Shahandis Geschichte Kapitel 5 - Die neue Heimat Letztes Mal hatte ich..., hatten wir euch von der Zerstörung des Brunnens und dem Untergang der alten Welt erzählt. An den Hängen des Berges Hyjal wurden wir Zeugen dieser Katastrophe. *murmelt* So viele Lebenslichter, auf immer verschwunden. Nicht allein durch die Zerstörung des Brunnens wurden viele Leben ausgelöscht. Auch der Krieg hatte seinen Tribut gefordert. In der Endphase des Krieges kämpften auch Zwerge, Tauren und Trolle gegen die Legion. Um die Welt von den Dämonen zu befreien, hatten die 3 Fremden, Cenarius, Illidan, Malfurion und Tyrande die alte Welt zerstört. Zunächst war ich entsetzt über diese Tat. Doch wie hätte die Alternative ausgesehen? Shahandi schaut forschend in %ts Augen. Glaubt ihr, dass es eine lebenswerte Existenz unter der Herrschaft Sargeras' hätte geben können? Ich dachte an meinen Liebsten, Herdras, den ich verloren hatte. Ich dachte an die wundervollen Zeiten, die uns gegeben waren. Hätte es dergleichen je unter der Herrschaft der Legion geben können? Die vernichtung unserer alten Welt brachte den Tod über unzählige Lebewesen. Doch hätten wir das Tor nicht geschlossen, dann hätte es den Tod von Liebe, Güte und allen anderen guten Dingen auf dieser Welt bedeutet. Ich bin überzeugt, dass es so gekommen wäre. Es hätte so kommen müssen. Es darf nicht anders sein, wie sonst sollten wir eine solche Tat je rechtfertigen können und nicht den Verstand verlieren? Shahandi mustert ihre Zuhörer. Noch heute bete ich zu Elune, dass sie mir Gewissheit schenken möge, dass wir damals richtig gehandelt haben. Dass all die Toten nicht umsonst gewesen sind. Was wäre aus uns geworden, wenn unser Volk nicht so gehandelt hätte? Wären wir auch dem Fluch des Blutdurstes erlegen, wie es die Orcs erleiden mussten? Hätten wir auch in Kriegen gekämpft, die nicht die unseren wären? Wir wären Sargeras' Sklaven geworden. Was haben wir dieser Welt angetan? Ohne uns wäre die brennende Legion vermutlich nie auf diese Welt gestossen. Die Orcs wären nie über uns hergefallen, Cenarius wäre nicht... Shahandi lässt die Ohren hängen und schüttelt niedergeschlagen und langsam ihren Kopf. Und durch die Zerstörung des Brunnens haben wir vermutlich ein neues Übel auf dieser Welt erschaffen. Die Implosion riss eine tiefe Wunde in diese Welt und brach den Kontinent entzwei. Die Wasser der Meere strömten in dieses Loch. So wurde der Palast in die Tiefe gerissen und weilt seither am Grund des Meeresboden, wo der Sage nach ein nie enden wollender Sturm die Wasser aufwirbelt. Die Verräter wurden ebenfalls von den Fluten begraben. Doch anstatt in den Fluten zu sterben, verwandelte Sargeras' Saat sie nach in die verhassten Naga. Dies zumindest behaupteten die wenigen gefangenen Naga, die wir zum sprechen haben bringen können. Shahandi's Schattin brummelt: Wenn man das sprechen nennen kann, was sie von sich geben. Einige von ihnen behaupten sogar, dass Azshara selber noch am Leben und Königin sei. Niemand hat je einen Beweis erbringen können, dass sie die Katastrophe überlebt hat oder dass die Naga aus den Nachtelfen hervorgegangen sind. Sicher ist, die Schlangenwesen beten zu unserer alten Königin. Sie verehren sie, wie wir Elune. Wurde auch Azshara verwandelt? Ist es möglich, dass sie nach mehr als zehn Jahrtausenden noch immer am Leben ist? Shahandi's Schattin: Frevelhafte Kreaturen. Sie