BAS-LAG: Das China Miéville-Forum

opus3d · Stammgast Beiträge: 34

Gut ohne nachzuschauen.
Ich denke in dem Statement handelt es sich hier um den Kampf des kleinen Mannes gegen die Ungerechtigkeiten/Übermacht des Regimes. Und als solche Bewegungen betrachte ich den Eisernen Rat und die Bewegung um ..den Stier-Typen, ihr wisst schon... .

Wie gesagt, ich find das Buch wirklich gut und ich denke China ist hier genau das gelungen was er auch vorhatte. Eben die Message des Aufstandes und seiner Facetten and den Mann zu bringen. -but little do i know

Und ich weiß dass ich mich in Literatur kritischer Sache nicht mit molo messen kann und das möchte ich an dieser stelle auch gar nicht.

Mir geht es bei der Lektüre eines Romanes auf jeden Fall sehr um meine unterbewusste Wahrnehmung und ich habe gelernt ohne große Erwartungen und Vorurteile an jegliche Art von was auch immer zu gehen.

Ich denke ich habe das Buch recht gut verstanden, ohne jetzt eine hiesige Abhandlung über Mievilles Intetnionen dazu schreiben zu können oder besser gesagt zu wollen.

@ Chao

Armageddon: Ja mein wohl liebstes Kind der modernen Sci-Fi, auf jeden Fall das parade Beispiel der SpaceOpera schlecht hin. Bei Hyperion weiß ich gar nicht, ob ich das überhaupt als solche betiteln möchte, auch wenn ich damit wohl Größen wie Alastair Reynolds auf den Schlips trete, welche es eben nun genau als solche deklarirten.

Kennst du seine (Reynolds) Werke, hab nur mal bei einem auf dem Buchrücken gelesen, dass es wieder um eine alte Species geht welche sich zerstört hat oder zerstört wurde und es muss ein riesen Aufwand betrieben werden diese Verhältnisse aufzuklären. Fand ich eine fast 1zu1 Kopie der Armageddon Triology....

JaJa der gute alte Takeshi, den Ersten fand ich sehr gut, den Zweiten so ne schlechte Mischung aus Event Horizon und Stargate. (was war den mit den Marsbewohner eigentlich genau). Den Dritten dann wieder etwas besser da er etwas mehr Tiefe in Handlung und Spannung wie ich fand hatte aber bei weiten nicht so wie der Erste. Und sein blödes Gehabe fand ich eigentlich nur im ersten nicht ätzend.

Ach ja, schau mal in den Otherland Thread..

Liebe Grüße,

der Coldwine Lover

molosovsky · Experte Beiträge: 230 Ort: Ffm

Wegen dem Stiertypen (Toro).
Hat irgendjemand außer mir die Irrwanderungen von Ori, Toro und Jacobs
als hundsgemeines Reload von Theseus im Minotaurenlabyrinth gelesen?
(Jacobs gibt dabei den Daedalus, der ja der Erbauer des Labyrinths
war).

Grüße
Alex / molo

opus3d · Stammgast Beiträge: 34

Nein, was meinst du denn genau mit den Irwanderungen Ori, Toros und Jacobs?

Liebe Grüße,

der Coldwine Lover

opus3d · Stammgast Beiträge: 34

Ach und lieber molosovsky, bekomme ich an dieser Stelle noch ein zwei anregungen über die Literatur über welche Theophagos so schön zitierte.

Würd mich echt freuen.

Liebe Grüße,

der Coldwine Lover

molosovsky · Experte Beiträge: 230 Ort: Ffm

Gemäß des Wunsches, erstmal 5 Kurzempfehlungen, wobei ich mich nicht auf (Genre)Phantastik beschränke:

• Keith Gilbert Chesterton: Letzter Kathole, der in England den orden ›Verteidiger des Glaubens‹ erhalten hat ;-) Leider gibts derzeit nicht so viel von ihm auf Deutsch. Chesterton ist immer munter, gewitzt, ab und zu versponnen. Da er im ersten Drittel des letzten Jhds. schrieb, ist sein Stil um einiges erzähler-plauderhafter als heut üblich. »Der Mann der Donnerstag« ist ein ›Kult‹-Buch der Durcheinander-Phantastik. Ich habs ein paar mal auf Deutsch überzählig. Man muß mir nur per eMail zukommen lassen, daß es interssiert. (Auf englsch ists umsonst als eText zu finden).

