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Defibrillator-Forum
Unabhängiges Forum mit Infos für Betroffene einer Defibrillator-Implantation
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Gemini
Mitglied
Beiträge: 39 Ort: Sprockhövel
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Erstellt: 25.10.11, 09:09 Betreff: Re: Defi-Explantation?
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Hallo Lill,
ich hab mal meine vorhandenen Daten gescreent. Im Ergebnis habe ich keine Studie gefunden, die sich focussiert mit der Frage befasst, wie viele Patienten einen 1.;2.; ... Schock nach Implantation des Defi´s bei Sekundärindikation hatten. Die meisten Studien befassen sich mit der Frage der Mortalität bei Therapie mit Defi, ohne Defi, Nur Medikamente, oder Kombination Medikamente +Defi. Das letztere wird auf Basis der bisherigen Studienergebnisse im allgemeinen therapiert bei Patienten mit Sekundärprohylaxe. Wenn man aus der Mortalitätskurve den Umkehrschluss ziehen würde, dass die nicht verstorbenen Patienten mit dem Defi therapiert wurden, dann wäre das zu trivial. Man muss zum Ersten unterscheiden, welchen Tod die Patienten hatten. Den arrythmischen Herztod, Herztod wegen Pumpveragen, oder durch Unfall und /oder andere Erkrankungen, Zum Zweiten hängt es auch mit der Medikamentendisziplin zusammen, Zum dritten ist die Sterberate natürlich mit den Jahren der Therapie ansteigend, zum vierten hängt es maßgeblich von der Grunderkrankung ab, zum fünften hängt es davon ab , ob der Defi eine Rhythmusstörung mit dem Antitachykarden Pacing therapieren konnte,was der Patient nicht bemerkt, Die EF spielt eine Rolle und , und , und... Also recht komplexes Thema. Somit ist die statistische Erfassung eines n-ten Schocks zwar ganz nett, hat aber keine Relevanz für die Mortalität. Falls ich doch mal dazu halbwegs "fassbare" Daten bekommen sollte. stelle ich die dann vor. Aber im Internet gibts eine Reihe interessanter Studien zum lesen. Hier mal die wichtigsten: Companion,Mustt,Miracle, Madit,Madit II, SCD-Heft,AVID,CIDS,CASH,AMIOVIRT,MUSTIC
Viele Grüße
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Lill
Mitglied
Beiträge: 85 Ort: Schweiz
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Erstellt: 25.10.11, 12:16 Betreff: Re: Defi-Explantation?
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Danke euch für die Antworten. Ich werde sicher mal einen Blick in die Studien werfen. Auch wenn es vielleicht keine direkten Antworten gibt, mehr Infos sind immer gut, das ein oder andere lässt sich sicher daraus ableiten.
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Evi
Mitglied
Beiträge: 2409
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Erstellt: 25.10.11, 13:07 Betreff: Re: Defi-Explantation?
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Uns Defiträger läßt man auch nicht mehr zum 2. plötzlichen Herztod kommen - die meisten (alle?) von uns therapiert der Defi lange vor Kammerfilmmern. Ich denke nicht, daß es Defis gibt, die auf 300 eingestellt sind, das wäre doch zu riskant. Andererseits steigt die Frequenz sprunghaft an. Aber trotzdem....
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
____________________ Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern
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Christine1967
Mitglied
Beiträge: 206 Ort: Berlin
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Erstellt: 26.10.11, 00:01 Betreff: Re: Defi-Explantation?
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[quote:Lill]Aha, der Defi kann also auch mal versagen?! Das wusste ich zum Beispiel auch nicht.
wenn die pumpleistung des herzens nur noch knapp 10 % beträgt, dann ist die herzinsuffizienz ( also herzschwäche ) so groß, dass auch ein defi den patienten nicht mehr retten kann. in einem solchen fall kann nur ein herzunterstützungssystem helfen, an das der patient mittels operativen eingriff angeschlossen wird. dies ist aber nur für einen relativ kurzen zeitraum möglich; beispielsweise nach einem schweren herzinfarkt, bis das herz sich von diesem wieder erholt hat. ansonsten kann bei einer so massiven herzschwäche auf längere sicht nur ein kunstherz, z.b. bis zur transplantation, oder dem anschlagen anderer therapien helfen. ist zum beispiel eine myokarditis ( herzmuskelentzündung ) die ursache für die zu geringe herzleistung, kann ggf. eine vorübergehende, mechanische herzunterstüzung vorgenommen werden. sobald die entzündung des herzmuskels abgeklungen ist, und das herz sich wieder erholt hat, kann auf die "fremdunterstüzung" verzichtet werden, ohne das eine transplantation vorgenommen werden musste. das ist aber nur möglich, wenn der verlauf der erkrankung es zulässt, und keine größeren schäden am herzen zurückgeblieben sind.
christine
____________________ Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999
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