verdienen den Tod. Heute sind wir nicht mehr als einige Hundert, welche die Welt noch vor der grossen Teilung gesehen haben. Und wenn ihr meine Meinung erfahren wollt... Ja! Ich befürchte, sie hat den Kollaps des Brunnens überlebt und sitzt in einem Abyss auf ihrem alten Thron. Dort sonnt sie sich in den Gebeten Ihrer Schlangenbrut. Shahandi's Schattin: Und ihre Verwandlung wird sie nicht als Fluch, sondern als ein Zeichen sehen. Ich weiss um ihren kranken Geist, Azshara hält sich für unfehlbar. AARRR! Diese Arroganz! *schnaubt wütend* Shahandi's Schattin: Sie wird denken, dass sie die Auserwählten sind, denen es gebührt über die Meere zu herrschen. Und in ihrer Überheblichkeit wird sie glauben, dass dies nicht genug sei. Shahandi's Schattin: Dass sie dazu bestimmt seien, die Meere zu verlassen und die Länder zu besiedeln und die niederen Kreaturen, die wir sind, zu unterwerfen oder zu vernichten. Shahandi nickt der Schattin zustimmend zu, schaut ihre Zuhörer ernst an und fährt mit sanfter, aber eindringlicher Stimme fort. Und so kriechen sie aus den Meeren zurück in die alten Ruinen unseres Volkes. In Zin-Azshari sind dieser Tage die verwirrten Geister der Hochgeborenen nicht mehr die einzigen Schrecken, die zwischen den Bruchstücken der Vergangenheit umherwandeln. Shahandi's Schattin: Die Nagabrut breitet sich an den Küsten unserer Länder aus. In alten Tempeln werden alte, grausame Rituale vollzogen. Eines Tages werden wir langgelebten Nachtelfen wohl in die Tiefen des Meeres hinabsteigen müssen, um diesen Teil unserer Schuld abzutragen. Shahandi's Schattin: Als ob die Naga nicht Fluch genug wären, so haben sich angeblich auch die Satyrn in dieser Zeit entwickelt. Shahandi's Schattin: Satyrn! Verderber ohne gleichen. Schlimmer als die Naga. Im Gegensatz zu den Naga verderben sie Fauna und Flora. Der Teufelswald und die Verderbnis, die in ihm inne wohnt ist ihr Werk. Leider muss ich dem Beipflichten. Sogar die Urtume konnten der Verderbnis nicht widerstehen. Nun finden wir ihre bedauernswerten Überreste überall im Teufelswald. Die Verderbnis mach auch vor Furbolgs und Moonkins nicht halt. Shahandi seufzt Ihr seht, die Auswirkungen aus diesem ersten Zusammentreffen mit der Brennenden Legion sind dramatisch und lang anhaltend. Doch kehren wir zurück an die umfluteten Hänge des Berges Hyjal. Ich sah, wie die Überlebenden auf allem, was schwimmen konnte die Reste des Kontinents erreichten. Grosse Teile des Landes waren vom Meer bedeckt, das in Aufruhr geraten war. Der Berg und einige Gipfel des Steinkrallengebirges waren für einige Wochen die einzigen Landmarken, die wir sehen konnten. Ich sah die geschockten Gesichter derjenigen, welche die Katastrophe überlebten. Was sich dort an den Hängen des Berges Hyjal sammelte, waren die Scherben eines zerbrochenen Volkes. Es war weitaus mehr als der Verlust des Grossteils der Bevölkerung. Unsere ganze Kultur lag in Trümmern. Viele waren orientierungslos, die alten Werte waren bedeutungslos geworden. In diesen Tagen waren uns die Zwerge eine grosse Stütze. Gelassen und Stark, wie man sie kennt. Sie organisierten sich rasch und sorgten für Nahrung und Unterkunft. Meine Schattin hatte sich zurückgezogen und ich half meinen Schwestern bei der Versorgung der Verletzten. In der zwölften Nacht nach der Katastrophe fand uns Tyrande und bat uns zur Nordseite des Berges zu gehen. Ihr Anblick