• Meine beiden derzeit lebenden hiesigen Lieblingsautoren, Krausser und Kunkel, schreiben das in etwa Gewünschte (zumindest für mich). »Melodien« von Helmut Krausser, oder »Schwarzlichtterrarium« von Thor Kunkel sind gute Einstiege aus ›unserer‹ Richtung (fragt nicht, was der Satz grad heißen soll, ein Höheres Wesen befahl ihn zu schreiben…) — Im Ernst: die beiden zeigen einfach sehr schön, wie sich das ausnimmt, wenn richtig gut in der eigenen Sprache fabuliert wird, und nicht den Umweg einer Übersetzung nehmen muß.

• Zwei Engländer, genauer Londoner, hab ich schon einige Male hie und da im Netz empfohlen. Glenn Duncan mit seinen »Obsessionen« und Geoff Nicholson mit »London London«. Beide eigentlich erstmal ›keine‹ Phantastik. Lassen aber viel GenreFäntäsy alt aussehen. Beide dürfte es gebraucht für billig geben.

• Luther Blissets »Q« fand ich sehr verworren, aber auch intensiv. Historischer Roman. Und weil ich grad dabei bin: Immer gern das »Kritikon« von Gracian. Da gibts seit einigen Jahren eine unglaublich gute Übersetzung, mittlerweile auch leistbar bei Fischer-TB. Guck Dr mal diesen kapitalen Vollphantasten-Urahn an.

• In Richtung literarischer ›Pulp‹ fand ich Kim Newman/Jack Yeovil immer sehr angenehm (leider sind die Yeovil »Dark Future« udn »Warhammer«-Sachen kaum noch zu haben, soweit ich weiß). — W. S. Burroughs ist einen Blick wert. Weniger »Naked Lunch« (auch gut) als vielmehr »City of Red Lights« (ganz schlampig gesagt: Piraten der Karibik halt; nur ab 18).

• Etwas ›zu gewählt‹ und ›hermeneutisch‹ mag Alban Nicolai Herbst sein. Aber »Thetis.Anderswelt« könnt ein Reinlesen lohnen.

Hmmm. Ich bin immer in Versuchung, schlicht auf die ganz reichhaltigen leselisten von Meister Miéville zu verweisen, bzw. auf meine bisherign kümmerlichen Bestände an Rezis.

Heidi-Dei, das waren jetzt aber mehr als 5. Ich Schwätzer. Wollt ich nicht ins Bett? — Ahhh, Schoko.

Grüße
Alex / molo

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Molochronik

Chao · Vielschreiber Beiträge: 57

@molo: Mit deinem Verdacht, daß Erwartungshaltungen nicht erfüllt wurden, hast du wohl ein bisschen recht. Ich wollte nicht primär Mievilles Hang zum Sozialismus oder zur Revolution lesen (U.a. das "Statement") ((Besonders übel in der Hinsicht fand ich den in der Zeit eingefrorenen Denkmalzug am Schluß bzw. das ähnliche an das ich nur noch unscharfe Erinnerung habe *g*)) sondern vor allem ein anspruchsvoll-phantastisches Erlebnis wie PSS/Scar. Sicher bot IC auch das, aber nicht im gleichen Umfang. Dieses idealisierte "Weiter, weiter" (und zurück) der Eisernen Räte ging mir mitunter dann auch schon mal auf den Keks. Aber ich will nicht den Eindruck erwecken, daß ich IC für SCHLECHT hielt.

@opus: Naja, Paradebeispiel der MODERNEN Space Opera vielleicht, obwohl die Spezialisten in dem Bereich wohl darüber streiten würden

. Übrigens...Trilogie? Meinen wür überhaupt das selbe Armageddon?

Meines Wissens hatte der Zyklus mindestens 5 dicke Schwarten Umfang.
Alastair Reynolds finde ich persönlich recht gut, ich kenne seine Schwarten um die "Unterdrücker", die du wohl meinst. Gaaanz andere Sache als Armageddon, viel trockener und viel weniger farbig ausfabuliert. Aber nicht schlecht, nur anders. Reynolds hat v.a. anfangs meiner Meinung nach große Probleme mit Charakterdarstellungen. Interessanterweise machte gerade das für mich einige Charaktere recht interessant. Die Handlung um den Grund dafür, daß man bisher noch nie ausserirdisches Leben gefunden hat, ist jedenfalls sehr spannend. IMO.

