Maeva
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Erstellt: 10.08.07, 00:16 Betreff: Autobiografie meiner großen Heldin |
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Als der Krieg der Urtume ausbrach, war Maiev Schattensang eine der höheren Schwestern von Elune, und ihr Bruder Jarod hatte den Rang eines Captains in der Wache von Suramar erreicht. Da ihre Familie keiner Adelskaste angehörte, hatten sich beide Geschwister ihre Positionen durch Geschick und harte Arbeit verdienen müssen.
Kriegsglück
Als sie die anderen Priesterinnen in die Schlacht führte, wurde Hohepriesterin Dejahna tödlich verwundet, und sie bestimmte Tyrande Wisperwind zu ihrer Nachfolgerin. Als eine der hochrangigeren Schwestern des Ordens war Maiev zutiefst enttäuscht. Natürlich hatte Tyrande, die zu dieser Zeit erst Novizin war, schon früh außergewöhnliche Fähigkeiten als Heilerin bewiesen, die ihr von Elune verliehen worden waren. Trotzdem hatte Tyrande nicht Maievs Erfahrung und verbrachte nach Maievs Ansicht viel zuviel Zeit damit, über die liebevollen und friedlichen Aspekte der Göttin zu meditieren.
Maiev fand, dass Tyrande in Kriegszeiten als Heilerin viel bessere Dienste hätte leisten können denn als Anführerin. Trotzdem akzeptierte Maiev zähneknirschend ihre neue Hohepriesterin und befolgte ihre Befehle.
Und das war nicht die einzige Überraschung, die der Krieg für Maiev bereit hielt. Während des Kampfes der Nachtelfen gegen die Brennende Legion wurde ihr Bruder Jarod plötzlich und unerwartet ins Rampenlicht katapultiert. Als Lord Kur'talos Rabenkrone, der Kommandeur der Nachtelfenverteidiger, ermordet wurde und sein Nachfolger Lord Desdel Sternauge kurz darauf fiel, übernahm Jarod aus der Not heraus das Kommando und bewies ein intuitives Verständnis für Taktik. Die erleichterten Adligen machten Jarod daraufhin schnell zu ihrem Oberbefehlshaber - zu Maievs kaum verhüllter Verwunderung.
Am Ende des Krieges hatte Jarod sich Ruhm und Ehre verdient. Selbst Maiev, die ihrem Bruder in der Vergangenheit sehr kritisch gegenübergestanden hatte, konnte sein Heldentum nicht leugnen. Sie war wütend, als sie herausfand, dass Illidan Sturmgrimm ihren Bruder angegriffen und verletzt hatte. Jarod hatte einen Erkundungstrupp geleitet und am Berg Hyjal Illidan auf frischer Tat ertappt, als er einen zweiten Brunnen der Ewigkeit erschuf. Kurz darauf kam Malfurion an, nahm seinen Zwilling gefangen und beendete somit den Kampf.
Voller Wut zog Maiev ihre Waffe und wollte sich auf den gefangegen Illidan stürzen, um ihn zu töten, doch Tyrande hielt sie auf und erinnerte sie daran, dass Jarod immer noch lebte. Jarod überließ Malfurion das Recht, über Illidans Schicksal zu entscheiden, und so war es Malfurion, der seinen Zwillingsbruder zur Einkerkerung verurteilte.
Die Gründung der Behüter
Auch wenn sie Malfurion zutiefst respektierte, konnte seine milde Entscheidung Maiev kaum zufriedenstellen. Sie bot sich an, Illidan zu bewachen, dessen Angriff auf seine Gefährten der letzte Tropfen gewesen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Nachtelfen hielten ihn nun fast alle für mächtig, aber leichtsinnig und rücksichtslos. Sie hatten nicht vergessen, dass er seine Kräfte in den Dienst von Sargeras gestellt hatte, und sie glaubten ihm nicht, als er schwor, er habe das nur getan, um ausreichend Macht für den Kampf gegen die Legion zu bekommen.
Malfurion sah ein, dass man Illidan auf Dauer nicht unbewacht lassen durfte, und so bat er Maiev, weitere Freiwillige aus der Schwesternschaft von Elune zu sammeln. Zusammen sollten Maiev und die anderen Priesterinnen Illidan bewachen und an der Flucht hindern. Maiev gehorchte und gründete eine neue Truppe, die man als Behüter bezeichnete. Als Anführerin der Behüter erhielt Maiev den Rang einer Aufseherin, den sie später an einige wenige Behüterinnen weiter verlieh, die sich durch außergewöhnliche Kampffertigkeiten, Spurensuchertalente und Hartnäckigkeit ausgezeichnet hatten.
Als Jarod eines Nachts einfach verschwand, war Maiev überrascht und traurig, dass er nicht mit ihr über seine Pläne gesprochen hatte. Nachdem er fort war, wurden die Behüter zu Maievs einzigen Gefährtinnen. Als sich die Jahre zu Jahrhunderten aneinanderfügten und schließlich zu Jahrtausenden, betrachtete sie die Behüterinnen als ihre Familie.
