aber nein, das konnte nicht sein ... so etwas würde Oizo nie machen, der liebt seine Rüstung, der würde nie irgendwelche neuen Modeversuche mitmachen ... "

Wieder schüttelt sie den Kopf und ist nun fast am Haus der Advokaten angekommen, da fällt ihr Blick auf das alte Fass, was seit Monaten vor der Tür steht ...

Es ist doch nicht zu fassen! Steht dieses Teil immer noch hier? Auf die Männer war einfach kein Verlass hier ...

... da bemerkt sie eine flüchtige Bewegung hinter dem Fass. Nanu?? War da etwas? Sie geht näher und sieht eine Gnomin dort sitzen, tief in einen großen Umhang gehüllt. Mit neugierigen Augen beobachtet diese den Eingang der Advokatenhalle.

"Guten Morgen, Kleine! Sag, was sitzt du denn hier so versteckt hinter diesem alten modrigen Fass? Du wirst dich noch erkälten. Suchst du jemanden oder wartest du auf etwas?"

Die Jägerin sieht die kleine Gnomendame - naja, eigentlich sah sie noch aus wie ein Kind - fragend an und lächelt ihr freundlich zu.

"Jetzt komm am besten erstmal mit zu uns hinein ... die Tür scheint dich ja eh sehr zu interessieren. Dann gibt es mal was ordentliches zu essen und du kannst dich am Kamin wieder aufwärmen. Und dann erzählst du, was dich hierhergeführt hat ..."

Während sie das große Tor aufschiebt, fragt sie sich, wie lange die Kleine da schon hockte und hofft, dass das Feuer geschürt war und sich jemand um das Frühstück gekümmert hatte.

Kiani hatte das kleine durchgefrorene Gnomenmädchen behutsam an die Hand genommen ... meine Güte, sie zittert ja vor Kälte.

"Also, Triena ist dein Name ... sag, wir sind uns schon begegnet, oder?  Zumindest hab ich dich neulich bei Shahandis Erzählung gesehen. Ich bin übrigens Kiani. Ich freue mich, dich so unverhofft wiederzusehen."

Sie muß lächeln bei der Erinnerung an den kleinen Wirbelwind ... ja, jetzt erkennt sie auch das Gesicht wieder. Vor lauter Umhang konnte sie eben ja gar nichts erkennen. Hand in Hand betreten sie die Hallen, Triena umklammert ihre Hand und langsam kehrt ein wenig Wärme in die kleinen Finger. Aber was war das? Ein deutliches Knurren war da aus dem kleinen Gnomenbauch zu hören. Kiani lacht Triena herzlich an.

"Na, nun komm mal mit, wir gehen mal den Gerüchen nach. Es muß schon jemand in der Küche sein, dann isst du dich erstmal satt. Und ich schaue dann mal nach einem Bett für dich. Du mußt dich erstmal ausschlafen."

In der Küche angekommen, sieht sie Leeven, Nordru und Sokura dort sitzen, frisches Brot verströmt einen angenehmen Duft und die Honigmilch von Leeven gibt dem Ganzen eine süßliche Note, die nun auch Kiani in Erinnerung rufen, dass sie hungrig ist.

"Hmm, meine Herren, das ist aber ein netter Empfang. So lieb ich das ... Seht mal, wen ich hier mitgebracht habe."

Lächelnd zieht sie Triena mit sich in die warme, gemütlich Küche, schaut sie aufmunternd an ...

"Nun setz dich doch, Triena. Willkommen in den Hallen der Advokaten. Jetzt wird erstmal ausgiebig gefrühstückt."

In Gedanken überlegt sie nun, wo Triena denn nun schlafen soll ... welches Bett ist denn eigentlich frei? Leeven, der Arme, litt immer noch unter Ottos Anwesenheit ... sie würde ja auch ihr eigenes zur Verfügung stellen, sie nächtigte sowieso meist unter freiem Himmel ... hmm ... aber wie war das mit dem beheizten Stall von Otto? Wenn der jetzt eh Leevens Bett bevorzugte, dann konnte Triena doch vorerst dort ...?? Also, zumindest mal für den Augenblick? ... Arundil und Leylynn würden die zukünftige Kinderstube ja erst in einiger Zeit benötigen .. aber nein, der Stall war wohl doch nicht so das richtige ... Kiani schüttelt den Kopf. Na, gemeinsam mit den anderen würde ihnen schon etwas einfallen. Die nächste Nacht würde Triena jedenfalls nicht wieder draussen in der Kälte verbringen!

Nordru schliesst seine mit Lebensmittel gefüllte Tasche, steht auf und verbeugt sich. "Willkommen Triena, schön, dass du es wohlbehalten aus Gnomeregan heraus geschafft hast."

Der Druide wirft einen traurigen Blick zu Kiani. "Du kannst meine Kammer haben. Ich werde in nächster Zeit keine Verwendung dafür haben. Del Nadris, die Geister mögen mit euch sein."

Er nickt seiner Katze zu, nimmt seinen Beutel und geht in Richtung Hof, wo er zu den Holzscheiten geht und sorgfältig einige aussucht. Als Kikki plötzlich hinter ihm steht. "[Darnassisch] Du gehst mein Bruder?"

