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Diskussionsforum von Sabine
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Nikodemus
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Beiträge: 92 Ort: Wien
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Erstellt: 01.10.03, 12:53 Betreff: Re: Ladenöffnungszeiten
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OK, jetzt werde ich wohl zum Wortklauber aber was solls.
Es tut mir leid Dir zu wiedersprechen, aber es ging ursprünglich doch auch um die Erweiterung der Ladenöffnungszeiten und nicht um deren blose verschiebung. Wenn ich Dich aus dem ersten Absatz, Deines ersten Postings zitieren darf:
Ich hab grad im Radio gehört, dass die neuen Ladenöffnungszeiten nur von 3 % der Bevölkerung genützt werden. Hauptsächlich in Wien und für das Einkaufen von Lebensmitteln und Kleidung.
Die neuen Ladenöffnungszeiten sind keine blose verschiebung, sie sind in der Tat eine Erweiterung. Aber nun zu unseren Firmenbeispielen.
Der Zuckerverarbeitungsbetrieb fährt nur während und nach der Erntezeit in 24 Stundenschichten. Das sind 3 von 12 Monaten. Die restliche Zeit werden die Maschinen gewartet, nötige Umbauten vorgenommen und und und. Beim Motorenwerk wird keine 24 Stundenschicht gefahren. Wie es mit edn Siemenswerken ist weis ich ehrlich gesagt nicht. Natürlich wird es immer Betriebe geben , die 24 Stunden arbeiten müssen. Alleine bei der Metallerzeugung dauert das Anheizen eines Hochofens mehrere Tage. Da kann man nicht einfach den Stecker ziehen. Das ist schon klar. Aber das sind alles Großbetriebe. Die Mehrheit sind in Österreich jedoch Klein- und Mittelbetriebe und die nutzen gerne das Tageslicht. Mit Stolz erinnere ich mich an meine Ferialpraktikantenzeit in einer kleinen Spenglerei in Staßhof. Da wir meißt auf Baustellen waren hab ich nur im Tageslicht gearbeitet. Bei meiner letzten Firma, einem Softwarebetrieb waren alle Büros hell und wir brauchten die Neonröhren nur im Winter. In der Steuerberatungskanzlei wo meine Schwester arbeitet kommt selten elektrisches Licht zum Einsatz. Das sind alles Betriebe, die ohne Elekrisches Licht auskommen weil sie das Sonnelicht zur Verfügung haben. Bau, Büro, sogar Freizeitanbieter haben große Fenster um das natürliche Sonnenlicht in Hallenbäder oder Fittensstudios zu lassen. Und jeder von denen Spart. Und was die Shoppingcities betrifft, die sparen auch. In der SCN, dem Donauzentrum gibt es genug natürliches Licht um sich wohl zu fühlen. Die öffentlichen Bereiche müssen nicht extra beleuchtet werden. Nur in den Geschäftslokalen ist es nötig und das ist meist die Schuld der Geschäftsbetreiber. Flaniere einmal im Donauzentrum über die Verbindungsbrücke zwischen Altem und neuem Teil, setz Dich ins Caffee beim Veranstaltungsplatz. Dort gibt es Sonne im Überfluß. Es ist also möglich in einem Einkauszentrum das natürliche Tageslicht zu nutzen, die Leute, die die Geschäftslokale betreiben sind nur meist nicht dazu fähig. Und das Donauzentrum ist nun wirklich nicht das Ende der Welt, wie Du es zum Beispiel beim Gewerbepark Stadlau richtiggehend einwendest. Der natürliche Rythmus ist also nur dort ausser Kraft wo man ihn gedankenlos abwürgt.
Aber auch in der verbauten Stadt wird das Tageslicht gut und gerne genutzt. Wenn ich an meine HTL denke. 3ter Bezirk und so überlegt gebaut, dass überall (ausser im Sporttrackt) die Fenster zur Lichtversorgung ausreichen. Die Krankenzimmer der Rudolfsstiftung, haben auch ausreichend Sonnenlicht, da die Sonne die Seele wärmt und somit den Heilungsprozess (hofentlich) beschleunigt. Sie Sonne ist einfach wichtig.