war ermutigend und erschreckend zugleich. Ihr Blick hatte sich verändert, unter dem sanften Äusseren konnte ich eine erschreckende Macht spüren. Wir zogen um die Flanke des Berges. Im Blickfeld die halb überfluteten Gebiete, die einst unsere Heimat waren. Ich weiss nicht, was schlimmer war, dieser Anblick oder die geringe Zahl derer, die sich vor Malfurion versammelt hatten. Wenige tausend hatten sich an dieses Ufer retten können. Zwischen ihnen standen die Reste der Heere der Tauren, Zwergen und Trolle. Vielleicht 500 an der Zahl. Was mit den beiden Menschen und dem Orc geschehen war... ich konnte es nie in Erfahrung bringen. Der Druide sprach zu uns. Er erzählte von Azsharas Verbrechen und dem Verrat der Hochgeborenen. Er berichtete von der Zerstörung des Brunnens und wie sie mit Hilfe von Cenarius entkommen konnten. Auch jetzt noch gab es einige wenige, die nicht daran glauben wollten. Voller Zorn verliessen sie die Versammlung und wurden nie mehr gesehen. Er erzählte uns von Cenarius Angebot ein Heim im Tal des Berges Hyjal zu finden, wo der Wald friedlich, das Wasser silbern und die Luft rein war. Ein Ort des Druidentums, an dem ein jeder ein Zuhause finden würde, der im Einklang mit der Natur zu leben bereit war. Diese Worte waren Balsam, denn nichts wünschten wir uns sehnlicher als ein Ort des Friedens. Voller Hoffnung erklommen wir die Hänge des Berges. Und als wir den Grat erreichten, sahen wir, dass Malfurion wahr gesprochen hatte. Ein wundervolles, bewaldetes Tal bot sich unseren Augen dar. Und in seiner Mitte lag ein kleiner See. Freudig stiegen wir hinab und genossen die Wunder des Waldes. Als wir den See erreichten, fanden wir zu unserer Überraschung an dessen Ufern Illidan auf einem Stein sitzend vor. Er hiess uns willkommen und pries uns diesen See als sein Geschenk an. Wir verstanden erst nicht, was er damit meinte. Malfurion schritt zum Wasser. Er schöpfte eine Hand voll und roch daran. Danach schaute er starr seinen Bruder an und liess das Wasser durch seine Finger rinnen. Die Szenerie war unheimlich. Malfurion stand still vor seinem Bruder, dessen Gesicht freudige Erwartung zeigte, beide umringt von den Überlebenden Nachtelfen und unseren Begleitern, die sich am See versammelt hatten. Stille herrschte. Der silbrige Schein des Mondes, die Reflektionen des Wassers, all dies tauchte das Geschehen in geisterhaftes Licht. Verächtlich sprach Malfurion das eine Wort aus: Magie. Mit leisen Worten, die dennoch nichts von seinem Groll verbargen, fragte er seinen Bruder, was er getan und warum er diesen See verschmutzt hatte. Illidan war von der Reaktion seines Bruders enttäuscht. Er hatte dem Wasser des Sees einige Phiolen magisches Wasser aus dem zerstörten Brunnen beigemischt. Doch sein "Geschenk" war nicht willkommen. Die Brüder gerieten aneinander. Malfurion sah eine Gefahr in der Magie des Brunnens, eine Gefahr, die Illidan in ihre neue Heimat gebracht hatte. Er fürchtete, dass Chaos und Verderbnis aus der Magie erwachsen. Keiner wagte ihm zu widersprechen, wir alle standen still anklagend da. Nur einige Tauren-Schamanen verschafften ihrer Empörung mit anklagenden Rufen Luft. Illidan verstand nicht, wie sein Volk das Geschenk nicht annehmen konnte. Er hatte einen neuen Brunnen der Ewigkeit geschaffen, um die Magie zu retten und um sein Verlangen nach ihr zu nähren. Denn in dem Krieg mit der Legion hatte