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Killerspiele

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Ursula
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 23.11.06, 09:16  Betreff: Killerspiele  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Grüße Advokaten!

Was haltet ihr von der neu aufflammenden Diskussion über "Killerspiele" und deren Generalschuld am Verkommen der Gesllschaft? Nur populistisches Mittel oder ernsthafte Diskussion? Am Ziel vorbei oder tatsächlich wahr?

Ich habe gestern Abend die Sendung im WDR verfolgt, unglaublich wie man soetwas Diskussionsrunde nennen kann. Keiner von denen hatte wirklich Ahnung von was sie da reden. Bis auf den Pfeiffer, der hat sich wenigstens ein bischen vorbereitet. Kein Gast der selbst spielt oder aus der Entwicklerbranche kommt. Ein Weltfremder Psychologe der zum Schluß zugegeben hat, das er weder TV schaut noch ins Internet geht.

Aber ist einfach zu verführerisch und zu einfach etwas zu verbieten als auf die wirklichen Probleme der Jugendlichen in unserer Gesellschaft einzugehen.

Der Realschullehrer war mir noch am sympatischsten, er hat oft bemängelt, das trotz solcher Vorfälle (war ja nicht der erste Amoklauf in Deutschland) weiter Lehrer- und Schulpsychologenstellen gestrichen werden.

Die blonde Tussi, die wohl irgendeine Ministerin in NRW ist ist ja dermasen weltfremd, die weis nichtmal was an ihren eigenen Schulen abgeht.

Armes Deutschland, ein reicher Industriestaat der nichtmal Gelder für seine eigenen Jugendlichen, sprich die eigene Zukunft, übrig hat.

Aber Hexenjagt gab es schon immer und wird es immerwieder geben. Traurig.

MfG Ursula aka Stephan



[editiert: 23.11.06, 09:19 von Ursula]
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Kunn
Administrator

Beiträge: 976


New PostErstellt: 23.11.06, 10:23  Betreff: Re: Killerspiele  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ich denke einfach..es ist sehr leicht dort einen "Schuldigen" zu finden. Es ist auch leichter zu sagen, "XY hat sich selbst gerichtet" als "Die Polizei hat XY erschossen". "Killerspiele" sind ja eh an allem Schuld. Daran das ein paar Psychos eine Schule Leerräumen, daran das Terroristen in Hochhäuser hineinfliegen oder Züge Entgleisen.. Counter-Strike, Flightsimulator und die Zugsimulation veranlassen nunmal leute dazu soetwas nach zu ahmen.

Die ganzen Autounfälle sind auf die Need for Speed reihe zurückzuführen.. und das immer mehr leute arbeitslos werden (wollen) und sich selber zum Messie (Itemsammler ) entwickeln wohl oder übel auf MMORPG's.

Und meine Meinung dazu: Sicherlich werden ein teil dieser Menschen dadurch in diese Richtung geführt.. aber wieviele spielen diese Spiele ohne jegliche Auswirkungen? Wieviele schließen Freundschaften oder finden die Liebe ihres lebens durch soetwas? Daher denk ich.. das ein schuldiger gesucht.. und gefunden wurde. Doch das eigentliche Probleme steckt viel tiefer..




~ Hochfürst ~ Kunn Langston ~


[editiert: 23.11.06, 10:24 von Kunn]
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Chéma
Ehemaliges Mitglied

Ort: 50321 Brühl

New PostErstellt: 23.11.06, 11:14  Betreff: Re: Killerspiele  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Leidiges und schwieriges Thema, ich denke mal das nicht die Spiele an sich Schuld dran sein können, wenn jemand eine Waffe schnappt und dann in eine Schule rennt um dort dann sein gestörtes Wesen freien Lauf zu lassen.

Allerdings muß ich zugeben, das solche Art von Spielen (besonders CS wenn man dort einige Patche draufspeilt und nicht die Standardversion spielt) die Hemmschwelle doch rapide nach unten setzt. Da finden die Kids es durchaus mal "geil" wenn man durch die Gegend rennen kann und jemanden mit nem Messer umlegen kann oder einen Kopfschuß verpassen kann.

