Defibrillator-Forum

DefiKlaus · Mitglied Beiträge: 5

Zitat: Christine1967

hallo,

ich habe hier gelesen, dass der ein oder andere seinen defi gern explantieren lassen würde. auch ich habe seit 13 jahren ( also kurz nach der implantation ) keinen schock mehr bekommen.
ich frage mich nur, was dann wohl mit den beiden sonden geschehen soll, die in meinem herzmuskel eingewachsen sind ? die sonden münden in den defi. wenn der nicht mehr da ist, dann haben sie keinen halt mehr. was würde man dann also machen ?
ich bin erstaunt darüber, dass einigen patienten hier wohl von den ärzten gesagt wurde, dass ein defi heutzutage bis zu 9 jahre halten soll.
stimmt das wirklich ?
meine defis haben wie gesagt, lange zeit keine schocks mehr abgegeben, müssen aber dennoch ca. alle 5 - 6 jahre ausgetauscht werden.
ich bin jetzt 44 jahre alt und bekomme in ein paar wochen meinen 4ten defi. immer wieder an gleicher stelle die narbe aufschneiden, innen die verwachsungen freipräparieren ( was für den chirurgen wirklich nicht einfach ist ) und anschließend wieder zunähen. kein wirklich prickelnder gedanke. dennoch sehe ich meinen defi irgendwie als lebensversicherung.

Hallo Christine.
Ich habe meinen Defi erst seit 4 Wochenund bin erstaunt zu lesen, dass bei Dir seit 13 Jahren nichts passiert ist (Schock), ausser 4 neue Geräte. Auch bei mir hat man gesagt, dass das Gerät ca. 10 Jahre hält (also die Batterie). Meiner ist von Biotronic. (340 TXL)
Es scheint wohl so zu sein, dass die neuere Generation langlebiger ist. Musst Du denn viele Medikamente nehmen.
Wenn ich alles noch mal entscheiden müsste, glaube ich keinen Defi implantieren zu lassen. Aber nun ist er drin. (Hoffentlich umsanst.)
Alles Gute
Klaus

Christine1967 · Mitglied Beiträge: 206 Ort: Berlin

hallo klaus,

ich habe seit 1998 eine rheumatische myokarditis
( herzmuskelentzündung ). vor 13 jahren machte sich die erkrankung mit diffusen beschwerden, wie herzschmerzen ( angina pectoris ) herzrhythmusstörungen und herzrasen ( bis puls über 200 ) bemerkbar. da ich damals noch recht jung war, hat der kardiologe, den ich konsultierte, mich nicht ernst genommen. meine ergometrie - werte waren hervorragend, das herz-echo war nahezu unauffällig. er meinte, wenn ich wieder mal diese herzschmerzen bekomme, soll ich aspirin, oder ein anderes schmerzmittel nehmen. ich sei gesund, und soll mir keine sorgen machen.
meine nächste herzschmerz-attacke endete in kammerflimmern. ich musste reanimiert werden. zu meinem glück waren ein arzt und ein defibrillator in der nähe, als es passierte. anstatt des verordneten aspirin, bekam ich dann einen defi implantiert.
danach haben sich die ereignisse überschlagen und nach sehr langen umwegen konnte dann ein jahr später die diagnose gestellt werden. wenn ich dir das etwas näher beschreiben würde, käme hier zu viel text zusammen. jedenfalls hat der defi seit 13 jahren nicht mehr ausgelöst. nur ein paar mal overdriving und der schrittmacher hatte zeitweise gut zu tun.
ich habe vor kurzem mit einem techniker von medtronic gesprochen. der sagte mir, dass auch mein neuer defi nicht viel länger halten würde, als die vorgänger-modelle. ich staune daher über die vorausgesagte, lange lebensdauer anderer hersteller. vielleicht sind eure defis auch ein bisschen größer ? haben somit evtl. auch eine größere batterie ?
ich muß alle 3 monate zum auslesen. das teil, das zum auslesen auf meinen defi gelegt wird, sieht im übrigen wie eine computer-maus aus. in den ersten wochen nach der implantation hatte ich noch einige schmerzen. auch empfand ich den defi als störenden fremdkörper. ich rannte immer durch die diebstahl-sensoren der kaufhäuser und supermärkte, weil ich angst hatte, dass sie den defi beeinflussen könnten. das hat sich aber alles gelegt. ich spüre meinen defi kaum noch und er beschränkt mich auch nicht in meiner beweglichkeit. neulich habe ich beim lunge röntgen vergessen, der mitarbeiterin zu sagen, dass ich nen defi mit 2 sonden habe. erst als ich im nebenraum ein "huuuch, watt is datt denn ? " gehört habe, ist mir mein versäumnis eingefallen.
lass mal noch etwas zeit vergehen, du wirst dich bestimmt an das gerät gewöhnen.

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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

Evi · Mitglied Beiträge: 2409

Ich hatte 23 Jahre lang "nichts" ("nur" Herzfehler und harmlose Rhythmusstörungen) und bin dann plötzlich mit Kammerflimmern umgekippt. Es gibt halt keine vorhersehbaren Abstände - wenn das Risiko da ist, ist es da. Vierdreiviertel Jahre nach Implantation war dann plötzlich eine Kammertachykardie.

Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation

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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

chris · Mitglied Beiträge: 379 Ort: Stuttgart

Hallo zusammen,
meinen Defi habe ich jetzt auch schon seit 7 Jahren. Kurz nach der Implantation kam er 2xzum Einsatz und seither zum Glück nicht mehr.
Ich hatte mich auch mal bei einer Infoveranstaltung bei einem Hersteller gefragt wegen wiederaufladbarem Defi. Er hat nur drumrum geredet, man konnte allerdings heraushören, dass es für die Herstellerfirmen nicht interessant ist und man deshalb auch nicht wirklich intensiv forsche.
Ich bin mal gespannt, wie lange mein Defi noch hält. Mein Kardiologe meinte, falls er nicht zum Einsatz kommen müsste, könnte er auf jeden Fall 10 Jahre halten.
LG
Chris