er von den beiden Menschen viel über die Magie gelernt und sein Umgang mit der Macht war zügellos, wild und unbedacht. Sein Hunger nach der Macht war besorgniserregend geworden. Die zwei Brüder stritten sich und die meisten Überlebenden machten Illidan Vorwürfe. Malfurion sah keinen anderen Weg, als seinen Bruder gefangen zu nehmen. Doch Illidan gelang dank Teleportation die Flucht. Kurz darauf war auch Cenarius eingetroffen. Der gütige Halbgott war fast rasend vor Wut und nur Dank Tyrandes und Malfurions geschickter Worte wurde nicht das Todesurteil über Illidan verhängt. Die Jagd begann am nächsten Morgen. Malfurion und Cenarius machten sich daran, der Spur Illidans zu folgen. Nach etlichen Tagen konnten sie ihn einfangen und Cenarius erschuf eine unterirdische Kammer, in der Illidan angekettet wurde. Traurig war Malfurion, als er die Kammer zum Gefängnis seines Bruders versiegelte. Selten waren die Augenblicke, in denen er ihn später Besuchen ging und enttäuscht zurückkehrte, da sein Bruder noch immer nach Magie dürstete. Doch was sollte nun mit dem neuen "Brunnen" geschehen? Gross war die Wunde, welche die Zerstörung des alten Brunnens in der Welt hinterlassen hatte. Niemand vermochte vorherzusagen, was geschehen würde, wenn wir den neuen Brunnen ebenfalls zerstörten. Und niemand war bereit, das Risiko in Kauf zu nehmen eine weiter Katastrophe auszulösen. So wurde entschieden, dass wir der Magie des Brunnens entsagten. Druidentum und die Kräfte Elunes, waren die einzigen Magieformen, die nun noch erlaubt waren. Shahandi's Schattin: Es war eine Zeit, in der ich mich lieber unsichtbar hielt. Die neuen Herren reagierten sehr sensibel auf jede Form der Magie. Shahandi lächelt Allerdings, sie war lange Zeit äusserst zurückhaltend und gönnte mir einige Jahrzehnte Frieden. Cenarius unterwies unsere Druiden und mit ihrer Hilfe gingen wir daran, unsere alte heimat wieder aufzubauen. Als die Wasser der Meere sich zurückzogen. Der Wald wuchs über die Ruinen der alten Bauten und Gras bedeckte die alten Strassen. Noch immer sind diese Ruinen in den Wäldern von Ashenvale und Nightsong zu finden. Und die Freude war gross, als aus allen Ecken des Landes Nachrichten von weiteren Überlebenden eintrafen. Wir waren bei weitem nicht mehr so viele wie einst, doch wir waren genug, um als Volk weiter zu leben. Die Schwesternschaft Elunes stand vor neuen Aufgaben. Natürlich gehörte der Bau der Tempel, die Gebete und die Hilfe für die Verletzten noch immer zu unserer Tätigkeit. Doch hatte Tyrande, welche die Leitung der Schwesternschaft übernommen hatte, uns dazu berufen, eine aktivere Rolle in der Verwaltung unserer Gemeinschaft zu übernehmen. Überall nahmen wir leitende Positionen ein. Viele meiner Schwestern übernahmen Aufgaben der Organisation und der Verwaltung. Die Tage des Adels war gezählt. Das Sagen hatten nun die Druiden und die Schwesternschaft. Viele der ehemaligen Hochgeborenen waren mit Azshara in den Fluten verschwunden oder starben im Kampf gegen ihre Brüder und Schwestern. Von den Verbliebenen waren diejenigen, die Ravencrest ergeben gewesen waren mit diesem Wechsel einverstanden. Traten gar selbst der Schwesternschaft bei oder gingen den Weg der Druiden. Es gab jedoch auch andere, die sich nur schwer in dem neuen Machtgefüge zu recht finden konnten. Und einige waren insgeheim noch immer von dem Wunsch nach der Macht