Schahandis Geschichte Teil 6: Der Fluch von Azshara Das letzte Mal erzählte ich Euch, wie wir an den Hängen des Berges Hyjal Zuflucht gefunden haben. Wie wir unser Land wieder aufgebaut haben und von der grossen Spaltung der Elfengemeinschaft. Ich habe von den Grossdrachen berichtet, Nordrassil und wie Malfurion den Bund mit Ysera ehrte, in dem er sich dem Smaragdgrünen Traum hingab und von dem Schmerz den Tyrande empfand, als er sich von ihr verabschiedete. Tyrande war als Hohepriesterin Elunes verantwortlich für die Geschicke unseres Volkes, während Malfurion über die Traumpfade wandelte. Und im Bestreben, das neue Reich zu schützen, gründete sie die Schildwachen. Eine Gemeinschaft, die sich aus den besten Kämpferinnen der Schwesternschaft bildete. Doch auch Nicht-Kämpferinnen dienten den Schildwachen. Wir, meine Schattin und ich, dienten den Schildwachen oft als Heilerin und Kreuterkundige an entlegeneren Standorten des Reiches. Selten trug sich in den ersten Jahrhunderten nach dem Wegzug der Hochelfen etwas spektakuläres zu. Die nun abseits gelegenen Ruinen von Azshara wurden nur noch selten besucht. Viele mieden dieses Gebiet. Die wenigen Wanderer und Schildwachen berichteten von zunehmender Verwilderung der Greifen, die einst als Prunktiere dienten, der Ansiedelung von Spinnen und von dem Wispern, das Nachts durch die Ruinen streife. Doch alte Gemäuer haben Ritzen und Löcher, durch die der Wind flüstert und so den Schatten Stimmen verleiht. Shahandi 's Schattin schaut die Priesterin seltsam an und murmelt etwas, das sich wie "sehr witzig" deuten lässt. Seit dem Kollaps des ersten Brunnens waren nun bereits 3'000 Jahre vergangen. Viele sahen in diesen Geschichten nichts weiter als Streiche, die der Wind so gerne spielt. Tyrande hingegen nahm diese Sache ernst und entsannte eine kleine Gruppe von Schildwachen, um das Rätsel zu entschlüsseln. Da zudem einige neue Kreuter in den Ruinen zu wachsen schienen, sollten wir diese Gruppe begleiten. Imposant sahen diese Kämpferinnen in ihren schweren Rüstungen aus. Hart und so gar nicht mehr wie die Priesterinnen, die sie einst waren. Ihre Heilfähigkeiten hatten sie zu Gunsten der Kriegskunst aufgegeben und anstatt einen Stab, führten sie nun eine Sternenklinge. Die Sternenklinge ist noch heute die Standardwaffe vieler Kriegerinnen der Schildwache. Sie besteht aus 3 Klingen. Sie kann im Nahkampf, als auch im Fernkampf eingesetzt werden. Es geht das Gerücht, dass zu deren Fertigung das Blut des späteren Trägers verwendet wird, damit die Klinge immer wieder zu ihm zurückfindet. Wir brachen in den frühen Morgenstunden des Frühlings auf. 16 an der Zahl. Unsere Führerin war Kalindris, eine Hauptfrau der Schildwachen. Viele der Namen sind mir seither entfallen. Doch da waren Liori, eine Sergantin. der Druide Kaprisu, die Soldatin Ossa und die zierliche Sir. Diese 5 wurden zu meinen Gefährten. Unser Weg begann in Astranaar. Wir wollten die Brücke nach Azshara bei Einbruch der Nacht erreichen, wenn unsere Sinne an schärfe gewannen. Mittlerweile hatte sich mein Volk an das Tageslicht gewöhnt, doch noch immer waren unsere Sinne im Angesicht der Sonne bei weitem nicht so ausgeprägt wie in der Nacht. Wir ritten über die Strasse, die noch heute von Astranaar zu den Ruinen von Azshara führt. Die Furbolgs welche in diesem Gebiet lebten waren freundlich und wir rasteten am Mitt-Tag unter ihrer Gastfreundschaft. Sie berichteten nichts, was uns in irgend einer Form seltsam vorkam. Sie kümmerten sich auch nicht um die, für sie, alten