Ach ja, was farbiges Erzählen und interessant-kreiierte Welten angeht, könnte dir vielleicht auch Philip Pullmans Trilogie um "His dark materials" gefallen. Ziemlich steamfantastic, weniger Jugendbuchcharakter als Otherland. Gerade von der Weltenkreation hat mich Mieville irgendwie ein bisschen an Pullman erinnert.

Jack Yeovil ist cool

aber ich kenne nur eher nicht ganz ernstgemeinte Werke von ihm (Diese Parallelweltgeschichten). Das Warhammer-Universum finde ich sowieso recht nett, Ian Watsons Space Marine ist besser als es einer Spiel-Serie gebührt. Alle sind böse und jeder glaubt richtig zu handeln.
Ich habe aber ohnehin (zumindest mom.) ein Faible für Science Fantasy und den Horror-Kram.

Theophagos · Dauerschreiber Beiträge: 113

Auf Alexns Yeovil/Newman-Empfehlung will ich aufspringen:
Die Warhammer-Sachen um Genevive sind wirklich groß - gehört zu den wenigen Geschichten, die ich als Jugendlicher möchte und jetzt immer noch gerne lese. Freilich, jetzt achte ich andere Qualitäten: Die Stories sind voller Anspielungen auf das Genre. (Gleich auf der ersten Seite findet sich eine auf Peakes Gormenghast.) Wenn ich mich recht erinnere, dann gibt es da einen preiswerten Omnibus von der Black Library:
http://www.blacklibrary.com/product.asp?prod=60100281007&type=Book

Zusätzlich will ich noch auf die großartige "Anno Dracula"-Reihe hinweisen: hier zeigt Mr. Newman, dass er mehr Horror-Geschichten kennt als du und bietet die Möglichkeit Anspielungen zu suchen. Außerdem finde ich die Vampire klasse.

Theophagos

Seblon · Administrator Beiträge: 354 Ort: Bochum/NRW

Zitat: Chao

Ach ja, was farbiges Erzählen und interessant-kreiierte Welten angeht, könnte dir vielleicht auch Philip Pullmans Trilogie um "His dark materials" gefallen. Ziemlich steamfantastic, weniger Jugendbuchcharakter als Otherland. Gerade von der Weltenkreation hat mich Mieville irgendwie ein bisschen an Pullman erinnert.

Ich mische mich einfach mal ein: Habe His Dark Material angefangen und nach ca. 60 Seiten sehr angenervt an die Seite gelegt. Dieses kleine Mädchen Lyra ist dermaßen nervig unrealistisch "Pipi-Langstrumpfesk", dass ich sie nicht sonderlich lange ertragen konnte. Ehrlich gesagt, finde ich in diesem Zusammenhang OTHERLAND doch sehr viel weniger kindgerecht.

@Theophagus

Ich habe zwei Bände von Kim Newmans hervorragenden Dracula-Romanen gelesen (Anno Dracula und Der rote Baron) und bin auch sehr von seiner Arbeit beeindruckt.
Allein die Idee, dass sich Queen Viktoria mit dem Grafen Dracula vermählt hat und Vampire und Menschen mehr oder minder friedlich nebeneinander existieren, fand ich sehr originell und interessant. Leider ist in Deutschland ja kein weiterer Band der Reihe erschienen...

Es grüßt

Actibus aut verbis noli tu adsuescere pravis.

molosovsky · Experte Beiträge: 230 Ort: Ffm

Find ich saustark, daß sich hier so viele Yeovil/Newman-Fans tummeln.
Große Schande, daß die Anno Dracula-Reihe nie weiterübersetzt wurde,
und nur die ersten beiden auf Deutsch vorliegen (dafür aber auffallend
gut übersetzt … tja, Haffmansverlag, ick vermisse Dir).

Ach ja, Phage. Danke für den Link (jauser).
Grüße
Alex / molosovsky

opus3d · Stammgast Beiträge: 34

Freut mich dass die Diskussion schön langsam in die richtige Richtung läuft und fahrt auf nimmt.

Armageddon hat sogar 6 Bände/Wälzer. Hab hier blos die Nights Dawn Trilogie mit dem Armageddon-Zyklus gemixt, grob fahrlässig zugegeben. Finds übrigens gut das du als Ami auf diese amerikanisierte kriegstreiberische SchXXXe keinen Bock hast...

ja, wass sooll ich nooch sagen, als weiter soo, stopft mich mit alll eurem Wissen über gute Bücher vollll.

Liebe Grüße,

der Coldwine Lover