A David Caruso Tribute
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chyio
David Shipper


Beiträge: 1267

New PostErstellt: 28.01.07, 19:19     Betreff: Re: Another year has gone by Antwort mit Zitat  

In Maximes Wagen hatten es sich die beiden Freundinnen bequem gemacht. Eng umschlungen saßen sie da und flüsterten miteinander, so wie es Verliebte gerne tun, wenn sie die Welt aus ihren Gesprächen ausschließen wollten. Sie hatten es nicht für notwendig befunden mit auf dem Friedhof zu gehen. Mit der alten Dame an seiner Seite, würde John sich dort bestimmt nicht mit Mika treffen.

Also blieben sie im Auto, teilten sich die von Nicole mitgebrachten Brötchen und tranken dazu heißen Tee.

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Eine Stunde lang, war John über die gefrorene Wiese gewandert. Hatte seine alte Lady nur ab und an einen Blick zugeworfen, um die stille Einsamkeit zwischen ihr und ihrem verstorbenen Mann nicht zu stören. Viel genauer dagegen hatte er die Umgebung von ihr überwacht, ohne allerdings auch nur eine Gestalt wahrzunehmen, die ihr gefährlich werden könnte. Um bei der Wahrheit zu bleiben, hatte John nur eine einzige Person gesehen. Nur weit entfernt den roten Mantel einer Frau, welcher sich über ein Urnengrab beugte. Ihre Hände fegten vorsichtig den Schnee von dem kleinen Grab. Und die Tatsache, daß sie keine Handschuhe trug, zeigte John, wie sehr ihr der Mensch, der dort begraben lag, am Herzen gelegen haben mußte.

Die Traurigkeit, die sich schon seiner bemächtigt hatte, als sie diesen Friedhof betreten hatten, nahm in seinem Herzen zu und er wünschte sich nur noch diesen wunderschönen, aber doch sehr bedrückenden Ort wieder zu verlassen.

„Mr. Kelly?“ John zuckte bei dem Klang seines Namens aus Mrs. McKenzies Mund zusammen. Schon zu sehr hatte er sich an die Ruhe hier gewöhnt, so daß ihm selbst dieses leise Wort wie eine Störung vorkam. Trotzdem drehte er sich mit einem Lächeln im Gesicht zu der alten Dame um.

„Wenn sie möchten, dann können wir jetzt gehen.“

John nickte, sprach aber noch immer nicht. Mrs. McKenzie schien seine Stimmung zu verstehen und schwieg selbst. Einzig und allein der knirschende Schnee unter ihren Füßen, unterbrach mit seinem rhythmischen Knarren die Ruhe, welche zwischen ihnen herrscht. Keine unangenehme, wie John feststellen mußte, sondern eher eine, die von Eintracht sprach.

Der Rückweg erschien John kürzer als der Hinweg. Und schneller als er gedacht hatte waren sie wieder bei seinem Auto. Galant hielt er Mrs. McKenzie die Tür auf, bevor er zu seiner eigenen hinüber ging und selbst in das Auto stieg.

Maxime und Nicole sahen sich in ihrem Wagen nur einmal kurz an. Na, das war ja leichter als sie gedacht hatten. John hatte nicht mal einen Blick in ihre Richtung geworfen. Hatte nur einmal in den Rückspiegel, dann zu seiner Seite geschaut, ob er auch ja kein vorbei fahrendes Auto übersah und hatte dann den Wagen ohne viel Mühe aus der Parklücke gesteuert.

Nicole hätte auch direkt hinter ihm fahren können. John hätte es nicht bemerkt. Viel zu sehr war er in seine Gedanken versunken. Dachte an seinen Vater, welcher ebenfalls auf einem Friedhof begraben lag. Noch war das Doppelgrab nur zur Hälfte gefüllt, aber John wußte das es nur noch eine Frage der Zeit war, bis auch diese leere Hälfte gefüllt werden würde. Seine Mutter hatte sich schon längst aufgegeben. Lebte nur noch in der Erinnerung an seinen Vater und sprang in der Gegenwart und Vergangenheit so schnell hin und her, als ob John Zuschauer bei einem Tischtennisspiel war. Manchmal sprach sie ihn mit John an, manchmal mit John junior. Manchmal erinnerte sie sich daran, daß ihr Mann, welcher ebenfalls ein Cop gewesen war, bei einem Einsatz ums Leben gekommen war, doch die meiste Zeit tat sie es nicht.  Mit dem Verlust ihres Mannes war auch ihr Herz gebrochen. Und ihr Wille weiter zu gehen. 