Ruinen der Nachtelfen. Ihr Reich waren die Bäume und das Unterholz. Wir blieben gerade so lange, wie es uns die Höflichkeit gebot und zogen bald weiter. Der Wald hatte sich über die Jahrhunderte von der Flut erholt und überall blühte das Leben. An der Kreuzung, wo die Strasse zu den Moonglades abzweigt, waren die Söhne Cenarius' mit dem Bau eines neuen Baumhauses beschäftigt. Reger Verkehr herrschte bis da auf der Strasse. Von da an sahen wir nur noch wenige Waldarbeiter, Jäger und Wanderer und einige Kilometer später war die Strasse beinahe unter Gräsern verschwunden. Wir kamen Stellenweise nur mühsam und nur mit dem Einsatz der Schwerter voran. Die Nacht war seit bereits 3 Stunden über uns gekommen, als wir die Brücke zu den Landen von Azshara erreichten und dort ein Lager erichteten. Kalindris hielt eine kurze Ansprache, als alle Arbeiten am Lager abgeschlossen waren. Sie erwähnte die Flut, den allmählichen Rückzug des Wassers und den Zerfall der Ruinen. Sie erzählte von den Gerüchten der Elfen, die in den letzen Monaten durch diese Land gezogen waren. Von der Kälte, welche einem den Nacken hinunter kriecht. Sie zählte noch einmal alle Ziele dieser Expedition auf: Die Gerüchte auf deren Wahrheitsgehalt untersuchen. Begutachten des Ausmasses der Zerstörung der Bauten. Das Erforschen der Fauna und Flora. Und zu guter letzt: Eine Empfehlung ausarbeiten, ob sich ein Wiederaufbau und eine Neubesiedlung von Azshara lohnt. Das überraschte mich doch. Ich war immer davon ausgegangen, dass wir Elfen diesem Gebiet entsagt hätten. Nie war mir der Gedanke gekommen, dass wir wieder in Azshara leben könnten. Seit dem Ende des Krieges hat Elunes Licht viele tausende Male die Nacht erhellt und viele der Nachtelfen, die seither die Welt erblickt hatten, waren weitaus weniger betroffen, als wir älteren. Unsere Kultur blühte. Harmonie war seit der Verbannung der Hochelfen eingekehrt und das Fremde und die weite des Kontinents lockten die jüngeren unter uns. Eine Gruppe von Elfen war wenige Wochen vor unserer Expedition bei Tyrande vorstellig geworden und hatte um die Erlaubnis gebeten, jenseits des Steinkrallengebirges eine Kolonie gründen zu dürfen. Die Debatte wurde hitzig geführt und war, als wir losgezogen sind, noch unentschieden. Vielleicht hoffte Tyrande mit der Wiedererschliessung Azsharas, die Auswanderungsgelüste vorerst zu befriedigen. Wir verbrachten den Rest der Nacht mit der Planung des morgigen Tages und ein wenig Schlaf. Am Morgen wurden wir von Sergantin Liori geweckt. Nach einem kurzen, gemeinsamen Frühstück packten wir unsere Taschen mit Proviant für 3 Tage und den benötigten Instrumenten. Usereins hatte allerleit kleine Behälter dabei, um Pflanzenproben zu sammeln. Wir sollten die Inselspitze im Norden der Stadt untersuchen und zwei Nächte lang von den anderen getrennt sein. Wir folgten dem Weg bis zu dem Ort, wo früher das Tor der Stadt stand. Einst befand sich die Stadt mit dem Rest des Landes auf gleicher Höhe, doch durch die Implosion sackte sie ab. Weshalb sich eine Klippe an ihrem Rand erhob, der wir nach Norden folgten. Sir war unsere Späherin und ging ein gutes Stück voraus. Wir sahen sie, wie sie uns, auf einem kleinen Hügel stehend, herbeiwinkte. Wir beeilten uns, zu ihr zu gelangen. Als wir eintrafen bat sie uns, nieder zu knieen. Danach zeigte sie auf eine kleine Herde von Ziergreifen. Die Sergantin sah sie erstaunt an und fragte, weshalb wir hier oben knieen. Sir antwortete, dass diese Tiere sich anders benahmen, als die gwohnten