Ich kenne jemanden, der hat in einer Wohnung gelebt, wo man sogar bei 30 Grad im Schatten, im August, um 12 Uhr Mittags, das Licht aufdrehen mußte, weil der Bau einfach sowas von daneben geplant ist. Sie ist aus der Wohnung ausgezogen und richtiggehend aufgeblüht. Die Haare waren nicht mehr stumpf, die gesunde Farbe kam zurück ins Gesicht, die Veränderung war binnen wneiger Wochen zu merken.
Müßten wir alle permanent im Dunkeln arbeiten, würde sicherlich bald eine große Depressionswelle das Land überrollen. Denn wenn der Streß zu groß wird schöpft man an einem sonnigen Tag bei ein paar Minuten aus dem Fenster schauen doch schnell wieder die nötige Kraft um auch den restlichen Arbeitstag zu schaffen. Ich glaube nicht, dass der Anblick von triester Dunkelheit einen solchen Energieschub liefern kann.
In einem geb ich Dir allerdings Recht. Unsere persönlichen Wünsche haben bei einer logischen Argumentation keinen Platz.
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*Brigid*
Gast
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Erstellt: 01.10.03, 13:37 Betreff: Re: Ladenöffnungszeiten
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Zitat:
OK, jetzt werde ich wohl zum Wortklauber aber was solls.
Es tut mir leid Dir zu wiedersprechen, aber es ging ursprünglich doch auch um die Erweiterung der Ladenöffnungszeiten und nicht um deren blose verschiebung. Wenn ich Dich aus dem ersten Absatz, Deines ersten Postings zitieren darf:
Ich hab grad im Radio gehört, dass die neuen Ladenöffnungszeiten nur von 3 % der Bevölkerung genützt werden. Hauptsächlich in Wien und für das Einkaufen von Lebensmitteln und Kleidung.
Die neuen Ladenöffnungszeiten sind keine blose verschiebung, sie sind in der Tat eine Erweiterung. Aber nun zu unseren Firmenbeispielen. |
OK, im Einleitungssatz gings darum, da hast Du Recht. Aber mein Vorschlag zur Lösung dieses Problems war, die Geschäfte/Büros/Banken einfach später aufzusperren und dafür länger offenzuhalten, was eine Verschiebung bedeuten würde und nicht notwendigerweise eine Erweiterung.
Zitat:
Der Zuckerverarbeitungsbetrieb fährt nur während und nach der Erntezeit in 24 Stundenschichten. Das sind 3 von 12 Monaten. Die restliche Zeit werden die Maschinen gewartet, nötige Umbauten vorgenommen und und und. Beim Motorenwerk wird keine 24 Stundenschicht gefahren. Wie es mit edn Siemenswerken ist weis ich ehrlich gesagt nicht. Natürlich wird es immer Betriebe geben , die 24 Stunden arbeiten müssen. Alleine bei der Metallerzeugung dauert das Anheizen eines Hochofens mehrere Tage. Da kann man nicht einfach den Stecker ziehen. Das ist schon klar. Aber das sind alles Großbetriebe. Die Mehrheit sind in Österreich jedoch Klein- und Mittelbetriebe und die nutzen gerne das Tageslicht. Mit Stolz erinnere ich mich an meine Ferialpraktikantenzeit in einer kleinen Spenglerei in Staßhof. Da wir meißt auf Baustellen waren hab ich nur im Tageslicht gearbeitet. Bei meiner letzten Firma, einem Softwarebetrieb waren alle Büros hell und wir brauchten die Neonröhren nur im Winter. In der Steuerberatungskanzlei wo meine Schwester arbeitet kommt selten elektrisches Licht zum Einsatz. Das sind alles Betriebe, die ohne Elekrisches Licht auskommen weil sie das Sonnelicht zur Verfügung haben. Bau, Büro, sogar