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Erstellt: 27.08.05, 06:55 Betreff: Lukas II: Mein schwerer Weg nach oben
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Köln – Das Gefühl war völlig neu für Lukas Sinkiewicz. Normalerweise kann der 19-Jährige nach den Trainingseinheiten unbehelligt vom Platz in die Kabine spazieren. Die Fans stürzen sich eh alle auf Lukas Podolski. Doch am Mittwoch musste auch Lukas II mehrere Stopps für Fotos und Autogramme einlegen. Die Berufung ins Nationalteam hat aus Sinkiewicz plötzlich auch einen Fan-Liebling gemacht.
Der Manndecker genießt die Aufmerksamkeit. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, gesteht Sinkiewicz. Die Einladung zu den beiden Länderspielen in der Slowakei und gegen Südafrika sind die Höhepunkte in seiner noch jungen Karriere.
Lukas II blickt auf eine bewegte Jugend zurück. Im EXPRESS spricht Klinsmanns neuer Abwehr-Mann erstmals über seinen schweren Weg zum Nationalspieler. „Mit viereinhalb Jahren bin ich mit meinen Eltern aus Polen nach Deutschland gekommen.“
Vorübergehend wohnte er im Rot-Kreuz-Heim in Rheinbach-Flerzheim. Als Sinkiewicz sieben Jahre alt war, zog die Familie nach Quad-rath-Ichendorf. „Für mich war es zunächst schwierig, Kontakte herzustellen. Mein Bruder Thomas war offener und ist eher auf Leute zugegangen. Ich bin schüchtern.“
Sinkiewicz orientierte sich viel mehr an seinen Eltern. „Mein Vater Zdzislaw hat in der zweiten polnischen Liga als Stürmer gespielt. Er war mein großer Förderer.“
Vor drei Jahren dann der Schicksalsschlag. Lukas joggte mit seinem Vater in der Nähe der elterlichen Wohnung durch den Wald, als der plötzlich zusammensackte und vor den Augen seines Sohnes verstarb. „Er wurde nur 38“, sagt Lukas mit trauriger Stimme. „Drei Monate zuvor war bereits mein Opa verstorben. Das war eine sehr schlimme Zeit für mich.“
Der sowieso schon sehr zurückhaltende Sinkiewicz zog sich noch weiter zurück. Erst nach und nach verarbeitete er – auch dank der Hilfe seiner Freundin Laura – die schlimmen Momente.
„Papa wäre bestimmt stolz auf mich, dass ich es bis in die Nationalelf geschafft habe. Jetzt freut sich meine Mutter mit mir.“
Beim Heimspiel gegen Südafrika will sie in Bremen mit auf der Tribüne sitzen. „Hoffentlich komme ich dann auch zum Einsatz. Das wäre bestimmt ein toller Moment für sie.“
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