Flugtiere, die wir nutzten. Liori war ein wenig gereizt. Schliesslich handelte es sich um eine Rasse von Ziergreifen. Sie waren am Hofe extra gezüchtet worden zur Zierde der herrschaftlichen Gärten und für den Kurrierdienst der Königin. Welche Gefahr konnte schon von ihnen ausgehen? Sir blieb jedoch hartnäckig. Sie war der Meinung, dass sie mittlerweile verwildert sein mussten. Kaprisu stimmte ihr zu. Liori wedelte mit ihren Armen die Einwände von Sir beiseite, stand auf und ging den Hügel hinunter. Die Tiere hoben ihre Köpfe schauten Liori kurz an und stoben davon. Sir zuckte mit den Schultern und folgte zusammen mit uns der grinsenden Liori. Es war noch ein anständiges Stück Weg, bis wir auf der Höhe des Strandes einen geeigneten Lagerplatz gefunden hatten. Shahandi macht eine ausholende Geste. Wir wählten diesen Platz hier, da er ein wenig versteckt liegt und eine Gute Sicht über den Strand und die Ruinen bietet. Mich schauderte der Anblick damals und auch heute noch verspüre ich einen Stich im Herzen, wenn ich sehe, wie wenig von unserer alten Hauptstadt geblieben ist. Shahandi zeigt auf die See hinaus, wo die Ruinen in den Wellen verschwinden. Nicht einmal ganz die Hälfte seht ihr dort unten. Vor langer Zeit, wimmelten diese Strassen nachts von Elfen und die silberblauen Lichter zeichneten ein wundervoll schimmerndes Netz in die Nacht. Was für ein faszinierender Anblick es von den höheren Hügeln früher bot. Shahandi zeigt auf die Hügelkette im Nordwesten und schmunzelt. Ein altes Sprichwort sagt: /Darnassisch: Die Schönheit der Sommernächte des vergangenen Jahres, lässt sich an der Zahl der Neugeborenen im Frühling messen, die im Schoss der Höhen ihren Ursprung fanden. Es verliert ein wenig in der Übersetzung: Die Schönheit der Sommernächte des vergangenen Jahres, lässt sich an der Zahl der Neugeborenen im Frühling messen, die im Schoss der Höhen ihren Ursprung fanden. Die Höhen zogen viele Verliebte an. Ich erinnere mich da an eine Nacht... Shahandi lächelt gedankenverloren in sich hinein und räuspert sich nach einigen Augenblicken.... Fühlt sich ertappt. Ich glaube, ich schweife ab. Wo war ich bloss stehen geblieben? Ach ja!... Wir suchten uns einen Platz für unser Lager. Genau hier, wo wir nun sitzen, legten wir unsere Rucksäcke nieder und unser Druide hob eine Feuergrube aus. Sir war gleich wieder verschwunden und schaute sich die Umgebung an, während Ossa und ich uns über ein Kraut unterhielten, dass wir auf dem Weg hier her gefunden hatten. Alles in allem, war nichts aufregendes passiert. Von flüsternden Geister und huschenden Schatten waren wir zumindest nicht behelligt worden und auch sonst schien hier alles in Ordnung zu sein. Der Abend näherte sich und Sir tauchte auf und brachte ein erlegtes Reh mit. Kaprisu bat darum, das Tier zubereiten zu dürfen. Keiner hatte etwas dagegen. Shahandi 's Schattin grummelt was von "umständlicher Kerl" Was soll ich sagen? 3 Stunden und etliche Rituale zum Gedenken des Reh-Geistes später, hatten wir endlich etwas zu essen. Das Warten hatte sich gelohnt, er war wirklich ein ausgezeichneter Koch. Ich fragte die Sergantin, ob sie mehr über die Idee der Wiederbesiedelung wisse. Doch sie gab sich abweisend und zugeknöpft. Doch auch der Druide drängte sie. Ausweichend gab sie von sich, dass es sich nicht nur um ein territoriales Problem handle. Mehr gab sie jedoch nicht preis und ich bezweifle, dass sie auch viel mehr wusste. Soldatin Ossa kam nochmals auf das Kraut zu sprechen. Es roch würzig, salzig und nach Erde. Wir