Freizeitanbieter haben große Fenster um das natürliche Sonnenlicht in Hallenbäder oder Fittensstudios zu lassen. Und jeder von denen Spart. Und was die Shoppingcities betrifft, die sparen auch. In der SCN, dem Donauzentrum gibt es genug natürliches Licht um sich wohl zu fühlen. Die öffentlichen Bereiche müssen nicht extra beleuchtet werden. Nur in den Geschäftslokalen ist es nötig und das ist meist die Schuld der Geschäftsbetreiber. Flaniere einmal im Donauzentrum über die Verbindungsbrücke zwischen Altem und neuem Teil, setz Dich ins Caffee beim Veranstaltungsplatz. Dort gibt es Sonne im Überfluß. Es ist also möglich in einem Einkauszentrum das natürliche Tageslicht zu nutzen, die Leute, die die Geschäftslokale betreiben sind nur meist nicht dazu fähig. Und das Donauzentrum ist nun wirklich nicht das Ende der Welt, wie Du es zum Beispiel beim Gewerbepark Stadlau richtiggehend einwendest. Der natürliche Rythmus ist also nur dort ausser Kraft wo man ihn gedankenlos abwürgt. |
Irgendwie reden wir aneinander vorbei, hab ich das Gefühl! Es ging ja um folgende Tatsache: Die meisten Geschäfte/Büros selbst und die Leute die drin arbeiten, haben kein Tageslicht bzw. nützen es nicht vollständig (was für mich heißt, dass man trotz Fenster das Licht aufdrehen muss). Warum und wer da zu blöd dazu ist, das Tageslicht zu nützen ist jetzt ja wurscht. Fakt ist, dass man in Geschäften, Büros etc. auch am Tag Licht braucht. Schau mal rauf zur Decke, wenn Du mir nicht glaubst. Das Licht ist auch bei uns aufgedreht, obwohl wir tolle Fenster haben. Warum? Weil man die Jalousien unten haben muss, weil die Sonne sonst blendet. Die Leute, die in den Geschäften einkaufen, in den Gängen flanieren, im Cafe sitzen haben das Tageslicht, gut. Es ging aber um die Leute, die dort arbeiten!
Zitat:
Aber auch in der verbauten Stadt wird das Tageslicht gut und gerne genutzt. Wenn ich an meine HTL denke. 3ter Bezirk und so überlegt gebaut, dass überall (ausser im Sporttrackt) die Fenster zur Lichtversorgung ausreichen. Die Krankenzimmer der Rudolfsstiftung, haben auch ausreichend Sonnenlicht, da die Sonne die Seele wärmt und somit den Heilungsprozess (hofentlich) beschleunigt. Sie Sonne ist einfach wichtig. |
Von Schulen oder Krankenhäusern war auch nie die Rede, sondern von Büros und Geschäften. Ich hab auch nie gesagt, dass die Sonne nicht wichtig sei, sondern dass die meisten Menschen, die in Büros oder Geschäften arbeiten, ohnehin nicht in den Genuß des Tageslichtes kommen und es deshalb wurscht sei, wie die Arbeitszeiten nun fallen. Abgesehen davon: Wie Du selbst gesagt hast: wenn man von 10.00h- 22.00h offen hätte, hätte man im Sommer gute 10 Stunden (von 10.00h bis 20.00h) Tageslicht und im Winter immerhin noch 7 Stunden (10.00h- 17.00h), die man nützen könnte. Also- was spricht dann dagegen, dass die Geschäfte/Büros diese Geschäftszeiten haben?
Zitat:
Ich kenne jemanden, der hat in einer Wohnung gelebt, wo man sogar bei 30 Grad im Schatten, im August, um 12 Uhr Mittags, das Licht aufdrehen mußte, weil der Bau einfach sowas von daneben geplant ist. Sie ist aus der Wohnung ausgezogen und richtiggehend aufgeblüht. Die Haare waren nicht mehr stumpf, die gesunde Farbe kam zurück ins Gesicht, die Veränderung war binnen wneiger Wochen zu merken.
