molosovsky
Experte
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Erstellt: 09.03.07, 13:35 Betreff: Re: Pro & Contra bekannte Fantasy-Settings und -Archetypen |
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Erstmal: einen Krug Trost für Lomax! Kann mir vorstellen, dass so Zahlen ganz schon frustrieren können.
Ich ›glaub‹ trotzdem nicht an die einseitige Verantwortlichkeit des Publikums am ›Seichten Mainstream-Lulu‹. Da fehlen mir folgende Faktoren: • Sorgfalt der Aufbereitung; • Jeweilige Ambition und Geschick im Ansprechen unterschiedlicher Publikums-Segmente (Vertreter, Platzierung im Laden); • PR-Budget für verschiedene Titel.
Ansonsten mal’n als ganz krasser Vergleich: Die Lage kommt mir ähnlich vor, wie beim Unterschied zwischen Erotika und Porno. Erotik geht halt schlechter als Porno, dafür gibts bei Porno eben alles aufm Tablett, ohne dass man seine imaginären Anatomiekenntnisse auspacken muss. N-a-t-ü-r-l-i-c-h ist Erotika irgendwie anspruchsvoller (und für meinen Geschmack ästhetisch angenehmer) als Porno; ich hab noch keine Pornos mit sowas wie Inhalt gesehen oder gelesen (siehe Ecos Definition des Porno-Films!); aber selbst die derbste Erotika (Photos von z.B. Jan Saudek oder Stories von Henry Miller) transportieren neben der Wixvorlage den ein oder anderen Gedanken oder inhaltlichen Dreh.
Gewissen Publikums-Segmenten ›kreide‹ ich die Seicht-Fantasy-Leserei nicht an; von der Arbeit kaputte Krankenschwestern/pfleger oder so, haben ein Recht auf entspannende Berieselungslektüre; auch Leseanfänger sollen sich ruhig durch die ganz leichten Werke robben. Ich baue immer noch darauf, dass wer erstmal einige Jahre liest und dabei bleibt, sich von ganz allein einen besseren Geschmack aneignet.
Grüße Alex / molo
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