studierten die Struktur der dunkelgrünen Blätter. Die Beschaffenheit des Stängels. Der Geruch wirkte beruhigend und es stellte sich heraus, dass es die Sinne ein wenig benebelte. Wir wagten jedoch nicht, davon zu kosten. Sir hatte auf ihrer Erkundung 2 Stellen gesehen, wo das Kraut in grösserer Zahl wuchs. Am nächsten Morgen würden wir dorthin gehen und schauen, ob es Tiere gab, die es assen. Wir legten uns lange nach Mitternacht schlafen. Ich wurde kurz vor Sonnenaufgang von Kaprisu geweckt. Ich stand auf, während er sich schlafen legte und schlenderte zur Kante hier an der Klippe. Ich schaute über das Wasser, das bald darauf zu glitzern anfing. Ein Schauspiel, das ich über die Jahrhunderte zu bewundern gelernt hatte. Und doch kam mir der Wandel unserer Gesellschaft weg von einem ausschliesslich nachtaktiven Volk seltsam vor. Es war unterdessen üblich, dass es keine feste Schlafenszeit mehr gab. Einst waren die Behausungen der Nachtelfen tagsüber fast verlassen. Nur wenige, unterpriviligierte Elfen arbeiteten während des Tages im Licht der Sonne. Die Händler hatten ihre Läden geschlossen und öffneten erst in der Abenddämmerung. Shahandi schüttelt den Kopf Ich sah zu, wie die Sonne an jenem Morgen ihr Licht über die Wellen warf und die langen Schatten der Ruinen ein seltsames Zerrbild zeichneten. Danach fachte ich die Glut an und legte frisches Holz auf. Als die anderen erwachten, brannte das Feuer und das Teewasser blubberte fröhlich vor sich hin. Nach dem Frühstück folgten Ossa und ich Sir zu einem der beiden Orte, wo das unbekannte Kraut wuchs. Eine Ziergreifen-Familie graste dort und wir konnten beobachten, dass sie auch die Kräuter frassen. Sie hätten viel mehr davon fressen können, doch jedes Tier begnügte sich mit wenigen Blättern. Wir vermuteten daher, dass sie das Kraut aus einem bestimmten Grund verspeisten. Ossa und ich gaben uns wilden Spekulationen hin. Sir hörte nicht lange zu und beschloss, einen der Ziergreifen als Abendessen zu schiessen. Sie legte an, zielte und Schoss. Das Tier gab einen Schrei von sich, wovon wir und auch die anderen Ziergreifen aufgeschreckt wurden. Sie flohen nicht etwa, sondern einer aus ihrer Gruppe kam langsam auf Sir zu. Während Sir einen zweiten Pfeil aus dem Köcher holte sahen wir gebannt zu, wie der Ziergreif anfing zu vibrieren. Um seinen Kopf zuckten alsbald kleine, weisse Lichter und kurz darauf entluden sich über Sir einige Blitze. Ich zauberte einen Schutzschild, doch war sie bereits getroffen und sackte sogleich zu Boden. Der Schild fing die restlichen Blitze ab und als das Gewitter über ihr vorüber war. Waren auch die Ziergreifen verschwunden. Die zierliche Elfe hatte eine schlimme Verbrennung oberhalb des linken Schlüsselbeins, doch sie war noch am Leben. Nach einigen Heilzaubern konnte sie wieder aufstehen und wir gingen zu unserem kleinen Lager zurück. Die Sergantin und der Druide kümmerten sich darum, den Kadaver des Ziergreifen zu bergen, während ich mich um Sir sorgte. Ossa hatte damit begonnen, das Kraut unterschiedlich zu bearbeiten. Eines lag zum Trocknen auf einem Stein in der Sonne. Ein anderes hatte sie zerstampft. Ein drittes lag in einem Topf mit heissem Wasser. Keines schien anstalten zu machen, sich in Blitze aufzulösen. Kaprisu vermutete, dass es in Kombination mit dem Speichel oder einer Verdauungsflüssigkeit der Tiere zu diesem Effekt kommen könnte. Und tatsächlich, als wir etwas Gallensekret zu dem zerstampften Kraut gaben, folgten einige Entladungen. Wir notierten unsere Erkenntnisse