Müßten wir alle permanent im Dunkeln arbeiten, würde sicherlich bald eine große Depressionswelle das Land überrollen. Denn wenn der Streß zu groß wird schöpft man an einem sonnigen Tag bei ein paar Minuten aus dem Fenster schauen doch schnell wieder die nötige Kraft um auch den restlichen Arbeitstag zu schaffen. Ich glaube nicht, dass der Anblick von triester Dunkelheit einen solchen Energieschub liefern kann. |
Du wirfst mehrere Dinge in einen Topf! Wir haben nämlich auch nicht davon gesprochen, ob finstere Wohnungen schädlich sind. Ich würde nie in einer finsteren Wohnung leben wollen! Und wie schon oben erwähnt: niemand würde bei einer Verschiebung der Arbeitszeit nach meinem Vorschlag den ganzen Tag im Dunklen arbeiten! Nochmals: wenn man von 10.00h- 22.00h offen hätte, hätte man im Sommer gute 10 Stunden (von 10.00h bis 20.00h) Tageslicht und im Winter immerhin noch 7 Stunden (10.00h- 17.00h), die man nützen könnte.
Zitat:
In einem geb ich Dir allerdings Recht. Unsere persönlichen Wünsche haben bei einer logischen Argumentation keinen Platz. |
Stimmt. Aber Menschen wollen halt immer, dass genau IHRE Wünsche erfüllt werden. Ist doch normal ;-).[/quote]
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Nikodemus
Mitglied
Beiträge: 92 Ort: Wien
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Erstellt: 01.10.03, 14:05 Betreff: Re: Ladenöffnungszeiten
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Stimmt. Irgendwie reden wir wohl wirklich aneinander vorbei. Womit begann die Sache eigentlich?
Mit der Nutzung einer natürlichen Ressource. Dem Tageslicht. Das ist der Haptgrund für die Hauptarbeitszeit wie wir sie heute kennen. Die Festlegung dieser Hauptarbeitszeit erfolgte zu Zeiten als es noch kein elektrisches Licht gab. Das ist einmal der historische Grund warum wier diese Hauptarbeitszeiten haben. Warum hat sich das nicht geändert, und nach hinten Verschoben, als wir endlich elektrisches Licht hatten? Gewohnheit? Weil Arbeitgeber keinen Vorteil hergeben, den sie einmal den Arbeitnehmern abgerungen haben? Ich weis es wirklich nicht, aber es gibt sicherlich genug Stoff um darüber nach zu denken und zu spekulieren.
Was ich nicht so ganz verstehe, wo ist der Unterschied einer Schule zu einem Büro? In beiden Räumlichkeiten arbeiten Menschen. Die Einen erwerben Wissen, die Anderen ihren Lebensunterhalt, aber beide Gruppen arbeiten. Also warum soll es in der Wirtschaft bautechnisch anders zugehen als im öffentlichen Bereich?
Und nun zu unserem eigenen Büro. Ja, das Licht brennt in unserem Büro. Aber nur auf Deiner Seite. Und eigentlich auch nur wegen einer bescheidenen (den bieschissen schreibt man ja nicht. oder?) Raumaufteilung. Würden wir seitlich zu den Fenstern sitzen und nicht frontal, oder mit dem Rücken zum Fenster, das sie sich im Monitor spiegeln, dann hätten wir das Problem nicht. Abgesehen davon brennt nur eine von 2 Leuchtstoffreihen. Wir sparen also dank des Tagelichtes immer noch die Hälfte der Kosten, die wir verursachen würden wenn es ganz dunkel währe.
Nun zu Deinem Zeitbeispiel. Wenn wir also für den Sommer von 10 bis 22 Uhr 10 Tageslichtstunden haben, dann haben wir doch von 8 bis 20 Uhr 12 Tageslichtstunden. Das sind 2 Stunden in denen der Stromzähler weniger belastet wird. Danke, dass Du mir so bereitwillig bei meiner Argumentation hilfst.
Vielleicht habe ich mich bei meinem Wohnungsbeispiel unklar ausgedrückt. Ich wollte damit eigentlich darauf hinweisen, dass fehlendes Sonnenlicht unglücklich macht und zu Deressionen führen kann. Hätte ich also auf meinem Arbeitsplatz auch so wenig Sonnenlicht, wie es meine Bekannte in ihrer Wohnung hatte, dann hätte ich (und sicher nicht nur ich, denn wer von uns hält Bergarbeiter schon für einen Traumjob) ein echtes emotionales Problem.
Und was die Wünsche der Menschen betrifft, einige bleibt immer auf der Strecke, und meißt sind es die Menschen, die die einfachsten Wünsche haben.