Illidans Flucht
Seit Illidan eingesperrt worden war, bestand die Hauptaufgabe der Behüter darin, ihn zu bewachen. Doch im Laufe der Zeit wurden ihre Pflichten ausgeweitet, so dass auch die Jagd auf alle gefährlichen Kriminellen dazu gehörte. Die Behüter spürten sie auf, verhafteten sie und fingen notfalls auch geflohene Gefangene wieder ein.
Kurz vor Ausbruch des Dritten Krieges verlies Maiev das Hügelgefängnis, um einen solchen Auftrag auszuführen. Als sie zurückkehrte, war Illidan fort und eine Reihe von Behütern ermordet. Ihre Untersuchungen ergaben ein schockierendes Bild: Tyrande und ihre Schildwachen hatten die Behüter angegriffen und Illidan befreit. Was noch schlimmer war: Illidan hatte sich in einen Dämonen verwandelt und damit Maievs schlimmste Befürchtungen wahr werden lassen.
Voller Zorn sammelte Maiev die meisten ihrer verbliebenen Behüter und verfolgte Illidan durch die Wälder des Eschentals und über das Meer zu den verheerten Inseln, wo sie ihn im Grabmal von Sargeras endlich stellen konnte. Zu diesem Zeitpunkt jedoch hatte sich Illidan bereits ein mächtiges magisches Artefakt beschafft, das Auge von Sargeras.
Illidan hatte seine lange Gefangenschaft weder vergessen noch vergeben. Im Gegenteil, anstatt aus seiner Strafe zu lernen, begann Illidan Maiev dafür zu hassen, dass sie die Strafe durchsetzte. Er benutzte die Kraft des Auges, um einen Teil des Grabmals einstürzen zu lassen und zu fluten, wobei sämtliche Behüter jämmerlich ertranken. Allein Maiev konnte entkommen und schwor, ihre ermordeten Schwestern zu rächen. Mit einem einzigen, hinterhältigen Schlag hatte Illidan Maievs Schwestern der Gerechtigkeit fast völlig ausgelöscht. Maiev konnte sich gerade noch zu ihrem Basislager durchschlagen. Sie schickte eine Botin zu Malfurion, um ihn zu warnen, dass Illidan wieder frei wäre und gefährliche Magie im Schilde führte.
Erzwungene Kooperation
Malfurion und Tyrande eilten sofort zu den verheerten Inseln und halfen Maiev gegen Illidans Naga, doch Illidan selbst schaffte es, nach Lordaeron zu fliehen. Obwohl Maiev für ihre Rettung dankbar war, gab sie doch Tyrande die Schuld an Illidans Flucht und dem Gemetzel, das er unter den Behüterinnen angerichtet hatte.
Während Malfurion sich zurückzog, um mit dem Land in Verbindung zu treten und den Aufenthaltsort seines Bruders herauszufinden, setzten Maiev und Tyrande die Suche nach Illidan fort und trafen dabei auf Prinz Kael'thas Sonnenwanderer. Der Prinz brachte eine große Gruppe seiner Leute in Sicherheit. Maiev und Tyrande willigten ein, Kael'thas und seine Blutelfen vor Angriffen der Geißel zu schützen, wenn diese ihnen im Gegenzug bei der Suche nach Illidan helfen würden.
Einheiten der Geißel griffen ihren Verband am Fluss Arevass an. Gewiss, dass Elune sie beschützen würde, hielt Tyrande tapfer die Stellung auf der Brücke und hielt die Untoten mit Kampfzaubern zurück, während die Blutelfen sich zurückzogen. Doch dann gab die Brücke nach, Tyrande stürzte in den Fluss und wurde fortgerissen.
Da Illidan noch frei war, weigerte sich Maiev, wertvolle Zeit zu vergeuden, um nach der Hohepriesterin zu suchen. Stattdessen setzte sie mit Hilfe der Blutelfen ihre Suche nach Illidan fort. Schließlich traf sie mit ihren Blutefeln auf Malfurion.
Der Zweck heiligt die Mittel
Malfurions Liebe zu Tyrande war wohlbekannt und hatte Jahrtausende überdauert. Trotz seiner Weisheit, an der Maiev nicht zweifelte, wusste sie, dass es Zeitverschwendung wäre, Malfurion die Wahrheit zu sagen. Denn dann würde er versuchen, seine verräterische Partnerin zu retten, die wahrscheinlich ohnehin schon tot war, statt Illidan zu verfolgen, der eine schreckliche Bedrohung für die ganze Welt darstellte.
Und so erzählte Maiev Malfurion, dass Tyrande von der Geißel getötet worden sei. Sie gab Illidan die Schuld an Tyrandes Tod. Zu Maievs Erleichterung genügte die Aussicht auf Rache, um den trauernden Malfurion anzustacheln, genau wie sie auch Maiev selbst antrieb. Illidan würde für all den Tod bezahlen, den er über die Welt gebracht hatte.