in unserem Forschungsbericht und versuchten uns an dem Ziergreifen-Braten... Er mundete nicht besonders, was wir ebenfalls hinzuschrieben. Shahandi's Schattin: Was für eine Untertreibung. Diese Dinger schnecken scheusslicher als ein alter Troll. So genau müssen sie das nun auch nicht wissen meine Liebe. Ihr habt es sicherlich schon vermutet, diese Greifenart nennt man heute Donnerkopfhimmelsstürmer, das Kraut wird... Shahandi's Schattin: Aber ich habe doch recht Kleines. Du weisst doch noch, derjenige den wir in den Grenzkriegen... Hör auf! Das tut doch jetzt wirklich nichts zur Sache. Shahandi 's Schattin wirft ihrer Wirtin beleidigte Blicke zu und schweigt demonstrativ. Shahandi schaut etwas verlegen zu ihren Zuhörern. Entschuldigt bitte. Das Kraut kennen einige von Euch unter dem Namen Traumblatt. Auch in dieser Nacht wurde ich wieder kurz vor Sonnenaufgang für meine Wache geweckt. Und wieder schaute ich dem Sonnenlicht zu, wie es langsam über die Wellen glitt. Doch dieses Mal blieb das Wasser nicht ruhig. Einzelne Wirbel bildeten sich und ihnen entstiegen zu meinem Entsetzen schlangenartige Kreaturen. Ich alarmierte sofort meine Gefährten. Während Sir die Wesen weiter beobachtete, packten wir unsere Rucksäcke und machten uns eilig bereit zum Aufbruch. Wir beeilte uns auf unserem Rückweg, so dass wir nicht sehr lange brauchten, um den Klippen zurück zum Eingang der Stadt zu finden. Dort fanden wir die Anzeichen eines Kampfes. Zwei erschlagene Schlangenmenschen lagen auf der Strasse. Ossa wollte die Leichen untersuchen, doch Liori gab den Befehl, weiter zu gehen. Sir war uns wie immer ein Stück voraus und kam uns entgegen. Sie signalisiere uns durch einige Handzeichen: "Feinde, Verstecken." Wir versteckten uns auf einem kleinen Hügel, wo Sir zu uns stiess. 10 dieser Wesen kamen die Strasse in einer Zweierkolonne hinunter. Einer von ihnen trug den schlaffen Körper von Kalindris. Die Sergantin blickte uns alle fragend an. Wir nickten. Kaprisu verwandelte sich in seine Katzengestalt und prirschte sich zusammen mit Sir an. Wir anderen legten die Rucksäcke nieder. Liori und Ossa nahmen ihre Sternenklingen hervor und holten zum Wurf aus. Simultan schwirrten die Klingen auf die Gruppe zu. Überrascht von dem Geräusch bekamen 4 von ihnen wahrscheinlich gar nicht mit, wie die rotierenden Klingen ihre Köpfe von den Rümpfen trennten. So lagen die ersten zwei Reihen am Boden, als Sir und der Druide aus den Schatten auftauchten und weitere zwei Opfer fanden. Mittels Gedankenkontrolle befahl ich einem von ihnen, seinem Kameraden seinen Dreizack in die Brust zu stossen. Der getroffene brach zusammen und mit ihm viel der Körper unserer Hauptfrau zu Boden. Über die restlichen drei fielen die Kriegerinnen und der Druide gemeinsam her. Shahandi's Schattin: Ah! Ich spüre noch heute deutlich, wie Sirs Dolch die Halsschlagader desjenigen durchtrennte, der unter unserer Kontrolle stand. Ein Hochgenuss. Shahandi schaut missbiligend zu ihrer Schattin. Kalindris war nicht mehr zu helfen, trotzdem nahmen wir ihren Körper und trugen ihn mit uns. Als wir zum Lager kamen, fanden wir nur Verwüstung und Tod. Es war unser Glück gewesen, dass wir die zwei Nächte auf der Klippe verbracht hatten, ansonsten wären wir wohl ebenfalls getötet worden. Was sollten wir mit unseren Gefallenen tun? Kaprisu meinte, die Tiere des Waldes würden sich darum kümmern. Dieser Gedanke war uns zuwieder. Ossa schlug vor, sie dem Wasser zu übergeben. Doch die Sergantin war dagegen. "Aus dem Wasser kam ihr