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*Brigid*
Gast
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Erstellt: 01.10.03, 17:14 Betreff: Re: Ladenöffnungszeiten
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Hmmm- das Problem bei der Sache ist, die Ladenöffnungszeiten WERDEN auf kurz oder lang ausgeweitet werden. Und zwar generell. Lang wirds nimmer dauern. Die Anfänge sind ja schon gemacht- einmal pro Woche dürfen die Geschäfte bis 21.00h offen haben und Samstag wurde auch eine Stunde drangehängt. Der Trend geht zu einer Öffnungszeit Mo-So 0-24.00h. D.h. die Leute im Handel werden in nicht zu ferner Zukunft wahrscheinlich jeden Tag von 8.00h (oder 10.00h) bis 21.00h oder noch länger arbeiten müssen. Und da wärs meiner Meinung nach klüger, die Arbeitszeiten nach hinten zu verschieben. Nämlich aus dem Grund, weil man dann den Vorteil, abends länger offen zu haben nützen kann, ohne, dass es allzuviel kostet. Denn schau mal- allzuviele Leute kaufen am Vormittag eh nicht ein (es sei denn am Samstag). Ich denk halt, dass viele Leute lieber NACH der Arbeit einkaufen gehen als vorher. Weil man sich da Zeit lassen kann, bis das Geschäft schließt und man die Sachen nicht mit zur Arbeit nehmen muss. Jeder kluge Ladenbesitzer wird schauen, dass er dann offen hat, wenn die meisten Leute kaufen wollen und dann schließt, wenn kaum wer das Geschäft aufsucht. In dem Fall also am Vormittag.
Nur zieht diese zukünftige Erweiterung auch Probleme mit sich, die man dann ebenfalls lösen muss: wer betreut die Kinder? Wo bekommt man das Geld her, wenn die Banken zu haben? Wer betreut die Banken dann bei technischen Problemen? D.h. also in Kurzfassung: wenn man die Ladenöffnungszeiten liberalisiert und erweitert, dann müssen alle anderen Berufszweige auf kurz oder lang auch dran glauben und sich anpassen.
Bei Schulen ist das nicht so, deshalb hab ich sie ausgenommen. Schulen verdienen kein Geld für die Wirtschaft, sie sind für die Bildung zuständig. Daher können die sich theoretisch selbst einteilen, wann sie offen haben. Sie sind ja nicht davon abhängig, dass jemand was bei ihnen kauft- in die Schule gehen müssen die Kids sowieso (ob sie wollen oder nicht). Schon aus dem Grund, weil man als Pflichtschulabgänger heute schon sehr schwer einen Job kriegt. D.h. die Schulen werden immer genug Zulauf haben und müssen sich nicht nach den gängigen Arbeitszeiten richten. Bautechnisch gesehen ist es natürlich überall wünschenswert, dass die Räume groß, hell und luftig sind. Leider sehen manche Architekten aber denn Sinn ihrer Arbeit nur darin, dass sie sich selbst verwirklichen können und nicht darin, leistbare, angenehme, praxistaugliche Gebäude zu errichten (man denke an die nicht öffenbaren Fenster im Gasometer, die man aussen nicht putzen kann- sehr sinnvoll!). Und natürlich wünscht man sich auch überall ergonomische Arbeitsplätze, wo der Lichteinfall 90° zum Bildschirm ist- dummerweise ist das oft nicht machbar (so wie bei uns).Aber ich schweife ab...
Fakt ist, dass auf die Wünsche der Arbeitnehmer sowieso niemand Rücksicht nehmen wird. Man wird einen Dienstplan hingeklatscht bekommen. Im Idealfall kann man sich untereinander absprechen, so dass jeder zumindest annähernd die Arbeitszeit kriegt, die er bevorzugt. Aber ich befürchte sowieso, dass wir in allen Branchen bald 24 Stunden Dienst haben werden, nicht nur in Produktionsbetrieben, Krankenhäusern, Stromversorgung etc. wie es eh schon jetzt der Fall ist. Deshalb hab ich diese Diskussion angezettelt. Auf jeden Fall finde ich die unterschiedlichen Meinungen sehr interessant und diskutierenswert :-). Würd mich auch über andere Beteiligung am Thema freuen!