Ob das jetzt aber nun an den Spielen liegt mag ich zu bezweifeln ... letztlich ist ja die ganze Umgebung die Quelle des Verhaltens, sowas wie die Schulklasse in der man ist (Wenn dort der tollste der Klase ein Schläger ist, denke ich mal ist die Hemmschwelle sich zu prügeln oder dergleichen in dieser Klasse niedriger als in einer wo den ganzen Tag Heino im Hintergrund gehört wird ... obwohl ich persönlich dann durchdrehen würde *lacht*).

Die Ursache hier also in den Spielen zu suchen ist lächerlich, genau wie damals als sie den Rock`n`roll für das böse hielten und danach oder davor dann das Fernsehen ... in grauer Vorzeit warens die Juden ... mal sehen was es als nächstes ist ... vielleicht die Sonne ...

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Shahandi
Administrator

Beiträge: 866


New PostErstellt: 23.11.06, 11:37  Betreff: Re: Killerspiele  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Kein Spiel der Welt kann für die Realität verantwortlich gemacht werden. Ich finde es absolut logisch, dass Leute, die solche Taten verüben, auch CS & co spielen. Die zunehmende Berichterstattung in den Medien ist meiner Ansicht nach viel gefährlicher. Ein gestörter Geist kann solch ein Medienrummel als eine verdrehte Art von Heldentum sehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Amokläufer sich als Bösewichte vorkommen, wenn sie auf unschuldige Menschen schiessen. Sie sind Krank, haben vielleicht ein unnatürliches Bedürfnis an Bestätigung und Selbsverwirklichung, das ihnen bisher verwehrt wurde, von einer Gesellschaft, in dem Leistungsdruck und Status ein zu hohes Gewicht erlangt haben.
Ich kenne das von Everquest 2, wenn sich Leute, die seit Jahr und Tag raiden, dementsprechend gut ausgestattet sind, sich einbilden, dass sie deswegen mehr Respekt und Anerkennung verdienen und ihr Wort und ihr Weg dieses Spiel zu spielen, der einzig wahre weg sind. Werft denen mal ein simples "Na und?" an den Kopf und beachtet sie nicht weiter, dann sind sie total aus dem Konzept.

Statussymbolik ist ein Fluch unserer heutiger Gesellschaft. Nicht nur, dass man einer gewissen Symbolik unterworfen wird, man muss ja schliesslich einen Job haben, ein Auto, eine glückliche Familie, ein Haus, eine teure Uhr, .... Nein, unsereiner wird auch daran beurteilt. In CS heisst es dann, du bist sooooo toll weil du 100 Kills erreicht hast. Wer im RL nichts anderes hat, sonst ein "Versager" ist und von uns als Gesellschaft deswegen ignoriert wird, der findet vielleicht keinen anderen Weg Ruhm und Status zu erreichen. Über TV, Zeitung, Radio und Internet wird von dieser "Heldentat" dann auch noch ausgiebig berichtet, man wird zum Mittelpunkt der Welt!

Und alles was die Gesellschaft sieht, ist dass er ein Computer-Spiel gespielt hat. Selbstkritik an sich selber ist ja unangenehm und könnte der bequemen Art und Weise unseres Lebens abträglich sein, eventuell ungemütliche Wahrheiten an das Tageslicht befördern. Das Spielen von solchen Spielen ist nur ein Symptom der Krankheit, nicht die Ursache. So lange nur über Symptome diskutiert wird, werden auch die Amokläufe nicht aufhören.

... naja, alles ziemlich emotional geschrieben von mir. Aber in solche Stumpfsinnigkeit macht mich wütend. Die wirklich unangenehmen Fragen werden nie gestellt, geschweige denn es wird darüber seriös diskutiert. Und die PC-Spiele sind ein leichtes Ziel, da ihre Lobby noch die Kleinste ist, im Vergleich mit den anderen Medien. Und wer wird es wohl wagen, seine Wählerschaft mit unangenehmer Kritik an ihrer Lebensweise zu vergraulen?