Tod." Sagte sie nur. Sir wies auf das restliche Brennholz. Damit waren alle einverstanden. Rasch brannte der grosse Stapel Holz und mit ihm die Toten darauf. Wir blieben nicht, um zuzusehen. Wir zogen rasch weiter. Unterwegs warnten wir die Furbolgs, dass Wesen aus dem Meer auferstanden waren und das Land bedrohten. Sie entsendeten viele Krieger ihrer Stämme an die Brücke. So war vorerst die Grenze gesichert, während wir bei Astranaar auf die Greifen stiegen und nach Ruth'Theran flogen, um Tyrande im Tempel von Darnassus Bericht zu erstatten. Die hohe Mondpriesterin war zu meiner Überraschung nicht erstaunt. Sie liess diejenigen kommen, die Auswandern wollten und fragte sie, ob sie sich an der Rückeroberung Azsharas beteiligen würden. Ein grosses Abenteuer und eine noble Tat nannte sie dieses Unterfangen. Die Gerufenen, erfüllt von Pflichtgefühl und der Vorfreude auf etwas neues, stimmten jubelnd zu. Unsereins schüttelte entteuscht den Kopf. Denn der Gedanke daran, dass all diese Elfen womöglich nur einem politischen Schachzug Tyrandes geopfert wurden, war so entsetzlich, so grausam und unwürdig. Die Nachtelfen zogen ein weiteres Mal in den Krieg. Doch Tyrande hate die Rechnung ohne die Schlangenwesen gemacht, die wir Nagandrinautiliée genannt haben. Die elfische Umschreibung für Meeresschlangen. Das heutige Wort Naga ist die Kurzform davon. Als das Heer die Ruinen von Azshara erreichte, war kein Naga mehr zu finden. Die Furbolgs berichteten, dass sie einige Naga hatten töten können, die anderen sich aber zurückgezogen hatten. Tyrande liess die Asche der Toten aufsammeln und hielt einen Gedenkgottesdienst. Die Überreste wurden später in der Nähe des heutigen Flugpunktes beigesetzt. Doch nun war der Abenteuerwille in vielen Nachtelfen geweckt worden und so trennten sich diejenigen vom Hauptheer, welche die neue Lande erkunden wollten und zogen gegen Südwesten. Ich war eine von ihnen, denn ich konnte nicht in Darnassus bleiben. Der schreckliche Verdacht über Tyrandes Plan, trieb mich fort von Darnassus. Und so besiedelten wir die Gebiete des Landes Ferelas. Den Ort, an den ich niemals wieder zurückkehren wollte. Dort wo ich das Glück mit meinem Herdras geteilt hatte. In dieser Zeit erschufen wir die Mondscheinfeste und von dort Zogen wir aus, um die Ruinen von Rabenwind wieder aufzubauen. In den nächsten Jahrhunderten folgte der Tempel von Isildien und die grosse Stadt Düsterbruch. Shahandi lächelt. Doch dies, meine lieben Freunde, ist eine andere Geschichte. Wenige Jahre nach diesen Ereignissen hörten wir Berichte, dass die wenigen Nachtelfen, die sich hier niedergelassen hatten, spurlos verschwanden. Die Geister, welche diese Ruinen heute heimsuchen, sind der Legende nach die Seelen derjenigen, die damals zu Tode kamen. Die Naga kamen und gingen, niemand weiss zu sagen, weshalb und was sie hier suchen. Dieses Land unter uns, hat unsereins seither nur Unglück, Tod und Trauer beschert. Die langelebten Nachtelfen sprechen noch heute davon, dass das Land selbst vom Missbrauch der magischen Kräfte des Brunnens verflucht wurde. Dieser Fluch übertrage sich auf jeden, der sich hier niederlässt. Einige sehen gar den Ursprung der Satyrn hier in diesen Landen. vom Fluch befallene Nachtelfen sollen sie sein. Sargeras' saat, die er einst in die magische Quelle gelegt hatte und die das Land selbst befallen hat. Shahandi schaut ernst in die Runde. Doch diese Gerüchte konnte niemand belegen. Aber für heute Nacht habe ich genug der Worte von mir gegeben. Habt Dank für eure Zeit.