besessen. Doch all dies blieb vorerst verborgen, zu gross war die Sorge um andre Dinge, zu nahe noch die Tragödie, als dass sich jemand vorgewagt hätte. Die Völker, welche gemeinsam gegen die Brennende Legion gezogen waren, hatten sich zusehends in ihre eigenen Gebiete zurückgezogen und ein jeder kümmerte sich darum, seine Ländereien wieder aufzubauen. Traurig war der Abschied, als die Zwerge uns verliessen und mit Schiffen den Heimweg suchten. Viel hatten sie zum Wiederaufbau beigetragen. Obwohl der "Makel" des Sees erhalten blieb, einem dunklen Mahnmal gleich, erblühten im Jahr darauf der Wald und die Wiesen. Neue Gebäude strahlten im Licht der Frühlingssonne und Mondbrunnen fingen wieder das Licht Elunes auf. Und nicht nur die Länder erholten sich. In jenen Jahren waren unsere Leiber gesegnet und ich hatte oft die freudige Gelegenheit einem neuen Leben in die Welt zu helfen. Auch wenn dabei immer ein wenig Kummer aufkam, da mir die Freude eines Kindes mit Herdras nie gegönnt sein würde. Doch dieser Schatten auf meinem Herzen verflog meist rasch, denn die Kleinen, mit ihren niedlichen Ohren machten uns alles Leid der Welt vergessen. Shahandi lächelt Ich hatte meine Aufgabe nahe Astranaar gefunden. Und wenn ich nicht gerade Hebamme spielte, begleitete ich Expeditionen auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Im lauf der Jahre fanden wir etliche Verstreute. Leider fanden wir auch oft Zeugnisse für diejenigen, die der Flut nicht hatten entkommen können. Eines Tages zogen 4 grosse Schatten über den Himmel. Und es fanden sich die Grossdrachen, Alexstrasza die Rote, Ysera die Grüne und Nozdormu der Bronzene am Berge Hyjal ein. Sie hatten uns lange Zeit beobachtet und im Gespräch mit Malfurion erfuhren sie von dem neuen Brunnen der Ewigkeit. Die Leviathane waren beunruhigt, als er ihnen davon erzählte. Sie befürchteten, dass die Legion eines Tages wiederkehren und die Welt abermals angreifen könnte, solange dieser Brunnen existierte. Doch auch sie wagten es nicht, den Brunnen zu zerstören. Sie schlossen mit dem jungen Erzdruiden einen Pakt, dessen Sinn darin bestand, den Brunnen zu bewachen und zu verhindern, dass die Legion jemals wiederkehren würde. So erschufen die Drachen Nordrassil, den Weltenbaum. Ich hätte zu gerne gesehen, wie der Baum in nur 3 Tagen in die Höhe wuchs. Er war ein beeindruckendes Lebenswesen. Seine Wurzeln wuchsen aus dem Wasser des Brunnens und seine grüne Krone schien das Dach des Himmels selbst zu berühren. Daher auch sein Name: Nordrassil, die Krone des Himmels. Die Drachen verliehen dem Baum eigene Kräfte. So lange er stand, starb keiner unseres Volkes an Krankheit oder Alter. Und er trug dazu bei, die Wunden der Welt zu heilen. Zudem wurde der Baum zu einer Brücke, die den Druiden Zugang zu Yseras Reich gewährte. Eine Welt, die wir unter dem Namen Smaragdgrüner Traum kennen. Im Gegenzug willigten die Druiden ein, Jahrhunderte im Schlaf zu verbringen, damit ihre Seelen in Yseras Reich wandeln konnten. Mit der Zeit bewohnten wir wieder ganz Ashenvale und Nightsong. Unter der gütigen Führerschaft der Druiden und der Schwesternschaft war uns eine Ära des beispiellosen Friedens und der Ruhe unter den Sternen gegönnt. Doch als die Wunden des Landes unter dem Gras und die Ruinen im Dickicht der Wälder verschwanden. Kam langsam der Unmut der Hochgeborenen hervor. Sie gelustete es noch immer