Nur wenig später gelang es Maiev, Malfurion und den Blutelfen, Illidan zu stellen. Illidan und die Naga fokussierten einen Zauber durch das Auge von Sargeras, einen extrem mächtigen Zauber, dessen rohe Gewalt den Planeten in Stücke zu reißen drohte. Als der Zauber unterbrochen wurde, fing Illidan mit seinen üblichen Unschuldsbeteuerungen und Rechtfertigungsversuchen an, doch Maiev ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie verurteilte ihn auf der Stelle zum Tode und machte sich daran, die Strafe sofort zu vollstrecken.
Unglücklicherweise kam genau zu diesem Zeitpunkt auch die Wahrheit über Tyrandes Verbleib ans Licht, und Illidan war verflucht schnell damit, seine Hilfe anzubieten. Malfurion war zu schwach, um die Hilfe der Naga und ihres bösen Herrn abzulehnen, und so entlud sich sein ganzer Zorn und seine Angst auf Maiev statt auf Illidan. Er beschwor Wurzeln aus dem Boden empor, um sie zu fesseln, während er und Illidan aufbrachen, um Tyrande zu suchen.
Gnade oder Gerechtigkeit
Die Zeit, die Maiev benötigte, um sich zu befreien und ihre verbleibdenden Kämpferinnen zu sammeln, genügte Illidan, um die Hohepriesterin zu retten. Als Maiev den Dämonen endlich einholte, verabschiedeten sich Malfurion und Tyrande gerade von ihm in einem fast herzlichen Tonfall!
Sie ließen ihn einfach seiner Wege ziehen.
Er war ein Dämon, der zahllose Unschuldige umgebracht, unter den Tieren des Waldes Verderbnis und Wahnsinn verbreitet und Azeroth selbst fast irreparablen Schaden zugefügt hatte. Jarod hatte Malfurion die Verantwortung übertragen, über Illidans Schicksal zu entscheiden, und Malfurion ließ ihn laufen, nur weil Illidan Tyrandes Leben gerettet hatte.
Offenbar fand Malfurion, dass Illidan von all dem Blut reingewaschen war, das er vergossen hatte. Maiev war da anderer Meinung. Die Behüter waren tot, verraten von ihrer eigenen Regierung. Wenn diese Regierung nicht wenigstens ihren Tod rächen wollte, dann - bei Elune! - würde Maiev diese Rache eben selbst in die Hand nehmen!
Und so folgten Maiev und ihre Kämpferinnen Illidan, als dieser plötzlich ein Portal öffnete und hindurch schritt, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Sie wusste, dass Illidan sein eigenes Leben lieb und teuer war und dass er es niemals leichtfertig in Gefahr bringen würde.
Keine Gnade, keine Gefangenen
Als Maiev und ihre Soldaten aus dem Portal traten, fanden sie sich in der zerrissenen Scherbenwelt wieder. Sie entdeckten bald, dass auch Illidan dort war; seine Nagadiener hatte er auf Azeroth zurückgelassen. Gegen die Überzahl, die ihm entgegentrat, sah Illidans schnell ein, dass seine bösen Kräfte nicht ausreichen würden und es war relativ leicht, ihn wieder in Gewahrsam zu nehmen.
Zu leicht. Maiev brachte den Käfig mit dem gefangenen Dämonen gerade zurück zu ihrem Stützpunkt, als sie angegriffen wurde. Die Naga waren doch in die Scherbenwelt gekommen, und sie hatten neue Verbündete mitgebracht: die gleichen Blutelfen, denen Maiev zuvor die Flucht vor der Geißel ermöglicht hatte. Maiev und ihre Soldaten kämpften gegen die Naga und ihre verräterischen Elfenfreunde, so gut sie konnten, doch jetzt war die neue Armee in der Überzahl, und so wurde sie schließlich geschlagen. Die Naga und Blutelfen befreiten Illidan wieder.
Seither gibt es wenig oder keine Kommunikation zwischen Illidan und seinen Verbündeten einerseits und den lebenden Bewohnern von Azeroth andererseits. Seine kurze Rückkehr nach Azeroth und seine Niederlage gegen Arthas Menethil sind natürlich allgemein bekannt, aber Maievs Schicksal bleibt bis heute ein Rätsel. Weder sie selbst noch eine ihrer Untergebenen wurde auf Azeroth je wieder gesehen, seit sie Illidan zur Scherbenwelt gefolgt ist. In Anbetracht ihres grenzenlosen Hasses auf Illidan ist die Tatsache, dass er sich offenbar bester Gesundheit erfreut, ein schlechtes Zeichen für sie. Man hält sie allgemein für tot, gefallen auf einem sinnlosen Rachefeldzug.
ooc: Quelle: Die Warcraft Enzyklopädie
____________________ Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie wiedersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer! (Sokrates - 469-399 v. Chr.)
[editiert: 10.08.07, 18:47 von Maeva]
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