 

„Danke, daß sie mich begleitet haben Mr. Kelly. Oder sollte ich sie mit Detective anreden?“ Johns Wagen war vor Rose ihrer Adresse zum stehen gekommen und für einen kurzen Moment fragte sich John, wie er den Weg hierhin gefunden hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, daß er bewußt irgendwelche Straßen entlang gefahren war.

Mrs. McKenzie lächelte ihn verschmitzt an und brachte John damit wieder zu Bewußtsein, daß sie mit ihm geredet hatte. Worte, die ihm nur im vorbeiziehen gestreift hatten. Was hatte sie gesagt?

Rose McKenzie dagegen schien gar nicht bemerkt zu haben, wie weit John mit seinen Gedanken entfernt war. Sie amüsierte sich noch immer an ihrem eigenen Scherz, über Johns Berufsbezeichnung. Männer legten immer so viel wert auf ihre Titel. Kyle war da nicht anders. Er liebte es, wenn Rose ihn auch noch zu Hause mir Mr. Direktor ansprach. Und was damals nur als Scherz zwischen ihnen beide angefangen hatte, wurde bald zu einem liebevollen Wortspiel.

„Mr. Kelly, ist schon in Ordnung“, schmunzelte er. Erleichtert erinnerte sich John zumindestens an die letzen Worte und reimte sich damit auch den Anfang ihres Satzes zusammen.  Er reichte Rose Mrs. McKenzie seine Hand. „Was halten sie von nächster Woche um die gleiche Zeit? Ich könnte sie abholen.“ John wußte, daß sie ihn nicht noch einmal gefragt hätte. Rose Mrs. McKenzie war niemand, der gerne um Hilfe bat. Aber er wußte auch, daß sie trotz ihrer Angst, wieder zu Kyle gehen würde.

Erfreut neigte sie den Kopf zur Seite und strahlte ihn an. „Das würden sie für mich tun?“ John nickte, ja das würde er. Mit einem leichten Schauern dachte er zwar an die Traurigkeit auf dem Friedhof zurück, aber diese alte Lady brauchte seine Hilfe, also würde er sie begleiten.  Vielleicht fiel es ihm dann auch irgendwann einmal leichter, seinen eigenen Vater zu besuchen.

„Gott segne sie junger Mann.“ Mrs. McKenzie  nahm erneuert seine Hand in die ihre und drückte sie mit festem Griff, dann stieg sie aus dem Wagen.

John dagegen saß noch eine ganze Weile da und starrte ihr nach.

Jetzt wo seine Lady weg war, fühlte er sich auf einmal einsam und die Traurigkeit in ihm, schien sein Herz zum bersten zu bringen. Er nahm sein Handy zur Hand und wählte Mikas Nummer. Vielleicht hatte sie ja Zeit sich mit ihm zu einem kurzen Lunch zu treffen.

Nicole und Maxime beobachteten wie John telefonierte. Sie wechselten einen Blick.

Sollten sie so schnell ans Ziel kommen?

Überwachung/2

Nicole und Maxime folgten John zu einem Lokal nicht weit von ihrem jetzigen Aufenthaltsort entfernt. Doch während John hinein ging, blieben die beiden im Wagen sitzen.

Nicole rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Vier Stunden waren sie jetzt dabei John zu überwachen, in der Hoffnung über ihn an Mika heran zu kommen und bis jetzt hatte auch alles wider Erwarten gut geklappt, aber vom vielen Sitzen tat Nicole inzwischen alles weh. Maxime dagegen, saß noch genauso bequem und ruhig in ihrem Sitz wie schon die vier Stunden davor. „Meinst du er trifft sich jetzt mit Mika?“, fragte sie Maxime, die in Selenruhe einen weiteren Schokoriegel aus ihrer Handtasche fischte. Maxime zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht trifft er sich auch nur mit Andy zum Essen. Möchtest du auch?“ Sie hielt Nicole den Schokoriegel hin, aber Nicole schüttelte verneinend den Kopf. Wo aß Maxime nur immer die ganzen Schokoriegel hin?  Sie brauchte diese nur anzusehen und nahm davon schon zu.

