Diskussionsforum von Sabine

Nikodemus · Mitglied Beiträge: 92 Ort: Wien

So, wie angedroht habe ich mir überlegt wie wir hier die kreativ Veranlagten hervor locken können. Ich kann mir vorstellen, dass das Genere nicht jedem zusagt, aber man kann es sich ja immer irgendwie richten. Oder?

Also ich hoffe auf einige interessante Postings.

Nikodemus · Mitglied Beiträge: 92 Ort: Wien

Gnadenlos ließ der Weckmechanismus sein grausames Pfeifen ertönen bis die siebenstellige Codesquenz eingegeben wurde. Es war ungewöhnlich eine solche Abschaltsequenz zu verwenden, aber es war unumgänglich wenn ich verhindern wollte, dass ich den Alarm abschalte und weiterschlafe. Und weiterschlafen stand heute nicht zur Diskussion. Heute war der Tag an dem mein Leben wieder beginnen konnte, dass vor 42 Tagen einen so abrupten Karrierestop erfahren hatte.

Frisch von der Flugschule hatte ich meinen ersten Job als Navigator auf einem Frachtschiff angetreten. Der Flug verlief ereignislos und die Probleme traten erst auf als der Zoll ein paar nicht deklariere Kisten in einem Hohlraum fand, in dem ein ganzer Schwebebus untergebracht werden konnte. Man konnte mir nicht nachweisen, dass ich in die Sache beteiligt war, aber der Makel klebte auch ohne Verurteilung an mir.

Es war nicht gerade der Start ins Berufsleben, den sich ein junger, gut aussehender Navigator wünschte, aber passiert ist passiert. Allerdings mied jeder Kapitän einen solchen Unglücksraben als hätte er die Pest. Somit saß ich auf dieser drittklassigen Raumstation fest, ohne genug Geld um mir eine Passage leisten zu können und ohne die Chance auf einen Job. Zumindest bis heute. Gestern spät abends kam die Mail. Ich sollte um 5 Uhr morgens abmarschbereit in einem Hangar stehen wenn ich von hier weg wollte. Keine weiteren Angaben, nichts über Bezahlung, nichts über das Tätigkeitsfeld. Aber ich konnte nicht wirklich wählerisch sein. Entweder war mein neuer Dienstgeber unwissend, verzweifelt oder hatte einen ebensolchen Ruf wie ich. Gleichgültig was zutraf, ich hatte die Chance auf eine Fahrkarte aus dieser Sackgasse.

Als ich aus der Nasszelle kam lies ich meinen Blick ein letztes mal durch das Zimmer schweifen, in dem ich hauste. Ich würde es wirklich nicht vermissen. Es war 4 Uhr 45 als ich den Hangar betrat und zum ersten mal einen Blick auf das Raumschiff erhaschte. Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, daher konnte ich das Gefühl in meiner Magengrube auch nicht Deuten. Es war nicht Enttäuschung, es war auch nicht Freude. War es vielleicht Angst?

Sabine · Administrator Beiträge: 73 Ort: Wien

Ach herrje, das ist ja nun wieder mal eine typisch "männliche" Geschichte!!! Auf so was tät a Frau ja gar ned kommen, glaub ich! *gggg*
Autos, Raumschiffe, Science Fiction und ein Mann ist glücklich *looool*
Aber mal sehen, ich werd in den kühlen Abendstunden meine grauen Zellen aktivieren, vielleicht fällt mir ja was kreatives ein!!

Sabine

Sabine · Administrator Beiträge: 73 Ort: Wien

Das Schiff war weder besonders groß, noch besonders klein, es war nicht neu, aber auch nicht alt, nicht hässlich aber auch nicht schön. Genau so eben, wie ein Raumschiff sein muss, dass jemand von einer Sackgasse in die nächste bringt, dachte ich. Da hatten wir es - es war tatsächlich Angst. Was konnte mich denn schon schlimmeres erwarten, als hier in meiner Zelle noch ein paar weitere Jahre zu versauern?
Ich versuchte, mir Mut einzureden und schritt mit großen, selbstbewußten Schritten auf das Schiff zu.

"Halt", sagte da eine Stimme hinter mir. Erstaunt hielt in inne. Die Stimme klang gebieterisch und gnadenlos, doch das war es nicht, was mich aus der Fassung brachte. Vielmehr war es die Tatsache, dass diese Stimme eindeutig weiblichen Ursprungs war.
Ich blieb stehen. "Haben Sie nicht etwas vergessen?", fragte die Stimme. Im Zeitlupentempo drehte ich mich um.
Selbst wenn ich wollte hätte ich kein Wort über die Lippen gebracht, denn der Anblick machte mich sprachlos. Die Frau war schön, sehr schön sogar, aber etwas an ihr irritierte mich sofort.
"Wie wäre es denn mit einem Reiseziel?" fragte sie mich, mit einem Lächeln auf den Lippen, dass mich verdammt an einen Eisblock erinnerte. Kalt. Und noch dazu hinterhältig.
Ich sagte noch immer kein Wort.

Sabine · Administrator Beiträge: 73 Ort: Wien

Sodala, ich hätt mal einen Beitrag dazu geleistet! Und schon gibts eine Frau in der "Männerwirtschaft" dieser Geschichte *ggggggg*
Mal sehen, obs hier noch ähnlich kreative Köpfe gibt!