Lomax
Vielschreiber
Beiträge: 68
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Erstellt: 16.02.07, 23:02 Betreff: Re: Pro & Contra bekannte Fantasy-Settings und -Archetypen |
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Zitat: molosovsky
Auch wenn man eine griechische Vokabel lernen muß, ist ›Uchronie‹ doch um einiges handlicher, denn ›kontrafaktische Literatur‹. Bzw. wenn Du eben nicht auf Alternativweltgeschichten spezialisiert bist, ist Dein Ettikett ganz schon mißverständlich. |
Na, na - wo ist denn da der Maximalist geblieben? Diesmal ziehst du dich ja auf die speziellste Wortbedeutung zurück, die man finden kann
Mein Fremdwörterduden definiert "kontrafaktisch" ganz allgemein als "nicht der Wirklichkeit entsprechend"; und in der literarischen Vorlage, der ich es entnommen habe, hatte ich auch das Gefühl, dass die "kontrafaktische Literatur" ganz allgemein verstanden war. Dann würde der Begriff auch die Phantastik im weiteren Sinne abdecken. Hm, oder beziehst du dich auf den Begriff "kontrafaktische Geschichte"? Da ist das "kontrafaktisch" ja durch die "Geschichte" noch näher spezifiziert - und zwar durch "Geschichte" im Sinne von "Historie", nicht "Erzählung". Ich glaube nicht, dass ich mir den Begriff "kontrafaktische Literatur" davon determinieren lassen muss. Denn wenn die "kontrafaktische Geschichte" sich mit Parallelwelten im Sinne von "nicht-wirklicher Historie" beschäftigt, kann doch die "kontrafaktische Literatur" auch alles andere umfassen, was "nicht wirklich ist".
Jedenfalls leuchtet mir nicht ein, warum Uchronie das Problem dann lösen sollte, steckt doch hier die "Geschichte" schon fest im Wort drin und lädt wirklich zu Missverständnissen ein.
Zitat: molosovsky
Kurz: es liegt an der Dummheit und Unkultiviertheit der entsprechenden >Entscheider‹ in den Verlagen |
Hm, eine sehr fragwürdige Schuldzuweisung. Es ist halt einfach so: Egal, was die Entscheider in den Verlagen gerne wollen - es muss finanziert werden. Und die Art Fantasy-Literatur, die hier im Forum schon mal so nett als "Bücher fürs jugendliche Proletatriat" bezeichnet wurde, verkauft sich nun mal besser als der anspruchsvolle Stoff. Und zwar auch, wenn beides angeboten wird. Und solange sich das Zeug gut verkauft, ist in den Verlagen auch mehr Geld für andere Dinge da - für Liebhaberprojekte und Experimente und auch für Dinge, mit denen man sich schmückt, die aber keine so guten Einnahmen bringen. Denn meiner Erfahrung nach sitzen in den Verlagen keinesfalls unkultivierte Leute, aber Leute, die sich den Schmuck eben nur dann leisten können, wenn das Geld dafür da ist. Wenn dieses Marktsegement wegfällt, blühen die anderen Bereiche nicht auf, sondern verkümmern mit. So war es Ende der 80er, so kann es auch wieder kommen. Weil die meisten jungen Post-HdR-Leser dann eben doch nicht die anspruchsvollere Fantasy kaufen, sondern entweder aussteigen und nur noch Computerspiele zocken, oder komplett das Genre verlassen. Das können die "Entscheider" in den Verlagen auch nur beschränkt steuern.
Zitat: molosovsky
Ich sabber wie ein Alien und die Spritze vom Zahnarzt hat vor ner Stunde ihre Wirkung eingestellt. |
Erinnert mich an den Tag, als ich nach einem Zahnartbesuch mit noch wirkender Spritze in der Videothek war und einen Film reklamiert habe. Ich hatte mich schon gewundert, warum die Angestellte so zuvorkommend war und sich so oft entschuldigt hat - bis ich zu Hause festgestellt hatte, dass nicht nur meine Lippen aufgequollen waren, sondern auch überall getrocknetes Blut klebte. Vermutlich sah ich gerade nicht so aus wie jemand, der einfach wieder geht, wenn seine Reklamation nicht angemessen bearbeitet wird Aber ansonsten habe ich eine ausgewachsene Zahnarztphobie und will gar nichts mehr von diesem Thema hören ...
____________________ Endlich bin ich auch dabei: Lomax' Weblog lockt ins Lohmannsland - www.lohmannsland.de
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