„Nein danke. Wer ist Andy?“ „Johns Arbeitskollege und Freund. Bist du sicher?“ „Ganz sicher.“ Nicole starrte wieder aus ihrem Fenster zu dem Lokal rüber. Sie hatte es satt ständig irgendwelche Türen im Auge zu behalten. Niemals würde sie einen guten Cop abgeben, dafür war sie viel zu ungeduldig. „Ich muß mal“, platzte sie plötzlich heraus. Maxime verschluckte sich fast an ihrem Schokoriegel vor lachen. „Dachte ich mir, so wie du seit einer halben Stunde hin und her rutschst.“ Verlegen hob Nicole die Schultern. „Das kommt von vielen Tee.“ Sie lugt abermals zu der Eingangstür. „Meinst du ich kann in dem Lokal auf die Toilette gehen?“ Nicole war sich nicht sicher, ob sie dadurch ihrer Überwachung in den Sand setzten könnte. „Sicher, John kennt dich doch nicht.“ „Ok.“ Bevor Maximes noch irgend etwas sagen konnte, war Nicole bereits aus dem Wagen gesprungen und eilte über die Straße zu dem Lokal, wo auch John vor einer viertel Stunde verschwunden war.

Maxime biß abermals von ihrem Schokoriegel ab und schaute grinsend ihrer Freundin nach. Manchmal war sie richtig süß.

Aus dem Augenwinkel sah sie eine große schwarzhaarige Frau ebenfalls auf das Restaurant zu steuern. An ihrem Finger reflektierte die Sonne das grün eines Smaragden. Johns Freundin!

Maxime schnappte sich die Kamera von Nicole und hielt sie sich ans Auge, doch bevor sie herausgefunden hatte, wie sie die Sicht schärfer stellte und welchen Knopf sie drücken mußte, war Johns Freundin längst im Lokal verschwunden. Sie fluchte leise vor sich hin. Nicole hätte ihr wenigstens zeigen können, wie diese Kamera funktionierte. Auf jeden Fall nicht so einfach, wie sie es von ihrer eigenen, simplen, gewöhnt war. Maxime war versucht einfach ein paar Knöpfe zu drücken, ließ es aber dann doch, aus Angst etwas zu verstellen oder kaputt zu machen. Sie ließ die Kamera wieder sinken. Na gut, wer reinging, mußte ja auch wieder herauskommen.

Sie ließ sich in ihren Sitz zurücksinken und nahm wieder die Beobachtung des Einganges auf.

Nicole sah Mika nicht das Restaurant betreten, aber sie sah John an einem Tisch am Fenster sitzen. Er hatte seine Hände um einen Kaffeebecher vor ihm gefaltet und starrte in den Becher. Als ob er allein durch seinen Blick feststellen konnte ob der Kaffee schon kalt war.

„Madame, kann ich ihnen helfen?“ Ein Kellner trat auf Nicole zu und zwang sie ihren Blick wieder von John zu lösen. „Toilette?“ Nicole trat unruhig von einem Bein aufs andere, mit dieser Geste deutlich machend, wie dringend sie wissen mußte, wo sich die Waschräume befanden.

Als sie zurückkam, sah sie Johns Freundin mit am Tisch sitzen. Es war eindeutig Johns Freundin, denn abgesehen von ihren schwarzen Haaren, sah Nicole den von Laurie beschriebenen Smaragden an ihrer Hand. In diesem Augenblick nahm John ihre Hand und fuhr leicht mit seinen Fingern über ihren Handrücken.

Eilig verließ Nicole das Restaurant in Richtung Wagen.

