Meteore (griech. metéoros (μετέωρος), bedeutet: „in der Luft“) sind im weiteren Sinne lokale, sporadische Leuchterscheinungen am Himmel und an der Erdoberfläche.
Im engeren Sinne werden damit Meteoroiden, meist Staub- oder Gesteinsbrocken aus dem interplanetaren Raum bezeichnet, die vom Weltall aus in die Atmosphäre der Erde eindringen und hier durch Luftreibung Leuchtspuren erzeugen und verdampfen.
Die Wissenschaft der Meteore im engeren Sinne ist die Meteorkunde.
Die Meteorologie befasst sich mit der Beobachtung und Beschreibung des Wettergeschehens
in der Erdatmosphäre und auch mit den damit im Zusammenhang stehenden
Leuchterscheinungen, die zum Teil ebenfalls als Meteore bezeichnet
werden
Der überwiegende Teil der Meteore ist interplanetaren Ursprungs; nur sehr wenige erreichen die Erde aus dem interstellaren Raum.
Im Volksmund werden kleine Meteore auch Sternschnuppe genannt. Deren Ursprungsobjekte haben Durchmesser um 1 mm. Größere Objekte (>10 mm) heißen Boliden oder Feuerkugeln respektive Feuerbälle.
Zusätzlich unterscheidet man teleskopische Meteore, die nicht mehr mit bloßem Auge sichtbar sind.
Bezeichnung |
Durchmesser des Ursprungskörpers |
Masse |
Gesamtmasse aller Objekte, die die Erde jeden Tag erreichen |
---|
Feuerkugeln, Bolide |
größer als 10 mm |
mehr als 2 g |
1 t |
Sternschnuppen
(-4mag bis +6mag) |
1 mm bis 10 mm |
2 mg bis 2 g |
5 t |
Teleskopische Meteore |
0,1 mm bis 1 mm |
0,002 mg bis 2 mg |
20 t |
Mikrometeore |
kleiner als 0,1 mm |
weniger als 0,002 mg |
1000 t bis 10.000 t |
Die meisten Meteorerscheinungen dauern nur Sekundenbruchteile und
werden von Teilchen erzeugt, die unter einem Millimeter groß sind und
im Allgemeinen mit 30…70 Kilometern pro Sekunde auf die Erdatmosphäre
auftreffen. Sie verglühen dabei vollständig. Meteoriden mit der Größe
eines Reiskorns liefern schon recht eindrucksvolle Leuchterscheinungen
mit einer Dauer >1 s.
Viel seltener sind dagegen größere Objekte von mindestens einigen
Kilogramm Masse, die unter Umständen nicht vollständig verglühen und
als Meteorit
auf der Erdoberfläche auftreffen. Das ist insbesondere bei
Eisenmeteoriten der Fall. Steinmeteroiden zerfallen jedoch selbst bei
noch größeren Abmessungen zu einem Schwarm, der dennoch nicht die Erde
erreicht, jedoch eine beachtliche Druckwelle erzeugen kann (siehe Tunguska-Ereignis).
Der auftretende Leuchteffekt entsteht dabei nur zum kleinen Teil
durch das Verglühen des Teilchens selbst, denn Meteore leuchten in über
100 Kilometern Höhe. Durch Luftreibung und abdampfendes Material bildet
sich hinter dem Körper eine Plasmaspur, die durch strahlende Rekombination angeregter Elektronen
der Luftatome leuchtet. Die Spuren können daher noch leuchten, nachdem
der Meteroid bereits verglüht ist. Sie lassen sich anhand der Reflexion
von Funkwellen am leitfähigen Plasma noch minutenlang nachweisen (Meteorscatter).
Außer dem sichtbaren Licht sind manchmal auch Geräusche
wahrnehmbar. Dieses Phänomen wurde oft für eine Einbildung gehalten,
weil durch die begrenzte Geschwindigkeit des Schalls und die große
Entfernung die Geräusche erst viel später hörbar sein müssten. Heute
geht man davon aus, dass die Geräusche durch niederfrequente
Radiowellen erzeugt werden, die durch Verwirbelungen im durch den
Meteor hervorgerufenen Plasma zusammen mit dem Erdmagnetfeld entstehen
(siehe Magnetohydrodynamik).
Neben einzeln auftretenden Meteoren (sogenannte sporadische Meteore) gibt es so genannte Meteorströme. Diese entstehen, wenn die Erde die Flugbahn eines Kometen kreuzt. Bekannte Meteorströme sind die Quadrantiden im Januar, die Perseiden im Juli und August, die Leoniden im November sowie die Geminiden im Dezember.
Auch künstliche Erdsatelliten sowie Raketenteile (Weltraumschrott)
rufen beim Wiederintritt in die Erdatmosphäre meteorartige
Leuchterscheinungen hervor. Sie sind jedoch wesentlich langsamer, daran
kann man sie von Meteoren unterscheiden.