nach der verbotenen Macht. Dath’Remar, der Anführer der Hochwohlgeborenen, verspottete die Druiden in aller Öffentlichkeit. Er schimpfte sie Feiglinge, weil sie die Magie mieden. Feurige Reden hielt er über die rechtmässige Macht, die den Nachtelfen zustünde. Ihre Zahl war nicht gross, dennoch wuchs seine Anhängerschaft besorgniserregend. Malfurion und die Druiden wiesen auf die Gefahren hin und erinnerten die Elfen, zu was der Missbrauch von Magie geführt hatte. Und sie Sprachen eine Warnung aus. Jede Anwendung von Magie würde mit dem Tode geahndet werden. Dies galt fortan als Gesetz unter den Nachtelfen. Dath'Remar uns seine Anhänger wollten dies nicht hinnehmen. Und so suchten sie einen Weg, die Druiden umzustimmen. Ihr Antwort fanden sie in der Anwendung von Magie, doch sie konnten die Energien nicht kontrollieren und entfesselten einen magischen Sturm über Ashenvale, der erheblichen Schaden und einige Elfenleben kostete. Die Hochgeborenen und ihre Anhänger wurden verhaftet. Ihre Zahl war jedoch so gross, dass die Druiden es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, so viele unserer Art hinzurichten. Tagelang wurde beraten und am Ende entschlossen, die Aufrührer und alle, die mit ihnen ziehen wollten aus den Landen der Nachtelfen zu verbannen. Es wurde ihnen Verboten, je wieder einen Fuss auf Kalimdor zu setzen. Dath’Remar und seine Anhänger waren letztendlich froh übe diese Entscheidung, denn sie wollten nicht länger in einer Gemeinschaft leben müssen, die ihre angeborenen Fähigkeiten verleugnete. Ein Jahr dauerten die Arbeiten an den Schiffen, die sie über das Meer ins Exil tragen sollten. Niemand wusste, was sie erwarten würde, jenseits des Meeres. Doch der Hunger nach Magie war stärker als alle Bedenken. Sie gaben sich einen neuen Namen. Fortan würden sie sich die Quel'dorei nennen, so wie die Hochgeborenen und ihre Art sich früher bezeichneten. Und so sah ich im roten Licht der jungen Herbstsonne, die vielen Segel über das Meer entschwinden. Sie würden im Osten neues Land finden und das Königreich Quel'Thalas gründen. Jenes Königreich der Hochelfen, das von Arthas und der Geissel im letzen Krieg zerstört worden ist. All dies interessierte mein Volk für viele tausend Jahre nicht. Uns plagten andere Sorgen. Bisher herrschte Frieden zwischen den Völkern, doch dabei würde es nicht immer bleiben. wir mussten unsere Gebiete sichern und somit begann die Aufrüstung unseres Volkes. Gleichzeitig war es nun an Malfurion, den langen Schlaf anzutreten und im Smaragdgrünen Traum zu wandeln, wie er Ysera gelobt hatte. Tyrande, die zur Hohepriesterin Elunes aufgestiegen war, wollte ihren Liebsten nicht ziehen lassen und versuchte ihn davon abzuhalten. Doch Malfurion wollte sein Wort nicht brechen. "Nie werden wir getrennt sein, so lange unsere Liebe währt." Diese Worte sprach der Druide zum Abschied zu Tyrande, über dieses Ereigenis gibt es etliche Geschichten in unserer Kultur. Tyrande blieb es nun allein überlassen, Kalimdor vor Gefahren zu beschützen. Sie rief, aus den Reihen der Schwesternschaft, Kriegerinnen um sich und gründete den Orden der Schildwachen. Dessen Aufgabe bestand alleine im Schutz von Kalimdor. Der Kontinent, war beinahe Verlassen, nur im tiefen Süden lebten einige Trollstämme und die Tauren verliessen selten ihre grünen Steppen. Doch dies, meine treuen Zuhörer, ist eine andere lange Geschichte.