„Johns Freundin ist da!“ Nicole und Maxime redeten zur gleichen Zeit, die gleichen Worte. Sie grinsten sich an. „Hast du Fotos machen können?“, fragte Nicole Maxime. „Machst du Witze? Nicht das ich es nicht probiert habe, aber deine blöder Apparat hat ein paar mehr Einstellungen als meiner.“ „Eigentlich nicht. Na gut vielleicht ein paar mehr“, fügte sie auf Maximes bösen Blick hinzu, „aber die wesentlichen sind die gleichen.“ Sie hielt Maxime die Kamera hin und zeigte ihr wo sie hätte drauf drücken müssen. „Schau, du drückst hier und hier, und hier verstellst du die Schärfe.“ Sie schaute zu Maxime hoch und mußte abermals einen bösen Blick über sich ergehen lassen. Verlegen lächelte sie ihre Freundin an. „Ist doch ganz leicht“, fügte sie noch kleinlaut hinzu. Als sie immer noch nicht das erwünschte Ergebnis in Maximes Gesicht sah, probierte sie es mit einem Kuß. Der kam immer gut an, wußte Nicole.

Sie warteten ungefähr eine Stunde bis John und seine Freundin wieder aus dem Restaurant kam.

Doch das Warten machte ihnen nicht mehr ganz so viel aus, sie waren dicht davor, die gewünschten Fotos zu machen, die sie den anderen beiden versprochen hatten.

Nicole hielt ihre Kamera bereits in ihren Händen, um sie sogleich zur Hand zu haben, wenn die beiden das Lokal verließen. In diesem Fall schätze sie nicht einfach nur die Entfernung mit dem bloßen Auge ab, obwohl sie das durchaus auch gekonnt hätte, sondern hob die Kamera direkt vor ihr Auge. Maxime sah, daß sie immer wieder die Schärfe verstellte, bis sie endlich zufrieden war. Sie ließ die Kamera wieder sinken, wandte den Blick aber nicht von der Eingangstür ab. Das ewige warten lag ihr nicht, aber jetzt war sie in ihrem Element und sie konnte das leichte Kribbeln fühlen, daß sich in ihren Venen ausbreitete.

Dann war es soweit John und seine Freundin verließen das Restaurant und Nicole hob ihre Kamera und fing an die Fotos zu machen. Maxime erstarrte regelrecht auf ihrem Sitz und vergaß sich zu verstecken, als sie die beiden eng umschlungen zusammen stehen sah. Eigentlich gab es nichts zu erstarren, denn immerhin waren John und Laurie getrennt,  doch John jetzt  in einer Umarmung mit einer anderen Frau zu sehen, die ihm den Kopf entgegenstreckte und ihre Lippen auf die seinen preßte, paßte nicht so recht in ihr Konzept.

Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuß, dann drehte John sich um und ging zu seinem Wagen. Seine Freundin indessen, blieb vor dem Restaurant stehen und schaute ihm nach.

Nicole machte noch ein paar Aufnahmen, von dem Gesicht von Johns Freundin.

„In Ordnung, das war’s. Wollen wir fahren?“ Nicole drehte sich zu ihrer Freundin um und schaute sie fragend an. Maxime blickte noch immer aus dem Fenster und beobachtete die Frau, doch jetzt aus ganz anderen Gründen. Sie streckte ihre Hand nach Nicole aus, welche den Schüssel im Zündschloß drehen wollte. „Nein, warte mal.“ Nicole schaute ihre Freundin erstaunt an, drehte sich dann aber ebenfalls zum Fenster um, und hob wieder die Kamera.

Aus einem Wagen, der ungefähr vier Parkplätze vor ihr gestanden hatte, war ein blonder Mann ausgestiegen, der mit schnellen Schritten die Straße überquerte und direkt auf Johns Freundin zuhielt. Nachdem John aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, wandte sie sich zu dem blonden Mann um und strahlte ihn an. Es war ein ganz anderes Lächeln, als das was sie John geschenkt hatte.

Nicoles Kamera klickte, während Mika ihre Arme um den Hals des Mannes warf und ihn mit einem heißen Kuß begrüßte.

Es war ein langer Kuß.

Nicole und Maxime sahen sich fassungslos an. Was war das denn?

Es sah so aus, als ob ihre Überwachung für heute noch nicht abgeschlossen war!



[editiert: 28.01.07, 19:20 von chyio]
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