Die Advokaten
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Báthory
New PostErstellt: 09.01.09, 23:36     Betreff: Re: Die schwarze Spinne Antwort mit Zitat  

Das verlorene Symbol

Am Ende ihrer Kräfte, fast nur noch ein Schatten ihrer Selbst, hängen ihre Glieder schlaff über einem Streitross, dass zwar gezeichnet von den Strapazen einer langen Reise, aber immer noch stolz durch die Wälder Elwynns reitet. Sie kann sich kaum noch auf dem Rücken des Pferdes halten, ihre letzte Energie muß sie aufwänden, um sich an der Mähne festzuhalten.

Zu lange war sie unterwegs und viel zu wenig Gelegenheiten hatten sich ergeben, um ihren Körper frisch und jung zu halten. Es war aber auch schwierig in der heutigen Zeit... Trotz ihres erbärmlichen Zustands blitzen ihre Augen in einem funkelnden, fast grellen Blau kurz auf. Das Leuchten darin aber schien sich langsam zu verlieren und schal zu wirken. Wenn sie doch nur einen Tropfen ... nein, das würde nicht ausreichen, ihren ausgemergelten Körper wieder ansehnlich zu machen und ihm die Würde eines menschlichen Wesens zu geben ... auch wenn sie sich nicht wirklich als solches sah. Ein tiefer Seufzer entfährt ihren spröden Lippen. Bei jeder Bewegung ihrer Gesichtszüge platzen winzige Brocken einer tiefdunklen, rotbraunen Substanz von der Haut. Einer Haut, deren Farbe dem Tode näher scheint als dem Leben, bleich, beinahe weiß und fast schon durchsichtig.

Langsam passiert das Pferd die Tore von Sturmwind, die Wachen sind zum Glück nicht so aufmerksam, wie sie vielleicht sein sollten, denn ungesehen gelangt sie in die engen Gassen. Ihr Instinkt lässt sie trotz der Müdigkeit überaus wachsam sein. Sie kennt die Stadt nicht, weiß nicht, was sie erwarten wird ... nur, dass sie hier jemanden treffen soll und will. Aber das, was sie am meisten braucht, scheint plötzlich irgendwie in der Luft zu hängen ... wie ein Wunder, an das sie kaum mehr geglaubt hatte, umgibt sie ein süsslicher Duft, nur ganz wage, für niemanden sonst wahrzunehmen. Aber sie ... sie fühlt ihre Energien, das letzte, was noch geblieben war, in sich zurückkehren, um ES zu finden.

Sie treibt ihr Pferd an, dass die Wünsche seiner Herrin nur zu gut kennt, die Witterung längst aufgenommen hat und genau weiß, welchen Weg es einschlagen muß. Immer schwächer werdend klammert sie sich an den Hals des treuen Tieres, als dieses plötzlich auf ein großes Anwesen zureitet. Das Tor ist offen, obwohl der Rest dahinter mehr als verlassen aussieht. Zielstrebig bahnt sich das Pferd den Weg durch eine Art Garten, um in einer dunklen Ecke des Hofes, ungesehen von außen, Halt zu machen. Sanft lässt es seine Herrin von seinem Rücken gleiten.

Nach einer geraumen Weile, die ihr wie eine Ewigkeit erscheint, versucht sie sich aufzuraffen, um ihrem immer stärker werdenden Instinkt und dem - für sie - nun ganz deutlich wahrnehmbaren süsslich schweren Geruch zu folgen. Aber etwas lässt sie erstarren ... eine tiefe, männliche Stimme, die aus dem Haus zu kommen scheint. Verflixt ... das war nicht ihr Ziel ... das war nicht die Stimme ihres vertrauten Gefährten, das war nicht Komtur. Und auch nicht das, was sie hier erwartet hatte ... ein plötzlicher Schwindel infolge ihres schwachen Körpers befällt sie und sie kauert sich vorerst in die dunkle Ecke des Hofes.

"Geduld... Geduld... jetzt nur nichts überstürzen..." murmelt sie leise vor sich hin.

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