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Nikodemus
Mitglied
Beiträge: 92 Ort: Wien
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Erstellt: 02.10.03, 07:33 Betreff: Re: Ladenöffnungszeiten
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Ich behaupte einmal dass die Landenöffnungszeiten nicht so extrem ausgeweitet werden wie Du es vorhersagst. Schlicht und ergreifend, weil die Kosten- Nutzenrechnung für die geschäfte nicht gegeben sein wird. Um 20 Uhr am Abend bin ich lieber bei guten Spareripps in einem Schanigarten als mich durch einen Supermarkt zu pflügen. Daher kann ich mir auch wirklich nicht vorstellen, dass sich das so abspielen wird.
Die Supermarktmitarbeiter laufen ja jetzt schon sturm, oder haben vereinzelt die Konsequenzen gezogen und gekündigt. Für diese unfreundlichen Arbeitszeiten werden die Ladenbetreiber also tiefer in die Tasche greifen müssen, oder darauf verzichten.
Es gibt ja schon einige Spezialsupermärkte. Der OK Markt beim West- und Südmahnhof. Der zeichnet sich aber auch durch höhere Preise aus. Die Preise kann er sich aber nur wegen seiner Lage leisten. Das ist einw eiterer grund warum ich glaube, dass sich diese Extremzeiten nicht durchsetzen werden.
Auch glaube ich nicht, dass sich die Ladenöffnungszeit als gesammtes nach hinten verschieben wird. Der Frühstückseinkauf sollte nicht unterschätzt werden. Das Frühstückssemmerl aus der Bäckerei will ich jetzt gar nicht so hervor heben. Ich dachte eher an die Extrawurstsemmelladung, die sich die Schüler oder Arbeiter für die Frühstückspause noch vor Dienst-/Schulantritt besorgen.
Ich habe die Schuhle deshalb als Beispiel eingebracht, weil die Schulzeit doch innerhalb der Hauptarbeitszeit ist und in einem entsprechenden Gebäude ist, bei dem Kosten anfallen, die im Sinne der Steuerzahler möglichst niedrig zu halten sind. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber Sonnenlicht hilft dabei.
Was die Architekten betrifft, die solche "Glanzleistungen" wie die Gasometerrenovierung zu verantworten haben,...... ich glaube in meinem ersten Posting sprach ich von vernünftiger oder halbwegs brauchbarer Palnung. Und wenn ich mir als Bauherr soetwas unterjubeln lasse binich doch selber schuld und gehöre mit unnötigen Kosten gesteinigt.
Und um endlich zu Deinem letzten Absatz zu kommen. Es ist auch fakt, dass sich die Arbeitnehmer wehren wenn ihre wünsche zu lange ignoriert werden. Sehen wir uns als aktuelles beispiel die Eisenbahner an. Die wollen jetzt Dienst nach Vorschrift machen. Wie lange glaubst Du kann sich das die ÖBB leisten ohne großen, öffentlichen Unmut auf sich zu laden? Und wenn das quallifizierte Personal einen Betrieb fluchtartig verläßt, dann wird sich jeder Dienstgeber 3 mal überlegen ob er nicht doch etwas falsch gemacht hat. Als ich noch am Flughafen gearbeitet habe, haben an einem Tag vier der "Altgedienten" am selben Tag kündigen wollen. Beim täglichen Meeting zu Mittag wurden plötzlich für viele Dinge Zusagen gemacht, die schon lange gefordert wurden. Es ist dann nur noch einer tatsächlich gegangen. Und das funktionierte ohne Betriebsrat.
Also wenn einem etwas nicht paßt muß man selbst die Konsequenzen ziehen. Wenn das genügend Arbeitnehmer machen, dann muß der Arbeitgeber das ebenfalls tun. Das erfordert jedoch dass jemand den ersten Schritt tut, aufsteht und sagt, dass es reicht. Vielleicht zieht man dabei die "Arschkarte" und für einen selbst ändert sich nichts mehr, weil man dann nicht mehr in dem Betrieb ist, aber ewig in einem Job sein, der einen unglücklich macht, ist doch auch keine Lösung.
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