Der Druide dreht sich um und blickt in das stehts lächelnde Gesicht seiner Schwester, die eigentlich nicht seine Schwester ist. "[Darnassisch] Ich kann hier nicht bleiben Kikki. Ich brauche etwas Abstand.... du verstehst?"

Die Jägerin mustert ihren kleinen Bruder und schüttelt dann den Kopf. Sie setzt sich auf eine Steinbank und zieht Nordru neben sich."[Darnassisch] Was ist kleiner Bruder?"

Nordru seufzt und schaut zur Küche wo die Stimmen er anderen zu hören sind. "[Darnassisch] Ach Schwesterchen! Ich weiss nicht, was ich tun soll. Ich suche wohl nur nach einem Ausweg und hier ist die Vergangenheit stehts so allgegenwärtig, dass ich glaube, keine Luft mehr zu bekommen."

Kikki nimmt ihren kleinen Bruder in die Arme. "[Darnassisch] Du liebenswerter kleiner Träumer. Denkst du wirklich, dass du da draussen auf andere Gedanken kommst? Da, ganz alleine? Denk doch an Jasfarel, Nirania und Leylynn, die sich so viel Mühe gegeben haben, dich wieder zum Lächeln zu bringen. Hättest du diese Zeit wirklich lieber alleine verbracht?"

Der Druide schüttelt nachdenklich den Kopf. "[Darnassisch] Nein, das nicht aber..."

Kikki unterbricht ihn. "[Darnassisch] Schhhht! Nichts aber!" Nimmt ihren Bruder ganz fest ihn die Arme und küsst ihn auf die Stirn. "[Darnassisch] Geh nicht Brüderchen. Lass uns lieber gemeinsam wieder Lachen. Das ist die beste Medizin."

Nordru hatte sich gegen die Umarmung erst gewehrt, doch gegen seine grosse Schwester hatte er keine Chance. Schliesslich nickte er und liess sich in ihre Arme fallen. "[Darnassisch] Vielleicht hast du recht."

Kikki grinst. "[Darnassisch] Natürlich hab ich recht und wenn du schon in Stimmung bist, da in der Küche sind einige Leute, die eine Entschuldigung verdient haben, meinst du nicht?"

Der Druide nickte betreten.

Die Nachtelfe sah ihm lächelnd in die Augen. "[Darnassisch] Aber die Kammer, die überlässt du Triena, du kannst bei mir Schlafen, vorerst zumindest. Ich habe noch eine zweite Matratze und mein Schrank ist auch fast leer. Und dann bist du Nachts nicht so alleine. Und mit Oizo solltest du auch sprechen, der Junge hat Schuldgefühle. Er ist dein Freund Nordru, er macht sich deswegen grosse Vorwürfe."

Nordru schaut nachdenklich zum Tor nach draussen. "[Darnassisch] Ja, du hast recht. Das sollte er nicht haben."

Kikki grinst keck. "[Darnassisch] Natürlich hab ich recht und nun solltest du wirklich.... oder ich schleif dich im Schwitzkasten dort hin." Sie schaut gespielt bedrohlich zu Nordru.

Der Aufspringt und lachend im gehen sagt. "[Darnassisch] Ja, ist gut Schwesterchen, ich geh ja schon. Ich bin schon da."

Die Nachtelfe schaut im grinsend nach und streichelt dann ihren grauweissen Wolf. "[Darnassisch] Na Coti? Wäre doch gelacht, wenn wir dem Jungen nicht wieder den Kopf zurecht biegen könnten. Komm lass uns sehen, ob Leeven auch was für uns zwei hat."

Nordru taucht wieder in der Küche auf, mit sichtlich schlechtem Gewissen. "Leeven, Kiani, Sokura, Triena... entschuldigt bitte meinen überstürzten ... ähm ich ... ich hab mich ... es tut mir leid. Bitte Leeven, ich und Tourbillion werden gerne frühstücken. Und Triena, es bleibt dabei, du kannst gerne meine Kammer haben. Ich werde dann zu meiner Schwester Rhikkha ziehen." Er zeigt auf die Türe, wo die Nachtelfe mit dem weissen Rossschwanz und dem grossen Wolf auftaucht.

"Hallo alle!" Ruft Kikki fröhlich in die Küche. "Hallo Triena, ich Kikki. Ich viel freuen, dich haben bei uns, ja. Cotillion auch viel freuen, ja." Sie zeigt auf den Wolf, der Triena mit schief gelegtem Kopf und freudig wedelndem Schwanz anschaut.

der Priester ist sichtlich beschäftigt damit, schnell zu hantieren um alle mit etwas essbarem zu verwöhnen. wo kommen die denn jetzt alle her? naja... er hatte es ja so gewollt.

Als Triena mampfend den Wolff beäugt lächelt er sanft und scheint wieder bester Laune zu sein.

Schön, dass Ihr den Weg zu uns gefunden habt, kleine Dame. Lasst es Euch schmecken. Das gilt für Euch Alle, los, esst mal etwas! Wie wollt Ihr denn auf den Schlachtfeldern für Ruhm und Ehre kämpfen wenn Ihr wackelig auf den Beinen seid? Also... guten Appetit!

Der Priester hebt seinen Becher und prostet Triena zu. Möge sie herzlich willkommen im Kreise der Advokaten sein.