Ach zu viel geschrieben, zu diesem Thema.


[editiert: 23.11.06, 11:39 von Shahandi]
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Rondrigan
Ehemaliges Mitglied

Ort: München

New PostErstellt: 23.11.06, 13:19  Betreff: Re: Killerspiele  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hmm, kein leichtes Thema.

Ich denke es liegt hier vor allem eine falsche Schlussfolgerung vor:

Viele Amokläufer spielen Killerspiele. Das heißt aber noch lange nicht das viele Killerspielspieler potenzielle Amokläufer sind!

Zugegebenermaßen senken Spiele wie Counterstrike sicher die Hemmschwelle für Gewalt. Dies tun aber auch Actionfilme, Spielzeugwaffen und selbst das "Räuber und Gendarm"-Spiel im Kindergarten.

Was allerdings völlig absurd ist, ist die Annahme solche Spiele würden solche Psychopaten Anleitung und Training bieten. Selbst taktiklastige Titel wie Counterstrike sind immer noch dermaßen weit von der Realität entfernt, dass man froh sein kann, wenn sich Psychopaten auf diese Weise auf einen Amoklauf vorbereiten. Das Resultat von 27 Verletzten aber keinem Toten zeigt dies sicher deutlich.

Ich war 6 Jahre in der Bundeswehr tätig und auch dort haben wir mit Vorurteilen und derartigen Problemen zu kämpfen: Viele Rechtsradikale leisten Dienst bei der Bundeswehr (meistens Gott sei Dank nur den Grundwehrdienst), dies heißt aber noch lange nicht das viele Bundeswehrsoldaten rechtsradikal sind!

Ich denke Killerspiele sind ein Symptom, ein Anzeichen aber sie sind nicht Grund oder Ursache für Amokläufe.

Im Endeffekt ist auch jegliche Diskussion über Verbot von solchen Spielen unsinnig, da schon heute viele Jugendliche sich lieber US-Versionen importieren statt auf die entschärften deutschen Übersetzungen zu warten. Solange ein Teenager sich in unserem Land per Post Schusswaffen bestellen kann ohne jegliche Persönlichkeitsprüfung führt diese Diskussion völlig am Ziel, welches da nur die Verringerung solcher tragischen Vorfälle sein kann, vorbei.

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Ursula
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 23.11.06, 13:27  Betreff: Re: Killerspiele  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat:
    ... naja, alles ziemlich emotional geschrieben

Kein Problem. Wenn die Verantwortlichen so offensichtlich die Augen vor den wirklichen Problemen verschließen, dafür aber mit Pauken und Trompeten die Schuld von sich weisen kann ich auch nicht ruhug bleiben, deshalb hab ich ja diesen Thread eröffnet.

Ich denke er wurde von seinen Mitschülern und den Lehrern gemobt und Lehrer können verdammt übel mobben, hab ich am eigenen Leib erfahren.

Den Eltern wird die Verantwortung komplett abgenommen und wenn doch mal ein Lehrer sowas bemerkt ist er im Prinzip machtlos. Mein "kleiner" Cousin studiert Lehramt für Grundschule und ich bin mir sicher er würde einen guten Lehrer abgeben, nur wird er inzwischen schon gut demotiviert...

Und die nächste Frage muß lauten: Wozu braucht ein 18jähriger Waffen? Ich bin älter als 18 und bis jetzt gut ohne ausgekommen. Vermisse sie auch nicht.

/edit: Warum werden nicht endlich Zigaretten und Alkohol verboten? Das Zeug tötet wesentlich mehr Menschen. Oh.... da kann man ja prima Steuern für kassieren und die Sucht so richtig schön ausnutzen.

/edit 2: alle dies interessiert: einige Aussagen und deren Auswertung:

http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_061122/index.jhtml



[editiert: 23.11.06, 16:02 von Ursula]
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